Cover-Bild Der englische Liebhaber
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 29.06.2018
  • ISBN: 9783958902473
Federica de Cesco

Der englische Liebhaber

Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht über Wasser. Als sie eines Tages mit Fieber bei der Arbeit erscheint, bietet ihr der englische Captain Jeremy an, sie nach Hause zu bringen – es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liaison, die im Nachkriegsdeutschland verpönt ist, denn mit dem Feind lässt man sich nicht ein. Doch als Anna schwanger wird, ist Captain Jeremy verschwunden, und die Engländer verweigern ihr jede Auskunft. Vierzig Jahre später findet Annas Tochter Charlotte Tagebuchaufzeichnungen und alte Tonbandaufnahmen – und sie macht sich daran, das Geheimnis der großen verbotenen Liebe von Anna und Jeremy zu lüften. Warum verschwand er eines Tages spurlos aus Annas Leben, obwohl sie seine große Liebe war? Was ist das Geheimnis des charismatischen und so undurchschaubaren Mannes, der ihr Vater ist? Und was ist der Grund für Annas Selbstmordversuch Jahrzehnte später? Je mehr Charlotte in die Geschichte ihrer Familie eintaucht, desto lebendiger wird für sie – und die Leser – auch die deutsche Nachkriegszeit, als die europäischen Völker einander als Feinde galten und in vielen Familien das Gespenst des Nationalsozialismus noch lebendig war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2018

Time, place, occasion

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Das Buchcover ist schön, sehr harmonisch durch die warmen Farben und lädt zum Träumen ein - aber die Uniform des Soldaten rüttelt wach. Es gefällt mir ausgesprochen gut. Der Roman gliedert sich ...

Das Buchcover ist schön, sehr harmonisch durch die warmen Farben und lädt zum Träumen ein - aber die Uniform des Soldaten rüttelt wach. Es gefällt mir ausgesprochen gut. Der Roman gliedert sich in einen Prolog, neunundvierzig Kapitel sowie einen Epilog.

Der Einstieg durch den Prolog ist interessant und geht in den darauffolgenden Kapiteln spannend weiter. Es handelt sich hierbei, finde ich, mal um eine etwas andere Geschichte, nicht dieses 0815 – das gefällt mir sehr gut.

In Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt die junge Anna eine Beziehung mit dem englische Captain Jeremy. 40 Jahre später begibt man sich mit Annas Tochter Charlotte auf eine Reise in die Vergangenheit, durch Tagebuchaufzeichnungen und alte Tonbandaufnahmen lüftet sie das Geheimnis der großen verbotenen Liebe von Anna und Jeremy.

Eine sehr berührender Roman, vor allem die Tagebucheinträge von der Mutter, ihrer tiefen Liebe welcher durch die Widrigkeiten des Lebens nicht erblühen konnte und der Tochter der Vater verweigert wurde, ist spannend zu lesen. Schade, dass solche Spannungen zwischen den Ländern lagen und viele 'Besatzungskinder' ohne Vater aufwachsen mussten obwohl es, wie man hier sieht und hofft, anders gegangen wäre. Anna und Jeremy (und auch Charlotte) waren Opfer der Geschichte geworden.

Einziger Kritikpunkt, allerdings nicht so schlimm dass ich einen Stern abziehe, sind die fehlenden Zeitangaben. Durch den Zusammenhang wusste man zwar immer wann und bei wem der beiden Hauptfiguren (Charlotte und Anna) man gerade ist aber es wäre weit einfacher gewesen mit Zeitangaben - so hätte man sich noch leichter zurecht gefunden! Interessanter Blickwinkel, die Erzählung einer Jugendlichen zur Hitlerzeit - allerdings auch Beunruhigend und irgendwie beklemmend.

Fazit:
Federica de Cesco hat mit ‚Der englische Liebhaber‘ eine tragisch schöne Liebesgeschichte, die nur das Leben schreiben kann, geschaffen. Denn in diesem Roman verarbeitet die Autorin die sehr berührende Geschichte ihrer Tante zu einem britischen Offizier in der Nachkriegszeit.

Veröffentlicht am 20.07.2018

schöne Geschichte

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Inhalt:
Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin ...

Inhalt:
Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht über Wasser. Als sie eines Tages mit Fieber bei der Arbeit erscheint und sich kaum auf den Beinen halten kann, bietet ihr der englische Captain Jeremy an, sie nach Hause zu bringen – es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liaison, die im Nachkriegsdeutschland verpönt ist, denn mit dem Feind lässt man sich nicht ein.

40 Jahre später findet Annas Tochter Charlotte Tagebuchaufzeichnungen und alte Tonbandaufnahmen – und sie macht sich daran, das Geheimnis der großen verbotenen Liebe von Anna und Jeremy zu lüften.

Fazit:
Schöne Geschichte - sehr interessant, detailreich aufbereitet. Der Schreibstil liest sich äußerst flüssig.
Jedoch ist das Buch sehr "schnulzig" - sehr sehr romantisch. Fast eine Spur zu viel für meinen Geschmack.
Ich hab noch nichts von Federica de Cesco gelesen, hab das aber vor nachdem ich dieses wunderbare Buch gelesen habe und freu ich mich auf weitere Bücher von der Autorin.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Zeitportrait

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Das Buch „Der englische Liebhaber“ hat ein auffälliges, atmosphäreaufbauendes Cover, dass schon einleitet, was der Text umsetzen wird: Ein dichtes Zeitportrait des Nachkriegsdeutschlands.
Die 80jährige ...

