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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein Arzt für alle

Dr. Knox
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Dr. Adam Knox ist Arzt in Los Angeles, allerdings ein ziemlich ungewöhnlicher, denn er behandelt die Ärmsten der Armen und finanziert wird das Ganze durch nicht ganz legale Aktionen seines Freundes Sutter. ...

Dr. Adam Knox ist Arzt in Los Angeles, allerdings ein ziemlich ungewöhnlicher, denn er behandelt die Ärmsten der Armen und finanziert wird das Ganze durch nicht ganz legale Aktionen seines Freundes Sutter. Alle, die etwas zu verbergen haben, kommen zu ihm – sei es bekannte Schauspielerinnen, Drogenabhängige oder Bankräuber. Knox behandelt sie alle. Eines Tages kommt eine Frau mit ihrem Sohn. Nachdem Knox den Jungen behandelt hat, ist Elena verschwunden und er hat Alex am Bein und damit höchst unangenehme Leute, die hinter dem Jungen her sind. Zuhälter Siggy will sein Geld zurück, dass er „investiert“ hat und die Brays sind der Auffassung, dass mit Geld alles zu haben ist.
Peter Spiegelman hat uns hier ein sehr kurzweiliges Buch mit tollen Protagonisten beschert.
Adam Knox und sein Söldnerfreund Sutter sind einfach ein tolles Gespann. Knox will immer das Richtige tun, auch wenn es gerade das Falsche ist. Daher versucht er natürlich Elena und ihren Sohn wieder zusammenzubringen, aber die fiesen Typen wollen das auf keinen Fall zulassen. Captain Bray ist ein besonders gemeines Exemplar. Aber Siggy steht ihm da auch nichts nach. Ich kann Adam ja verstehen, dass er helfen will, aber er nimmt da wenig Rücksicht auf seine Mitarbeiter, die natürlich auch in Gefahr geraten. Elena kämpft wie eine Löwin für ihr Kind und schießt am Ende beinahe übers Ziel hinaus. Alle Charaktere sind der individuell und interessant.
Die Geschichte ist sehr spannend und immer wieder gibt es Wendungen, die dafür sorgen, dass es auch bis zum Ende so bleibt.
Ich kann das sehr spannende und dennoch humorvolle Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Grauen auf acht Beinen

Das Gift der Wahrheit
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Eine Tote wird am Mannheimer Klärwerk angespült. Das Medaillon ihrer Kette ist ungewöhnlich, denn es ist eine in Harz gegossene Kreuzspinne. Hauptkommissarin Alexis Hall nimmt die Ermittlungen auf und ...

Eine Tote wird am Mannheimer Klärwerk angespült. Das Medaillon ihrer Kette ist ungewöhnlich, denn es ist eine in Harz gegossene Kreuzspinne. Hauptkommissarin Alexis Hall nimmt die Ermittlungen auf und wird von der Kriminalbiologin Karen Hellstern unterstützt. Es gibt keine Anhaltspunkte, warum die Frau getötet wurde und auch die Freundin der Toten und deren Tochter können nicht weiterhelfen. Doch dann gibt es eine Spur, die zu einer älteren Mordserie in Kolumbien führt, bei der die Toten immer eine Spinne im Mund hatten. Damit ist klar, dass es weitere Opfer geben wird, Opfer, die durch das Gift der Spinne getötet werden.
Dies ist nach "Die Bestimmung des Bösen" der zweite Band um die Kommissarin Alexis Hall Auch wenn ich den ersten Band nicht gelesen habe, so habe ich alle notwenigen Informationen erhalten. Es gibt in diesem Buch mehrere Handlungsstränge, die im Laufe der Zeit miteinander verknüpft werden. Da die Autorin Biologie studiert hat, fließt dies natürlich auch immer wieder in diese Geschichte mit ein. Gut allerdings ist, dass ich keine Arachnophobie habe, denn alles ist sehr detailliert beschrieben. Überhaupt ist es ein Thriller, der starke Nerven erfordert.
Alexis hat in ihrer Kindheit ein traumatisches Erlebnis durchmachen müssen und ist als Waise aufgewachsen. Obwohl ihr das immer noch nachhängt, hält sie es geheim, warum sie gerade diesen Beruf ergriffen hat. Auch Karen Hellstein gefällt mir gut, denn sie hat doch einiges beizutragen, was bei der Lösung des Falles hilfreich ist.
Interessant ist die Sicht des Mörders aus Kolumbien, beim dem eine schwierige Kindheit eine Rolle spielt, auch wenn das natürliche keine Entschuldigung sein kann.
Darüber hinaus gibt es Abschnitte, die aus der Sicht der Opfer dargestellt und die ziemlich gruselig, aber auch grausam sind.
Es ist von Anfang an spannend und die Spannung steigt stetig. Dabei ist es mir nicht gelungen, die Auflösung schon vorher zu erkennen, denn immer wieder wurde ich auf falsche Wege geleitet.
Es geht rasant und spannend zu, so dass man gepackt wird und das Buch schwer beiseitelegen kann. Lesenswert!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Jeden Tag leben, als sei es der letzte

