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Luthien_Tinuviel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2019

Anfang hui, Ende ???

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Sie blickte nach oben, ins Dunkel. Den linken Arm spürte sie kaum, doch jedes Mal, wenn sie versuchte, ihn unter ihrem Körper hervorzuziehen, war es, als stieße man ihr einen glühenden Spieß in die Schulter. ...

Sie blickte nach oben, ins Dunkel. Den linken Arm spürte sie kaum, doch jedes Mal, wenn sie versuchte, ihn unter ihrem Körper hervorzuziehen, war es, als stieße man ihr einen glühenden Spieß in die Schulter. Der rechte Arm war heil geblieben. Der Kopf... Es war eng hier... S. 7

Inhalt:



Die Frau, die sich Carolin nennt, ist auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, untergetaucht in Wien auf dem Zentralffriedhof. Sie ist offiziell tot, doch dann wird sie gegen ihren Willen wieder ins Leben gerufen für eine verdeckte Ermittlung. Im Baugewerbe gab es mehrere Unfälle auf Baustellen in München. Und alles dreht sich um drei Famililen und ein Großprojekt...

Meine Meinung:



Das Werk ist zwar einerseits vom Schreibstil her ruhiger, zugleich kommt aber dennoch Spannung auf. Man begleitet Caro bei ihren Ermittlungen und erfährt zugleich etwas über ihre Vergangenheit und psychischen Probleme. Die Idee überzeugt durchaus und auch das Werk auf weiter Strecke, doch wirken gerade durch die Wechsel von Gegenwart und Erinnerung Teile lückenhaft. EInerseits erzeugt es Spannung, man möchte Caros Verhalten verstehen, andererseits wirkt es so, als ob es einen Vorgängerteil gibt, den man nicht gelesen hat und fürs bessere Verständnis ihrer Person und Ängste aber durchaus brauchen könnte.


Und was ist das denn bitte dann für ein Ende???


Fazit:



Einerseits habe ich das Werk gerne gelesen, der Schreibstil liest sich gut und es gibt interessante Verschachtelungen. Andererseits wirkt das Werk irgendwie unvollständig, als gäbe es einen Vorgängerteil, den man nicht gelesen hat.



Veröffentlicht am 14.07.2018

Spannende Kurzgeschichte, die aber nicht zum Klappentext passt.

Racheopfer
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Meine Meinung zu dem Kurzthriller „Racheopfer“ von Ethan Cross ist eher gespalten.

Auf knapp 160 Seiten wurde mir folgender Inhalt versprochen (aus dem Klappentext):
Wie das Töten begann - die Vorgeschichte ...

Meine Meinung zu dem Kurzthriller „Racheopfer“ von Ethan Cross ist eher gespalten.

Auf knapp 160 Seiten wurde mir folgender Inhalt versprochen (aus dem Klappentext):


Wie das Töten begann - die Vorgeschichte von Serienkiller Francis Ackerman jr. erstmals im Taschenbuch

Was ich erwartete: Ich erwartete eine Vorgeschichte zur „Ich bin…“-Reihe von Ethan Cross, mehr Hintergrundinformationen zu Soziopath Francis Ackerman jr. und warum er so ist wie er ist.
Ich hatte eine psychologisch tiefgehende, aber zugleich spannende Geschichte erwartet.

Was ich bekam: Einen zwar spannenden Kurzthriller mit Francis Ackerman jr. als einen der Protagonisten, der jedoch meiner Ansicht nach so gar nichts zur Antwort auf die Frage „wie begann sein Töten“ beigetragen hat.

In der Kurzgeschichte geht es um Francis Ackerman Jr., der, bereits im Gefängnis einsitzend, für eine neuartige klinische Studie in eine Psychiatrie verlegt wird, wo er auf eine alte Bekannte trifft.
Mehr will ich gar nicht zum Inhalt verraten, weil die Geschichte wirklich kurz ist.

Meine Meinung:
Wie man schon merkt, ich hatte etwas völlig anderes erwartet. „Racheopfer“ war meiner Ansicht nach weder besonders tiefgehend, noch hatte die Geschichte in irgendeiner Weise etwas mit dem Thema, das im Klappentext angepriesen wurde, zu tun.
Zwar spielt die Geschichte vor der „Ich bin…“-Reihe und handelt von Francis Ackerman jr., doch ist sie mehr eine nette Kurzgeschichte, in der er eben die Hauptrolle einnimmt. Wer sich erhofft, mehr über seinen Charakter zu erfahren, könnte enttäuscht werden.