Das Buch „Der englische Liebhaber“ hat ein auffälliges, atmosphäreaufbauendes Cover, dass schon einleitet, was der Text umsetzen wird: Ein dichtes Zeitportrait des Nachkriegsdeutschlands.
Die 80jährige Schweizer Autorin Federica de Cesco wählt das zerbombte Münster als Schauplatz der Liebesgeschichte zwischen der jungen Deutschen Anna, die als Übersetzerin arbeitet und den britischen Offizier Jeremy, der auch Geheimdiensttätigkeiten nachgeht. Zwischen ihnen beginnt eine tiefe Liebe, obwohl Jeremy verheiratet ist. Eines Tages kommt es zur Trennung auf Jahre, und Anna ist Schwanger.
Der Clou des Buches ist aber die Erzählweise. Anna stirbt zu Beginn des Buches als alte Frau und ihre Tochter Charlotte liest ihre Tagebücher und die Briefe. Dadurch erfährt sie, und mit ihr der Leser, die ganze Geschichte.

Der Roman hat viele anrührende Momente, zeigt aber auch eine biedere Gesellschaft, die ein unehelich empfangenes Kind schmäht und ausgrenzt. Annas Tochter Charlotte ist aber eine energische Persönlichkeit, die geprägt wurde vom frühen Tod der geliebten Großmutter und der Abwesenheit des Vaters und eigentlich auch der Mutter, den Anna musste fast die ganze Zeit arbeiten, um als alleinerziehende das nötige Geld zu verdienen.
Es ist verständlich, aber sehr schade, dass deswegen immer wenig Nähe zwischen Anna und Charlotte blieb, obwohl aus den Briefen ja deutlich hervorgeht, wie sehr sie ihre Tochter liebte.
Als junge Frau in den sechziger Jahren rebellierte Charlotte und machte sich früh selbstständig. Man spürt ihren Groll gegen die Eltern und die Gesellschaft. Durch das Lesen der Briefe entstehen ein Verstehen und schließlich eine späte innere Verbundenheit. Das macht das Buch schließlich wichtig.

Natürlich gibt es viele Romane über das Nachkriegsdeutschland und über unglücklich verlaufende Liebesgeschichten, aber de Cescos Buch ist so lesenswert, das man es unbedingt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 16.12.2018

Schwierige Zeiten

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Münster kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt ist im Krieg stark zerstört worden, die Not ist dementsprechend groß. Münster gehört zur englischen Zone, das heißt, britische Soldaten sind ...

Münster kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt ist im Krieg stark zerstört worden, die Not ist dementsprechend groß. Münster gehört zur englischen Zone, das heißt, britische Soldaten sind in der Stadt stationiert. Anna verliebt sich in einen von ihnen, in den Offizier Jeremy.
Zweite Erzählperspektive viele Jahre später: Anna liegt im Sterben und ihre Tochter, die Filmemacherin Charlotte, reist nach vielen Jahren wieder nach Westfalen. Ihren Vater hat sie nie kennen gelernt und so hofft sie bei der Durchsicht der Unterlagen ihrer Mutter neue Erkenntnisse zu erhalten.

Ich habe bisher nur die Kinderbücher der Autorin gelesen und war dementsprechend gespannt auf dieses Buch. Durchaus interessant, aber mir war es oftmals dann doch zu romantisch und ich hätte lieber noch mehr über den historischen Hintergrund und die Probleme gelesen. Die Mitte zieht sich ein wenig, doch dann wird es wieder interessanter. Durch den durchweg guten, flüssigen Schreibstil hat es mir dann doch gut gefallen.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Reise in die Vergangenheit

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Ich habe zuerst erfahren, woher Frederica de Cesco die Idee zum Buch hatte.fand ich klasse. Auch das Cover lässt erahnen welches Genre man vor sich hat. Die Haupt und Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, ...

Ich habe zuerst erfahren, woher Frederica de Cesco die Idee zum Buch hatte.fand ich klasse. Auch das Cover lässt erahnen welches Genre man vor sich hat. Die Haupt und Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings hatte ich Schwierigkeiten mit Charlotte, auch wenn man im Buch erfährt warum sie so ist wie sie ist ,reizbar, unnahbar sehr schnell mit ihren Vorurteilen wurde ich bis zum Buchende nicht wirklich warm mit ihr. Schreibstil, da hab ich mich erwischt wie ich an 2-3 Stellen gefragt habe ob es nicht vielleicht doch ein Autorenduo geschrieben haben könnte., denn immer wenn Anna dran ist finde ich den Schreibstil flüssig und wunderschön, bei Charlotte fand ich ihn wiederum zu kurz und lieblos. Vielleicht ist dies auch von der Autorin beabsichtig gewesen und ich hab es nur nicht bemerkt.?.Die zwei Zeitebenen waren atmosphärisch gut beschrieben. Alles im allen mochte ich das Buch , ermöglicht es doch einen Einblick in die Nachkriegszeit von denen es ja nicht allzu viele Bücher gibt.