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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Zerrissenheit und Übernatürliches

... und über uns der Himmel von Peru
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Noch nie habe ich einen Roman gelesen, der in Südamerika spielt. Dabei interessiert mich dieser schöne Fleck der Erde doch sehr. Gerade die Geschichten der alten Völker verfolge ich sehr gern. Mit „... ...

Noch nie habe ich einen Roman gelesen, der in Südamerika spielt. Dabei interessiert mich dieser schöne Fleck der Erde doch sehr. Gerade die Geschichten der alten Völker verfolge ich sehr gern. Mit „... und über uns der Himmel von Peru“ von der Autorin Jani Friese hatte ich nun endlich mal die Gelegenheit, eine Wortreise in die Anden und nach Machu Picchu zu vollbringen. Und was soll ich sagen? Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Die Autorin lässt ihre Protagonistin Emilia in der Ich-Form erzählen, somit wird das Geschehen für mich immer noch realistischer. Emilia ist Medizinstudentin und darf als Prüfungsbeste mit ihrem Professor in den Semesterferien nach Peru reisen, wo er ein Krankenhaus betreut. Und dort trifft sie auf zwei smarte Jungs: David und Marc. Vom Aussehen her ähnlich, charakterlich könnten sie beinah nicht unterschiedlicher sein. Für wen wird sich Emilia entscheiden? Diese Antwort nehme ich natürlich an dieser Stelle nicht vorweg, wobei ich aber sagen kann, dass ich mit der Entscheidung von Emilia hadere, auch wenn ich sie dennoch verstehe. Und genau dieses Gefühlschaos, welches Emilia durchlebt und durchleidet überträgt sich auf mich als Leserin, inklusive kullernden Tränchen. Danke, liebe Jani Friese, dass Du mir eine große Bandbreite der Gefühlswelt gezeigt hast.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Drei starke Frauen

Alligatoren
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Meine Meinung zum Buch kann ich gleich vorweg nehmen: Ich wollte nicht, dass die Geschichte aufhört. Dabei hat sich das Buch so leicht, so schnell und so flüssig lesen lassen. Die Autorin Deb Spera schuf ...

Meine Meinung zum Buch kann ich gleich vorweg nehmen: Ich wollte nicht, dass die Geschichte aufhört. Dabei hat sich das Buch so leicht, so schnell und so flüssig lesen lassen. Die Autorin Deb Spera schuf in ihrem Debütroman „Alligatoren“ drei Protagonistinnen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Da ist Gertrude, die mit ihren Kindern in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. Dann gibt es noch Retta. Sie ist eine Farbige, mit der es das Leben nicht immer gut meint. Und nicht nur das Leben. Denn der Roman spielt zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Amerika. Und da war die Rassentrennung im Amerika der damaligen Zeit noch in allen Köpfen. So waren auch Rettas Mitmenschen ihr nicht immer wohlgesonnen. Als dritte Hauptfigur tritt die wohlhabende Dame Annie im Roman auf. Sie ist Besitzerin einer gut gehenden Näherei, Retta ist ihre Hausangestellte. Auch wenn diese drei Personen auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, vereint sie dennoch eine kämpferische Stärke, sie lassen sich nicht unterkriegen. Die drei Frauen finden im Roman scheinbar zufällig zusammen. Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht einer der drei Frauen erzählt, so dass ich als Leser Einblick in ihre persönlichen Sichtweisen und ihre Gefühlswelt erhalten kann. Deb Spera schafft es, mir die schonungslose Brutalität zwischen den einzelnen Gesellschaftsschichten der damaligen Zeit nahe zu bringen. Aber auch, den starken Willen, der drei Frauen, für sich und ihre Lieben sowie das eigene Überleben zu kämpfen. Für mich stehen die drei Hauptfiguren für einen Querschnitt durch die Bevölkerung des Amerikas der damaligen Zeit. Jede Frau repräsentiert eine Bevölkerungsschicht. Und doch sind sie gemeinsam stärker. Dieser geschichtliche Roman zeigt mir wieder einmal, warum ich dieses Genre so mag. Denn ich kann meine Sichtweise überdenken, wieder etwas Neues lernen. In der Hoffnung, dass so etwas nie wieder passieren wird.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Die Liebe gewinnt immer

Memories of your Smile
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Mein erstes Buch mit Soundtrack! Und ich habe mir als erstes die beiden Songs „Memories of your Smile“ und „Masquerade“ vom Singer-Songwriter Mike McSooner angehört, bevor ich ins Buch gestartet bin. Und ...

