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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2023

Wohlfühlbuch mit Herbst-Vibes

Tage im warmen Licht
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Maria, Ende 30, arbeitslos und alleinerziehend, kehrt mit ihrer Teenie-Tochter Linnea in ihr Heimatdorf zurück, nachdem sie das Haus ihrer geliebten Oma Hanne geerbt hat. Dort trifft sie auf alte z.T. ...

Maria, Ende 30, arbeitslos und alleinerziehend, kehrt mit ihrer Teenie-Tochter Linnea in ihr Heimatdorf zurück, nachdem sie das Haus ihrer geliebten Oma Hanne geerbt hat. Dort trifft sie auf alte z.T. unliebsame Bekannte und Freunde und schließt schnell neue Freundschaften mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen Frauen, die ihr dabei helfen sich mit einem traumatischen Erlebnis, das bereits über 20 Jahre zurückliegt, auseinanderzusetzen.

Die Autorin hat eine ganz wunderbare Geschichte über Zusammenhalt und Unterstützung sowie über die Bedeutung von Freundschaft und Familie geschaffen.

Der Schreibstil hat es mir ohne Probleme ermöglicht in die Geschichte einzutauchen sowie mich in die Charaktere und ihre Handlungen hineinzuversetzen. Dabei mochte ich vor allem Martha, die langjährige Freundin und Nachbarin von Hanne - eine fürsorgliche, mitfühlende und kluge Frau, die sich wohl jeder gern als Oma oder Nachbarin wünscht.

Das Buch passt perfekt in den Herbst - ein Wohlfühlbuch, das zum Einkuscheln auf dem Sofa mit einer heißen Tasse Tee oder Schokolade einlädt. Ich hatte sehr vergnügliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Sehr berührend

Paradise Garden
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Das Buch "Paradise Garden" handelt von der 14-jährigen Billie und ihrer Mutter Marika, die in einer kleinen Wohnung in einer Hochhaussiedlung ein einfaches aber glückliches Leben führen. Marika versucht ...

Das Buch "Paradise Garden" handelt von der 14-jährigen Billie und ihrer Mutter Marika, die in einer kleinen Wohnung in einer Hochhaussiedlung ein einfaches aber glückliches Leben führen. Marika versucht durch ihre Kreativität und ihren Einfallsreichtum wieder wett zu machen, wenn am Ende des Monats das Geld nur für Nudeln mit Ketchup reicht. "Ein neuer Monat war wie ein neues Leben. An jedem Monatsanfang versuchte meine Mutter das Monatsende wieder gutzumachen. An jedem Monatsanfang sagte meine Mutter: " Lass uns etwas unternehmen."." (Seite 26)

Billie weiß bereits in jungen Jahren, mit welchen Tricks sie sich über Wasser halten können. Billie und Marika verbindet eine enge Mutter-Tochter-Beziehung, dennoch weiß Billie nichts über die Vergangenheit ihrer Mutter oder wer ihr Vater ist. Als Billies Großmutter von heute auf morgen aus Ungarn anreist, ist der bunte Alltag gestört. Zwischen Marika und ihrer Mutter kommt es vermehrt zu Streitereien, die hauptsächlich die Vergangenheit betreffen. Dann kommt Marika durch einen tragischen Unfall ums Leben und Billie ist auf sich allein gestellt. Sie macht sich mit dem Auto auf die Suche nach ihrem Vater und eigentlich auch nach sich selbst und kann auf dieser Reise all das anwenden, was ihre Mutter ihr beigebracht hat.

Auch wenn bereits der erste Satz des Buches verkündet, dass Billies Mutter diesen Sommer verstorben ist, hat mich die Art und Weise des Todes doch etwas geschockt. Die Wut und Trauer, die Billie dann verspürt, hat die Autorin authentisch dargestellt. "Mein Leben war in zwei Teile zerfallen. In ein Davor und in ein Danach. Davor war meine Mutter die Antwort, danach war sie die Frage." (Seite 138) "Ich war eine Pflanze ohne Erde. Ich war eine Schnecke ohne Haus. Ich war ein Käfer, der auf dem Rücken gelandet war." (Seite 140) Ich hätte Billie am liebsten in den Arm genommen und sie getröstet. Dass sich Billie dann auf die Suche nach ihren Wurzeln macht, ist mehr als verständlich. Leider fand ich die Reise dahin etwas unrealistisch (Welches 14 jährige Mädchen setzt sich hinters Steuer und fährt damit durch halb Deutschland?), was aber meinem Lesevergnügen nichts anhaben konnte. Mir hat das Buch viele schöne Lesestunden bereitet. Die Figuren, die die Autorin erschaffen hat, waren authentisch und liebenswürdig.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Liebe auf Umwegen