Solange der Fluss uns trägt
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Der Lehrer Cobb hat sich eine Auszeit genommen und möchte mit dem Kajak den Allagash River befahren, um seine Forschungen zu betreiben. Gleich am ersten Tag begegnet der Mary. Sie ist Biologin und hat ...

Der Lehrer Cobb hat sich eine Auszeit genommen und möchte mit dem Kajak den Allagash River befahren, um seine Forschungen zu betreiben. Gleich am ersten Tag begegnet der Mary. Sie ist Biologin und hat ein Faible für Krähen. Unterwegs will sie sich mit den Chungamunga-Girls treffen, um ihnen einen Vortrag über diese Vögel zu halten. Cobb und Mary fühlen sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Doch gleich am nächsten Tag trennen sie sich wieder, um ihre Aufgaben wahrzunehmen. Aber sie haben einen Treffpunkt vereinbart.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Cobb und sie beginnt mit dem traurigen Ende.
Mary hat eine unheilbare Krankheit. Sie weiß, was sie erwartet und dass ihr keine lange Lebenszeit vergönnt ist. Auch sie gehört zu den Chungamunga-Girls, die alle eine schwere Krankheit haben. Sie geht ganz offen mit ihrer Krankheit um und beweist eine ungeheure Stärke. So weiß Cobb von Anfang an, womit er es zu tun hat. Am Ende überlässt Mary Cobb die Entscheidung, ob er unter den Bedingungen mit ihr leben will. Cobb entscheidet sich für Mary. Obwohl sie das sehr glücklich macht, hat sie eine Bedingung.
Es ist kein leichter Weg, den sie beschreiten, aber ihre Liebe ist so groß, dass sie ihn gemeinsam gehen wollen. Wieviel Stärke müssen die beiden besitzen.
Der Autor setzt sich sehr behutsam mit dem Thema Sterbehilfe und Suizid auseinander. Wir können miterleben, wie die Krankheit Mary immer mehr zusetzt.
Obwohl es eine traurige Geschichte ist, hat mich das Buch von Anfang an gepackt und ich habe mit den Protagonisten gelitten. Trotzdem gibt es auch eine Reihe humorvoller Stellen.
Aber nicht nur Cobb und Mary sind sympathisch dargestellt, auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen.
Es ist eine wundervolle und emotionale Liebegeschichte, die einen sehr berührt.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Stöbereinsatz im Münsterland

Totenbauer
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Ich hatte mich schon auf dieses Buch gefreut, denn nach „Galgenhügel“ wollte ich gerne wissen, wie es mit Heinrich Tenbrink weitergeht.
Eine Frau begegnet beim Joggen einen Mann, dem es augenscheinlich ...

