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Veröffentlicht am 08.12.2018

Auf dem Tanz durch die Zeit ...

Find me in Paris - Tanz durch die Zeit
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Nach einer wichtigen Ballettaufführung soll Lena Grisky, die russische Prinzessin, zusammen mit ihren Eltern zurück ins Zarenreich reisen. Doch nicht ohne ihren Freund Henri! Auf der Flucht wird Lena durch ...

Nach einer wichtigen Ballettaufführung soll Lena Grisky, die russische Prinzessin, zusammen mit ihren Eltern zurück ins Zarenreich reisen. Doch nicht ohne ihren Freund Henri! Auf der Flucht wird Lena durch ein magisches Artefakt in die heutige Zeit versetzt. Hip Hop und Modern statt klassischem Ballett an einer renommierten Akademie – mit Smartphones! Während sich Lena zurechtzufinden versucht, setzt Henri alles daran, sie in seine Zeit zurückzuholen. Doch auf ihren Fersen sind schon die Gegenspieler …

Ballett, Moderne und Magie? Ja klar, bin ich sofort für zu haben! Das dachte ich mir auch, als ich „Find me in Paris – Tanz durch die Zeit“ von Carola Wimmer entdeckt habe. Die Serie, auf der das Buch basiert, kannte ich zwar nicht, aber die Thematik hat mich angesprochen und so war ich wirklich gespannt darauf.

Die Vorfreude verging mir jedoch beim Lesen recht schnell. Das Buch ist zwar für jüngere Leser gestaltet, und das behalte ich bei dieser Rezension auch im Hinterkopf, doch die Beschreibungen war eindeutig überdramatisiert und der Plot eher dünn. Ich glaube schon, dass die Geschichte im Serienformat Spannung aufbauen und wirklich funktionieren kann, aber durch den Schreibstil habe ich genau das vermisst. Es kam mir alles in allem eher platt umgesetzt vor und eine Beschreibung wurde an die nächste gereiht. Lena tut dies, Lena tut das, Lena fühlt dies, Lena findet sich nicht zurecht. Gefühle kamen dabei leider kaum rüber.

Auch die Tanzszenen, auf die ich mich so gefreut habe, waren wenig überzeugend. Lena ist natürlich eine fabelhafte Tänzerin, wie in jeder Geschichte dieser Art gibt es eine böse Zicke an ihrem neuen Internat, und ihre Zimmernachbarin ist voll nett und hilft ihr weiter, sobald sie Lenas Geheimnis erfährt – und ist auch nur kurz schockiert. Zeitreisende Prinzessin? Ach, sieht man doch jeden Tag!

Für mich kam in dem ganzen Buch zu wenig rüber. Auch die Antagonisten, die Lena und Henri bedrohen und ihre Zeitreiseenergie für sich nutzen wollen, waren in meinen Augen lächerlich. Das Buch richtet sich an Leser des Alter 10 bis 14 Jahre – und gerade in dem Alter kann man auch etwas mehr Tiefe in Geschichten reinstecken als das reine Schwarz-Weiß-Denken zwischen Gut und Böse. Die Szenen waren ziemlich vorhersehbar und wer schon ein paar Tanzbücher gelesen hat, weiß genau, was passieren wird.

Halbwegs gerettet hat es für mich die Aufmachung des Buches. Die vielen Szenenbilder haben mir zumindest ein Gefühl für Lena gegeben, das Cover und die kleinen Zeichnungen am Kapitelanfang waren wirklich hübsch. Allerdings würde ich das Buch eher den Weniglesern in der Altersstufe empfehlen, die noch nicht viele Bücher mit der Thematik kennen und einen sehr einfachen Sprachstil benötigen. Meiner Meinung nach funktioniert der Plot aber im Buch eher schlecht als recht – da merkt man einfach zu sehr, dass es als Serie konzipiert ist und die Szenen auf einen Bildschirm abgestimmt.

Veröffentlicht am 27.10.2018

Am leuchtenden Abgrund Hollywoods ...

