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Veröffentlicht am 14.08.2018

Eine wahnsinnig fesselnde Geschichte, die ich nicht zur Seite legen konnte

Idol – Gib mir die Welt
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„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so ...

„Meine Eltern sind gestorben, und irgendwie bin ich es auch. Meine Freunde sind nach und nach aus meinem Leben verschwunden – nein, ich bin aus dem Leben meiner Freunde verschwunden. Ich kann nicht so tun, als ob es anders wäre. Ich habe mich von allem entfernt, mich im alten Haus meiner Großmutter verkrochen und mir einen Job gesucht, für den ich mein Zuhause nie wirklich verlassen musste.“

„Idol“ ist definitiv eine Rockstar-Romanze. Das ist nicht schwer zu erkennen, da die männliche Hauptperson ein Rockstar ist, was jedoch bei dieser Geschichte besonders ist und sie zu einer außergewöhnlichen Rockstar-Romanze macht, sind die Gefühle und Handlungen drumherum. Das Buch ist an vielen Stellen tiefgründiger, als auf den ersten Blick erkennbar.

Liberty Bell lebt nach dem Tod ihrer Eltern als Einsiedlerin. Das ändert sich, als eines morgens Killian James betrunken mit seinem Motorrad durch den Gartenzaun kracht. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht mögen, freunden sie sich an. Dabei weiß Liberty nicht, dass Killian Gitarrist der erfolgreichsten Rockband der Welt ist. Libertys Traum war auch einmal Sängerin zu werden, doch hat sie diesen Traum auf Wunsch ihrer Eltern immer begraben. Wird es für Liberty doch Zeit sich raus in die Welt zu wagen und ihren Traum zu verwirklichen?

Nicht nur Liberty hat Probleme, mit denen sie zurechtkommen muss. Killian ist traumatisiert nachdem er seinen Bandkollegen nach einem Selbstmordversuch aufgefunden hat. Er hat keine Lust weiterhin Musik zu machen, bis er Liberty singen hört. Was mich hieran so gut gefällt ist, dass sie sich durch diese Hintergrundgeschichte auf Augenhöhe begegnen. Killian ist ein Rockstar und Liberty eine einfache Buchcoverdesignerin. Da ist die Ausgangslage für beide nicht ganz einfach beziehungsweise ungleich. Ich finde es meist nicht schön, wenn ein Partner deutlich dominanter ist oder stärker im Vordergrund steht als der andere. Durch ihre Fehler und Probleme ist jeder auf den anderen angewiesen.

Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist die Darstellung der Musikbranche. Teilweise stellt man sich ein Rockstarleben sehr glamourös vor. Die Schattenseiten werden dabei häufig vergessen. Hier wird dieses Leben nicht komplett negativ dargestellt, aber es werden definitiv auch die Schattenseiten illustriert, wie lange Arbeitszeiten, die Ruhelosigkeit, die Präsenz in den Medien und die Pflichten gegenüber dem Plattenlabel. Auf mich hat diese Darstellung sehr realistisch und authentisch.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte hat mich zunächst durch die Tiefgründigkeit und die authentische Darstellung überrascht, dadurch hat sie mich jedoch umso mehr gefesselt. Für mich ist dies eine super Rockstar-Romanze und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Eine einzigartige Freundschaft mit einer bewegenden Geschichte

Nichts als Liebe
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„Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Liebe etwas anderes sein könne als überwältigend. Und schon als ich ein Kind war, war klar, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben würde.“

Macy traut ...

„Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass Liebe etwas anderes sein könne als überwältigend. Und schon als ich ein Kind war, war klar, dass ich mich niemals mit weniger zufriedengeben würde.“

Macy traut sich nicht mehr eine enge Beziehung einzugehen. In jungen Jahren hat sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren Vater sowie ihren besten Freund und gleichzeitig große Liebe Elliot verloren. Nun führt sie eine Beziehung, in der sie keine großen Gefühle riskieren muss. Nach elf Jahren läuft sie nun Elliot wieder über den Weg und hinterfragt ihr unkompliziertes Leben. Ist sie wirklich glücklich? Und ist da noch war zwischen ihr und Elliot?

