Cover-Bild Scythe – Die Hüter des Todes
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch E-Book
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 21.09.2017
  • ISBN: 9783733650155
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Neal Shusterman

Scythe – Die Hüter des Todes

Band 1
Band 1 der Reihe "Scythe"
Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …
Der erste Band der internationalen Bestseller-Trilogie!
Schutzumschlag mit Metallic-Folien-Veredelung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2017

Spannend und anders

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Inhalt: In der Zukunft gibt es keine Krankheiten mehr und auch der Tod wurde besiegt. Wird man alt, geht man einfach über den Berg und lässt sich auf sein Wunschalter reseten. Dies hat jedoch zur Folge, ...

Inhalt: In der Zukunft gibt es keine Krankheiten mehr und auch der Tod wurde besiegt. Wird man alt, geht man einfach über den Berg und lässt sich auf sein Wunschalter reseten. Dies hat jedoch zur Folge, dass die Erde überbevölkert ist. Um dem entgegen zu wirken gibt es die Scythe, die Hüter des Todes. Sie sind dafür zuständig Menschen zu töten.
Als die unterschiedlichen Jugendlichen Citra und Rowan auf einen Scythe treffen, ahnen sie noch nicht, dass dies ihr Leben für immer verändern wird. Denn er nimmt die beiden als seine Lehrlinge an. Von nun an bestimmt der Tod ihr Leben. Doch am Ende kann nur einer von ihnen ein Scythe werden und dessen erste Amtshandlung wird es sein, den anderen zu töten.

Meinung: „Scythe – Die Hüter des Todes“ ist ein tolles Buch, das sowohl Elemente einer Dystopie, als auch eines Fantasybuches in sich vereint.
Die Welt, in der diese Geschichte spielt ist perfekt. Es gibt keinen Hunger, keine Krankheiten und kein Alter mehr. Der Mensch hat entdeckt, was es zu entdecken gab und spürt durch sogenannte Naniten im Körper, keinen Schmerz mehr. Man kann sich auf sein Wunschalter reseten lassen und ewig leben. Ausserdem sorgt ein allwissender Computer dafür, dass es niemandem an irgendetwas fehlt und gewonnenes Wissen für alle zugänglich ist.
Diese perfekte und gewaltlose Welt hat jedoch den Nachteil, dass niemand mehr stirbt. Also wurden die Scythe erschaffen. Diese Menschen töten, um diese Überbevölkerung zu verhindern. Es ist für sie ein Job. Und dieser Job erfordert natürlich, wie jeder andere auch, eine Lehre. Als Citra und Rowan hierfür auserwählt werden, sind sie erstmal alles andere als begeistert. Denn sie wollen keine Mörder sein. Dennoch nehmen sie an. Die Lehre an sich habe ich als sehr interessant empfunden und die verschiedenen Scythe als sehr unterschiedlich in ihren Methoden. Hierbei werden mehrere Ansichten vertreten und die Lehrlinge dementsprechend unterschiedlich ausgebildet.
Citra und Rowan machen im Laufe des Buches beide viel durch und entwickeln sich enorm weiter. Sie sind beide gut durchdacht und sympathisch und ich könnte gar nicht sagen, wenn von beiden ich lieber mochte. Sie haben beide was. Citra ist sehr ehrgeizig und Rowan möchte mehr sein als nur das mittlere Kind, dem seine Eltern keine Beachtung schenken. Beide sind ehrlich, treu und gut. Sie wissen was richtig ist, werden jedoch in dieser Hinsicht öfter auf die Probe gestellt.
Hier geht es um Freundschaft, Moral und Intrigen. Das Buch ist sehr facettenreich und gut durchdacht und ich habe mich als Leser in keiner Sekunde gelangweilt.
Trotz der vielen Seiten war ich, im Gegenteil, eher traurig dass es schon vorbei war. Von mir aus hätte es noch 100 weitere Seiten geben können. Das Buch ist in sich abgeschlossen, deswegen bin ich sehr gespannt auf die weiteren Teile dieser Reihe und auf neue Geschichten dieser Welt.
Ich denke das Buch ist für jeden etwas, der Fantasy oder Dystopien mag. Es ist stellenweise sehr blutig, da die Scythe natürlich ihrem Handwerk nachgehen, aber ich finde es an keiner Stelle zu schlimm, da dabei nicht alles detailgetreu beschieben wird. Von daher ist es auch für Jugendliche geeignet.

