Späte Auswirkungen einer Tat
Die Frauen am FlussWir schreiben das Jahr 1922 und befinden uns in dem kleinen Dorf Slaughterford. Hierhin hat es Irene nach ihrer Heirat mit Alistair verschlagen – nicht ganz freiwillig, aber nach einem Skandal musste sie ...
Wir schreiben das Jahr 1922 und befinden uns in dem kleinen Dorf Slaughterford. Hierhin hat es Irene nach ihrer Heirat mit Alistair verschlagen – nicht ganz freiwillig, aber nach einem Skandal musste sie London verlassen. Die Heirat bot ihr einen Ausweg. Sie fühlt sich auf dem Land nicht wohl und wird auch nicht wirklich mit offenen Armen empfangen. Ein brutaler Mord und ein Stallmädchen zwingen sie, sich mit den Einheimischen auseinanderzusetzen.
Mit dem Beginn der Geschichte habe ich mich etwas schwer getan. Mir fehlte der Reiz und damit der Antrieb weiterzulesen. Im Verlauf der Geschichte kam jedoch immer mehr Spannung auf, so dass mich das Buch endlich fesseln konnte.
Die sehr detaillierten Beschreibungen des Wetters, der Landschaft und der Lebensumstände haben mir gut gefallen, genau wie die Beschreibung wie der Werdegang von Lumpen zu Papier dargestellt wurde. Das zusammen ergab die entsprechende Atmosphäre zu der Geschichte.
Die Auswirkungen des 2. Weltkrieges sind noch deutlich zu spüren, denn viele der jungen Männer, die in den Krieg zogen, kamen gar nicht oder an Leib und/oder Seele verstümmelt zurück. Dies ist sehr eindringlich am Beispiel des jungen Donny beschrieben.
Die Charaktere sind eher einfach gezeichnet, es fehlt an Vielschichtigkeit und Tiefe. Sie konnten mich mit ihren Handlungen nicht überraschen.
Das Ende ist sehr raffiniert gemacht. Im erste Moment dachte ich „hallo, hier passt was nicht“, aber dann erkannte ich wie raffiniert die Autorin es gestaltet hatte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mich die Geschichte dann doch gut unterhalten und ich vergebe 3,5 Sterne.