Starlight Nights - Immer wieder du
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Ein schreckliches Ereignis brachte die Schauspielfreunde Calista und Eric auseinander. Dabei sind sie die Einzigen, die sich gegenseitig Hoffnung schenken können, wenn sie schon im Keim von ihren übergriffigen ...

Ein schreckliches Ereignis brachte die Schauspielfreunde Calista und Eric auseinander. Dabei sind sie die Einzigen, die sich gegenseitig Hoffnung schenken können, wenn sie schon im Keim von ihren übergriffigen Familien erstickt wird. Doch Callie will nach dem frühen Ende ihrer Karriere nichts mehr als ein normales Leben – bis Eric wieder in ihrem Leben auftaucht. Seine Anziehungskraft ist nicht geringer geworden, und als er Callie eine Traumrolle in einer Serie anbietet, muss sie zustimmen – doch da wäre noch ein kleines Problem: Eric ist inzwischen verlobt …

Diese Rezension fängt mit einem langen Seufzer an. Denn auf „Starlight Nights – Immer wieder du“ hatte ich mich wirklich gefreut. Das Thema der Hollywood-Beziehungen hatte ich schon lang nicht mehr in Liebesromanen und gerade unter dem Aspekt der Gefahren, an denen Kinderstars leiden, fand ich es umso interessanter. Eigentlich wollte ich bei dem neuen Roman von Stacey Kade einfach nur zum Schmachten gebracht werden, und anfangs sah es auch prima aus – bevor das Buch seinen Reiz verloren hat.

Was ich der Geschichte zugutehalten kann, ist der wirklich interessante Einstieg. Wir erfahren ein wenig über Calistas College-Leben, das von ihrer ehemaligen Skandalen und der Ausgrenzung aufgrund ihres früheren Ruhms geprägt ist, und man fiebert mit, ob Eric es schafft, sie für eine Rolle in seiner neuen Serie „Fly Girl“ zu engagieren. Ich fand den Einstieg locker und leicht und hätte mir gewünscht, dass es länger so bleibt. Vor allem die Wortgefechte zwischen Callie und Eric haben mir gut gefallen, dass sie ihm oft Kontra geboten hat und einen Plan hatte, wo ihr Leben hinführen soll.

So viel dazu. Denn danach ging es leider stetig bergab und von meiner anfänglichen Euphorie, weil ich die beiden geshippt habe wie einige ihrer Fans auch, blieb nicht viel übrig. Seite für Seite erfährt man mehr über Callies und Erics Vergangenheit am Set der Serie Starlight, über das Ereignis, das ihre Leben für immer veränderte, über Erics neue Beziehung und die Familien, die beide behandeln wie den größten Dreck. Und langsam kam bei mir Langeweile auf. Die Autorin verstrickt sich immer stärker in Wiederholungen, ein Klischee wurde ans nächste gereiht. Ich hatte mir anfangs gewünscht, dass sich der Hauptteil des Buchs am Set von „Fly Girl“ abspielen würde und man so richtig in die Hollywood-Welt eintauchen könnte, aber das ist leider nicht eingetreten. Stattdessen wurde die Schauspielerei eine totale Nebensache – lieber ergehen sich die Charaktere im seitenlangen gegenseitigem Anschmachten und wieder Wegstoßen.

Die Gründe für das Wegstoßen? Eric denkt, er sei nicht gut genug für Calista. Oh, come on. Ich bin ehrlich, ich kann diese Art von bösem Bad Boy nicht mehr lesen, dessen einzige böse Seite darin besteht, dass er Selbstzweifel hat und die Protagonistin so stark verletzt wie nur möglich. Eric ist kein Boyfriend zum Anschmachten, aber auch nicht so gefährlich und böse, wie er sich selbst immer darzustellen versucht. Gut, er trinkt gern mal und hat ausschweifende Partys gefeiert. Und das soll nun böse gewesen sein? Mir hat sich schlicht und ergreifend nicht erschlossen, was ihn und Calista die ganze Zeit daran hindert, einfach einzusehen, was jeder andere im Buch auch sieht: Dass sie offenbar das perfekte Paar sind, das einander retten kann.