Fazit: Mal ein ganz anderes Thema, das hier auch toll umgesetzt wurde. Empfehlenswert für jeden der Dystopien mag und für neues offen ist. Mich hat es gut unterhalten und ich vergebe die volle Sternzahl.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Ein wundervoller Reihenauftakt, der sehr neugierig auf alles Kommende macht!

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Nachdem mir der Abschlussband der unglaublichen "Vollendet"-Reihe im September mal wieder vor Augen geführt hat, welch ein genialer Autor Neal Shusterman ist, habe ich mich entschieden, mich auch an seine ...

Nachdem mir der Abschlussband der unglaublichen "Vollendet"-Reihe im September mal wieder vor Augen geführt hat, welch ein genialer Autor Neal Shusterman ist, habe ich mich entschieden, mich auch an seine - mittlerweile weltweit bekannte - Scythe-Trilogie zu machen. Eine sehr gute Entscheidung, wie ich jetzt nach dem ersten Teil feststelle. "Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein typischer Neal Shusterman, der mit einem absurd erscheinenden Szenario schockt, das glaubhaft und realistisch aufgezogen wurde.


"Ich mag den Regen hier", erklärte er ihr. "Er erinnert mich daran, dass einige Naturgewalten niemals ganz gebändigt werden können. Sie sind ewig und das ist besser, als unsterblich zu sein."


Das Cover der broschierten Zweitauflage erinnert in Motiv und Farbe sehr stark an das amerikanische Originalcover und gefällt mir damit besser als die Gestaltung der gebundenen Ausgabe. Die rote Robe, die schwarze Sense, die futuristisch anmutenden Streifen, der Comic-Titel - all das ergibt ein stimmiges Gesamtbild, das auf zentrale Motive und die eher düstere Stimmung vorbereitet. Der Titel "Scythe", abgeleitet vom englischen Wort für "Sense" passt natürlich wie die Faust aufs Auge, auch wenn sich einige Schwierigkeiten bei der Aussprache des Titels ergeben. Innerhalb der Buchdeckel sind mir die relativ große Schrift und der riesige Abstand zum unteren Rand negativ aufgefallen. Alles in allem kommt diese Geschichte aber in einem sehr überzeugenden Kleid daher.


Erster Satz: "Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten."


Mit diesem Satz aus dem vorangestellten Auszug aus dem "Nachlesetagebuch" der Ehrenwerten Scythe Curie, aus dem wir über das ganze Buch verteilt Eindrücke erhalten, starten wir in ein philosophisches Gedankenexperiment, das zunächst wie eine Utopie daherkommt, sich aber bald zu einem packenden Gesellschaftsthriller entwickelt. Stellt euch vor, ihr lebt in einer perfekten Zukunft, in der euch weder Tod, noch Krankheit oder Ungerechtigkeit zu ängstigen brauchen. Ihr habt Naniten in eurem Blut, die dafür sorgen, dass ihr euch immer gut fühlt und gesund seid. Ihr könnt sooft "über den Berg kommen" und euren Körper auf ein jüngeres Alter zurücksetzen lassen wie ihr wollt, werdet ihr entgegen aller Wahrscheinlichkeit durch einen Zwischenfall "totenähnlich" gemacht, könnt ihr in einem Revival-Zentrum wiederbelebt werden. Der allwissende und allmächtige "Thunderhead" steuert und regelt die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft, sodass Verbrechen, Kriege und Korruption zusammen mit der Sterblichkeit der Vergangenheit angehören. Stellt euch vor, ihr könnt ewig leben. Klingt das nicht nach der absoluten Utopie?


"1. Du sollst töten.
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als würdig erachtest.
4. Du sollst die Familie derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, und deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität genießen.
6. Du sollst in Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keinen Scythe außer dich selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten."