Die Geschichte spielt in zwei Zeiten: Zum einen lernt der Leser die erwachsenen Macy kennen und zum anderen startet die Handlung 14 Jahre zuvor. Ehrlich gesagt fand ich den Handlungsstrang in der Vergangenheit spannender. Hier zieht Macy gerade mit ihrem Vater in das Ferienhaus neben Elliots. Auch wenn Macy dort nur in den Ferien und am Wochenende wohnt, verbindet sie bald mit Elliot eine enge Freundschaft.

Beinahe jeden Nachmittag liegen die beiden in einem begehbaren Kleiderschrank, der zum Bücherzimmer umgebaut wurde. Sie schließen die Außenwelt aus und unterhalten sich über Bücher, Träume und was sie sonst noch gerade interessiert. Wenn sie sich nach einer Trennung wiedersehen, fragen sie sich häufig nach ihrem aktuellen Lieblingswort. Auch wenn das nur eine kleine Frage ist, sagt die Antwort so häufig so viel über die aktuelle Situation aus. Mir hat dieser kleine Aspekte extremst gut gefallen. Immer wieder habe ich mich selber gefragt, was gerade mein Lieblingswort ist.

Ihr Treffpunkt zeigt schon wie außergewöhnlich die Freundschaft zwischen den beiden ist. Mich hat begeistert, wie der Leser mitbekommt, wie sich Macy und Elliot kennenlernen, Vertrauen aufbauen und sich langsam ineinander verlieben. Die ganze Zeit über fragt man sich, wieso die beiden elf Jahre lang keinen Kontakt hatten. Auch in der aktuellen Zeit wird dieses Geheimnis nicht direkt gelüftet. Die Spannung steigt immer weiter. Das macht einen weiteren Reiz in der Geschichte aus.

Sehr überrascht hat mich auch, wie gefühlvoll das Buch ist. Von dem Autorenduo kenne ich bereits ein paar Bücher, wie die „Beautiful“-Reihe. Die Bücher werden wohl dem Genre Erotik zugeordnet und enthalten einige detaillierte Beschreibungen von Schlafzimmerszenen. Bei „Nichts als Liebe“ habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht, zu welchem Genre das Buch genau gehört. Auch wenn ich es von den Autoren bis dato nicht anders kenne, gehört die Geschichte definitiv nicht zum Genre Erotik. Somit wurde ich hier positiv überrascht, dass das Buch viel niveauvoller und bewegender ist.

Ich mochte im Endeffekt beide Handlungsstränge sehr gerne, ich mochte die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite und ich mochte auch die beiden Hauptpersonen. Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil ich es ein kleines bisschen übertrieben fand, warum Elliot und Macy elf Jahre zuvor den Kontakt abgebrochen haben. Insgesamt war es mir jedoch ein wahres Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Sei freundlich, sei mutig und gib niemals auf!

Prinzessin undercover – Geheimnisse
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„Ich kann gar nicht sagen, wie wichtig es ist, dass ihr jungen Frauen alles tut, um einander zu unterstützen. Ihr lebt in einer Welt, die euch nur allzu gern herabsetzen und kleinhalten möchte. Doch wenn ...

„Ich kann gar nicht sagen, wie wichtig es ist, dass ihr jungen Frauen alles tut, um einander zu unterstützen. Ihr lebt in einer Welt, die euch nur allzu gern herabsetzen und kleinhalten möchte. Doch wenn ihr zusammenhaltet, könnt ihr Großes erreichen.“

Wahrscheinlich bin ich eigentlich aus dem Alter raus, in dem man heimlich davon träumt eines Tages eine Prinzessin zu sein. Aber auch, wenn ich eben schon im richtigen Leben angekommen bin, habe ich diese romantische Ader noch nicht verloren. Die kleine Prinzessin in mir ist eben noch nicht vollständig erwachsen geworden und liebt Prinzessinnengeschichte.

Lottie, die Hauptperson, ist eigentlich gar keine Prinzessin. Bevor ihre Mutter gestorben ist, hat sie ihr jedoch die Eigenschaften einer Prinzessin beigebracht. So lebt Lottie genau nach dem Motto „Sei freundlich, sein mutig und gib niemals auf!“ Außerdem erfüllt sie den Wunsch ihrer Mutter, indem sie alles tut, um an dem Rosewood Hall Internat angenommen zu werden. Dort staunt sie nicht schlecht, als sie erfährt, dass ihre Zimmermitbewohnerin Ellie tatsächlich eine Prinzessin ist und undercover an der Schule ist. Da eine Geheimorganisation es auf die Prinzessin abgesehen hat, tauschen beide ihre Rollen.

