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Veröffentlicht am 14.07.2018

Das Untier von Aachen

Das Untier von Aachen
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Handlung:
Der Vater von Karl dem Großen begegnete einst dem Bachkalb, einem Ungeheuer, welches in unterirdischen Quellen von Thermalquellen hauste. Laut der Sage hat Pippin der Jüngere das Ungeheuer in ...

Handlung:
Der Vater von Karl dem Großen begegnete einst dem Bachkalb, einem Ungeheuer, welches in unterirdischen Quellen von Thermalquellen hauste. Laut der Sage hat Pippin der Jüngere das Ungeheuer in einem heldenhaften Kampf getötet. Diese Sage wurde erst nach dem Tod des Königs bekannt und postum wurde ihm viel Respekt zuteil und er wurde für seinen Mut bewundert.

Im Sommer 1605 taucht das eigentlich getötete Bachkalb plötzlich wieder in Aachen auf und treibt ihr Unwesen. Während viele Bürger den Personen, die das Wesen gesehen haben wollen, nicht glauben,
Viele Bürger wollen den Personen, die das Wesen gesehen haben wollen, nicht glauben und sind der Meinung, dass das Tier nur eine Fantasie von Kneipengängern ist. Bis es plötzlich einen Toten gibt. Danach haben auch die Bürger Angst und wollen Sicherheit haben, was in ihrer Stadt vor sich geht.
Auch der Goldschmied Paul Kalkberner geht der Sache auf die Spur, nachdem das Wesen Schuld an dem Tod eines Verwandten ist. Eine Suche beginnt...

Meinung:
Ich muss leider sagen, dass ich mir von dem Roman mehr erhofft hatte. Insbesonders, nachdem ich von einem anderen historischen Roman des Autors sehr begeistert war und meine Erwartungen dementsprechend hoch waren. Diese wurden nicht wirklich erfüllt. Der ganze Roman ist nicht schlecht, meiner Meinung nach hat er Potenzial für viel mehr. Ich hätte mir gewünscht, dass mehr historische Personen auftreten und ich finde auch, dass dem Roman mehr Länge gutgetan hätte. Vieles wurde doch recht kurz und knapp gehalten, es hätte dem Buch gut getan, wenn es mehr Details gegeben hätte und mehr historische Ereignisse, Details und Personen mitgespielt hätten. So kam es mir teilweise vor, als beinhalte der Roman nur eine willkürliche Aneinanderreihung von zufälligen Begegnungen und Ereignissen, die vollkommen ausgedacht sind.
Dabei hatte der Roman sehr gut angefangen, mit einem Prolog, in welchem Pippin der Jüngere auftritt und dem Bachkalb begegnet. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass der Roman weiterhin mit historischen Persönlichkeiten arbeitet und auch ab und an Dinge geschehen, die historisch verbürgt sind. Dem war leider nicht so, es traten viele fiktive Personen auf und auch die Geschichte, welche insgesamt erzählt wird, erscheint mir komplett ausgedacht.

In dem Roman traten recht viele Charaktere auf, die alle eine Verbindung haben und somit ein rundes Bild ergeben. Bei einigen ist dieses Zusammenwirken leicht und schnell erkennbar, bei anderen dagegen hat dies über ein zwei Kapitel gedauert. Insgesamt kann ich sagen, dass die handelnden Personen recht vielfältig sind, jedoch sehr oberflächlich behandelt werden. Lediglich bei Paul Kalkberner war es dem Leser möglich, mehr über seine Gedankenwelt zu erfahren, alle anderen hebten sich durch äußerliche Merkmale ab. Es gibt die schöne Wirtstochter Magdalena, den starken Schmied Joachim usw. Dies wurde im Verlauf des Romans immer wieder erwähnt und mit der Zeit hat mich dies gestört. Zum einen habe ich während des Lesens diese Information schon beim ersten Mal wahrgenommen und mir eingeprägt, zum anderen hatten die Charaktere anscheinend ansonsten keine Eigenschaft, die erwähnenswert war.

Am meisten überzeugt hat mich fast noch das Ende des Romans. Dieses hat mich positiv überrascht und ich hätte nie damit gerechnet. Jedoch muss ich auch hier anmerken, dass es etwas länger hätte ausfallen können und es nicht nötig war, innerhalb von knapp 7 Seiten ein schnelles Ende herbeizuführen.

