Profilbild von ViEbner

ViEbner

Lesejury Star
offline

ViEbner ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ViEbner über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2018

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne - Tragische Geschichte

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
0

Die unterschwellige Gefahr, die da zwischen den Zeilen lesbar ist, gibt diesem Roman eine ganz eigene Stimmung. Der Roman ist stellenweise sehr düster, auch wenn die Autorin einen etwas lockeren Tonfall ...

Die unterschwellige Gefahr, die da zwischen den Zeilen lesbar ist, gibt diesem Roman eine ganz eigene Stimmung. Der Roman ist stellenweise sehr düster, auch wenn die Autorin einen etwas lockeren Tonfall und ein zügiges Lesetempo durch ihren Schreibstil gibt. Dass etwas nicht stimmt, merkt man schon in dem Moment, als Corey in ihrem alten Zuhause ankommt und am Flugplatz von einer ganz bestimmten Person abgeholt wird.

Da werden mysteriöse Andeutungen gemacht, seltsame Dinge gesagt und Corey sieht ihr altes Heimatdorf mit ganz anderen Augen.

Dass etwas ganz und gar nicht stimmt und ausgerechnet die Menschen einen maßgeblichen Anteil am Tod ihrer besten Freundin haben ist nicht nur für die Hauptfigur ein Schock. Und trotzdem konnte ich mich mit diesem Roman nicht anfreunden.

Die Struktur war mir zu wirr. Da wird vorwärts und rückwärts gesprungen in der Handlung, und der Leser erhält einen Einblick in eine tiefe Freundschaft aber auch die Seltsamkeit eines ganzen Dorfes. Da ist von unterlassener Hilfeleistung die Rede, von der Tatsache, dass ein ganzes Dorf am Tod eines einzigen Menschen verantwortlich ist. Alles präsentiert in einem gut lesbaren Stil und auf fast schon belanglose Weise.

Corey ist ausgerechnet in dem Dorf, in dem sie ihr ganzes Leben verbrachte, nicht mehr wirklich willkommen. Nicht, nachdem sie über ein halbes Jahr weg war, und versucht sich ein neues Leben aufzubauen. Dass auch Kyra Träume hatte, davon wollte im Dorf niemand etwas wissen. Für Corey ein schrecklicher Gedanke. Sie ist einerseits stark genug, die schreckliche Wahrheit herauszufinden, auf der anderen Seite versteht sie die Welt nicht mehr, als sie erkennen muss, wer die wahren Schuldigen sind.

Ihr Konflikt, ihre Angst und ihr Erkennen werden von der Autorin gut dargestellt und machen diesen Roman erträglicher.

Das Cover des Romans fasziniert mich noch immer, auch jetzt, wo ich weiß, was es darstellt. Und trotzdem konnte ich mit dem Buch nicht warm werden. Das Thema war mir zu dunkel, die Tragik zu heftig und die Figuren etwas zu weit weg. Schade, hätte es gerne besser gefunden.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Ein Teil von Ihr war für mich eine Enttäuschung

Ein Teil von ihr
0

Um es gleich zu sagen. Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung für diesen Thriller nicht anschließen. Im Gegenteil. Ein Teil von Ihr war für mich eine Enttäuschung. Da bin ich von der Autorin wesentlich ...

Um es gleich zu sagen. Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung für diesen Thriller nicht anschließen. Im Gegenteil. Ein Teil von Ihr war für mich eine Enttäuschung. Da bin ich von der Autorin wesentlich Besseres gewohnt.
Nicht in dem Punkt, was die psychologische Finesse angeht, da wurde ich gut unterhalten. Aber in puncto Andy. Was für eine junge Frau bitte ist diese denn? Die kriegt den Mund nicht auf, denkt sich alles ist aber unfähig entsprechend zu handeln. Und scheint ein übergroßes Bedürfnis nach Schlaf zu haben.

Keine Frage, die Autorin ist ihrem Schreibstil auch in diesem Buch treu geblieben. Da werden die Dinge angesprochen, die Charaktere sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und haben etwas Krankhaftes an sich, das gut vermittelt, wie Wahnsinn und Abhängigkeit sein können. Aber sonst?

Das Andy absolut passiv ist und fast nie ein Wort sagt, hat mir von Anfang an zu denken gegeben. Warum bekommt die ihren Mund nicht auf? Was hält sie davon ab? Ist die Mutter so eine dominante Person, dass Andy irgendwann kapituliert hat und beschloss, ich bleibe stumm?