„Prinzessin undercover“ ist ein wahres Kinder- und Jugendbuch. Daher finde ich so schön, dass hier sehr viele gute Botschaften enthalten sind. Es zeigt, dass man Träumen darf und für seine Ziele arbeiten soll. Lottie und Ellie sind auch ein Beispiel, dass man gemeinsam mehr erreichen kann, als alleine und ebenfalls, dass man als Mädchen eine stimme hat, die man für sich einsetzen sollte. Es gibt so viele Bücher, in denen Frauen unterdrückt und klein gehalten werden, dass ich es sehr erfrischend fand, dass dieses Buch einmal anders ist – vor allem, da es wahrscheinlich eher für ein jüngeres Publikum ist.

An der ein oder anderen Stelle ist die Geschichte ein bisschen überzogen. Ein Beispiel: Lottie schlüpft in Ellies Rolle, fährt in den Ferien nicht mehr nach Hause und bricht den Kontakt zu einem Freund daheim ab ohne das einmal zu hinterfragen, traurig zu sein oder zu überlegen, was sie eigentlich in ihrem Leben machen möchte. Von einem auf den anderen Moment geht sie vollkommen in Ellies Leben auf. Dieser Reaktion fand ich ein bisschen extrem.

Ansonsten ist das Buch sehr gut geschrieben. Zwischendurch gibt es ein paar Elemente aus diverse Märchen, die mir gefallen haben. Es hat mich gefesselt und unterhalten. Ich denke, wenn nächstes Jahr die Fortsetzung herauskommt, möchte ich gerne wissen, wie es mit den beiden Prinzessinnen weiter geht. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 31.07.2018

So viele, ergreifende Emotionen!

Raw Need - Gegen den Verstand
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„Dich umgibt ein verlorener Zauber. Ich kann den Menschen sehen, der du mal gewesen bist. Den Menschen, der du bist, und den, der du sein wirst. Aber du steckst in einem Kokon.“

Nach dem Tod ihres Mannes ...

„Dich umgibt ein verlorener Zauber. Ich kann den Menschen sehen, der du mal gewesen bist. Den Menschen, der du bist, und den, der du sein wirst. Aber du steckst in einem Kokon.“

Nach dem Tod ihres Mannes hat Rowan entdeckt, dass sie schwanger ist. Während sie noch versucht mit ihrer Trauer fertig zu werden, lernt sie den Sänger Zane kennen. Zane hatte schon viele Frauen und ebenso viele Probleme. Die Musik ist für ihn sein einziger Zufluchtsort geworden. Doch als er Rowan kennenlernt, ist er sich da nicht mehr so sicher. Mit ihr kann er stundenlang reden und denkt immerzu an ihn. Doch als schwangere Witwe ist sie für ihn tabu, oder?

Rowan und Zane sind beide bereits „Raw Deal“, dem Auftakt der Serie, bekannt. Da findet bereits das erste Treffen statt und die ersten Funken fliegen zwischen den beiden. Der Leser spürt direkt, dass sich die beiden gut verstehen. In „Raw Need“ geht es quasi nahtlos weiter. Rowan fühlt sich von der Familie ihres verstorbenen Ehemanns eingeengt und die Gespräche mit Zane bieten ihr da eine gute Abwechslung. Nur leider ist das Timing eigentlich sehr schlecht.

Wann ist nach einem Tod eines geliebten Menschen der Zeitpunkt gekommen, wieder nach vorne zu schauen? Rowan möchte nicht vergessen, aber auch nicht immerzu traurig sein. Es ist ein höchst sensibles Thema, mit dem hier in meinen Augen sehr gut umgegangen wird. Ich konnte Rowans Zwiespalt gut nachempfinden. Sie möchte ihre Schwiegereltern nicht enttäuschen, möchte ihrer zukünftigen Mutterrolle gerecht werden und zeitgleich möchte sie auch selber ein eigenes Leben haben.