Fazit:
Ein sehr kurzweiliger Roman, der wie dafür gemacht ist, ihn mal nebenbei zu lesen. Mich konnte er nicht überzeugen, dafür gab es einige Kritikpunkte, über die ich nicht einfach so wegschauen konnte. Die Grundidee gefällt mir sehr gut, leider war die Umsetzung nicht der Hit.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Die Henkerstochter

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch (Die Henkerstochter-Saga 2)
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Handlung:
Der Pfarrer Koppmayer wird tot in einer Kirche aufgefunden. Für Simon Fronwieser, den Medicus aus Schongau ist sofort klar, dass hier kein natürlicher Todesfall vorliegt, sondern Mord. Er ruft ...

Handlung:
Der Pfarrer Koppmayer wird tot in einer Kirche aufgefunden. Für Simon Fronwieser, den Medicus aus Schongau ist sofort klar, dass hier kein natürlicher Todesfall vorliegt, sondern Mord. Er ruft den Henker Jakob Kuisl hinzu, der ihm seinen Verdacht bestätigt.
Der tote Pfarrer hat Hinweise hinterlassen, die Simon und Kuisl zu einem steinernen Sarkophag führen, welcher zu einem Geheimorden aus der Vergangenheit führen, den Templern. Sie gehen der Spurensuche nach und auch die Henkerstochter Magdalena mischt mit von der Partie. Jedoch gestaltet sich die Suche nicht immer einfach, noch dazu, da die drei nicht die einzigen sind, die sich für die Hinweise interessieren. Eine gefährliche Suche beginnt.

Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr den ersten Teil der „Henkerstochter“-Reihe gelesen habe und davon nicht so begeistert war, habe ich es immer wieder vor mir hergeschoben, endlich den zweiten Teil zu lesen und von meinem Sub zu befreien. Nun konnte ich mich endlich überwinden und habe diesem Teil die Möglichkeit, meine Meinung zu der Reihe zu ändern.

Teilweise konnte mich der Roman mehr überzeugen, zu weiten Teilen aber auch nicht. Besonders die ersten 100 Seiten fand ich nicht schlecht, es gab einen guten Start in den Roman und die Geschichte war bis dahin recht spannend. Danach gab es leider viele Seiten, die meine Lesefreude getrübt haben und in mir den Wunsch geweckt haben, den Roman wegzulegen. Ich habe mich oft von Kleinigkeiten ablenken lassen, weil ich keine rechte Lust hatte, weiterzulesen und musste mich fast zwingen. Dies liegt absolut nicht an der Schreibweise des Autors, diese fand ich angenehm und gut zu lesen, mir hat es gut gefallen, dass historische Begriffe genutzt wurden, der einzige Makel an der Sprache ist für mich der Dialekt des Henkers. An sich finde ich eine Nutzung dessen eigentlich gut, hier hat es mich jedoch gestört, dass lediglich der Henker davon Gebrauch nimmt.

Es waren eher die Protagonisten, die mir nicht sehr gut gefallen haben. Ich fand sie häufig zu einseitig dargestellt, besonders mit dem Henker hatte ich recht große Probleme. Die Figur von ihm hätte unglaublich toll gestaltet werden können, leider wurden immer wieder die gleichen Attribute genutzt, um ihn zu beschreiben, die besonders auf seine große und massige Statur gezielt haben. Ich fand die ständige Erwähnung dessen mit der Zeit nervig, ich habe schon bei der ersten Erwähnung dessen seinen Körperbau wahrgenommen.
Auch Simon und die Henkerstochter, zwei weitere Personen, die eine große Rolle einnehmen, fand ich nicht sonderlich interessant dargestellt, sie wirkten blass und nicht ausgereift.

An vielen Stellen war mir die Handlung etwas zu vorhersehbar. Eine Aussage des Henkers, dass seine Tochter sich nicht in seine Untersuchungen reinhängen soll und auf der nächsten Seite wird genau beschrieben, wie sie sich über das Wort ihres Vaters hinwegsetzt. Das war sehr absehbar und nur ein Beispiel. Dadurch ging die Spannung immer mehr flöten und ich hatte große Hoffnungen, dass auf mich doch noch ein paar Überraschungen warten. Dies war der Fall, jedoch hielten sich diese in einem geringen Rahmen.