Ich möchte hier jetzt nicht davon anfangen, dass diese Beziehung der beiden sehr konstruiert wirkt und die Funken für mich spätestens ab der Hälfte endgültig erloschen waren. Im Endeffekt baut die Beziehung drauf, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben und ja so unsterblich ineinander verliebt sind – was die Autorin nicht müde wird, ständig wieder zu betonen. Diese Gefühle der Verliebtheit kamen aber absolut nicht bei mir an. Und zeitgleich fahren die Charaktere so eine seltsame Doppelmoral, dass ich sie einfach nicht verstehen konnte. Eric hasst Calistas Mutter, will sie seit Jahren von ihrer Tochter fernhalten, benutzt sie dann aber wieder, um Calista in „Fly Girl“ reinzukriegen und stößt sie damit zurück in ihre extrem toxische Familie? Wo passt das bitte zusammen? Und fangen wir mal nicht davon an, dass Dr. Katie, die Tierärztin und Erics Verlobte, einfach das unnötigste Plot Device des ganzen Buches ist. Sie ist nur dazu da, um Calista besser wirken zu lassen, verbündet sich mit Erics Vater, will ihn zum besseren Menschen machen … Dieses irrsinnige Bild, dass eine Beziehung jemanden retten und zum besseren Menschen machen kann, wird hier wirklich voll ausgeschlachtet.

Calista ist für ihr Alter extrem naiv und unwissend, und ich kaufe die Erklärung, dass das an ihrer kontrollierenden Mutter liegt, keiner erwachsenen Frau ab. Callie ist am Anfang des Buchs im Studium und studiert sogar etwas Wirtschaftliches – aber sie darf kein eigenes Konto führen? Hat noch nie eins besessen und kennte ihre eigene Sozialversicherungsnummer nicht? Also bitte! Callie ist die perfekte Damsel in Distress – förmlich dazu konzipiert, von Eric gerettet zu werden und ihm dafür dankbar zu sein, obwohl er sie selbst oft genug richtig dreckig behandelt.

Ich sage es mal so: Der Schreibstil war in Ordnung, und es hätte ein cooles Buch werden können, wenn man tiefer an Hollywoods Oberfläche, am Dreh, an den Beziehungen am Set gearbeitet hätte. Aber diese Umsetzung mit den Charakteren, die für mich weder geistige Reife noch irgendeine Art von Tiefe gezeigt haben, hat mir das Buch verdorben. Ich habe mich wirklich riesig auf „Starlight Nights“ gefreut, aber es hat wohl nicht sollen sein.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Wenn alles zu zerbrechen scheint ...

Save Us
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Inhalt

Nach Rubys Rausschmiss aus Maxton Hall sind ihre Träume, in Oxford zu studieren, jäh zerplatzt. Kann James tatsächlich hinter den schrecklichen Fotos stecken, die sie ihre Zukunft kosten? Während ...

Inhalt

Nach Rubys Rausschmiss aus Maxton Hall sind ihre Träume, in Oxford zu studieren, jäh zerplatzt. Kann James tatsächlich hinter den schrecklichen Fotos stecken, die sie ihre Zukunft kosten? Während das junge Paar erneut vor einer Zerreißprobe steht, hat auch Lydia mit ihrer familiären Situation zu kämpfen. Die Clique scheint immer weiter zu zerbrechen, Geheimnisse und Misstrauen stehen im Raum. Werden sie es schaffen, sich gegenseitig wieder zu vertrauen?

Meine Bewertung

Mir tut es gerade im Herzen weh, diese Rezension schreiben zu müssen, da ich die ersten beiden Teile der Maxton-Hall-Trilogie wirklich gefeiert habe. Deshalb war ich auch unheimlich gespannt auf „Save Us“ und habe erwartet, dass es mich trotz einiger bekannter Tropes wie die Vorgänger mitreißen würde. Dass ich jetzt aber hier sitze und mich beim Lesen ernsthaft fragen musste, ob ich das Buch nicht lieber abbreche, ist schon ein bitterer Schock, den ich nicht erwartet habe.

