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Veröffentlicht am 29.01.2021

Der letzte Vorhang für Poirot: Auf der Jagd nach Mister X

Vorhang
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Hercules Poirot ist alt geworden und leidend, aber seine berühmten kleinen, grauen Zellen funktionieren noch wie eh und je. Für seinen letzten Fall zieht es ihn an den Ort seines ersten gelösten Kriminalfalls ...

Hercules Poirot ist alt geworden und leidend, aber seine berühmten kleinen, grauen Zellen funktionieren noch wie eh und je. Für seinen letzten Fall zieht es ihn an den Ort seines ersten gelösten Kriminalfalls zurück. Er ruft seinen alten Freund Hastings zu Hilfe, der ihm, der nicht mehr selbst mobil ist, Auge und Ohren sein soll. Gemeinsam machen sie sich daran, dem geheimnisvollen Mister X, einem Serienmörder, das Handwerk zu legen. Werden sie es schaffen, einen weiteren Mord zu verhindern?

Agatha Christies Held Poirot kann hier zwar das Bett nicht mehr ohne Hilfe verlassen, ansonsten ist er aber noch ganz er selbst: brillant, ein bisschen selbstverliebt und manchmal- zu Hastings- etwas unverschämt. Die Autorin schildert die Atmosphäre des Gasthauses Styles, in dem vor langer Zeit schon einmal geschehen ist, Poirots erster Fall, und seine Bewohner von Beginn an so unheilvoll und verdächtig, dass durch Poirots Überlegungen zusammen mit Hastings sofort Spannung aufkommt. In dieser Hinsicht einer der besten Krimis der Autorin aus meiner Sicht. Es fiel mir schwer, das Buch wegzulegen. Christie führt uns durch alle möglichen Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins und erfindet brillante, lebhafte Charaktere, die überzeugen. Natürlich versuchte ich auch selbst auf die Lösung zu kommen und die Persönlichkeiten zu durchschauen-vergebens! Wie so oft und noch ein bisschen mehr als gewöhnlich hat mich das Ende komplett verblüfft. Mehr will ich hier nicht verraten, um niemandem die Spannung zu nehmen. Auch wenn mich das Ende etwas in Aufruhr versetzt habe, bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Schöne Liebesgeschichte vor der Kulisse von Paris

Love from Paris
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Schriftstellerin Ruby wird bitter enttäuscht, als ihre große Liebe Jack sie am Flughafen versetzt. Schwer enttäuscht fährt sie spontan zu ihre Freundin nach Paris, als diese sie um Hilfe bittet. Aber gerade ...

Schriftstellerin Ruby wird bitter enttäuscht, als ihre große Liebe Jack sie am Flughafen versetzt. Schwer enttäuscht fährt sie spontan zu ihre Freundin nach Paris, als diese sie um Hilfe bittet. Aber gerade dort wird sie an jeder Ecke mit der Liebe konfrontiert... Auf der Suche nach Inspiration für ihren neuen Roman stößt sie auf eine alte Liebesgeschichte zu Zeiten der zweiten Weltkrieges und forscht nach. Dabei lernt sie den unverschämt attraktiven Franzosen Xaxier kennen. Ist Ruby doch noch nicht durch mit der Liebe?
Love from Paris war für mich eher ein zufälliger Glücksgriff. Ich hatte früher schon einige Bücher der Autorin gelesen, die mir damals immer sehr gut gefallen hatten, die ich aber eher unter "harmlose Liebesgeschichte" gespeichert hatte, worauf ich aktuell nicht so viel Lust hatte. Aber auf der Suche nach Urlaubslektüre bin ich auf dieses Buch gestoßen und hab es einfach mal mitgenommen. Und wurde positiv überrascht. Die Verflechtung von aktueller und ehemaliger Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen, es steckte mehr Tiefgang drin als ich erwartet habe (obwohl ich bei "Harmlose Liebesgeschichte" bleiben würde) und auch das Ende wartete mit einigen Überraschungen für mich auf. Ich habe das Buch gerne gelesen, konnte es manchmal kaum weglegen. Die Charaktere waren liebenswert und lebendig, der Schreibstil flüssig. Und mit Ruby durch Paris zu streifen war sehr schön und dem Urlaubsfeeling durchaus förderlich. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.11.2018

Ein Buch wie ein Überraschungsei, aber zu Spiel, Spaß und Spannung kommen hier noch Pferde, Liebe und ganz viel Psycho

Zwei wie du und ich
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Annie ist eine von Ängsten und Spleens geprägte junge Frau, die irgendwie feststeckt. Da bietet sich ihr die Möglichkeit, in einem tollen Unternehmen anzufangen und auch ihr neuer Chef erweist sich als ...