Das Ende beherbergte die meisten Überraschungen, war mir jedoch zu dramatisch und mit zuviel Hektik verbunden. Es kam alles mögliche zusammen und daraus wurde ein Mischmasch, der zwar imposant war, jedoch die eigentliche Auflösung des Falles, die Ermordung des Mönches in den Hintergrund treten ließ.

Fazit:
Leider konnte mich auch dieser Teil der „Henkerstochter“-Reihe nicht überzeugen und daher werde ich von der Reihe Abstand nehmen, da ich die Hoffnung aufgegeben habe, dass mir die weiteren Teile zusagen würden. An sich eine sehr interessante Geschichte, die jedoch meiner Meinung nach falsch verpackt wurde.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Der Glöckner von Notre-Dame

Der Glöckner von Notre-Dame (Roman)
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Handlung:

Wer hat noch nicht von dem buckeligen Glöckner Quasimodo und der schönen Zigeunerin Esmeralda gehört? Doch wie ist eigentlich die wahre Geschichte?

Quasimodo, ein buckliger Bursche, der noch ...

Handlung:

Wer hat noch nicht von dem buckeligen Glöckner Quasimodo und der schönen Zigeunerin Esmeralda gehört? Doch wie ist eigentlich die wahre Geschichte?

Quasimodo, ein buckliger Bursche, der noch dazu taub ist, wurde als Baby von dem Archidiakon Claude Frolle adoptiert und dieser hat ihm zu seiner Tätigkeit als Glöckner verholfen. Von der Bevölkerung werden die Beiden so gut wie möglich gemieden, sie werden als Teufel und Hexer angesehen.

Zeitgleich lebt in Paris die junge La Esmeraldea eine Zigeunerin, die zusammen mit ihrer Ziege Djali Kunsstücke aufführt und tanzt. Sie wird von vielen Männern begehrt, jedoch kann nur einer ihr Herz erreichen.

Auch Quasimodo ist von der jungen Dame begeistert und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Jedoch gibt es einige Widersacher, die einer Liebe im Weg stehen, außerdem fürchtet sich auch La Esmeralda etwas vor dem Äußeren des Buckligen.


Meinung:

Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt auf das Buch. Nicht nur, weil ich die Disney-Verfilmung früher toll fand, sondern weil ich den Roman noch nie gelesen habe und mich kaum noch an die Handlung erinnern konnte.

Dadurch kam ich erst gar nicht in Verlegenheit, den Film mit dem Roman zu vergleichen und konnte mich vollkommen auf das Buch einlassen. Dies hat leider nicht so geklappt, wie gehofft.


Streckenweise war ich sehr angetan von dem Buch, dies waren besonders Abschnitte, in denen die Protagonisten zu Wort gekommen sind. Im Gegensatz dazu gab es auch immer wieder Kapitel, in denen Bauwerke oder Geschehnisse beschrieben wurden, dies hat meine Lesefreude sehr getrübt, ich musste mich bei diesen Abschnitten motivieren, weiterzulesen und das Buch nicht einfach wegzulegen.

Dies lag zum einen an der Schreibweise. Ich muss zugeben, dass es mir doch recht schwer fiel, mit dem Schreibstil klarzukommen und mich daran zu gewöhnen. Selbst am Ende des Buches war dies ab und an noch ein Hindernis für mich und hat definitiv dazu beigetragen, dass ich so lange mit dem Buch gebraucht habe.

Zum anderen fand ich diese Stellen ermüdend und waren meiner Meinung nach für die Haupthandlung nicht sonderlich wichtig. Manche Leser mögen gerade die Beschreibungen als Meisterleistungen von Hugo betrachten, bei mir war dies leider nicht der Fall.


Die Protagonisten waren alle recht ausführlich vom Äußeren beschrieben, die Gefühle und das Denken wurden im Verlauf des Romans gut erkenntlich und wirkten rund.


Besonders interessant fand ich die Beschreibungen und Kapitel mit Quasimodo, eine für mich sehr interessante Person, die für meinen Geschmack eine noch größere Rolle in dem Roman hätte einnehmen können. Es war für mich auch deshalb immer eine Motivation weiterzulesen, um von ihm näheres zu erfahren, wenn der Autor mal wieder seitenlang über Geschehnisse der damaligen Zeit geplaudert hat.