Ja, aber wie soll das funktionieren wenn der Platz auf der Erde beschränkt ist, keiner mehr stirbt und ständig neue Kinder geboren werden? Um das Bevölkerungsproblem zu lösen gibt es die Scythe. Ausgebildete Todesengel in langen, bunten Roben, die nach willkürlichen Kriterien Menschen "nachlesen" oder ihnen "Immunität" für ein Jahr gewähren können. Der Tod ist nun immer noch keine Gewissheit sondern nur eine unwahrscheinliche Begleiterscheinung in bunter Robe. Doch wie kann ein Mensch entscheiden, wer leben soll und wer sterben muss? Mit dieser elementaren Frage müssen sich Citra und Rowan befassen, als sie gegen ihren Willen von Scythe Faraday zu seinen Lehrlingen berufen werden und die Kunst des Tötens ebenso lernen müssen wie die Kraft des Mitgefühls. Und während die beiden sich in ihrer neuen Rolle einfinden müssen, bemerken sie immer mehr Abgründe hinter der Fassade des unfehlbaren Scythetums. Denn wo Menschen sind, sind auch Fehler. Wo Menschen sind, sind auch Machtkämpfe, Intrigen, Emotionen wie Hass und Liebe, Voreingenommenheit, Vorurteile und der tiefe Schmerz, mit den Folgen der Taten leben müssen - das ganze, unsterbliche Leben lang. Bald geraten die zwei zwischen die Lager der Scythe der alten und der neuen Ordnung, bei deren Streit es um nichts Geringeres geht als die Legalisierung von Mord...


"Vergesst alles, was ihr über Scythe zu wissen glaubt. Lasst eure vorgefassten Vorstellungen hinter euch. Eure Ausbildung beginnt mit dem heutigen Tag."


Zugegeben, die Idee ist schon absurd, abstoßend und ein wenig makaber. Doch an alle, die nun die Stirn runzeln und an der Seriosität der Geschichte zweifeln: diese Idee funktioniert innerhalb dieser schockierenden und gleichzeitig wahnsinnig faszinierenden Geschichte, die Spannung, Gesellschaftskritik, Gruppendynamik und einen Schuss Wahnsinn zu einem komplexen Meisterwerk verarbeitet, das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Neal Shusterman legt hier mehr Wert auf innere Konflikte der Protagonisten und auf die Einblicke in das System der Scythe als auf spannende Action. Die vielen interessanten Gedanken über Sterblichkeit, Tod, Stagnation, Inspiration, Verantwortung und Intensität von Leben machen die Geschichte aber dennoch zu einem atmosphärisch dichten, spannenden Roman. Und wie in einer jeden guten Dystopie schwingt auch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik mit. Der Beginn von "Scythe" ist nicht so mitreißend wie "Vollendet" - es fehlt das haarsträubende Tempo und die aufdringliche Intensität der Geschichte - Neal Shusterman geht es hier ruhiger an und ermöglicht die Einführung in elementaren Grundgedanken des Scythetums und das langsame Kennenlernen der Protagonisten.



"Alles hat sich geändert, Sir." Und dann sagte Faraday etwas Rätselhaftes, das erst viel später einen Widerhall in ihnen wachrufen sollte.
"Vielleicht wird sich alles nochmal ändern."


Besonders hervorgehoben wird die perfide Idee durch den meisterhaft direkten, schonungslosen Schreibstil, der uns einen gruseligen Gänsehautmoment nach dem anderen beschert ohne grausam oder blutig zu sein. Der Autor - ein Meister der Handlungsstränge - tischt uns ein komplexes Beziehungsgeflecht voller Wiedersehen, Trennungen, Enden und Neubeginnen, Hass und Liebe auf und sorgt durch überraschende Wendungen und provokante Fragen dafür, dass wir beim Lesen immer gedanklich anwesend sind. Auch emotional ist diese Geschichte schwer zu lesen, dass wir sowohl den Schmerz der nachgelesenen Opfer, der Hinterbliebenen als auch den Schmerz und die Schuld der Scythe ertragen müssen. Neal Shusterman versteht es geschickt, uns ein umfassendes Bild der Gesellschaft zu liefern, in dem er immer wieder Nebenpersonen aus unterschiedlichen sozialen Gruppen und Lebenssituationen ihre Sichtweise schildern lässt. Ansonsten wird immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Citra und Rowan als personale Erzähler erzählt, was ich etwas schade fand, da ich bei diesen tiefgreifenden Charakteren gerne ihre Geschichte aus der Innensicht zum Beispiel aus der Ich-Perspektive erlebt hätte. Nichtsdestotrotz erhalten wir auf den 513 Seiten einen wundervollen Einblick in die Köpfe und Herzen der beiden Lehrlinge, die damit leben müssen, bis ans Ende ihres Lebens Menschen den Tod zu bringen.



