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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Von den Ottonen zur 1848er Revolution

Land im Sturm
1

Von der Zeit der Ottonen zu den Wenden, zum 30jährigen dann ein Sprung ins 19. Jahrhundert in die napoleonische Zeit und zum Abschluss die 1848er Revolution - um die 1000 Jahre deutsche Geschichte.
Unterteilt ...

Von der Zeit der Ottonen zu den Wenden, zum 30jährigen dann ein Sprung ins 19. Jahrhundert in die napoleonische Zeit und zum Abschluss die 1848er Revolution - um die 1000 Jahre deutsche Geschichte.
Unterteilt in 5 Abschnitte geht es doch immer wieder um die Nachkommen der "Stammfamilien", die der Leser bereits im 1. bzw. 2. Abschnitt kennen lernt. Die Geschichten spielen über einen relativ kurzen Zeitraum, jedem Abschnitt ist ein knapper historischer Rahmen vorangestellt zur besseren Orientierung. Wir lernen die Geschichte immer aus der Sicht der handelnden Personen kennen und wissen darum immer nur so viel, wie sie wissen konnten.
Ein Säbel begleitet den Leser als roter Faden durch das Buch. Die Namen kehren immer wieder, auch wenn zwischen den Abschnitten viele Generationen liegen. Gefallen hat mir, dass dieses Muster zum letzten Abschnitt hin unterbrochen wurde und wir nur einen Zeitsprung von 35 Jahren unternehmen.
Ulf Schiewe gelingt es wunderbar mit diesem episodenhaften Roman seine Leser zu unterhalten und nebenbei historisches Grundlagenwissen zu vermitteln ohne jedoch lehrmeisterisch oder langweilig daher zu kommen. Interessante Charaktere, die ein Leben voller Entbehrungen, oder aber auch in (relativem) Reichtum führen, die im Krieg leben, aber auch die Liebe kennen lernen. Manches Mal wäre ich gerne bei der ein oder anderen Person länger verweilt.
Ein umfangreicher, seitenstarker Roman, der jedoch trotz der Länge keine Langeweile aufkommen lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
Veröffentlicht am 27.08.2018

Beeindruckend

Die Hochhausspringerin
0

In einer vermutlich nicht allzu fernen Zukunft wird das Leben der Menschen komplett kontrolliert. Riva ist Hochhausspringerin, ein gefährlicher Sport, es gibt häufiger Unfälle mit tödlichem Ausgang, doch ...

In einer vermutlich nicht allzu fernen Zukunft wird das Leben der Menschen komplett kontrolliert. Riva ist Hochhausspringerin, ein gefährlicher Sport, es gibt häufiger Unfälle mit tödlichem Ausgang, doch die Springer sind sehr beliebt bei den Menschen. Doch nun will Riva nicht mehr springen, sie wirkt lustlos, depressiv, zieht sich zurück. Doch zum ihre Wohnung halten zu können in einem der beliebtesten Häusern, weit weg von der gefürchteten Peripherie, muss sie ihren Vertrag erfüllen. Und dabei soll die Psychologin Hitomi ihr helfen. Sie schreibt Riva immer wieder auf ihrem Tablett an, doch Riva reagiert nicht. Was Riva (vermutlich) nicht weiß: Hitomi beobachtet sie über Kameras, hat Zugriff auf sämtliche Informationen. Doch auch Hitomi ist gefangen in dieser gläsernen Gesellschaft. Wer nicht genug schläft oder sich bewegt, bekommt eine Abmahnung. Auch ungewünschte Verhaltensweisen werden gerügt. Eigenständige Entscheidungen, selbständiges Denken wird nur in kleinen Dosen genehmigt.

Ein nüchterner Schreibstil, eine Geschichte, die ihre Wucht erst nach und nach entfaltet. Ein Buch, das mich noch lange beschäftigen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 15.08.2018

Mysteriös

Hyde
0

Katrina ist auf der Walz - oder doch nicht und das ist nur der vorgeschobene Grund? Sie wird von Josefine im Auto mitgenommen und findet dann einen Job im "Kartoffelparadies", was alles andere als paradiesisch ...