Vielleicht hat meine Enttäuschung über einige Teile des Romans auch mit der Ausgabe des Buches zu tun. Es beinhaltet nicht die beste Übersetzung und an einigen Stellen wurden Textstellen weggelassen, die für den Leser interessant gewesen wären und das Buch und damit auch die Handlung lebendiger erscheinen zu lassen.


Gut gefallen hat mir, dass Hugo das Mittelalter nicht in einem schöneren Licht dargestellt hat, sonder es schonungslos und so brutal dargestellt hat, wie es auch wirklich war. Dies war sehr gelungen und hat auch deutlich gezeigt, dass sich der Autor mit dem Mittelalter befasst hat und sehr gut recherchiert hat.


Der Roman umfasst mehrere Handlungsstränge, die im Verlauf der Handlung zusammenführen und mit fortschreitender Handlung erst Sinn machen. Dadurch wird ein breites Bild von Charakteren und der Bevölkerung von Paris gezeichnet, welches vielfältig ist und äußerst amüsant und interssant zu lesen ist.


Fazit:

Auch wenn ich mich stellenweise durch den Roman kämpfen musste und selbst motivieren musste, kann ich jedem nur empfehlen, das Buch zu lesen und sich nicht nur mit einer Verfilmung zu begnügen. Es gab zwar immer wieder Textstellen, die zäh zu lesen waren, jedoch war es gleichzeitig auch toll, mal die Originalgeschichte zu lesen und kennenzulernen. Besonders gelungen und herauszuheben ist die Figur des Quasimodo, der nicht nur großartig dargestellt war, sondern auch ein herzensguter Mensch war und ein sehr spannender Charakter.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Der Letzte von uns

Der Letzte von uns
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Handlung:
Dresden, Zweiter Weltkrieg
Schwer verwundet und dem Tod ins Auge blickend bringt Luisa ihren Sohn zur Welt. Um sie herum wird die Stadt Dresden niedergebombt und auch Luisa weiß, dass sie nicht ...

Handlung:
Dresden, Zweiter Weltkrieg
Schwer verwundet und dem Tod ins Auge blickend bringt Luisa ihren Sohn zur Welt. Um sie herum wird die Stadt Dresden niedergebombt und auch Luisa weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Ihr größter Wunsch ist es, zu wissen, dass ihr Sohn überlebt und den Namen beibehält, denn sie geht davon aus, dass er der Letzte männliche Nachkomme der Familie ist.

Manhattan 1970er Jahre
Werner besitzt zusammen mit seinem Freund Marcus eine Baufirma. Sie sind beide jung und amitioniert und haben große Pläne für die Zukunft. Bis Werner eines Tages Rebecca kennenlernt und sich auf den ersten Blick in die junge Frau verliebt. Rebecca ist eine junge Dame, die ihre Ausstrahlung genau einzusetzen weiß und entstammt aus einer reichen und bekannten New Yorker Familie. Schnell finden die Beiden zusammen und gehen eine stürmische Beziehung ein. Bis Rebecca ohne Vorwarnung den Kontakt zu Werner abbricht und verschwindet. Daraufhin kommt Werner einer Wahrheit immer näher, die er nicht glauben will.

Meinung:
Das Cover finde ich ansprechend und es ist mir auch schon in der Buchhandlung meines Vertrauens ins Auge gesprungen. Mir gefallen die hellen Töne, die größtenteils gewählt wurden, vermischt mit der dunklen Silouhette der Dame auf dem Bild. Es wirkt unbeschwert und befreiend, verspricht eine tolle Geschichte und sieht wunderschön aus.

Nachdem mir die Leseprobe gut gefallen hat, war ich gespannt darauf, das Buch zu lesen. Ich wollte wissen, wie es weitergeht und habe mich richtig auf das Lesen gefreut. Leider muss ich sagen, dass diese Freude dann recht schnell abgeflaut ist.
Dies lag einzig und allein an den Abschnitten aus Manhattan der 1970er Jahre. Ich fand diese emotionslos und auch recht langweilig, zudem war mir die Liebesgeschichte von Rebecca und Werner zu konstruiert und unrealistisch, sowie hat sie mir eine zu große Rolle im Roman eingenommen. Dieser Abschnitte haben mir viel Freude am Lesen genommen und ist für mich der größte Kritikpunkt an dem Roman.

