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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Gegen die Liebe kann man sich nicht wehren...

All In - Tausend Augenblicke
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Zum Inhalt / Klappentext

Kacey Dawson wollte immer nur Musik machen. Aber selbst der kometenhafte Aufstieg ihrer Band kann sie nicht über ihre innere Einsamkeit hinwegtäuschen. Nach einem desaströsen ...

Zum Inhalt / Klappentext

Kacey Dawson wollte immer nur Musik machen. Aber selbst der kometenhafte Aufstieg ihrer Band kann sie nicht über ihre innere Einsamkeit hinwegtäuschen. Nach einem desaströsen Konzert in Las Vegas wacht sie mit dem schlimmsten Kater ihres Lebens auf der Couch ihres jungen Chauffeurs Jonah Fletcher auf. Er bietet ihr eine Auszeit von ihrem Leben als Rockstar und den Halt, den sie immer gesucht hat. Schon nach kürzester Zeit verspürt Kacey eine tiefe Verbundenheit zu Jonah - es ist, als wäre er der Teil von ihr, der immer fehlte. Doch Jonah hat ein Geheimnis - so groß und herzzerreißend, dass es ihre Welt für immer auf den Kopf zu stellen droht.

Quelle: LYX Verlag

Meine Gedanken zum Buch

Das Cover

Das Cover ist in Lila und Pink gehalten. Der Schriftzug scheint sich aufzulösen bzw. unter dem Feuer, dass durch ein Streichholz entfacht wird zu schmelzen, Ein schönes Cover, das mich zusammen mit dem Klappentext so neugierig gemacht hat, dass ich die Geschichte einfach lesen musste.

Inhalt

Die ersten zwei Sätze

Prolog:

Jonah

Vor fünfzehn Monaten...


Weißes Licht blendete mich. Ich versuchte krampfhaft, die Augen offen zu halten.
Kapitel 1

Kacey

Ein Samstagabend im Juli

"Ich war betrunken. Warum hätte ich mein Handy sonst in der Hand haben sollen, mit dem Daumen direkt über der Festnetznummer meiner Eltern in San Diego?"


Kacey Dawson ist eine junge Frau, mit der es das Leben nicht immer gut gemeint hat. Früh muss sie ihr Elternhaus verlassen - wird vom Vater rausgeworfen, weil sie nicht in sein Bild einer guten Tochter passt. Ihre Liebe zur Musik wird von den Eltern nicht toleriert. Über Umwege gelangt sie in die Band Rapid Confession. Die Band steigt die Erfolgsleiter immer höher. Partys, Alkohol, Drogen und Sex gehören für Kacey zum Alltag. Als sie auf einer ausschweifenden Party im Rausch die Kontrolle verliert, soll sie der junge Chauffeur Jonah Fletcher ins Bandhaus bringen. Leider hat er keinen Schlüssel und Kacey ist nicht ansprechbar. Er nimmt sie kurzerhand mit zu sich nach Hause. Als die Gitarristin am nächsten Morgen auf Jonahs Sofa erwacht, ist sie zwar zuerst irritiert, fühlt sich aber schnell sicher und wohl. Jonah bietet ihr an, eine Auszeit vom Bandleben zu nehmen und einige Tage bei ihm zu verbringen. Kacey lässt sich darauf ein. Sie wundert sich über die Lebensweise des netten Jonah, kann sich keinen Reim auf seine Lebensgewohnheiten machen. Als sie eine ganze Reihe an Medikamenten in seinem Bad entdeckt, ist sie verunsichert. Erst als Jonah ihr von seinem gesundheitlichen Zustand erzählt, kommt Licht in die Sache. Jonah entwickelt seinerseits Gefühle für die attraktive junge Frau, will sie aber nicht zu nah an sich heran lassen. Er will sie nicht verletzen, wo er doch weiß, dass eine Beziehung zu ihr keine Zukunft hat. Jonahs große Leidenschaft ist die Glasbläserei. Er verbringt jeden Tag in seiner Werkstatt, um ein Kunstobjekt für eine Ausstellung fertig zu stellen. Diese Arbeit soll sein Vermächtnis werden. Kacey besucht ihn immer öfter bei der Arbeit und langsam entwickelt sich mehr zwischen den beiden. Sie erobert sein Herz und schafft es, das Jonah wieder Freude am Leben hat. Leider ist seine Zeit begrenzt.