Sie haben die Liebe erreicht
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Maya - Journalistin und Freizeit-Schriftstellerin - möchte ihren Freund David auf seiner Geschäftsreise in Kalifornien überraschen, damit sie ihren Geburtstag zusammen verbringen können. Dort angekommen, ...

Maya - Journalistin und Freizeit-Schriftstellerin - möchte ihren Freund David auf seiner Geschäftsreise in Kalifornien überraschen, damit sie ihren Geburtstag zusammen verbringen können. Dort angekommen, erfährt sie von dem Lyft-Fahrer Max, der Davids Handy in seinem Auto gefunden hat, dass dieser sie betrügt. Doch Max sorgt dafür, dass aus einem der schlimmsten Tage für Maya ein unvergesslicher Tag wird. Per SMS lotst er sie durch das beschauliche Örtchen Carmel-by-the-Sea und es geschieht etwas, womit beide nicht gerechnet haben - sie verlieben sich ineinander.

Olivia Lara ist es gelungen, eine reizende Liebesgeschichte mit liebenswürdigen und hilfsbereiten Protagonisten und einem unglaublich schönem Setting - die Kleinstadt Carmel-by-the-Sea in unmittelbarer Nähe am Meer gelegen - zu erschaffen.

Ich hätte Maya an der ein oder anderen Stelle gern an den Schultern gepackt und sie bis zur Vernunft geschüttelt. Die folgende Textstelle beschreibt Maya ziemlich treffend: "... - ich habe tatsächlich das Talent, mein Leben so kompliziert zu machen wie sonst niemand auf der Welt." Dies zieht sich durch die gesamte Story. Leider stand sie sich ziemlich oft selbst im Weg und hat durch ihr vieles Grübeln und vorschnelles Handeln so manche Situation schwieriger gemacht. Dies fand ich manchmal etwas störend. Dennoch konnte ich gut beobachten, wie sich Maya von einer unsicheren und ängstlichen Person zu einer mutigen, lustigen und abenteuerlustigen Person entwickelt hat.

Ich mochte die an manchen Stellen vorhersehbare aber nicht langweilige Geschichte, die auch mit einigen Überraschungen punkten konnte. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm; witzige Dialoge kommen nicht zu kurz. Das Ende war leider etwas kitschig, dennoch hat mir das Buch ein paar vergnügliche Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 12.03.2019

Schöne Bastelideen aus der Harry Potter Welt

Das inoffizielle Harry-Potter-Bastelbuch
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Das inoffizielle Harry Potter Bastelbuch - Zauberstäbe, Denkarium und Co. zum Selbermachen von Christine Rechl ist am 31. August 2018 im mvg Verlag erschienen und enthält auf knapp 160 Seiten verschiedene ...

Das inoffizielle Harry Potter Bastelbuch - Zauberstäbe, Denkarium und Co. zum Selbermachen von Christine Rechl ist am 31. August 2018 im mvg Verlag erschienen und enthält auf knapp 160 Seiten verschiedene DIY-Projekte, um das eigene Heim in ein kleines Hogwarts zu verwandeln.

Das Buch beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis, das die DIY-Projekte in verschiedene Kategorien einteilt: Zauberstäbe, Zaubermittel, Magie der Worte, das zauberhafte Zauberer-Zuhause usw. Zudem wird zu jedem Projekt der Schwierigkeitsgrad (leicht, mittel, schwer) angegeben. Diese Angabe finde ich sehr hilfreich, da ich die Bastelideen vorwiegend mit Kindern ausprobieren möchte.

Bevor es mit dem Basteln los gehen kann, gibt es zu jeder Bastelidee ein paar magische informationen und Tipps, die das Buch zu etwas Besonderem machen.

