Cover-Bild Der Tiergartenmörder
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 276
  • Ersterscheinung: 06.07.2018
  • ISBN: 9783961116454
Susan Carner

Der Tiergartenmörder

Ein Berlin Krimi
Susan Carner (Herausgeber)

Berlin, Dezember 2016: Ein Terroranschlag lässt die Stadt den Atem anhalten. Fast unbemerkt bleibt dabei der Mord an der deutschen Studentin Tabea van Horten im Tiergarten. Schnell wird ihr syrischer Freund Said als Täter präsentiert. Die Berliner Polizei braucht einen Fahndungserfolg, da sie beim Verbrechen vom Breitscheidplatz im Dunklen tappt. Doch war Said wirklich der Mörder?

Gelingt es der besonnenen Ermittlerin Rebecca Winter, in der aufgeheizten Stimmung die Wogen zu glätten und den Täter zu überführen? Obwohl Rebecca mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2018

Intelligenter Krimi über gesellschaftliche Schwächen

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2. ZUM INHALT
Susan Carner hat mit „Der Tiergartenmörder“ einen Krimi veröffentlicht, der politisch Stellung bezieht und gut recherchiert ist. Sie beleuchtet den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin ...

2. ZUM INHALT
Susan Carner hat mit „Der Tiergartenmörder“ einen Krimi veröffentlicht, der politisch Stellung bezieht und gut recherchiert ist. Sie beleuchtet den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016. Es geht zwar nicht um diesen Anschlag, sondern er ist Teil der Kulisse des eigentlichen Kriminalfalles.

Das Geschehen findet in zwei Handlungssträngen statt: zum einen die Lösung des Kriminalfalles und zum anderen die privaten Probleme Rebecca Winters. Und aus der Ferne betrachtet der Leser auch die Ermittlungen um den Terroranschlag am Breitscheidplatz. Der Leser schaut aufmerksam von der Ermittlung des Terroranschlages zum Mordfall Tabea van Hortens und dann durch die Tür der Ermittlerin bis in deren Schlafgemach. Bei allen Dreien schaut der Leser ins Gesicht der Gewalt.

Die Umwelt sieht oft nicht die Gewalt, wenn sie hinter verschlossenen Türen stattfindet.
Gerade, wenn die Gewalt gegen Frauen gerichtet ist, ist die Dunkelziffer wahrscheinlich sehr hoch. Frauen fühlen sich oft selbst daran schuldig und schämen sich. Deshalb schweigen sie. Gerade zum Thema Vergewaltigung in der Ehe, wird man wenig Frauen finden, die zur Anklage bereit sind.

Susan Carner beleuchtet das Thema in ihrem Krimi genau. Sie löst mit ihrer Ermittlerin nicht nur den Fall, sondern greift die Flüchtlingsthematik und das Thema „Häusliche Gewalt auf“. Die Autorin baut die Thematik in die Handlung ein.

Die Autorin spielt mit Vorurteilen. Sie macht dem Leser bewusst, dass jeder auf seine Weise vorgeprägte Urteile hat. Ich fragte mich an mancher Stelle des Buches, wie ich wohl reagiert hätte.

5/5 Punkten

3. PROTAGONISTEN
Die Ermittlerin Rebecca Winter ist eine Figur, die mir sehr ans Herzen gewachsen ist, auch wenn ich sie manchmal nicht verstehe. Aber ich glaube, wenn der geliebte Mensch sich langsam in ein Scheusal – ein Monster – verwandelt, fällt es schwer, es zu glauben und zu realisieren. Jeder Mensch trägt einen Koffer mit seiner Vergangenheit mit sich. Und aus diesem Inhalt beurteilen wir die Gegenwart und planen wir die Zukunft.

5/5 Punkten

4. SPRACHLICHE GESTALTUNG
„Der Tiergartenmörder“ ist das zweite Buch, das ich von Susan Carner lese – zur Rezension „Die Mallorquinische Leiche“.