Annie ist eine von Ängsten und Spleens geprägte junge Frau, die irgendwie feststeckt. Da bietet sich ihr die Möglichkeit, in einem tollen Unternehmen anzufangen und auch ihr neuer Chef erweist sich als absoluter Traummann. Annie verliebt sich in ihn und schafft es allmählich ihre Ängste abzulegen.
Kate hingegen macht erfolgreich Karriere, bis ein Burnout sie aus der Bahn wirft. Sie wirft alles hin und verkriecht sich vor den Schatten ihrer Vergangenheit auf dem Hof des Vielseitigkeitsreiters Mark, um dort als unbezahlte Praktikantin anzufangen- ohne jede Erfahrung. Und auch wenn es das letzte ist, was sie grad brauchen kann, verliebt sie sich in ihren neuen Chef.
Doch dann drohen die traumatischen Erlebnisse der Vergangenheit das Glück der jungen Frauen zu zerstören. Werden sie es schaffen, die Schatten abzuschütteln und ihr Glück zu finden?
Die Geschichten der beiden Frauen werden im Wechsel jeweils aus der Ich-Perspektive erzählt, so dass man an ihrem Innenleben jeweils gut Anteil nehmen kann und gut mit ihnen fühlenen kann. Auch wenn vor allem Annie mit ihren schrägen Angewohnheiten einen manchmal echt aufregen kann. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, gut als solche gekennzeichnet. Beide Geschichten haben ihre Höhen und Tiefen. Anfangs hab ich etwas gebraucht, mit den beiden Protagonistinnen warm zu werden, vor allem bei Kate habe ich persönlich mich schwer getan. Aber die Autorin hat es gut verstanden, mit ihrem packenden Schreibstil und gekonnt gesetzten Spannungselementen den Leser in ihren Bann zu ziehen und schließlich konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Die Charaktere sind lebendig und liebenswert skurril, auch die Nebenfiguren auf ihre besondere Art einzigartig und überwiegend gut herausgearbeitet.
Hatte ich einen banalen Liebesroman erwartet, war ich schließlich schief gewickelt. Die Story nimmt immer wieder überraschende Wendungen und wird schließlich richtig spannend, das Ende fand ich sehr raffiniert! Meine Erwartungen an das Buch wurden eindeutig übertroffen!
Wer gerne eine schöne Liebesgeschichte, deren Verlauf nicht von vornherein klar auf der Hand liegt, liest, ist hier richtig. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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  • Gefühl
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 25.08.2018

Plan B ist eben nicht genug!

Morgen kommt ein neuer Himmel
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Als wäre der Tod ihrer Mutter nicht schon schwer genug für Brett, trifft sie die Testamentseröffnung hart: ihre Mutter hat sie nicht wie erwartet als Geschäftsführerin des Familienunternehmens eingesetz. ...

Als wäre der Tod ihrer Mutter nicht schon schwer genug für Brett, trifft sie die Testamentseröffnung hart: ihre Mutter hat sie nicht wie erwartet als Geschäftsführerin des Familienunternehmens eingesetz. Und auch den Rest ihres Erbes erhält Brett nur unter einer Bedingung: sie muss innerhalb eines Jahres die verbleibenden Lebensziele einer Liste, die sie mit 14 Jahren verfasst hat, erreichen. Dazu muss sie ihr Leben komplett umkrempeln und hinterfragen. Was ist wirklich wichtig? Wer sind ihre wahren Freunde? Was macht sie glücklich?

"Morgen kommt ein neuer Himmel" ist das zweite Buch von Lori Nelson Spielman, das ich lese. Die Thematik hat mich sehr angesprochen, und ehrlich gesagt, sollten wir uns die Fragen nicht ab und zu alle stellen? Es macht Spaß, Brett bei ihrer Entwicklung zu begleiten, auch wenn man manchmal einfach mit ihr weinen will. Die Sprache ist flüssig zu lesen und auch wenn insgesamt der Fortgang recht vorhersehbar ist, baut sich eine gute Spannung auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es geht auf und ab, ein Wechselbad der Gefühle! Einzig störend fand ich, dass manchmal recht abrupt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen, die unterschiedliche Ziele der Liste betreffen, gewechselt wurde. Aber insgesamt kann ich das Buch aus vollem Herzen weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Kluftinger als Hercule Poirot

Rauhnacht
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Kommissar Kluftinger wird samt Frau und ihren Bekannten Doktor Langhammer und Frau über das Silvesterwochenende in ein Luxushotel eingeladen als Dankeschön, weil er für die Besitzerin Julia König einmal ...

Kommissar Kluftinger wird samt Frau und ihren Bekannten Doktor Langhammer und Frau über das Silvesterwochenende in ein Luxushotel eingeladen als Dankeschön, weil er für die Besitzerin Julia König einmal einen wichtigen Dienst getan hat. An dem Wochenende ist ein Mörderspiel geplant, aus dem plötzlich bitterer Ernst wird, als ein Gast tot aufgefunden wird. Wegen Schneesturm und Lawinengefahr ist das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten und Kluftinger muss auf sich gestellt, ohne den gewohnten Polizeiapparat, ermitteln. Sehr zu seinem Missfallen bekommt er Unterstützung von Doktor Langhammer...

Es ist bereits Kluftingers fünfter Fall, aber mein erster mit ihm. Ich habe das Buch gekauft, da bei einer Reise ein Mitreisender schallend gelacht hat bei der Lektüre und ich dadurch neugierig wurde. Ich tat mich dann anfangs etwas schwer hineinzukommen und konnte nicht nachvollziehen, was so lustig war, das änderte sich aber dann rasch. Ich habe zwar nicht lauthals lachen müssen, aber der Schreibstil ist sehr angenehm und voller Humor. Im Verlauf wird es auch durchaus spannend ohne jedoch, dass man Angst haben muss. Auch verzichtet der Krimi auf blutrünstige Elemente, sondern ist einfach schön aufgebaut. Und während der Doktor gar nix checkt, bin ich tatsächlich auf den Täter gekommen, auch wenn mir das wie und warum nicht klar war. Aber die Auflösung erfolgt am Ende in Agatha-Christie-Manier duch Kommissar "Hercule Poirot" Kluftinger, so dass sie logisch und für jeden nachvollziehbar wird.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und irgendwie jeder für sich eine Marke, der grantelnde, mit vielen Macken ausgestattete Kluftinger nebst seiner geliebten Frau, der etwas narzistisch, dümmliche Doktor und sein "Täubchen" und natürlich auch die anderen illustren Gäste und Angestellten.
Insgesamt fand ich den Krimi spannend und unterhaltsam und kann ihn aus vollstem Herzen weiterempfehlen, nur weil ich am Anfang bissel gebraucht hab, um rein zu kommen, kriegt er bisschen Abzug.