Katrina ist auf der Walz - oder doch nicht und das ist nur der vorgeschobene Grund? Sie wird von Josefine im Auto mitgenommen und findet dann einen Job im "Kartoffelparadies", was alles andere als paradiesisch ist.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Diese nähern sich langsam an und der Leser braucht eine Weile, um sich einiges zusammen zu reimen, was dann zum Teil bestätigt wird und zum Teil für weitere Überraschungen sorgt. Man muss sich auf den ersten Seiten auf dieses Abenteuer einlassen, von dem man noch nicht weiß, wohin es einen führt. Man braucht Fantasie, stellt viele Fragen und erhält ein ganz wunderbares, traumhaft wirkendes Ende.
Eine tolle Geschichte, ein gelungener Schreibstil - das Buch konnte mich auf ganzer Linie überzeugen.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Bin begeistert

Silberschwingen 2: Rebellin der Nacht
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Schon der erste Teil konnte mich begeistern, aber dieser Teil gefiel mir noch besser. Thorn ist am Ende des ersten Bandes vor Lucien geflüchtet, um Riley zu befreien und so geht es in diesem Teil auch ...

Schon der erste Teil konnte mich begeistern, aber dieser Teil gefiel mir noch besser. Thorn ist am Ende des ersten Bandes vor Lucien geflüchtet, um Riley zu befreien und so geht es in diesem Teil auch weiter. Riley und Thorne verstecken sich vor den Silberschwingen, aber Riley ist der Auffassung, dass sie die Halbwesen als Verbündete gewinnen sollten und auch die Rebellen wiederfinden müssen. Wie gefährlich wird Lucien, der in seiner Ehre gekränkt wurde?
Eine actionreiche Fortsetzung, in der wir mehr über die Geschichte der Silberschwingen und ihr Zusammenleben erfahren, die in die Zeit von König Artus und den Rittern der Tafelrunde zurückreicht, aber auch über die Halbwesen mit den roten Schwingen. Wir lernen den Vater und die Brüder von Thorne kennen.
Hier passiert einfach sehr viel, die Seiten flogen nur so dahin. Ich wollte wissen, wie es weitergeht, aber andererseits nicht, dass das Buch endet. Eine tolle Geschichte und ein wunderbarer Schreibstil.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein Lesehighlight

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Suzy ist 12 Jahre alt und am Ende der Sommerferien erfährt sie von ihrer Mutter, dass ihre Freundin Franny tödlich verunglückt ist, ein Schwimmunfall. Aber wie kann das sein? Franny konnte doch so gut ...

Suzy ist 12 Jahre alt und am Ende der Sommerferien erfährt sie von ihrer Mutter, dass ihre Freundin Franny tödlich verunglückt ist, ein Schwimmunfall. Aber wie kann das sein? Franny konnte doch so gut schwimmen.
Erzählt wird das Buch aus der Perspektive von Su; in kursiver Schrift erfährt man rückblickend immer mehr über die Jahre der Freundschaft zu Franny, über die Höhen und auch die Tiefen. Den größten Teil nimmt jedoch die Erzählung aus der Gegenwart ein, wie Su mit dem Tod von Franny umgeht. Warum sie sich dazu entschließte nicht mehr zu sprechen und warum sie auf einmal Quallen so faszinierend findet. Die Quallen werden zu einem Projekt, eher zu einer Obsession.

Eine wunderbare Geschichte mit einem traurigen Thema, die jedoch auch Mut zur Hoffnung gibt. Eine Geschichte über das Leben, über Familie und Freundschaft. Und über Naturwissenschaften, vorrangig über Quallen, aber nicht nur. Erstaunliche Fakten hat die Autorin hier geschickt in die Geschichte eingebunden. Ein sehr poetisches Buch mit einem wunderbaren Schreibstil und einer tollen Aufmachung.