"Du hast ein wenig Freude gespürt, doch das war nur ein Schatten dessen, wie es sein kann. Ohne drohendes Leid können wir keine Freude empfinden. Wir bekommen bestenfalls Annehmlichkeit." (…) Sie lebten in einer Welt, in der es im Grund auf niemanden mehr wirklich ankam. Das Überleben war garantiert. Das Einkommen war garantiert. Es gab genug Nahrung, Komfort wurde gestellt. Der Thunderhead kümmerte sich um die Bedürfnisse eines jeden. Und wenn einem nichts fehlte, wie könnte das Leben dann anders sein als angenehm?"


Da wäre zum einen Citra, die als pflichtbewusste, neugierige und offenherzige junge Frau auftritt, die mutig für ihre Prinzipien einsteht und sich nicht leicht einschüchtern lässt. Zur perfekten Scythe machen sie gerade ihre Empfindsamkeit und ihr tiefer Gerechtigkeitssinn, mit dem sie aber im Scythetum auch aneckt. Rowan dagegen ist eher zurückgezogen, still und der typische Außenseiter. Er beschreibt sich selbst als "Salatblatt" im Sandwich, das einfach da ist, aber von keinem wahrgenommen wird. Schon bevor er zum Todesengel auserwählt wird, wird er von Gleichaltrigen geächtet und ist in seiner eigenen Familie nicht mehr als eine Randnotiz. Doch so unscheinbar er von außen wirkt, so brodelt es in seinem Inneren und er scheint immer mit einem Fuß über dem Abgrund zu leben. Mit wenigen Worten charakterisiert der Autor seine Protagonisten als starke Teenager, die vor allem eines sind: Menschen. Menschen, die Angst haben, Rache wollen, lieben, hassen, zweifeln, trauern, hoffen und leben wollen. Auch wenn das Buch an manchen Stellen hart und kompromisslos erscheint, hat es mich doch tief berührt. Ich liebe Bücher, die mich zum Nachdenken anregen, egal in welchem Genre sie angesiedelt und dieses hat mich wirklich sehr dazu angeregt!



"Unsterblichkeit kann die Torheit und Schwäche der Jugend nicht mildern. Die Unschuld ist dazu verdammt, einen sinnlosen Tod durch unsere eigenen Hände zu sterben, sie fällt den Fehlern zum Opfer, die wir niemals ungeschehen machen können. Deswegen begraben wir das Staunen, das uns einst zum Erblühen brachte, und ersetzen es mit Narben, von denen wir nie sprechen, zu verwachsen, als dass sie von irgendeiner Technologie repariert werden könnten."


Auch alle Nebencharaktere sind authentisch und hinterlassen einen bleibenden Eindruck auch wenn sie nur eine sehr kurze Rolle spielen. In diesem Buch tauchen so viele Leute auf, die alle nur in wenigen Sätzen charakterisiert werden, was aber vollkommen ausreicht. Jeder der irgendwie auftaucht, seine Rolle spielen darf und schließlich wieder verschwindet, scheint sich perfekt in das komplexe Gebilde von Neal Shusterman einzufügen. Sehr eindrücklich in Erinnerung bleiben die drei Scythe Goddard, Faraday und Curie, die wir ein wenig näher kennenlernen dürfen, da sie Citra und Rowan als Lehrmeister fungieren und wir durch die Einfügungen der "Nachlesetagebücher" vor jedem Kapitel einen Einblick in die Erlebniswelt und Gedanken der sonst eher unnahbaren Todesengel erhalten. Besonders die so kalt wirkende "Grande Dame des Todes" Scythe Curie mit ihren so integren Vorstellungen und Prinzipien und dem warmen Herz hat es mir hier sehr angetan.


