Cover-Bild Der Sandmann
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 16.04.2015
  • ISBN: 9783404172092
Lars Kepler

Der Sandmann

Kriminalroman. Joona Linna, Bd. 4
Paul Berf (Übersetzer)

Jurek Walter sitzt seit Jahren in Isolationshaft. Niemand darf ohne Aufsicht seine Zelle betreten. Dem Serienmörder wird zugetraut, auch hinter Gittern noch schreckliches Unheil anzurichten. Als eines seiner letzten Opfer nach Jahren lebendig wieder auftaucht, steht für Kommissar Joona Linna fest, dass der Mörder einen Komplizen haben muss. Der Fall wird neu aufgerollt, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Die Schwester des geretteten Mannes war damals auch entführt worden − und ist womöglich noch am Leben! Um ihren Aufenthaltsort zu erfahren, bittet Joona seine Kollegin Saga Bauer, sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Jemand muss das Vertrauen des Serienmörders gewinnen ...

Hochspannung pur!

Monatelang Platz 1 der schwedischen Bestsellerliste

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Die Verbrechen des Jurek Walter

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Seit 13 Jahren sitzt Jurek Walter unter strenger Isolation im Sicherheitstrakt der Gerichtspsychiatrie. Er gilt als schlimmster Serienmörder in Schwedens Geschichte.
Da taucht eines Tages plötzlich eines ...

Seit 13 Jahren sitzt Jurek Walter unter strenger Isolation im Sicherheitstrakt der Gerichtspsychiatrie. Er gilt als schlimmster Serienmörder in Schwedens Geschichte.
Da taucht eines Tages plötzlich eines seiner mutmaßlichen Opfer auf – lebend.
Mikael Kohler-Frost, der 13 Jahre zuvor als Zehnjähriger zusammen mit seiner jüngeren Schwester entführt und vor sieben Jahren für tot erklärt worden war, irrt über eine verschneite Eisenbahnbrücke.
Wer ist der seltsame „Sandmann“, der ihn all die Jahre gefangen hielt?
Kommissar Joona Linna hegte schon immer den Verdacht, dass Jurek einen Komplizen hatte. Wird es dem Ermittlerteam jetzt endlich gelingen, den Fall restlos aufzuklären und mögliche weitere Opfer zu retten? Sie entschließen sich zu einem riskanten Manöver.
Für Joona hat das Ganze auch eine sehr persönliche Komponente, lag es doch an Jurek, dass er sich von seiner Familie trennen musste.

„Der Sandmann“ ist ein flott erzählter und spannender Thriller, der mit einiger Dramatik, rasanten Actionszenen und teilweise überraschenden Wendungen aufwartet und den Leser durchaus zu fesseln versteht.

Um das Buch wirklich genießen zu können, darf man allerdings keine allzu hohen Anforderungen an den Realismus stellen und muss bereit sein, über einige Ungereimtheiten hinwegzusehen.
Vor allem die Darstellung des Jurek Walter fand ich reichlich übertrieben. Er scheint geradezu ein Genius des Bösen zu sein, ist mühelos in der Lage, sämtliche Menschen zu manipulieren, durchschaut sofort jede Situation, ist den anderen immer einen Schritt voraus und verfügt nebenbei auch noch, obwohl er schon ein älterer Herr ist und nach jahrelanger Haft, über überdurchschnittliche physische Kräfte. Das war einfach zu viel „des Guten“, sollte wohl ein besonders dramatisches Bedrohungsszenario konstruieren, wirkte aber teilweise beinahe lächerlich.
Auch sonst passt einiges nicht zusammen – Mikael ist nach langer Gefangenschaft unter schlimmsten Bedingungen in erstaunlich gutem Gesundheitszustand, die Verantwortlichen der Gerichtspsychiatrie agieren oftmals geradezu himmelschreiend fahrlässig, etc – und zum Ende hin hatte ich überhaupt den Eindruck, dass die Logik oftmals der Dramatik geopfert wird.

Bis zu einem gewissen Grad muss man bei Büchern dieses Genres aber eben mit derartigem rechnen. Daher vergebe ich dennoch vier Sterne, denn gut geschrieben ist der Roman allemal.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Schwedenkrimi

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In einer verschneiten Nacht taucht ein verletzter junger Mann auf. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen vor Jahren Entführten handelt. Der Serienmörder Jurek Walter sitzt für dieses und andere ...

In einer verschneiten Nacht taucht ein verletzter junger Mann auf. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen vor Jahren Entführten handelt. Der Serienmörder Jurek Walter sitzt für dieses und andere Verbrechen seit langem in Isolationshaft. Nun steht fest, dass er nicht alleine gehandelt hat. Da auch die Schwester des jungen Mannes seit damals verschwunden ist, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um sie zu retten.

Spannend, spannend, spannend. Die ersten 50 Seiten fand ich durch die sprunghafte Handlung etwas verwirrend. Aber mit Klärung der Identität des Jungen und dem Auftritt von Kommissar Joona Linna wurde die Erzählung flüssiger und man wusste, um was es geht. Danach war es bis zum Schluss wirklich spannend. Ein Schwedenkrimi vom Feinsten, den man auch unabhängig von den Vorgängerbüchern lesen kann. Werde auf jeden Fall auch die anderen Bücher von Lars Kepler lesen. Gut!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Traust du dich, einzuschlafen?

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Nach 13 Jahren Gefangenschaft des Sandmanns ist Mikael Frost die Flucht gelungen – jedoch ohne seine Schwester. Joona Linna und sein Team setzen alles daran, sie zu finden. Weiß der psychopathische Serienmörder ...