Die Autorin hat im zweiten Buch den Stil verändert. Während „Die mallorquinische Leiche“ eine schöne Urlaubslektüre war, ist „Der Tiergartenmörder“ ein anspruchsvolles Buch, das sich mit gesellschaftskritischen, politischen und sozialen Problemen auseinandersetzt. Gut recherchiert!

Susan Carner zeigt Empathie und Sensibilität mit Opfern und versucht das Motiv der Täter zu ergründen. Dabei vergisst sie nicht, dass manche Täter früher mal selbst Opfer waren.

Anfangs waren mir Rebeccas kleine „Klugscheißereien“ zu viel. Aber das verliert sich schnell und man merkt einfach, dass sie eine gut informierte und belesene Bürgerin ist.

4/5 Punkten

5. COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
„Der Tiergartenmörder“ von Susan Carner, hat 276 Seiten, einen Flexiblen Einband und ist am 06.07.2018 unter der ISBN 9783961116454 bei Nova MD im Genre: Krimi und Thriller erschienen.

Das Cover ist zwar nicht so ganz mein Geschmack, aber es passt zum Inhalt.

4/5 Punkten

6. FAZIT
Die Geschichte hat mich überzeugt. Auch die Entstehungsgeschichte des Krimis finde ich beachtlich. Das Roman Gerüst stand. Plot und Haupthandlungsstränge angelegt und dann kam die Realität. Der Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin 2016, brachte einen „Tiergartenmörder“ hervor. Was macht man als Autor? Susan Carner hat das Dilemma mit einem tiefsinnigen Krimi vor der Kulisse des Attentats gelöst. Respekt!

@Susan Carner Webseite
Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!

„Der Tiergartenmörder“ ist ein aktueller Krimi mit gesellschaftskritischem Hintergrund. Lesenswert!

Ich gebe insgesamt 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Spannender Berlin-Krimi mit aktuellem Bezug

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Im Dezember 2016, zur Zeit des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, wird die Studentin Tabea van Horten ermordet im Tiergarten aufgefunden. Ihr syrischer Freund Said gerät schnell in Verdacht. ...

Im Dezember 2016, zur Zeit des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, wird die Studentin Tabea van Horten ermordet im Tiergarten aufgefunden. Ihr syrischer Freund Said gerät schnell in Verdacht. Doch die Kommissarin Becca und ihr Kollege Tom glauben nicht Recht an die Schuld von Said, denn das Geflecht der Verdächtigen aus Tabeas Umfeld ist viel komplexer.


Meine Meinung:
Susan Carner ist ein spannender Krimi mit einer schönen Spannungskurve gelungen, bei dem man als Leser die Spuren und verschiedenen Verdächtigen gerne verfolgt.

Die Personen sind sehr glaubwürdig beschrieben und angelegt, so dass man ihre Motive gut nachvollziehen kann. Gut gefallen hat mir die sympathische Ermittlerin Becca Winter, die sich auch privat mit eigenen Problemen herumschlagen muss.

Neben der spannenden Handlung des Krimis nimmt der Roman immer wieder Bezug auf aktuelle politische Themen und geht sehr differenziert auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte ein. Anfangs waren die entsprechenden Diskussionen für meinen Geschmack vielleicht ein wenig ausufernd, aber das legt sich durchaus im Laufe des Buches und inhaltlich konnte ich auch voll und ganz dahinterstehen.

Darüber hinaus bringt das Buch ein schönes Berlin-Flair rüber. Man kann sich gut an die Schauplätze versetzen und bekommt richtig Lust auf einen (erneuten) Besuch in Berlin. Sogar gastronomische Tipps werden eingeflochten und auch historische Betrachtungen finden ihren Platz (auch wenn diese zum Teil wieder ein wenig zu ausgreifend waren).


Fazit:
Ich habe das Buch gerne gelesen; es ist für einen Regionalkrimi insgesamt eine runde Sache und durch den aktuellen politischen Bezug auch darüber hinaus interessant.