"Mein größter Wunsch für die Menschheit ist nicht Frieden, Bequemlichkeit oder Freude. Ich wünsche mir, dass alle von uns im Inneren ein wenig sterben, wenn wir den Tod eines anderen miterleben. Denn nur der Schmerz der Empathie wird unsere Menschlichkeit erhalten. Es gibt keine Gottesvision, die uns noch helfen kann, sollten wir das verlieren."


Ich könnte hier noch viele Gründe mehr angeben, wieso mich dieses Buch so sehr fasziniert und so gefesselt hat, aber am besten du machst dir selbst ein Bild und liest diesen wirklich tollen Roman. Ich würde das Buch aber erst Lesern ab 16 oder 18 Jahren empfehlen. Alles andere ist meiner Ansicht nach viel zu früh um mit diesem doch sehr schwierigen Thema fertig zu werden oder es wirklich ganz zu verstehen. Perfekt abgerundet wird die Geschichte durch das stimmige, abgeschlossene Ende, das alle Stränge geschickt und zufriedenstellend zusammenführt, sodass man die Geschichte als Einzelband lesen könnte. Besonders schön ist, dass das Ende von miesen Cliffhangern oder Brüchen absieht, die den Leser dazu zwingen, weiterzulesen. Ich werde natürlich trotzdem möglichst bald zum nächsten Teil greifen, einfach weil ich unbedingt erfahren will, wie es mit Citra, Rowan und der Gesellschaft der Scythe weitergeht.





Fazit:



"Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein typischer Neal Shusterman, der mit einem absurd erscheinenden Szenario schockt, das glaubhaft und realistisch aufgezogen wurde. Ein wundervoller Reihenauftakt, der sehr neugierig auf alles Kommende macht - die Mischung aus philosophischem Gedankenexperiment und packendem Gesellschaftsthriller erschüttert, berührt, verstört und begeistert!

Veröffentlicht am 09.07.2018

Sehr gelungenes Buch

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Cover: Außer der rosegoldenen Farbe, gefällt es mir leider nicht so gut. Das ist aber in jedem Fall Geschmackssache.

Schreibstil: Der konnt emich überzeugen. Er war einfach so simpel, logisch, leicht ...

Cover: Außer der rosegoldenen Farbe, gefällt es mir leider nicht so gut. Das ist aber in jedem Fall Geschmackssache.

Schreibstil: Der konnt emich überzeugen. Er war einfach so simpel, logisch, leicht und angenehm. WIrklich super zum Lesen!

Meinung: Es war einfach alles so simpel und logisch. Ich weiß gar nicht wie oft ich mir dachte "Ja das macht Sinn", so oft jedenfalls das es mir auffiel.
Die Struktur hinter allem war ganz einfach gestrickt ohne viel Tam Tam oder drumherum Gerede. Einfach eine Geschichte mit strikten Regeln und nachvollziehbarer Vergangenheit. Keine großen Geheimnisse, keine verworrennen Verschwörungen oder großartig seltsamen Geschehnisse. Dem Leser liegt so gut wie alles offen und das war zur Abwechslung wirklich sehr erfrischend!
Einen einzigen Minuspunkt gibt es im Ende. Ich hatte mir etwas mehr erwartet. Keine Ahnung was, aber einfach so einen Funken mehr "WOW"! Aber gut dafür muss jetzt Band 2 herhalten, welcher in meinem Regal schon ganz brav auf mich wartet. .

Fazit: Definitiv lesenswert und zu empfehlen. Freue mich auf Band 2!

Veröffentlicht am 27.04.2018

Unsterblich sein und doch sterblich!

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Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches ...