Ich hatte mich schon auf dieses Buch gefreut, denn nach „Galgenhügel“ wollte ich gerne wissen, wie es mit Heinrich Tenbrink weitergeht.
Eine Frau begegnet beim Joggen einen Mann, dem es augenscheinlich schlecht geht. Sie schaut, ob sie helfen kann. Er murmelt noch etwas, was sich anhört wie „toter Bauer“ und ist tot. Maik Bertram ermittelt in diesem Fall und er kann wenig mit der Aussage anfangen. Daher spannt der Magdeburger seinen hiesigen Kollegen Tenbrink ein, der zurzeit aufgrund seiner Verletzungen, die er sich beim letzten Fall zugezogen hat, noch nicht wieder im Dienst ist. Tenbrink kennt seine Münsterländer und weiß, wie er an Informationen kommt. Dabei spielt sein Gedächtnis aber immer noch nicht richtig mit. Außerdem kommt etwas Privates an die Oberfläche, was ihm zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet. Aber auch bei Maik Bertram taucht jemand aus der Vergangenheit auf.
Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Schon der Prolog, der uns in die Vergangenheit führt, lässt erahnen, dass es keine einfachen Ermittlungen werden.
Heinrich Tenbrink ist Westfale und die Vorurteile, die über Westfalen im Umlauf sind, treffen auch auf ihn zu. Er ist ein Dickschädel, der seinen Weg geht, auch wenn es anderen nicht passt. Dass er aus der Gegend stammt, hilft dabei, so manches zu erfahren, dass Kollege Bertram nie aus den Leuten herauskitzeln könnte. Aber Bertram, weiß inzwischen, wo seine Grenzen sind, wenn er mit den Leuten redet und ist ganz froh, wenn er Tenbrink auf Stöbereinsatz schicken kann. Außerdem hat er ja noch seine Probleme mit der Ehemaligen und der Jetzigen zu lösen. Frauen und Maik – irgendwas läuft da nicht so ganz gerade.
Auch Bertrams jetziger Vorgesetzter Bremer hat kein Gespür für die Menschen im Münsterland, daher entgeht ihm einiges. Zudem merkt er, dass man ihn als Chef noch nicht akzeptiert und trägt mit seinem Verhalten dazu bei, dass sich das wohl auch nicht so schnell ändern wird. Zum Glück ist die Grenze zu den Niederlanden nah und der Kollege Bonnema jenseits der Grenze sehr hilfsbereit.
Die Personen sind alle sehr gut und individuell ausgearbeitet. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen.
Die Geschichte ist komplex und zeigt am Ende, dass Reden manchmal doch Missverständnisse und Schlimmeres verhindern könnten. Aber Reden ist nun mal nicht das Ding eines Westfalen.
Es gab viele Wendungen, die dafür sorgten, dass es undurchschaubar und spannend blieb und auch dieses Mal wird es zum Schluss wieder dramatisch.
Da Tom Finnek einen weiteren Band mit Tenbrink und Bertram angekündigt hat, bin ich schon sehr gespannt, denn ich ermittele gerne mit den beiden im Münsterland.
Ich kann diesen Krimi nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.08.2018

Sehr berührend

Beim Ruf der Eule
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Maeve Maloney ist fast achtzig Jahre alt und führt immer noch die Sea View Lodge, die früher schon ihren Eltern gehört hat. Eines Tages steht Vincent Roper vor ihrer Tür, ein Freund, den sie schon einmal ...

Maeve Maloney ist fast achtzig Jahre alt und führt immer noch die Sea View Lodge, die früher schon ihren Eltern gehört hat. Eines Tages steht Vincent Roper vor ihrer Tür, ein Freund, den sie schon einmal weggejagt hat. Doch sie will nicht an das erinnert werden, das immer noch wehtut und so kommt es, dass sie ihn nach einer Weile wieder wegschickt. Niemand außer Vincent weiß noch, dass sie einmal eine Schwester hatte. Edie, die so anders war und doch so liebenswert.
Die Geschichte von Maeve und Edie hat mich sehr berührt. Die Zwillinge sind in einer Zeit geboren, als in Deutschland Menschen mit Behinderung getötet wurden und auch in anderen Ländern Eugenik akzeptiert war. Edie war so ein Mensch, den der Sozialdienst am liebsten weggesperrt hätte. Man muss immer auf sie aufpassen, damit sie mit ihren Anfällen nicht alleine ist und sich verletzt. Das kostet alle Kraft. Doch die Eltern kämpfen um ihre Tochter, sie nehmen keine medizinische Hilfe in Anspruch und verweigern die Zwangssterilisation. Zum Glück unterstützen die Menschen in der Gemeinde sie und auch Maeves Freunde Frank und Vincent sind eine Hilfe. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit den Maloneys und so ist die begabte Maeve immer noch in diesem Ort, verdrängt ihre Erinnerungen und kümmert sich um Menschen, die in den Augen anderer nicht ganz „normal“ sind. Besonders für Steph und Len kämpft sie, denn diese beiden lieben sich und wollen heiraten. Aber sie muss erst wieder ihre Erinnerung an Edie zulassen, damit ein paar ihrer Träume sich in ihrem Alter doch noch erfüllen.
Die Geschichte wechselt zwischen der Vergangenheit und dem Heute immer wieder und erst mit der Zeit erfahren wir, was Maeve immer noch zusetzt. Ihre Schuldgefühle haben immer noch Einfluss auf ihr Leben. Doch man muss erst mit sich ins Reine kommen, damit man
Für mich waren besonders Edie, Len und Steph ganz besondere Menschen und es ist toll, wie sie mit ihrer offenen und direkten Art die Menschen für sich einnehmen können.
Die Autoren weiß, wovon sie schreibt und diese Geschichte authentisch, mal traurig und mal lustig, aber immer mit sehr viel Gefühl geschrieben.
Ein lesenswertes Buch, das mich von Anfang an gepackt hat.