Und dass Nick, aus reichem Hause, der sprichwörtliche Psychopath, hier ein Klischee erfüllt, das fand ich alles andere als prickelnd. Wozu der Griff in die Klischeekiste? Hat die Autorin doch gar nicht nötig.

Sorry, aber mich reißt der Thriller nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Ja, ich habe ein paar Momente gehabt, wo ich gut unterhalten wurde. Aber den Großteil des Buches hab ich mich über Andy und ihr Unfähigkeit gewundert, war davon oft mehr als genervt und auch ihr Wandel am Ende hat mich nicht mit ihr versöhnt. Schade, schade …

Veröffentlicht am 15.09.2018

Toller Schreibstil - aber der Roman selbst hat mich nicht überzeugt

Luckiest Girl Alive
0

Tifani könnte eigentlich die glücklichste Person auf dem Planeten sein. Sie hat einen tollen Job, trägt die neueste Designerkleidung und hat einen adligen Verlobten an der Hand, der ihr die Welt zu Füßen ...

Tifani könnte eigentlich die glücklichste Person auf dem Planeten sein. Sie hat einen tollen Job, trägt die neueste Designerkleidung und hat einen adligen Verlobten an der Hand, der ihr die Welt zu Füßen legt. Leider schleppt sie seit vielen Jahren ein unverarbeitetes Drama mit sich herum und ist deswegen todunglücklich. Ihre Fassade beginnt zu bröckeln, als sie zustimmt, bei einer Dokumentation über genau dieses Drama mitzumachen. Ihrem Verlobten gefällt das gar nicht und so beginnt für Tifani eine emotionale Achterbahnfahrt.

Ich mag den Stil, den die Autorin hat, darin besteht gar kein Zweifel. Da steckt viel Zynismus, Ironie und Sarkasmus drin und einige Sätze sind brillant verfasst. Dass es der Protagonistin alles andere als gut geht, trotz des tollen Jobs, den teuren Designerklamotten und dem reichen Verlobten von Rang an ihrer Seite, merkt man als Leser schon ziemlich bald. Ihr Verhalten ist einfach zu auffällig und Tifani betont es auch bei jeder Gelegenheit, dass sie noch immer nach etwas sucht, was ihr der Mann an ihrer Seite nicht mehr geben kann. Denn Tifani hat ein Problem: Sie ist nicht mehr die Frau, in die sich ihr Verlobter verliebt hat.

Den inneren Konflikt der Hauptfigur deckt die Autorin auf ganz subtile Weise nach und nach auf. Da wird eine junge Frau präsentiert, der eine vor Geld und Ansehen nur so strotzende Fassade weit aus wichtiger ist als das wahre Glück. Denn Tifani leidet unter massiven Selbstzweifeln, hat Komplexe ohne Ende und ist verunsichert bis ins Mark.

Zu Anfang dachte ich noch, ich hätte hier eine Hauptfigur vor mir, die es liebt beim Sex etwas härter angefasst zu werden und die schonungslos über andere herzieht, die sie als schwächer betrachtet. Ihre zynische Art, ihre Vergleiche, und wie sie mit anderen Frauen umgeht, war einfach nur klasse.

Doch dann fing ich an, hinter die Fassade der Figur zu schauen und was da zum Vorschein kam, war nicht mehr so lustig und schön anzuschauen. Tifani ist alles andere als glücklich. Weder mit sich selbst noch mit ihrem Leben. Sie kompensiert ein Drama aus ihrer Teenagerzeit mit Luxuskleidung, einem Familienerbstück als Verlobungsring und einem adligen Zukünftigen. Doch wahre Gefühle kennt sie nicht. Sie ist immer auf Angriff, immer am Zweifeln und muss ständig sich und ihre Umgebung aufs Neue herausfordern. Aber nicht auf positive Weise, sondern im negativen Sinn. Und damit setzt sie am Ende alles aufs Spiel.

Obwohl ich ein paar wirklich tolle Momente mit diesem Roman hatte, muss ich am Ende sagen, dass ich die allgemeine Begeisterung für dieses Buch nicht teile. Sicher, vergewaltigt zu werden ist kein Spaß und auch ein Schulmassaker hinterlässt seine Spuren. Aber wenn ein Mensch nicht willens ist, sich damit auseinanderzusetzen und das zu verarbeiten, um wenigstens den Hauch einer Chance auf eine gute Zukunft ohne Selbstaufgabe zu haben, dann ist diesem Menschen nicht zu helfen. Schade, dabei klang die Inhaltsangabe wirklich gut und so verdammt vielversprechend …

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 24.08.2018

Der Band war einer zu viel - bin enttäuscht

Paper Paradise
0

Das Buch ist im gewohnten sanften und einfachen Stil des Autorenduos geschrieben. Allerdings lange nicht so gut gelungen, wie die anderen Bände davor. Sicher, es gibt jede Menge Drama auch in diesem letzten ...