Infos:

Verlag: Fischer Sauerländer
Originaltitel: Scythe - Die Hüter des Todes
Seitenanzahl: 528
ISBN: 9783737355063
Preis: 19,99 €
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Inhalt:

Unsterblichkeit,
Wohlstand,
unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt...
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Meinung:

1. Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:
Das Buch ist in 5 Hauptteile untergliedert und weist einzelne Kapitel mit deren Überschriften auf. Jedoch muss ich das Buch von zwei unterschiedlichen Perpektiven betrachten. Neal Shusterman nimmt sich divergierende Stilrichtungen an, welches das Buch nochmals an Tiefe gewinnen lässt. Der allgemeine Schreibstil innerhalb der Kapitel wurde einfach und verständlich gehalten und aus der Erzählerperspektive geschrieben. Jedoch grenzen sich die Tagebucheinträge und die einzelnen Kapitel stilistisch deutlich voneinander ab. Neal Shusterman verwendet bei den Tagebucheintragungen die Ich-Perspektive der Scythe. Zudem weisen diese Einträge philosophisches Denken auf, welches dem Leser zum Nachdenken anregen kann. Das Cover ist schlicht und einfach gehalten. Jedoch lässt dies ein breites Band an Interpretationsmöglichkeiten zu. In meinem Fall denke ich an die Zweideutigkeit, die das ganze Buch mit sich trägt. Durch die durchzogene Linie und damit verbundenen gegenteiligen Farbspiele wird für mich eine klare Grenze zwischen "Richtig" und "Falsch" und dennoch die Zusammengehörigkeit beider verdeutlicht. Genauso gut kann es die unterschiedlichen Denkweisen der Scythe hervorheben. Denn kein Scythe ist wie der andere und handelt nach seiner Wahrheit!

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2. Inhaltliche Ausseinandersetzung:
Das Buch hält sich nicht lange mit Einleitungen und Beschreibungen auf. Es wirft den Leser sofort mit dem ersten Kapitel in die Welt der Scythe und damit verbundenen Ängste der Menschen. Die Protagonisten Citra, Rowan, Faraday, Curie und die Gruppe von Goddard finden wenig Beschreibung der Charaktere, welches jedoch dem Buch nicht schadet. Sicher könnte hier mehr Tiefgang erfolgen, andererseits wird der Leser durch die Gespräche der Protagonisten untereinander deren Denkweise verdeutlicht. In dem Buch wird das "Warum gibt es Scythe" mit dem Werdegang der Menschheit beschrieben. Durch die Unsterblichkeit der Menschen und damit verbundenen Überbevölkerung muss es eine andere Form des "sterbens" geben. Denn nach dem Gesetz müssen alle Menschen wiederbelebt werden, sofern sie "natürlich" sterben durch z.b. Unfall oder Selbsttötung. Somit ist der "Nachlesung" nur den Scythe vorbehalten. Sie selbst sind an ihre eigenen 10 Gebote gebunden und agieren unabhängig von der Thunderhead, dem Computer und "Herrscher" über alles. Der Tunderhead sorgt für Gleichberechtigung zwischen allen Menschen. Niemandem soll es an irgendetwas mangeln. Zudem sind sämtliche Erinnerungen dort gespeichert. Scythe Faraday bildet zwei Lehrlinge (Rowan und Citra) als einen möglichen neuen Scythe aus. Jedoch gibt es nur einen Ring für einen neuen Scythe und somit sind beide gegenseitig Konkurrenten. Der Leser erfährt im Laufe des Buches mehr und mehr über das Leben und agieren der Scythe. Über ihre Sorgen, Ängste und Gefühle. Auch über die dunklen Gedanken und die Gefahr das alles ausser Kontrolle geraten kann, weil Gesetze und Regeln auch für sich selbst anders ausgelegt und neu interpretiert werden kann. Hier wird deutlich, dass nichts für die Ewigkeit gemacht ist.

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Fazit:

Dies ist mein erstes Buch von Neal Shusterman und ich bin echt begeistert, wie es jemand schafft jegliche "was wäre wenn" Fragen vorab zu beantworten und trotz momentaner irrealer Zukunftsvisionen alles zu beachten. Der Leser wird von Anfang an in eine Welt geworfen, die einen mit Fragen der Moral, Ethik und Menschlichkeit zurück lässt. Wie kann eine Welt funktionieren, wo doch eigentlich jeder den Gewinn der Unsterblichkeit hat und zugleich diesen durch andere Menschen (Scythe) wieder verlieren. Denn die Scythe waren und sind auch nichts weiter als Menschen, die jedoch Immunität genießen und nur sich selbst nachlesen dürfen. Der Begriff des Nachlesens ist ein für mich ein "Verschönerungswort" für Mord durch Henker! Es gibt zwar Gebote der Scythe die bestimmte "Nachlesungen" verbieten, allerdings ist die Wahl der menschlichen Jagd ihnen selbst überlassen, wann, wen und wie sie nachlesen. In der Realität würde ich es der Ausführung der Todesstrafe durch einen Menschen gleich setzen. Beim Lesen wird man mit seinem eigenen Glauben an die Menschheit allein gelassen. Symphatien, die eigentlich gegen die eigentliche Moral sprechen bringen das Denken durcheinander. Herz und Verstand agieren zwiespältig und nicht konform miteinander. Das Buch hat mich mehr als einmal "zerstört" und mit meinen Gefühlen allein gelassen.
Der erste Teil des Buches geht rasant nach oben und lässt nichts an Spannung, Ärger, Frust und Gefühlen aus. Leider plätschert in der Hälfte des Buches die Geschichte etwas dahin, was am Ende jedoch durch neue Spannungsbögen wieder an Fahrt gewinnt. Gerne hätte ich zwischendurch mehr "böse" Überraschungen erwartet, auch wenn diese mich noch mehr gefrustet, jedoch dem Buch 5/5 Sternen geboten hätte. Doch war die Geschichte leider so eher vorhersehbarer und mir 4,5/5 Sternen wert. Ich freue mich wahnsinnig auf den zweiten Teil.

Das Buch erhält von mir 4,5/5 Vikis

Veröffentlicht am 11.04.2018

Wahnsinnig tolles Worldbuilding & einzigartige Geschichte!

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Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die ...

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …
Da ich bisher sehr viel positives über dieses Buch gehört habe und es deshalb auch schon seit einer längeren Zeit ganz oben auf meiner Wunschliste stand, habe ich mich sehr gefreut es endlich lesen zu können und bin auch mit ziemlich hohen Erwartungen an das Buch gegangen.

Der Schreibstil des Autors hat mir ziemlich gut gefallen, auch wenn es seine Zeit gedauert hat bis ich mich an ihn gewöhnt hatte. Neal Shusterman schreibt wirklich flüssig und fesselnd, aber teilweise auch ziemlich nüchtern. Da in diesem Buch zusätzlich keine ich-Perspektive vorliegt, hatte ich deshalb auch ab und zu meine Probleme eine gute Beziehung zu den Personen aufzubauen, aber das hat sich mit der Zeit zum Glück gelegt. Außerdem finde ich es immer toll, wenn ein Autor einen besonderen und herausstechenden Schreibstil hat und das ist hier definitiv der Fall!

Citra und Rowen haben mir auch wirklich gut gefallen. Beide sind interessante Charaktere, zeigen viel Mut und haben einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Auch fand ich es sehr aufregend zu sehen in welche Richtung sich die beiden innerhalb des Buches entwickeln. Aber auch einige Nebenfiguren haben mich sehr beeindruckt.

Am meisten beeindruckt hat mich an diesem Buch allerdings das Worldbuilding! Ich habe schon einige Dystopien gelesen und deutlich gemerkt, dass sich viele nicht sonderlich von einander unterscheiden oder die Welt nicht sonderlich gut ausgearbeitet ist, aber hier war das nicht im geringsten so. Neal Shusterman hat eine wirklich tolle, facettenreiche und auch ziemlich realistische Zukunfts-Welt erschaffen, die mich absolut begeistern konnte. Es wurden viele Probleme der heutigen Zeit angesprochen, man konnte immer wieder Parallelen erkennen und die ganze Idee um das Sythetum wurde wirklich kreativ umgesetzt. Die Handlung war auch wirklich spanend und hatte definitiv seinen Reiz. Besonders gegen Ende der Geschichte nimmt die Spannung enorm zu. Schade fand ich nur, dass die Geschichte in der Mitte ziemlich ereignislos war. Man hat beim Lesen leider deutlich gemerkt, dass die Geschichte an dieser Stelle an Spannung verliert, was zwar wirklich schade war, aber sich zum Glück wieder geändert hat.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen. Das Worldbuilding ist wirklich grandios umgesetzt worden und auch die Geschichte konnte mich überzeugen. Freue mich schon sehr auf den zweiten Band!