Glücklicherweise war die Schreibweise sehr angenehm, es gab eine Abwechslung von humorvollen Gesprächen und ernsten Dialogen, insgesamt war der Roman sehr locker geschrieben und hat mich in diesem Aspekt vollkommen überzeugt. Besonders gut geschrieben fand ich die dargestellten Ereignisse aus dem Weltkrieg. Sie wirkten sehr lebendig und realistisch, teilweise konnte ich mir so vieles bildlich vorstellen, dass ein Film vor meinen Augen ablief.

Die Geschehnisse des Romans werden zu unterschiedlichen Zeiten erzählt, zum einen begleitet man Werner als Baby und erfährt, wie er geboren wurde, wer seine Verwandten sind, sowie wie er von Dresden in die USA kam. Auf der anderen Zeitebene ist Werner erwachsen und lebt in Manhattan (in den 1970ern). Diese Abwechslung der Zeiten fand ich gut, mir gefällt dies in Büchern meistens, wobei ich bei diesem Roman sagen muss, dass für mich lediglich die Ereignisse um den Zweiten Weltkrieg interessant waren. Die Abschnitte aus Manhattan habe ich teilweise nur überflogen, weil sie mich einfach nicht fesseln konnten. Lediglich im letzten Teil des Romans habe ich diese Abschnitte aufmerksamer gelesen, da hier die Geschichte aufgelöst wird und Geheimnisse ans Licht kommen. Ansonsten fand ich die Kriegserlebnisse durchweg spannender und interessanter.

Obwohl am Anfang eines jeden Kapitels angegeben wurde, in welchem Jahr die Handlung gerade stattfindet, finde ich diese doch sehr sprunghaft. So vergehen zwischen zwei Kapiteln aus den 1970er Jahren plötzlich Jahre und es gibt keine Details, was in der Zwischenzeit passiert ist. Das hat mich immer verwirrt, weil es keine signifikanten Details gab, die diesen Aspekt deutlich machen.

Während ich die Protagonisten anfangs noch interessant fand und darauf gespannt war, wie sie miteinander verwickelt sind, musste ich diese Meinung schnell revidieren. Sie waren mir entweder zu schwach gezeichnet, oder ich fand sie durch ihre Handlungen und Gespräche langweilig und eintönig. Es gibt für mich keinen Charakter, der sich durch irgendeine Handlung hervorgehoben hätte, sie wirken alle recht stereotyp.
Wie schon erwähnt, vergehen in der Handlung einige Jahre (fast 10 Jahre). Hierbei hat es mich auch gestört, dass die Charaktere sich scheinbar nicht weiterentwickelt haben oder verändert haben. Sie treten noch genauso wie am Anfang auf und scheinen aus ihren Handlungen nichts dazu gelernt zu haben.

Fazit:
Die Idee des Romans fand ich sehr gut, jedoch hat es mir bei der Umsetzung gehapert. Besonders positiv fand ich die Schreibweise, die sehr angenehm zu lesen war, der Rest konnte mich meist nur teilweise überzeugen und die Ereignisse rund um Werner und Rebecca waren mir stets zu übertrieben und unpassend.


Veröffentlicht am 27.12.2017

Die Blüten der Freiheit

Die Blüten der Freiheit
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Handlung:
In Frankreich wird im Jahr 1636 ein Importverbot für flandrische Spitze erlassen, damals ein Statussymbol der Schönen und Reichen. Die Konsequenz dessen ist, dass der Schmuggel des feinen Stoffes ...

