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Veröffentlicht am 23.03.2019

Solide Umsetzung der Vorgeschichte von Stranger Things

Stranger Things: Suspicious Minds - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Zum Inhalt

Die Autorin Gwenda Bond nimmt ihre Leser mit in das Jahr 1969, also Jahre, bevor die eigentliche Handlung der Netflix-Serie „Stranger Things“ beginnt. Die Prequel zur Serie befasst sich dabei ...

Zum Inhalt

Die Autorin Gwenda Bond nimmt ihre Leser mit in das Jahr 1969, also Jahre, bevor die eigentliche Handlung der Netflix-Serie „Stranger Things“ beginnt. Die Prequel zur Serie befasst sich dabei mit dem bereits in der Serie in Teilen behandelten Leben von Terry Ives, Elfs Mutter, die im Sommer 1969 an einem bedeutsamen Regierungsexperiment teilnimmt. Erst nachdem Terry schon mittendrin steckt in den Versuchen, die im Hawkins National Laboratory stattfinden, beginnt sie zu ahnen, auf welch gefährliches Spiel sie sich da eingelassen hat.

Meine Meinung

Die Grundzüge der Handlung des ersten Romans aus der Reihe der offiziellen Stranger-Things-Romane, inklusive ihres Ausgangs für Terry, sind denen, die die Serie schon kennen, so wie ich, bereits bekannt. Daher war ich sehr gespannt darauf, ob es der Autorin dennoch gelingen würde, einen Spannungsbogen aufzubauen und neue Informationen zu liefern, die über die Informationen, die man schon aus der Serie kannte, hinausgehen würden.
Ein Spannungsbogen war zwar vorhanden, konnte für meinen Geschmack aber nicht durchgängig aufrechterhalten werden. Dafür wurde man als Leser mit mehr Informationen zu Terry und ihrem Denken und Handeln belohnt, wodurch man ein besseres Verständnis für sie erlangte. Auch Einzelheiten aus der Serie, wie die Einrichtung des Kinderzimmers für Jane, finden sich in Gwenda Bonds Romanumsetzung wieder, sodass man auch einen direkten Bezug zu bekannten Elementen aus der Serie herstellen konnte.

Neben Terry stellt die Autorin auch Alice, Ken und Gloria vor, die in der Serie bisher meines Wissens nach noch nicht erwähnt wurden. Sie durchleiden gemeinsam mit Terry die Experimentiermethoden von Dr. Brenner. Über ihn, den Schurken der Geschichte, hätte ich gerne mehr erfahren. Bis auf die Tatsache, dass er sich sehr unmenschlich verhält und auch vor Experimenten an Kindern nicht zurückschreckt, erfährt man eigentlich nichts neues über ihn, was man nicht schon aus der Serie wüsste. Auch über „008“/Kali hätte ich gerne mehr erfahren.
Ansonsten gelingt es Gwenda Bond ganz wunderbar das Feeling der Serie auch im Roman umzusetzen.

Fazit

Für Fans der Serie, Einsteiger oder Leser, die einfach neugierig auf die Serie sind, ist „Suspicious Minds“ auf jeden Fall eine Bereicherung zur Handlung der Serie, auch wenn der Spannungsbogen an der einen oder anderen Stelle ein wenig flach wirkt. Der Hinweis im Klappentext, dass es sich bei dem Buch um einen Thriller handelt, halte ich allerdings für ein wenig irreführend. Mit einem klassischen Thriller hat der Roman meiner Meinung nach wenig gemeinsam. Es handelt sich nach meiner Einschätzung eher um die spannende Vorgeschichte zu einer Horror- bzw. paranormalen Serie, die von Gwenda Bond gut umgesetzt wurde. Ich freue mich jedenfalls schon auf weitere Romane aus dem Serien-Universum und bin gespannt darauf, mit welchem Abschnitt der Geschichte sich der nächste Roman beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Bietet Interpretationsspielraum

Agathe
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Zum Inhalt: Obwohl er eigentlich schon angefangen hat, die Tage bis zu seinem Ruhestand zu zählen und er eigentlich keine neuen Patienten mehr annehmen möchte, ist eine weitere Patientin fest entschlossen ...