Wenn man sich aber mal damit abgefunden hat, nicht das Versprochene bekommen zu haben, liest sich der Thriller doch sehr spannend und fesselnd bis zum Schluss. Zwar phasenweise etwas vorhersehbar, hat er doch Ethan Cross‘ gewohnten Schreibstil (kurze, aber direkte und prägnante Sätze) und mit Ackerman und seiner „Bekannten“ zwei faszinierende Protagonisten. Beide haben auf ihre Art geschädigte Psychen und vor allem die Motive, das Verhalten und die Gedanken von Ackermans Bekannter regen zu psychologischen Analysen an.

Wenn man sich auf eine Kurzgeschichte eingestellt hat, kommt man auf jeden Fall auf seine Kosten, denn die Handlung ist tempo- und actionreich, die Charaktere sind faszinierend und Ethan Cross prägnanter Schreibstil machen einfach Freude beim Lesen.

Fazit:


Auch wenn ich etwas vollkommen anderes erwartet habe, sind die Seiten doch an mir vorbeigeflogen. Als Kurzgeschichte ist der Thriller spannend und unterhaltsam, ich habe jedoch einfach etwas vollkommen Anderes erwartet und empfand die Geschichte daher als zu oberflächlich und am im Klappentext angepriesenen Thema komplett vorbei.

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Veröffentlicht am 10.12.2017

Solide, aber sehr von Längen geprägt

Totenfang
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Totenfang" ist der neuste Krmi aus der David Hunter-Reihe von Simon Beckett.

Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext.

Meine Meinung:
Die Grundgeschichte ist an sich gut, die Wendungen teilweise sehr ...

Totenfang" ist der neuste Krmi aus der David Hunter-Reihe von Simon Beckett.

Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext.

Meine Meinung:
Die Grundgeschichte ist an sich gut, die Wendungen teilweise sehr überraschend.
Leider hat mich die Ausführung der Geschichte nicht ganz überzeugt. Der Roman war deutlich von Längen geprägt. Ich nenne das den "englischen Stil". Ich kanns nur mit Vergleichen zum Fernsehen beschreiben: Wer einmal "Lewis" oder "Inspector Barnaby" gesehen hat, wird das Gefühl kennen- alles wunderschön geschrieben, aber irgendwie komplett unaufgeregt und eher emotional neutral. Das Buch hat mich irgendwie nicht fesseln können. Erst ab ca. Seite 300 war ich in der Geschichte angekommen, davor ist gefühlt fast nichts passiert.

Wer es jedoch eher unaufgeregt intelligent mag, ist bei David Hunter Band 5 definitiv richtig. Das Buch verbreitet durch sein Setting eine düstere Atmosphäre. Die Details zum Beruf des forensischen Antropologen sind wie gewohnt sehr genau beschrieben und erklärt. David Hunter ist David Hunter geblieben.

Ich habe das Buch gelesen, ohne vorher noch einmal in den vorherigen Teil der Reihe zu schauen. Vorab: Das klappt durchaus, teilweise versteht man aber den Ausgangspunkt der Geschichte nicht, weil der an einen der vorherigen Teile anknüpft. Im weiteren Verlauf der Geschichte spielt das jedoch eigentlich keine wirkliche Rolle mehr.

Fazit:
Alles in allem hat "Totenfang" eine gute Fallidee mit überraschendem Ende, die mich jedoch aufgrund ihrer Längen nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 11.06.2021

Einzigartig, aber einfach nicht meins

The Belles
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The Belles- Schönheit regiert von Dhonielle Clayton ist in seiner Idee und Umsetzung einzigartig, war aber einfach nicht mein Buch.

Es geht um Camelia, die in der Welt von Orléans lebt. In Orléans regiert ...

The Belles- Schönheit regiert von Dhonielle Clayton ist in seiner Idee und Umsetzung einzigartig, war aber einfach nicht mein Buch.