Handlung:
In Frankreich wird im Jahr 1636 ein Importverbot für flandrische Spitze erlassen, damals ein Statussymbol der Schönen und Reichen. Die Konsequenz dessen ist, dass der Schmuggel des feinen Stoffes blüht.
Mit dem Schmuggel und Handel, sowie die Herstellung der Spitze sind nun vollkommen verschiedene Menschen eingebunden, die um ihre Freiheit kämpfen oder darum fürchten.
In Flandern arbeitet zum Beispiel die Klöpplerin Katharina in einem Kloster an ihrem letzten Stück Spitze. Lange kann sie dort nicht mehr bleiben, sie wird nicht nur immer älter, sondern auch ihre Sehkraft lässt nach den vielen Jahren Handarbeit unter verschiedensten Bedingungen nach.
Dann gibt es auch noch die verarmte Adlige Lisette, welche in ihrer Kindheit ein Stück Spitze in dem Geüäck eines Besuchers findet – und dieses ausversehen ruiniert. Durch dieses Unglück verändert sich ihre Welt vollkommen, denn der Gast droht, ihren Vater allen Besitz wegzunehmen.
An einem Stück Seide können ganze Schicksale hängen....

Meinung:
Als ich den Klappentext gelesen hatte, war meine Erwartung, dass man eine Person durch viele Jahre begleitet, ihre Erfahrungen und Ängste kennenlernt, sowie auch näheres über die Herstellung von Spitze und der Bedeutung des Stoffes erfährt. Teilweise wurden meine Erwartungen erfüllt, besonders in Bezug auf die Spitze, der andere Teil war vollkommen anders als erwartet. Als Leser lernt man Katharina im Alter von ungefähr 30 Jahren kennen, sie hat den Höhepunkt ihres Lebens länst überwunden und muss nun mit den Folgen der harten Arbeit bei der Herstellung von Spitze kämpfen. Sie erblindet nicht nur langsam, mehrmals wird erwähnt, dass sie die Haltung einer alten Frau hat, die das Rentneralter schon lange erreicht hat. Dies war unter anderem etwas, was mich mit der Zeit gestört hat. Die ständigen Wiederholungen von einigen Fakten. Sie waren meiner Meinung nach für die Handlung nicht sonderlich entscheidend und ich habe sie bei dem erstmaligen Leser schon vollkommen erfasst.

Sehr besonders war für mich die Erzählperspektive. In dem Roman kommen sieben verschiedene Protagonisten zu Wort, die Geschichte wird also aus sieben Perspektiven beschrieben. Interessant ist hierbei, dass sich die Protagonisten nicht zwangsläufig kennen oder während des Handlungsverlaufs über den Weg laufen. Sie sind alle miteinander verknüpft, dies fällt jedoch erst im fortgeschrittenen Verlauf der Handlung auf. Somit bleibt die Handlung bis zum Ende spannend, manche Charaktere gehen andere Wege als erwartet oder erleiden am Ende ein Schicksal, welches man nicht voraussagen konnte.
Anfangs stand ich dieser vielfältigen Erzählperspektive etwas kritisch gegenüber, da ich Angst hatte, dass manche Protagonisten etwas zu kurz kommen könnten. Diese Ansicht musste ich jedoch schnell revidieren, es gab ein sehr ausgeglichenes Verhältnis, man hatte nie das Gefühl, über einen Protagonisten zu wenig zu erfahren. Letztendlich ist Beschreibung der Sichtweise aus sieben Winkeln für mich sogar das Highlight des Buches gewesen und macht es für mich besonders. Sehr gelungen!

Die Protagonisten waren alle recht wenig charakterisiert, sie waren ziemlich unauffällig und bleiben mir nicht lange im Gedächtnis, nachdem ich das Buch beendet habe. Sie waren mir zu wenig gekennzeichnet und mir fiel es schwer, zu einem eine Bindung aufzubauen, egal ob positiv oder negativ. Jeder Charakter wirkte auf mich sehr leblos und hatte scheinbar keine Besonderheiten, die ihn auszeichnen.

Auch der Verlauf der Handlung hat mich nicht vollkommen überzeugt. Zwar blieb es bis zum Ende spannend und offen, jedoch hat für mich ungefähr ab Mitte des Buches das Interesse abgenommen. Ich wollte immer noch wissen, wie es weitergeht, jedoch war für mich irgendwie die Luft raus und der zweite Teil des Romans war meiner Meinung nach nicht mehr so einnehmend, wie der erste.

Fazit:
Ein Buch mit einem sehr starken und wunderbaren Beginn, jedoch lässt die interessante Handlung mit der Zeit nach und ist am Ende fast etwas enttäuschend. Grandios gelungen ist jedoch die Sichtweise der Handlung aus sieben Winkeln, u.a. eines Hundes.