Mein erstes Buch mit Soundtrack! Und ich habe mir als erstes die beiden Songs „Memories of your Smile“ und „Masquerade“ vom Singer-Songwriter Mike McSooner angehört, bevor ich ins Buch gestartet bin. Und die Lieder sind vielversprechend gewesen, etwas melancholisch, etwas romantisch. Und diese beiden Lieder finden sich auch im Roman wieder. Der Auftakt ist schon mal perfekt gelungen. Bei diesem Roman kann ich nur sagen: Schade, dass er schon wieder zu Ende ist. Denn ich hing an den Zeilen, schmachtete insgeheim den charismatischen Tim an und ich litt tatsächlich mit den sich Liebenden mit. Und auch dieses gewisse Bauchkribbeln und Bauchziehen begleitete mich. Somit ist es der Autorin Tamara Leonhard perfekt gelungen, mit ihrem Schreibstil die Gefühle der Protagonisten Jessica und Tim auf den Leser zu projizieren. Nur ganz kurz, um was geht es: Jessica ist Professorin in Berlin, Tim wird nach einem gelungenen Vorstellungsgespräch ihr Angestellter. Von Anfang an spürt man das Knistern zwischen den beiden, trotz – oder gerade wegen? – des Altersunterschiedes von 14 Jahren. Und noch dazu bei einem Angestelltenverhältnis! Kann die Liebe zwischen den beiden wachsen? Die (Un-) Wägbarkeiten der Liebe werden in dem Roman „Memories of your Smile: Ein Song für Jessica“ auf eine harte Probe gestellt. Vorurteile, Anfeindungen, Unverständnis – man kennt das ja, leider, wenn man nicht in die gesellschaftliche Schablone passt. Und mal unter uns: Selbst ich erwische mich hier und da, wie ich beispielsweise einen jungen Sportler anhimmle. Ja, ich bin verheiratet, und das sehr glücklich. Aber gucken ist erlaubt. Übrigens habe ich mich hier und da in Jessica wiedergefunden, bis hin zu der Tatsache, dass sie gern die Musik von Queen hört. Jackpot!

Veröffentlicht am 02.08.2018

Nervenkitzel und Verschwörung

Dunkle Wolken
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Zuallererst muss ich Euch gestehen, dass ich gerade ganz erstaunt war, als ich mir den biografischen Hintergrund der Autorin durchgelesen habe. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass die Autorin deutschsprachig ...

Zuallererst muss ich Euch gestehen, dass ich gerade ganz erstaunt war, als ich mir den biografischen Hintergrund der Autorin durchgelesen habe. Nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass die Autorin deutschsprachig ist. Und das nicht, weil Ihr Sprachstil so schlecht ist, eher das Gegenteil ist der Fall. Vom Schreibstil hatte ich echt an eine amerikanische Autorin gedacht. Das soll übrigens ein dickes Lob sein. Aber vielleicht habe ich mich auch vom Handlungsort blenden lassen, wer weiß. Wie dem auch sei, kann ich zum Glück bei „Dunkle Wolken“ von Mara Park endlich wieder einmal von einem richtig gut gelungenen Thriller reden. Ich denke, hätte ich einen Film zum Buch gesehen – vorausgesetzt, es gäbe einen solchen und dieser wäre so gut wie sein dazugehöriges Buch – dann hätte ich mich auf dem Sofa immer wieder unter der Decke versteckt und mal mit einem Auge hervorgelinst. Paula, die Protagonistin des Buches flüchtet nach dem tragischen Unfalltod ihres Sohnes nach Maine. Doch die hiesigen Einheimischen mögen keine Fremden. Und das bekommt Paula auch volle Breitseite zu spüren. Manchmal möchte ich ihr zurufen: Tu es nicht! Bleib im Haus! Aber auf den Leser wird ja natürlich nicht gehört. Mit „Dunkle Wolken“ ist der Autorin Mara Park eine spannende und nervenaufreibende Geschichte gelungen, die den Namen Thriller wahrhaft verdient hat.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Das Hin und Her des Herzens

Die Wahrheit über Wildrosen
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Schon allein das Cover des Buches lässt mich träumen. Und wenn ich dann auch noch den Titel „Die Wahrheit über Wildrosen“ lese, weiß ich, der Roman wird mich in eine andere Welt, an einen anderen Ort, ...

Schon allein das Cover des Buches lässt mich träumen. Und wenn ich dann auch noch den Titel „Die Wahrheit über Wildrosen“ lese, weiß ich, der Roman wird mich in eine andere Welt, an einen anderen Ort, in eine andere Zeit bringen. Zumindest dachte ich das. Anderer Ort stimmt, aber andere Zeit und andere Welt nicht! Was aber auch nicht schlimm ist. Man hat natürlich als Leser immer seine eigenen Vorstellungen, um was es in etwa in einem Buch gehen könnte, wenn man nur allein den Titel liest. Die Protagonistin des Buches ist Isa, die hübsch ist, aber dennoch an jeder Menge Selbstzweifel leidet. Denn sie wurde in ihrer eigenen Familie, allen voran ihrer Mutter, nicht sehr liebevoll behandelt. Keine körperliche Gewalt, ich würde es eher seelische Qual nennen, die aber von den Familienmitgliedern sicherlich nicht bewusst ausgeübt wurden. Als ihr Vater stirbt, erbt Isa zusammen mit ihrer Schwester Nina das Hotel, inklusive eines alten Ballsaales, den Isa wieder zum Leben erwecken will. Die Autorin Johanna LeClaire beschreibt in ihrem Roman ein schwieriges Verhältnis, welches Isa zu ihren Mitmenschen aufbauen kann, denn ihr fehlt schlichtweg Vertrauen, zu anderen Menschen und in sich selbst. Die Autorin ist sprachgewandt, so dass sich das Buch leicht lesen lässt, es ist eher eine beschwingte, leichte Lektüre, auch wenn man das Hin und Her von Isa beinah selbst spüren kann. Es ist ein Gegenwartsroman, der aber zum Träumen einlädt, auch in eine etwas vergangene Zeit. Schließlich geht es um romantische Tanzbälle. Es steckt viel Liebe drin, einer Liebe von einer Frau, die nach und nach sich selbst vertraut. Der Roman geht an alle Selbstzweifler, die Ihr Glück bei sich selbst suchen sollten. Und ab und an muss man eben auch mal seine Stacheln ausfahren, um an sein Ziel zu kommen. Also seid nicht nur zarte Rosen, sondern auch mal Wildrosen!