„Save Us“ fing mit einer guten Situation für viel Drama an: Ruby wurde suspendiert und muss sich gegen die Gerüchte behaupten, dass sie eine Affäre mit ihrem Lehrer haben soll. Ich hatte da viel mehr Emotionen erwartet, stattdessen hat Ruby sich mit Alkohol abgeschossen, wie es sonst eher James tut. Der setzt natürlich alles daran, dass alles wieder gut wird – und innerhalb weniger Kapitel war dann auch schon alles abgefrühstückt. Mir hat dabei der emotionale Bezug gefehlt, noch mehr Elemente, die die Situation hoffnungsloser machen.

Das war auch das Problem, dass sich durch das ganze Buch gezogen hat. Kaum taucht ein Problem auf, wird es schon wieder gelöst, die Charaktere müssen sich eigentlich auch kaum dafür anstrengen. Alles geht reibungslos, stattdessen ist das Selbstmitleid aber umso höher. So oft wollte ich Ruby und James im dritten Band anschreien, mal weniger zu jammern und stattdessen ernsthaft die Initiative zu ergreifen. Aber das haben beide irgendwie nur drauf, wenn es um ihre liebevolle Beziehung geht. Und so zieht sich auch ein gewisser Kitsch durch „Save Us“, den ich irgendwann nicht mehr ertragen konnte. Ich habe die ersten zwei Bände trotz ihres Seifenopern-Charakters sehr gern gemocht, aber hier hatte ich wirklich Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, ohne ständig die Augen zu verdrehen, weil alles so perfekt und so reibungslos ist.

In „Save Us“ kommen dazu noch zwei weitere Sichten hinzu: Graham und Alistair haben sie erhalten, was ich denkbar unnötig fand. Alistairs und Keshavs Geschichte fand ich noch ziemlich schön, aber viel zu oberflächlich gehalten, auch da war erst mal viel Geheule und dann ging alles prima, ohne dass groß was passiert wäre. Ebenso verhielt es sich bei Lydia und Graham: Babyparty, Umzug, alles wundervoll bis auf ein kleines Drama am Anfang, das mir viel zu aufgesetzt und übertrieben war. Ich hätte hier einfach mehr Hintergründe erwartet, mehr Schwierigkeiten anstatt des ständigen Jammerns über Probleme, die man sich nur selbst schafft, weil man den Mund nicht aufbekommt.

Was aber wirklich alles getoppt hat, war das Ende. Ich werde an dieser Stelle nicht spoilern, aber ich habe tatsächlich nur durchgehalten, um zu erfahren, wie das Beaufort-Drama um James‘ und Lydias Vater aufgelöst wird. Und auch hier ging mir einerseits alles zu schnell, zu einfach und zu kitschig. Böser Papa, großes Geheimnis, minimaler Aufwand – und ein Charakter wie Percy, der Chauffeur, der so viel Potenzial hatte, wurde nur als Plotstütze benutzt. Da wars für mich dann endgültig vorbei. Ich stehe auf Happy Ends, aber dieses wirkte nicht verdient.

So sehr ich die ersten zwei Bände auch mochte, „Save Us“ hat mich kaum überzeugen können. Mona Kastens Schreibstil war zwar wieder angenehm zum Lesen, doch dank der Handlung, die mich überhaupt nicht packen konnte, kam ich zu schwer voran. Es ist schade, dass das Buch für mich nun keinen guten Abschluss der Maxton-Hall-Reihe bietet, aber „Save Us“ war einfach zu schwach.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Freund oder Feind ...

Nemesis - Geliebter Feind
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Inhalt

Prinzessin Sepora ist die Einzige in ihrem Land, die Spektorium herstellen kann – eine seltene Energiequelle für alle fünf Königreiche. Doch ihr Vater will sie lediglich dafür nutzen. Kurzerhand ...