Schreibstil

Den Schreibstil von Emma Scott mag ich sehr. Die Geschichte lässt sich leicht lesen. Mit den Charakteren hatte ich zum Teil ein paar Probleme. Kacey verwandelt sich für meinen Geschmack zu schnell von der tätowierten Rockröhre zum braven Mädchen. Sie legt ihre Probleme mit Alkohol und Drogen von heute auf morgen ab und zeigt überhaupt keine Probleme dahingehend. Jonah ist todkrank, aber die Sorgen und Nöte, die allein mit einer Herztransplantation einhergehen - körperlich wie psychisch - werden so gut wie nicht erwähnt. Die Geschichte wirkt hier auf mich zu oberflächlich.

Da von vornherein klar ist, dass Jonah und Kacey nicht auf ewig glücklich zusammenleben können, ist der Verlauf der Geschichte sehr vorhersehbar. Trotzdem hat es Spaß gemacht zu verfolgen, wie sich die Liebesgeschichte zwischen den Beiden entwickelt.
Wieder hat mir ein Nebencharakter sehr gefallen. Jonahs Bruder Theo hat mich absolut überzeugt. Seine Sorge um den kranken Bruder, die Neigung ihn zu sehr zu bemuttern, steht in einem schönen Gegensatz zu seiner grummeligen und etwas unnahbaren Art. Ich freue mich also auf Band 2, da geht es ja um Theo und Kacey...

Lieblingslesezeichen:

Er lächelte "Nur eine freundliche Erinnerung."

"Woran?"

"Daran, dass man überall Schönheit findet. Auch in den Dingen, die einem am meisten Angst machen."

Seite 221

Fazit

Eine schöne Lovestory, die ohne Taschentücher kaum auskommt. Herzergreifend und schön.

4 Sterne

Veröffentlicht am 08.10.2018

Märchenhafte Fantasie vereint tiefgründige Botschaften

Wie meine Frau einundfünfzig Prozent ihrer Seele rettete
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Zum Inhalt / Klappentext

Eine Frau, ein Mann und die guten wie nicht so guten Zeiten einer ganz normalen Ehe. Eigentlich ist alles ziemlich gewöhnlich an Stacey und ihrem Mann. Bis sie in den seltsamsten ...

Zum Inhalt / Klappentext

Eine Frau, ein Mann und die guten wie nicht so guten Zeiten einer ganz normalen Ehe. Eigentlich ist alles ziemlich gewöhnlich an Stacey und ihrem Mann. Bis sie in den seltsamsten Banküberfall aller Zeiten verwickelt wird. Denn der Räuber will nicht etwa Geld oder Schmuck stehlen, nein, der Dieb hat es auf einundfünfzig Prozent ihrer Seele abgesehen! In den Tagen nach dem Überfall beginnt Stacey immer weiter zu schrumpfen, sie wird immer kleiner, sogar winzig, und hat Angst bald ganz zu verschwinden. Was hat der Dieb ihr wirklich gestohlen? Wie bekommt sie es zurück? Und was hat ihre Ehe mit all dem zu tun?
Meine Gedanken zum Buch

Das Cover

Das Cover ist in Rot gehalten und zeigt die Silhouette einer Frau, die immer kleiner wird. Der Titel hat mich in diesem Fall neugierig gemacht. "Wie meine Frau einundfünfzig Prozent ihrer Seele rettete" da muss man doch einfach wissen, welche Geschichte sich dahinter verbirgt.

Inhalt

Die ersten zwei Sätze:

"Der Überfall sollte nicht ohne Folgen bleiben. Im Gegenteil, erst die Folgen verliehen dem Überfall seinen Sinn."

Erzählt wird die fantastische Geschichte eines Überfalls, bei dem die Opfer den Gegenstand abgeben müssen, der für sie den größten emotionalen Wert hat. Es werden Uhren, Fotos, ein Taschenrechner oder die Gehaltsabrechnung ausgehändigt und der Räuber verkündet zum Abschluss, dass er von den Beraubten 51 Prozent ihrer Seele mitnehme und dies ab sofort seltsame Auswirkungen auf ihr Leben haben werde. Die Opfer sollen lernen, ihre Seele nachwachsen zu lassen, sie zu erneuern.