Das Buch ist im gewohnten sanften und einfachen Stil des Autorenduos geschrieben. Allerdings lange nicht so gut gelungen, wie die anderen Bände davor. Sicher, es gibt jede Menge Drama auch in diesem letzten Teil der Serie. Aber irgendwie konnte mich das nicht mehr so packen und begeistern, wie noch Band eins oder einer der anderen Vorgänger.

Schade, denn die Geschichte an sich ist gut. Seine Erinnerungen verloren zu haben, stell ich mir schlimm vor. Und mit Hartley wird auch gut gezeigt, was das alles für Folgen, Gute wie Schlechte, nach sich ziehen kann. Aber genau hier liegt für mich auch ein Teil des Problems. Denn Hartley zeigt einen erstaunlich schlechten Selbsterhaltungsinstinkt. Die traut ihrem eigenen Gefühl keinen Zentimeter und glaubt eher den Worten der angeblichen Freunde, als ihrem eigenen Bauch.

Entweder bin ich aus dieser Art Roman nun wirklich herausgewachsen, oder dieser fünfte Band war einfach nur einer zu viel. Nette Unterhaltung, ganz klar, aber das gewisse Etwas, das hab ich hier vergeblich gesucht. Aber für einen Nachmittag lang Faulenzen, und während dem Lesen entspannen und abschalten, dafür ist das nicht schlecht gewesen.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Undying-Das Vermächtnis-nicht überragend, leider.

Undying – Das Vermächtnis
0

Ich hab mit Begeisterung die These Broken Stars Bücher des Autorenduos gelesen. Die Mischung aus Fantasy, Scifi und Jungendbuch hat mir einfach gefallen.

Tja, dafür war dieses Buch so lala für mich. ...

Ich hab mit Begeisterung die These Broken Stars Bücher des Autorenduos gelesen. Die Mischung aus Fantasy, Scifi und Jungendbuch hat mir einfach gefallen.

Tja, dafür war dieses Buch so lala für mich. Nicht, dass ich nicht auch meine schönen Lesemomente hier gehabt hätte. Die gab es, ziemlich am Ende des Buches. Denn da wurde es plötzlich spannend, actionreich und sehr unterhaltsam. Und das Ende! Himmel, da hab ich nur noch gedacht „was, dass war es jetzt?“ Konnte nicht sein, aber genau so ist es. Dieser Roman endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhänger.

Wäre der Rest vom Buch auch so gewesen, wie die letzten paar Seiten, ich hätte eine glatte Fünfsternebewertung gegeben. Leider sind über die Hälfte des Romans nichts als Rätsellösung und immer wieder die gleichen Szenen zu sehen. Dabei ist der Schreibstil des Autorenduos erneut sanft, klar und gut lesbar. Nur es passiert halt nichts Großartiges. Und die paar Szenen, wo es zu Action kommt, die sind nicht besonders packend geschrieben.

Amelia und Jules könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie muss um alles in ihrem Leben kämpfen und Geld ist Mangelware. Ihr Alltag ist hart und voller Gefahren und alles, was überflüssiger Ballast ist, wird gnadenlos aussortiert. Für Jules ist das Leben komfortabel. Er ist mit Geld aufgewachsen, kennt nur die Leidenschaft der Wissenschaft und hat nur eines im Sinn: herauszufinden, was die Außerirdischen an hilfreichem Wissen hinterlassen haben.

Beide Figuren sind nicht schlecht ausgearbeitet, und trotzdem konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Da war immer eine ungute Distanz. Hoffentlich entwickeln sich die beiden im nächsten Roman weiter.

Der Roman ist nicht schlecht per se. Und ich hatte durchaus meine guten Lesemomente damit, denn das Ende hat es wirklich in sich. Für Leser, die nicht nur Fans des Scifi-Genres sind, sondern auch Bücher mögen, in denen über viele Seiten hinweg nicht wirklich Packendes passiert, mag dieser Roman der perfekte Lesestoff sein. Für mich war er das leider nicht. Dabei mag ich normalerweise die Bücher des Autorenduos. Schade, einfach schade.