Es geht um Camelia, die in der Welt von Orléans lebt. In Orléans regiert die Schönheit- wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Alles dreht sich um Schönheitsbehandlungen, Makeup, Mode, Tüll, Tränen. Das einzige Anliegen der Herrscherin und auch der Gesellschaft scheint zu sein, immer nach der neusten Mode gekleidet und den Körper auch durch physische EIngriffe an diese angepasst zu haben. Camelia, die Protagonistin ist eine der Belles, die als EInzige solche Eingriffe durchführen können. Sie findet sich bald in einem Wirrspiel aus Intrigen und Lügen am Hofe des Reiches wieder.

Meine Meinung:

The Belles- Schönheit regiert als Teil eins einer Reihe hat mich einerseits durch seine Idee wirklich fasziniert, andererseits aber auch irgendwie abgeschreckt. Die ganze Zeit geht es um Äußerlichkeiten, um Schönheitsbehandlungen. Alles wirkt sehr oberflächlich, wozu auch der detailverliebte Stil beiträgt. DIe Handlung an sich wird hiervon auch über weite Strecken dominiert, auch wenn sie sich nach und nach schon spannend entfaltet.

Ich bin nur einfach nicht wirklch mit Protagonistin Camelia warmgeworden. Ihre Ansichten, ihr Handeln, aber auch gerade Nichthandeln in bestimmten SItuationen konnte ich vielfach einfach nicht nachvollziehen und habe mich fürchterlich über sie aufgeregt.

Einerseits regt das Werk schon zum Nachdenken über Schönheitswahn und Ideale an, andererseits war es mir aber einfach zu viel der Oberflächlichkeiten und Details und hat zu lange gedauert, bis das Werk in die Pötte kam. Auch sind Teile der Handlung etwas brutal.

Fazit: Faszinierendes Buch, aber einfach nicht meins. Für Fantasy-Mode-Makeup-LiebhaberInnen ab ca. 14 Jahren.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Wichtiges Thema, aber mir zu provokant umgesetzt

Unsichtbare Frauen
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Ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber irgendwie hat mich die Autorin regelmäßig zu Wutanfällen getrieben... und das nicht auf die Weise, wie sie vermutlich intendiert hat.

Inhalt:

Invisible Women ...

Ich wollte dieses Werk so sehr lieben, aber irgendwie hat mich die Autorin regelmäßig zu Wutanfällen getrieben... und das nicht auf die Weise, wie sie vermutlich intendiert hat.

Inhalt:



Invisible Women ist ein Sachbuch, das die gesellschaftliche unmittelbare und mittelbare Diskriminierung von Frauen anhand von Studien weltweit analysiert und präsentiert.


Meine Meinung:

Zunächst zum Positiven: Das Werk ist inhaltlich hochinteressant und wirkt durch die Vielzahl der Studien, die mit ausführlicher Quellenangabe zitiert und präsentiert werden, wissenschaftlich fundiert. Ich habe durchaus einige Dinge durch das Werk gelernt und für mein Allgemeinwissen oder etwaige Diskussionen mitnehmen können.

Woran ich m ich aber sehr schwer tat, ist die befangene Haltung der Verfasserin, die gefühlt überall eine Diskriminierung von Frauen sehen will und ihr provokanter Schreibstil. Sie fasst den Begriff der Diskriminierung in der Tat sehr weit. Auch an Situationen, die eher zufällig eher Frauen als Männer treffen und in denen nicht einmal eine Diskriminierung intendiert ist, sieht sie himmelschreiende Ungerechtigkeiten, die sie vor allem deshalb stören, weil Frauen davon betroffen sind (die Mäner, die in der selben SItuation stecken, scheint sie zu vernachlässigen bzw. sind ihr einfach nicht so wichtig). Auch zieht sie häufig Schlüsse, bei denen ich einfach den Eindruck habe, dass sie gewisse weitere Aspekte (zB kulturelle Unterschiede) gezielt zu ihrem Argumentationszweck vernachlässigt, die aus meiner Sicht aber durchaus relevant sind. Von dem Verhalten oder einer Studie in einem Land ohne Weiteres auf die universelle Übertragbarkeit deren Ergebnisses auf alle Länder der Welt zu schließen, wie es teilweise scheint, finde ich schon ein starkes Stück.

*Fazit: Leseempfehlung wegen der Informationen und weil das Werk zum Nachdenken anregt, aber nicht wegen der Darstellung*

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