Nach 13 Jahren Gefangenschaft des Sandmanns ist Mikael Frost die Flucht gelungen – jedoch ohne seine Schwester. Joona Linna und sein Team setzen alles daran, sie zu finden. Weiß der psychopathische Serienmörder Jurek Walter, der seit Jahren in der Psychiatrie sitzt, mehr als er zugibt? Doch wer könnte es schaffen, dem intelligenten und manipulativen Mann sein Geheimnis zu entlocken? Für die Ermittlungen ist das Team sogar bereit, über Leichen zu gehen.

Dass es sich bei Lars Kepler um ein Autorenduo handelt, habe ich anhand dieses Romans nicht feststellen können. Es gab keine Brüche im Schreibstil o.ä. Bis sich die Zusammenhänge der Handlungsstränge offenbaren dauert es ein wenig, allerdings ist die Zusammenführung durchaus gelungen und nicht überkonstruiert.

Die Protagonistin Saga empfand ich als sehr interessant und mutig. Jureks Persönlichkeit war sehr ausgefeilt und er erschien mir sehr gerissen und gefährlich. Jedoch passte seine körperliche Stärke nicht so recht ins Bild.

Es war nicht nötig, die vorhergehenden Bücher zu lesen; vielleicht wäre die Familiengeschichte um Joona klarer geworden, trotzdem konnte ich auch so allem folgen. Gewöhnungsbedürftig fand ich die sehr kurzen Kapitel, hier hätte man ruhig das eine oder andere zusammenfügen können.

Der Thriller (der per Definition ein Krimi ist - für mich klingt die Bezeichnung treffender) ist unglaublich spannend geschrieben. Er lässt mich nicht nur einmal den Atem anhalten und schafft es, mich ganz in seinen Bann zu ziehen. Grausame Taten werden fast schon sachlich und nebensächlich beschrieben, sodass sie nur noch realer wirken und mich schaudern lassen. Doch leider musste an einigen Stellen die Logik unter der Spannung leiden. Teils handelt es sich um kleinere Ungereimtheiten, die erst bei genauerem oder zweiten Nachlesen auffallen, anderes ist schlichtweg einfach unlogisch. Zudem kommen noch Szenen, die für mich einfach unnötig waren. Deswegen bekommt „Der Sandmann“ nur 4 Sterne.

Insgesamt war es ein absolut spannendes Lesevergnügen, was für jeden Leser empfehlenswert ist, der nicht allzu zart besaitet ist und über Logikfehler auch mal hinweg sieht.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Spannende skandinavische Unterhaltung in bewährter Manier

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spannend und unglaublich brutal, aber nichtsdestotrotz streckenweise ein wenig langatmig.

Mögen Sie Joona Linna? Den Finnen inmitten von Schweden, auf dem eine schwere Vergangenheit lastet, der sich nahtlos ...

spannend und unglaublich brutal, aber nichtsdestotrotz streckenweise ein wenig langatmig.

Mögen Sie Joona Linna? Den Finnen inmitten von Schweden, auf dem eine schwere Vergangenheit lastet, der sich nahtlos in die schwermütige bis depressive skandinavische Ermittlerschar einreiht und in seiner Vielschichtigkeit und der ihn umgebenden Atmosphäre einem Wallander kaum nachsteht?

Nun, hier ist er wieder in seinem mittlerweile bereits vierten Fall, einem besonders tragischen: Personen verschwinden auf nicht nachvollziehbare Art und Weise. Nach Jahrzehnten taucht ein junger Mann - ein Kind noch, als er verschwand - wieder auf und können sich an nichts, aber auch gar nichts erinnern. Außer, dass es eben der Sandmann war, der sie gefangengehalten hat. Sie - das sind er und seine Schwester, die offenbar noch lebte, als ihm die Flucht gelang. Wo ist da der Zusammenhang, wo der rote Faden, wo kann die Kriminalpolizei, die im Übrigen selbst bereits zum Opfer geworden ist und weiter bedroht wird, eingreifen? Und eigentlich sitzt der Schuldige doch bereits seit Jahren im Gefängnis - oder etwa nicht? Es geht darum, ein möglicherweise noch lebendes Entführungsopfer vor einem weiteren, möglicherweise jahrzehntelangen drohenden Aufenthalt auf engstem Raum, in vollkommener Isolation, zu bewahren - denn das sind die Informationen, die man aus dem Flüchtling herauskitzeln kann. Bei den Ermittlungen nimmt Saga, Joona Linnas schöne und eigensinnige Kollegin, eine Schlüsselrolle ein. Der Fall ist voll mit auf brutalste Weise erledigten Leichen und aus meiner Sicht teilweise sinnlosem Gemetzel. Trotz des eigentlich guten Konstrukts war es mir des Guten bzw. des gar nicht Guten, sondern extem Blutigen eindeutig zuviel.

Ein nur teilweise spannender, da doch in vielerlei Aspekten voraussehbarer Thriller mit einem trotzdem sehr überraschenden Cliffhanger-artigen Ende, der zumindest mit den ersten beiden Fällen des Autorenpaares Kepler nicht ganz mithalten kann. Es ist wirklich nur was für Liebhaber der skandinavischen Melancholie, denn nicht nur Joona Linna, sondern auch seine Kollegin Saga sind wahre Prachtexemplare, wenn es um den Typus des düsteren, in seiner eigenen Vergangenheit gefangenen Ermittlers geht. Leser, die auch in der Krimi- und Thrillerliteratur nach fröhlicher Leichtigkeit streben, sollten lieber gleich zu einer anderen Lektüre greifen, denn hier waltet die Traurigkeit bzw. wütet das Grauen - die Psyche des Lesers sollte daher recht stabil sein.