Die Anleitungen zu den DIY-Projekten werden durch Fotos der einzelnen Schritte aufgelockert. Gerade beim Basteln mit Kindern finde ich die Fotos sehr hilfreich.

Am besten haben uns die Anleitungen für die Zauberstäbe, das Geschirr und das Kapitel "Verzaubere deine Gäste" gefallen. Hier sind sehr gute Ideen enthalten, um eine Harry Potter Party (vor allem mit Kindern) zu veranstalten. Aus dieser Rubrik hätte ich mir gern noch weitere Ideen gewünscht.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Historischer Einblick

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Juni 2018 im Verlag Rowohlt Taschenbuch erschienen.

Schauplatz des Romans ist wohl das berühmteste Krankenhaus Deutschlands – die Charité in Berlin. ...

Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Juni 2018 im Verlag Rowohlt Taschenbuch erschienen.

Schauplatz des Romans ist wohl das berühmteste Krankenhaus Deutschlands – die Charité in Berlin. Im Jahr 1831 wird Berlin von einer Choleraepidemie heimgesucht. Fortan versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen herauszufinden, wie Cholera übertragen wird und ein Heilmittel zu entwickeln.
Zu dieser Zeit nimmt Elisabeth eine Stelle als Wärterin an und kümmert sich aufopferungsvoll und mit viel Freundlichkeit und Hingabe um ihre Patienten, um ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Leider teilen nicht alle Wärterinnen die gleiche Einstellung wie Elisabeth, so dass sie oftmals in die Schusslinie gerät.
Nebenbei entdeckt Elisabeth ihr Interesse für Medizin und für einen ganz bestimmten jungen Arzt.
Die Hebamme Martha gibt nach einem schlimmen Vorfall ihren Beruf auf und fasst im Totenhaus der Charité Fuß. Dadurch hat sie bessere Arbeitsbedingungen und kann besser für ihren Sohn sorgen.
Die Gräfin Ludovica ist unglücklich mit einem Hypochonder verheiratet und findet Trost in der Freundschaft und den Gesprächen mit Professor Dieffenbach.

Ulrike Schweikert hat sehr anschaulich beschrieben, welchen Entwicklungsstand die Medizin zur damaligen Zeit hatte: wie der Wissensstand der Ärzte zur Entstehung und Übertragung sowie zur Behandlung von Krankheiten war; welche Behandlungsmethoden angewandt wurden; welche Qualen die Patienten erleiden mussten. Unvorstellbar, das Operationen ohne jegliche Form von Narkose durchgeführt wurden. Ganz zu schweigen von den hygienischen Bedingungen, die damals herrschten und deren dramatische Auswirkungen.
Auch die Darstellung der einzelnen Abteilungen und deren Behandlungsspektrum waren beeindruckend. Viele namenhafte Ärzte waren damals in der Charité tätig, denen wir dank ihres Forscherdranges so einige Erkenntnisse verdanken.
Interessant war zudem die Entwicklung der Krankenpflegeschule. Schon damals wurde erkannt, dass die Wärterinnen spezielle Anforderungen mitbringen und eine entsprechende Ausbildung absolvieren sollten, um diese Arbeit zum Wohle der Patienten ausführen zu können.

Neben der medizinischen Entwicklung vermittelt Ulrike Schweikert ein klares Bild über die Stellung der Frau zur damaligen Zeit.

Aufgrund der vielen Charaktere (vorwiegend Ärzte), die in dem Buch vorkommen, hätte ich zur besseren Orientierung eine Übersicht mit den Ärzten und deren Position in der Charité gut gefunden.
Im Nachwort klärt die Autorin kurz über einige Protagonisten und deren wirkliche Existenz (oder auch nicht) auf. Hier hätte ich mir mehr Informationen über das Wirken und Schaffen einzelner Ärzte usw. gewünscht.

Fazit
Ulrike Schweikert ist eine sehr gute Verbindung zwischen Historie und Fiktion gelungen. Dem Roman ist es anzumerken, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und diese Informationen in authentische Protagonisten und Handlungen einfließen ließ.
Dieses Buch empfehle ich jedem, der Interesse an der Entwicklung der Medizin und der Charité hat.