Nach dem Überfall geschehen den Beteiligten tatsächlich bizarre Dinge. Einer Frau entwischt ihr neues Löwentattoo und von da an, verfolgt sie der Löwe auf Schritt und Tritt. Sie flüchtet viele Tage vor ihm, bis sie eine Lösung für das Problem findet. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um die Dame, die den Taschenrechner an den Räuber abgegeben hat. Nach dem Überfall stellt sie fest, dass sie in einer bestimmten mathematischen Reihenfolge schrumpft. Sie errechnet, wann sie nicht mehr da sein wird und ergibt sich fast in ihr Schicksal. Ihr Mann steht ihr helfend zur Seite und der Leser bekommt einen Einblick in die belastete Beziehung der Eheleute.
Es reihen sich viele verrückte Geschichten aneinander und jede hat eine tiefere Bedeutung.

Lieblingslesezeichen:

Die Augen des Löwen waren dunkel, die schlitzartigen Pupillen angsteinflößend. Er war im Gegensatz zur Tätowierung nicht grüngold, sondern wirkte Gelb, Orange und Schwarz sehr lebensecht. Er wuchs und wuchs, bis er die Größe eines ausgewachsenen Löwen erreicht hatte.

Seite 35

Schreibstil

Ich möchte den Schreibstil von Andrew Kaufman fantasievoll und märchenhaft nennen. Er erfindet Geschichten die durch ihre Unwahrscheinlichkeit eine enorme Anziehung ausüben. Anfangs war ich leicht irritiert, wurde aber im Lauf der Geschichte so bezaubert, dass ich das kleine Buch mit 112 Seiten in kürzester Zeit verschlungen hatte. Eine Geschichte, die ich mit Sicherheit auch nochmals lesen werde.

Fazit

Märchenhafte Fantasie vereint tiefgründige
Botschaften. Von mir

4 Sterne

Veröffentlicht am 01.10.2018

Ein Roman über Mut, Hoffnung und das Leben.

Ein unvergänglicher Sommer
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Zum Inhalt / Klappentext

Ein Schneesturm in Brooklyn, und den Auffahrunfall tut Richard als belanglose Episode ab. Aber kaum ist der eigenbrötlerische Professor zuhause, steht die Fahrerin des anderen ...

Zum Inhalt / Klappentext

Ein Schneesturm in Brooklyn, und den Auffahrunfall tut Richard als belanglose Episode ab. Aber kaum ist der eigenbrötlerische Professor zuhause, steht die Fahrerin des anderen Autos vor der Tür. Evelyn ist völlig aufgelöst: In ihrem Kofferraum liegt eine Leiche. Zur Polizei kann sie nicht, denn das scheue guatemaltekische Kindermädchen ist illegal im Land. Richard wendet sich Hilfe suchend an Lucía, seine draufgängerische chilenische Untermieterin, die ebenfalls an der Uni tätig ist. Lucía drängt zu einer beherzten Aktion: Die Leiche muss verschwinden. Hals über Kopf machen sie sich auf den Weg in die nördlichen Wälder, auf eine Reise, die die drei zutiefst verändern wird. Und am Rande dieses Abenteuers entsteht etwas zwischen Richard und Lucía, von dem sie beide längst nicht mehr zu träumen gewagt hatten.

Meine Gedanken zum Buch

Das Cover

Das Cover zeigt eine dunkelhaarige Frau, die auf die Skyline blickt. Der lila bis rosa gehaltene Hintergrund vermittelt den Eindruck eines Sonnenuntergangs. Ein ruhiges aber ansprechendes Cover, das mir gleich ins Auge gesprungen ist und mir sehr gut gefällt.

Inhalt

Die ersten zwei Sätze:

"Ende Dezember 2015 ließ der Winter noch immer auf sich warten. Weihnachten kam mit seiner Überdosis Glöckchenklang, und die Leute trugen weiter T-Shirts und Sandalen, freuten sich über die Verwirrung der Jahreszeiten oder fürchteten die Klimaerwärmung, während hinter den Fensterscheiben künstliche, mit funkelndem Raureif bestäubte Bäume aufgestellt wurden, die unter Eichhörnchen und Vögeln Verwirrung stifteten."