Inhalt

Prinzessin Sepora ist die Einzige in ihrem Land, die Spektorium herstellen kann – eine seltene Energiequelle für alle fünf Königreiche. Doch ihr Vater will sie lediglich dafür nutzen. Kurzerhand bricht Sepora aus den elterlichen Zwängen aus und flieht in die Wüste, wo sie bald gefangen und in König Tariks Reich gebracht wird. Als neues Mädchen für seinen Harem muss sie sich einigen Gefahren stellen. Doch Tariks ist ihr Feind, und sein weiches Herz könnte sie beide mehr kosten, als sie zu geben bereit sind …

Meine Bewertung

Gott, bin ich fertig mit diesem Buch! Heute war mein vierter Anlauf, es endlich zu Ende zu bringen, aber ich kann mich einfach nicht mehr weiterquälen. Von der Tiefe, die mir versprochen wurde, habe ich nichts gemerkt. Und ebenso wenig von der starken Protagonistin, die „Nemesis – Geliebter Feind“ haben sollte. Viel eher kommt es mir so vor, als hätte ich mit diesem Buch meine persönliche Nemesis gefunden.

Ich habe mich jetzt bis zu gut zwei Dritteln der Geschichte durchgequält und möchte es auch gar nicht mehr fertig lesen. Sepora, die Prinzessin, die aus ihrer Heimat floh, war wohl meine ärgste Gegnerin. Abgesehen davon, dass ihre Augen wie Stürme aussehen (was Tarik nicht müde wird immer wieder zu betonen!) und dass sie als einzige Special Snowflake im Buch das einzigartige Spektorium schmieden kann, ist nicht viel zu ihr zu sagen. Von einer starken weiblichen Figur kann hier nicht die Rede sein. Ihre Flucht kommt einem Plot Device nah, sie würde keine Woche allein überleben, aufmüpfig, rechthaberisch und in ihrem gesamten Verhalten absolut kindisch. Nur weil eine Person Kontra gibt, macht es sie nicht stark. Über ihre Aktionen nachzudenken und echte Pläne zu entwickeln, würde dem schon näher kommen, aber so weit kommt Sepora nicht.

Tarik mochte ich anfangs eigentlich sehr gern. Er ist ein gerechter Herrscher über Theoria, einen Teil der der fünf Königreiche. Nach dem Ableben seines Vaters will er alles tun, um seinem Volk zu herrschen, und geht bemüht weise an die Probleme heran. Aber sobald Sepora, seine Nemesis, in sein Reich kommt, wird er zu einem Charakter, der nur da ist, um gut auszusehen und ihr den Kopf zu verdrehen. Die Insta-Love und die konstruierten Probleme der zwei waren kaum auszuhalten. Von keinem der beiden kam da erwachsenes Verhalten raus, die Liebesgeschichte wirkt auf mich einfach nur unglaubwürdig.

Die Welt konnte man sich nicht so richtig vorstellen, wobei Theoria da noch irgendwie am besten ist. Es enthält sehr starke Anlehnungen an die ägyptische Kultur und Historie, was ich an sich nicht schlecht fand, aber etwas zu übertrieben in einem Fantasy-Setting. Da hätte ich mir mehr eigene Ideen der Autorin gewünscht, anstatt vieles einfach abzukupfern und in eine andere Welt einzubauen. Die restlichen vier Königreiche lernt man kaum kennen, abgesehen davon, dass man erfährt, dass sie alle auf Spektorium angewiesen sind. Das wird übrigens mal wichtiger in der Geschichte, mal kommt wieder 50 Seiten lang nichts drüber, weil die Liebesgeschichte viel relevanter ist als der Stoff, auf den alle angewiesen zu sein scheinen. Ebenso verhält es sich mit der „Gefahr“ durch Seporas Vater, der eben böse ist, weil er machthungrig ist. In meinen Augen hat sich das schon mit der Tatsache gebissen, dass er einem seiner Generäle ein ganzes Königreich geschenkt und ihn zum König gemacht hat. Man kann ja nie genug Konkurrenz haben, wenn man andere Reiche unterwerfen will?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass dieses Buch für mich eins der Schwächsten dieses Jahres war. Ich habe „Nemesis – Geliebter Feind“ wirklich viele Chancen gegeben, aber schließlich konnte es mich absolut nicht überzeugen. Es gibt einfach nichts, was mich zum Weiterlesen bringen könnte, nicht einmal Seporas sturmumtoste Augen oder Tariks tolles Aussehen.