Zum Inhalt: Obwohl er eigentlich schon angefangen hat, die Tage bis zu seinem Ruhestand zu zählen und er eigentlich keine neuen Patienten mehr annehmen möchte, ist eine weitere Patientin fest entschlossen sich nur von ihm behandeln zu lassen. Dabei ahnt er noch nicht, dass diese Patientin auch für ihn einiges verändern wird – ganz plötzlich taut der ältere Herr wieder auf, beginnt sich wieder mehr für sein Umfeld zu interessieren und am Leben teilzunehmen. Zu Beginn des Buches sind ihm seine Patienten mit ihren Problemen eher lästig, zum Ende hin macht es ihm wieder Freude, anderen Menschen bei der Überwindung ihrer Schwierigkeiten zu helfen.

Mit seinen 160 Seiten ist „Agathe“ ein eher schmales Buch für einen Roman. Und meiner persönlichen Ansicht nach entspricht „Agathe“ auch sonst eher nicht den Merkmalen eines klassischen Romans. Dafür hängen die einzelnen Abschnitte mit ehrlich gesagt zu wenig zusammen. Anne Cathrine Bomann lässt uns in einzelnen Szenen aus dem Leben und der beruflichen Tätigkeit des bis zum Ende des Buches lediglich „der Psychiater“ ist.

Dabei sind die Szenen und Informationen, die die Autorin ihrer Leserschaft präsentiert, klug gewählt, regen zum Nachdenken an und berühren. Man empfindet Mitleid mit diesem älteren Herren, der sich so von seinem Umfeld zurückgezogen hat und isoliert fühlt. Allerdings kratzen mir viele der Szenen zu sehr an der Oberfläche. Ich hätte mir zum Beispiel mehr Informationen zum Leben des Psychiaters gewünscht, angefangen bei seinem Namen. Es hat sich irgendwie unpersönlich angefühlt, ihn bis zum Ende des Buches nur als den „Psychiater“ bezeichnen zu können.
Was mir bis zum Ende hin auch nicht ganz klar geworden ist, ist die „Beziehung“, die der Psychiater zu seiner neuen Patientin (Agathe) entwickelt. Es ist eine etwas merkwürdig anmutende Faszination, die ihn da gepackt zu haben scheint.

Allerdings verfügt Anne Cathrine Bomann über einen sehr anmutigen, wundervollen Schreibstil, der der Geschichte viele Emotionen einhaucht, ganz besonders die melancholischen Momente und bittersüßen Szenen gewinnen unglaublich durch die Wahl der treffenden Worte.

Zuletzt noch ein Wort zu der wunderschönen Gestaltung des Buches, das anmutet, als wäre es mit Stoff bezogen und im Stil wie ein altmodischer Sofabezug daherkommt. Das Äußere des Buches passt dabei sehr gut zu dem Inhalt und selbst der kleine Spatz auf dem Cover scheint eine Anspielung auf einen Moment in der Handlung zu sein.

„Agathe“ lässt mir auf der einen Seite ein wenig zu viel Raum für Interpretationen, auf der anderen Seite hat mich die übertriebe Faszination des Psychiaters für seine Patientin Agathe etwas irritiert. Auf der anderen Seite hat mich die Einsamkeit dieses Mannes berührt und der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen. Daher komme ich in einer Gesamtwertung zu einer Bewertung mit drei Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Geschichte
  • Gefühl
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.11.2018

Historisches Russland mit Magie

The Crown's Game
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The Crown's Game ist der erste von zwei Bänden der Buchreihe rund um das Spiel der Krone. Dieses Spiel findet zwischen zwei potenziellen Magiern statt, die darum wetteifern, dem Zaren als Berater zur Seite ...