Lucia wohnt in einer Kellerwohnung, die sie von Richard gemietet hat. Dieser wohnt im gleichen Haus und nimmt für Lucias Empfinden viel zu wenig Notiz von ihr. Als Richard während eines Schneesturms einer jungen Frau ins Auto fährt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die junge Frau taucht kurze Zeit später völlig aufgelöst bei ihm auf. Da er ihre Sprache nicht so gut beherrscht, holt er Lucia zu Hilfe. Es stellt sich heraus, dass die junge Frau das Auto von ihrem Chef ohne Rücksprache ausgeliehen hat und dass sich im Kofferraum eine Leiche befindet. Da Evelyn anscheinend illegal in den USA lebt und arbeitet und ihr Chef ein brutaler Mann und Ganove zu sein scheint, entscheiden sich Lucia und Richard, der ihr zu helfen. Die Leiche muss verschwinden! Sie schmieden einen Plan! Während sie damit beschäftigt sind, die Leiche durch die Gegend zu fahren, erfahren die drei sehr viel über einander. Auch die tote Frau im Kofferraum wird zu einer Gefährtin, die ihnen regelrecht ans Herz wächst und sie entschließen sich zu einem Schritt, der zwar gefährlich ist, aber eine spätere Aufklärung des Mordes möglich macht. Richard öffnet sich Lucia und es erblüht eine Liebe, an die beide schon fast nicht mehr geglaubt hatten.

Schreibstil

Isabel Allende hat einen wundervollen Schreibstil, der es dem Leser einfach macht der Geschichte zu folgen. Geschickt und eindringlich erzählt sie die bewegenden und auch schockierenden Lebensgeschichten von drei Menschen, die sich durch einen unglücklichen Zufall treffen. Jeder von ihnen hat schwere Schicksalsschläge erleiden müssen. Flucht, Mord und Trauer ziehen sich durch ihre Leben und obwohl es für jeden von ihnen niemals einfach war, meistern sie ihr Schicksal und geben nicht auf.

Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Der Leser taucht in der Vergangenheit der Charaktere ein und erlebt, was sie erlebten. Lucia stammt aus Chile und hat unter der Militärdiktatur viel gelitten und liebe Familienmitglieder verloren, Evelyn stammt aus Guatemala wo die "Mara" die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Die beiden Frauen mussten flüchten und alles hinter sich lassen. Diese Fluchten beschreibt die Autorin ausführlich und eindrucksvoll und der Leser erfährt viel über ihre Lebensumstände. Auch mit Richard hat es das Leben nicht immer gut gemeint und so ist aus ihm ein pedantischer Eigenbrötler geworden, der aber im Laufe der Geschichte immer weiter auftaut und schließlich Lucia sein Herz öffnet.

Lieblingslesezeichen:

"Ich bin so traurig, dass du gehst", schluchzte sie. "Du bist doch mein Engel, und jetzt sehe ich dich nie mehr wieder, mein Kind. Das ist der letzte Schmerz, den ich noch aushalten muss. Wenn Gott mir das auferlegt, dann hat es wohl einen Grund."

Seite 118

Fazit

Ein Roman, mit erschreckenden und fesselnden Einsichten in das Leben dreier Persönlichkeiten, die berühren, aber auch Mut machen niemals aufzugeben, egal was das Leben für einen bereithält.

4 Sterne

Veröffentlicht am 27.09.2018

Auf Gedankenwellen dahingleiten...

Tage wie Türkis
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Zum Inhalt / Klappentext

Tage wie Türkis schmecken nach Pfefferminze und Lakritz. Sie atmen Widerstand ein und Freundschaft aus.

Ungeplant begegnet Amy ihrer Vergangenheit. Mit einem gewaltigen Gedankenguss ...

Zum Inhalt / Klappentext

Tage wie Türkis schmecken nach Pfefferminze und Lakritz. Sie atmen Widerstand ein und Freundschaft aus.

Ungeplant begegnet Amy ihrer Vergangenheit. Mit einem gewaltigen Gedankenguss bahnt sich allerhand Ballast aus achtzehn Jahren seinen Weg in ihre Gegenwart, ungeordnet und doch fein säuberlich dokumentiert in ihrem alten Tagebuch May.
Seit sie die erste Seite aufgeschlagen hat, spinnen nicht enden wollende Fragen ein Netz aus Vergangenheit und Zukunft in ihren Gedanken. Was macht das Glück in den Momenten, in denen man es am allerwenigsten hat? Wie wird man überhaupt glücklich? Und wo sind sie hin, die Tage, wie Türkis?
Ein innerer Kampf beginnt, in dem sie die Gelegenheit erhält, ihre Geschichte zu verarbeiten und ihre Zukunft zu verändern.