Im ersten Teil war mir Rowan noch zu passiv und nicht sonderlich sympathisch. Nun kann ich sie viel besser versehen und sie ist mir ans Herz gewachsen. Ich bewundere ihre Stärke und ihre Kraft nach ihrem Verlust sich wieder ein Leben aufzubauen. Außerdem finde ich die Freundschaft und Beziehung, die sie zu Zane führt einfach so toll. Die beiden sind so ein tolles Paar. Hier ist es fantastisch, dass beide Sichten erzählt werden. Zanes Geschichte ist nämlich nicht weniger spannend, als die von Rowan.

Für mich war der Auftakt noch ein ganz kleines bisschen stärker, aber der zweite Teil steht dem ersten kaum hinterher. Es war wieder eine sehr emotionale, bewegende und wunderschöne Geschichte. Ich mag die Reihe einfach und hoffe bald noch die Geschichte des dritten Bruders zu lesen.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Emotionen von der ersten bis hin zu letzten Seite

The Ivy Years – Was wir verbergen
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„Ich beschleunigte und fuhr über Nebenstraßen Richtung Highway 91. Shannon Ellison ließ Sterling, New Hampshire im Rückspiegel immer kleiner werden, damit anderthalb Stunden später Scarlet Crowley in Harkness, ...

„Ich beschleunigte und fuhr über Nebenstraßen Richtung Highway 91. Shannon Ellison ließ Sterling, New Hampshire im Rückspiegel immer kleiner werden, damit anderthalb Stunden später Scarlet Crowley in Harkness, Connecticut aus ihrem Auto steigen konnte.“

Der erste Teil von „The Ivy Years“ gehört mit zu meinen aktuellen Jahreshighlights. Das Buch hat so viele Emotionen und einen ganz neuen Blickwinkel. Gerade die Vorstellung, wie es ist in einem Rollstuhl zu sitzen, hat dieses Buch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Der zweite Teil hat kein so außergewöhnliches Element, wie eine Hauptperson, die bewegungseingeschränkt ist. Dennoch ist er voller Emotionen und hat eine bewegende Geschichte.

Nachdem Shannons Vater wegen angeklagt wird, ändert sie ihren Namen und fängt am College ihr Studium mit einer neuen Identität an. Dort lernt sie Bridger kennen, der ihr vom ersten Moment an sympathisch ist. Doch auch Bridger hat ein Geheimnis. Seit seine Mutter drogenabhängig ist, wohnt verbotenerweise seine kleine Schwester bei ihm im Wohnheim. Können sich die beiden sich gegenseitig vertrauen und öffnen?

Es gibt zurzeit wirklich viele Collegeromane, die meistens Charaktere mit schwierigen Vergangenheiten oder Geheimnissen in den Fokus setzen. In dieser Hinsicht ist dieses Buch genauso wie die vielen anderen. Auch Scarlet und Bridger haben ihre Geheimnisse, die sie sogar vor ihren Freunden verbergen. Was mich jedoch an diesem Buch begeistert hat, sind die Charaktere an sich. Obwohl Scarlet durch den Skandal um ihren Vater zu einem Opfer wird, bleibt sie standhaft und versucht sich wieder ein neues Leben aufzubauen. In keinem einzigen Moment versinkt sie in Selbstmitleid oder denkt daran aufzugeben. Ich konnte nicht anders als ihre Stärke zu bewundern.

Ich bin mir nicht sicher, ob Scarlet die stärkere Figur ist oder ob es Bridger ist. Hart für ein Stipendium zu arbeiten und ohne die Unterstützung einer Familie ein Studium zu meistern ist schon schwer genug, aber sich dann auch noch um die eigene Schwester zu kümmern ist ein außerordentlicher Spagat. Dabei ist er so liebevoll zu seiner Schwester, dass man sich gar keinen besseren Bruder oder Elternteil wünschen kann. Man muss ihn einfach ins Herz schließen.

Wer bereits ein Buch von Sarina Bowen gelesen hat, weiß, dass er sich auf eine bildliche und fesselnde Sprache freuen kann. Jede Seite enthält viele Emotionen, sodass der Leser einfach nur gebannt von der Geschichte ist. Sie legt man nicht so leicht zur Seite. Für mich war es ein wundervolles Buch und ich freue mich schon auf den dritten Teil.