Tage wie Türkis. Eine philosophische Novelle.

(Quelle: Jennifer Hilgert)


Meine Gedanken zum Buch

Das Cover:

Das Cover hat mich gleich begeistert. Auf dunklen Wellen thronen die Buchstaben des Titels in Türkis. Ein schlichtes aber sehr ansprechendes Cover.

Inhalt:

Die ersten zwei Sätze:

Weißt du, May es gibt Tage, die sind wie Zwiebeln. Man geht ihnen Schicht für Schicht auf den Grund und was übrig bleibt, ist zum Heulen.

Amy hat lange unter ihrem grausamen Vater gelitten, der sich eigentlich einen Sohn gewünscht hatte. Die Mutter verlässt die Familie. Selbst vom Ehemann traumatisiert, ist sie nicht in der Lage ihrer Tochter beizustehen.

Als Amy in ihrem Tagebuch „May“ liest, kommen viele schlimme Kindheitserinnerungen wieder hoch. Amy ist klar, dass sie sich diesen stellen muss. Gleichzeitig stellt sie sich den wichtigen Fragen des Lebens. Sie ergründet, wie sie glücklich leben kann, was Glück für sie bedeutet und wie sie mit der schlimmen Vergangenheit abschließen und neu anfangen kann. Ihr Tagebuch May ist für sie eine Freundin – die beste Freundin – der sie alles anvertraut. Beim Lesen des Tagebuchs durchlebt Amy alles nochmal, schafft es aber für sich Antworten zu finden und zu verzeihen.

Ach May, du sprichst mir aus der Seele. Bescheidenheit schraubt Ansprüche runter, macht alles erträglich, ohne gering zu sein.

Seite 130

Schreibstil:


Jennifer Hilgert führt wundervoll poetisch durch die Gedanken von Amy. Tiefgründig arbeitet sie das Trauma der jungen Frau heraus und nimmt den Leser mit in die Gefühlswelt der Protagonistin. Ich habe das Buch nicht in einem Rutsch durchgelesen, weil ich manche Teile erstmal überdenken musste, um sie dann auch noch ein zweites Mal zu lesen. Amys Geschichte ist ergreifend und aus dem Leben gegriffen und regt zum Nachdenken an.

Lieblingslesezeichen:

Das Gefühl von Stolz kenne ich nicht. Weil ich jeden verdammten Schritt in meinem Leben an Bedingungen knüpfe. Alle diese "Wenn..., dann's..." in meinem Kopf. May. Nichts kann ich tun, nur um des Tuns Willen. Und wenn mir der Tag in den Knochen liegt, sehe ich nicht, was ich geschafft habe. Ich habe das Gefühl in Fesseln zu liegen.

Seite 29

Fazit

Wer gern Poetisches liest, sollte sich auf jeden Fall mal dieses kleine Buch ansehen. Die 144 Seiten laden zum Abtauchen ein und liefern schöne Gedankenwellen, auf denen es sich wunderbar dahingleiten lässt.

4 Sterne

Veröffentlicht am 05.09.2018

Toller Cornwall-Krimi

Post für den Mörder
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Zum Inhalt / Klappentext

Ein Cornwall-Krimi Daphne Penrose ermittelt
In dem beschaulichen Küstenstädtchen Fowey an Cornwalls Südküste kennt jeder sie, und sie kennt jeden: Daphne Penrose, Postbotin ...

Zum Inhalt / Klappentext

Ein Cornwall-Krimi Daphne Penrose ermittelt
In dem beschaulichen Küstenstädtchen Fowey an Cornwalls Südküste kennt jeder sie, und sie kennt jeden: Daphne Penrose, Postbotin der Royal Mail. Daphne liebt besonders die frühen Morgenstunden, wenn Fowey erwacht und sie mit ihrem Postfahrrad durch die kleinen Gässchen fährt. Eines Morgens allerdings wird die Ruhe gestört. Im Haus der Malerin Sandra McKallan scheinen sich merkwürdige Dinge ereignet zu haben, von der Bewohnerin fehlt jede Spur. Zur selben Zeit fischt Daphnes Mann Francis eine Leiche aus dem Hafen: den Reeder Edward Hammett. Als zwei weitere Tote auftauchen, wird Daphne und Francis klar: Der zuständige Chief Inspector, frisch aus London nach Cornwall versetzt, kann diesen Fall alleine nicht lösen. Die beiden beginnen zu ermitteln. Und zwar mit ihren ganz eigenen Methoden. Denn niemand kennt Fowey so gut wie Daphne und Francis Penrose!

(Quelle: rowohlt)

Meine Gedanken zum Buch

Das Cover:

Das Titelbild zeigt sicher Fowey mit seinen typischen Häusern und einem kleinen Hafen. Das Cover versprüht das Flair von Cornwall und der rote Briefkasten ergänzt den Titel passend. Ich liebe Cornwall-Romane, ob nun Krimi oder Liebesromane und so konnte ich natürlich an diesem Buch nicht vorbei.

Inhalt:

Die ersten zwei Sätze:

Schon immer hatten sie in Fowey Respekt vor der Ebbe, aber auch verschiedene Meinungen darüber. Ein Meer, das zweimal am Tag die Bucht leer trinken konnte, musste eine Menge Leben ins sich haben.

Daphne und Francis sind typische Ureinwohner Cornwalls. Etwas verschroben und eigensinnig, gehen sie durchs Leben und haben ihre eigene Sicht auf die Dinge. Als ihr Nachbar und Freund Edward Hamett tot aus dem Wasser gezogen wird, ist es ganz klar, dass sich die zwei in die Ermittlungen einmischen. Der zuständige Chief Inspector wurde gerade erst nach Cornwall versetzt und ist zudem auch noch eine verflossene Liebe von Daphne. Diese steht diesem natürlich skeptisch gegenüber und ist sich sicher, dass er nicht in der Lage ist den Fall alleine zu lösen. Da sie als örtliche Postausträgerin natürlich über Klatsch und Tratsch am besten Bescheid weiß, liegt es nahe, dass sie sich in die Ermittlungen einbringt. Dabei startet Daphne so einige Alleingänge und findet dann auch prompt noch weitere Leichen. Sie steckt ihre Nase in alles was sie nichts angeht und macht sich damit natürlich nicht nur Freunde. Als sie dem Täter immer weiter auf die Spur kommt, versucht dieser sie mit Anschlägen auf Leib und Leben einzuschüchtern. Aber eine Daphne Penrose lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie ermittelt weiter und stößt auf die unglaublichen Hintergründe der Tat...

Schreibstil:

Thomas Chatwin zeichnet ein wunderschönes Bild von Fowey und ich bekam während des Lesens wirklich Lust eine Reise dorthin zu unternehmen. Sein Schreibstil ist leicht zu lesen und ich konnte schnell in die Welt von Daphne und Francis eintauchen. Die Verbindung, die der Autor zur britischen Schriftstellerin Daphne de Murier schafft, hat mir sehr gut gefallen und auch Daphnes Vorgehensweise bei den Ermittlungen war sehr spannend und auch erheiternd. Ihre leicht unbesorgte, furchtlose Art macht sie wirklich sympathisch. Da steigt sie doch einfach mal so beim Postaustragen in fremde Häuser ein, oder besucht zwielichtige Wettbürobetreiber um diese auszufragen. Einige Ereignisse waren mir zu vorgefertigt, aber im Großen und Ganzen war der Krimi wirklich schön zu lesen. Die Aufklärung des Falles hält so einige Überraschungen bereit und auf den Täter wäre ich nicht gleich gekommen, dadurch war die Story bis zum Ende spannend.
Sehr schön ist der Anhang wo die "Persönlichen Reisetipps des Autors" auf schöne Unterkünfte, kulinarische Highlights und Sehenswürdigkeiten in Fowey verweisen.

Lieblingslesezeichen:

Dass ausgerechnet die fröhliche Daphne in eine Reihe von Mordfällen verwickelt werden würde, hätte niemand von ihren Freunden gedacht. Mellyn Doe und die Fergusons hatten zwar schon mal darüber gewitzelt, dass sie vielleicht auch einen mumifizierten Rentner hinter einem Briefkastenschlitz in der Tür entdecken könnte, so wie kürzlich dieser Postbote in London, aber alles andere wäre undenkbar gewesen.

Seite 9

Fazit

Toller Cornwall-Krimi dem hoffentlich noch viele weitere Fälle mit Daphne Penrose folgen.
4 Sterne