The Crown's Game ist der erste von zwei Bänden der Buchreihe rund um das Spiel der Krone. Dieses Spiel findet zwischen zwei potenziellen Magiern statt, die darum wetteifern, dem Zaren als Berater zur Seite stehen zu dürfen. Und genau in dieses Szenario, in ein historisches Russland, in dem zwar nur noch wenige Menschen an Magie glauben, sie aber durchaus existiert, nimmt Evelyn Skye ihre Leserschaft mit.

Grundsätzlich war ich fasziniert von der Idee und ehrlich gesagt auch unglaublich daran interessiert, etwas über das alte Russland zu erfahren. Allerdings kann ich nach der Lektüre des Buches zwar sagen, dass mir das Buch ganz gut gefallen hat – wahre Begeisterung kam bei mir aber nur in Teilen auf, sodass mein abschließendes Votum mir drei Sternen eher mittelmäßig ausfällt.

Vika und Nikolai sind die beiden Magier, die in diesem Wettbewerb gegeneinander antreten. Dabei entwickeln die beiden allerdings Gefühle der Zuneigung füreinander, die in einem Wettbewerb um Leben und Tod für den Konkurrenten eher hinderlich sind. Mir ist zwar klar, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, aber die Art und Weise, wie diese Verliebtheit zustande kommt, nämlich hauptsächlich durch die Anziehung der magischen Kräfte des jeweils anderen und dass es auch recht wenig direkte, persönliche Kommunikation zwischen den beiden gibt, war mir dann doch ein bisschen zu oberflächlich. Das ständige Hin und Her zwischen dem Gefühl der Anziehung und dem Wunsch (und teilweise auch umgesetzten Versuchen) den anderen umzubringen, hat es für mich schwierig gemacht, die beschriebene Zuneigung ernst zu nehmen.

Der Schreibstil der Autorin liest sich allerdings flüssig und zumindest Nikolai fand ich als einen der Protagonisten interessant. Für mich ist er die eigentlich tragische Figur in diesem Band. Trotz meiner angeführten Kritik bin ich allerdings doch einigermaßen neugierig darauf, was die Autorin im nächsten Band aus dem Ende des ersten Bandes machen wird.

Von daher komme ich leider auf nicht mehr als drei Sterne für The Crown's Game von Evelyn Skye.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Nicht ganz mein Fall

Uns gehört die Nacht
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Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory ...

Wenn ich die Liebesgeschichte zwischen Elise und Jamey beschreiben sollte, würde ich folgende Worte wählen: teils konfus, manisch, intensiv. Jardine Libaire erzählt auf etwas mehr als 460 Seiten eine Lovestory zwischen Elise (kein Schulabschluss, die Mutter eine (ehemalige?) Drogenabhängige) und Jamey (ehemaliger Privatschüler, der einer unfassbar reichen und einflussreichen Familie entstammt). Die beiden könnten auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein. Und so gegensätzlich wie die beiden sind, habe ich den Schreibstil von Jardine Libaire empfunden. Manche Stellen schäumen geradezu über unter den für mich sehr bemüht wirkenden Anstrengungen, eine blumige Sprache zu verwenden. Andere Stellen sind so gnadenlos direkt und auf den Punkt dargebracht niedergeschrieben, dass man stutzt und fast schon schockiert ist.

Manche Themen werden meiner Meinung nach zudem nicht abschließend betrachtet. Dazu gehört zum Beispiel Jameys psychische Verfassung. Man hat durch die Beschreibungen seiner Gedanken und Gefühle manchmal schon das Gefühl, dass das Innenleben dieses jungen Mannes in Aufruhr ist. Und meiner Meinung nach kann das nicht nur auf das Verliebtsein zurückgeführt werden.

Obwohl ich eigentlich kein Fan kitschiger Liebesromane bin, hätte ich mir von Uns gehört die Nacht doch ein bisschen mehr Romantikflair erwartet. Daher vergebe ich drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Noir-Krimi mit kleinen Schwächen

Ed ist tot
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Nachdem Jennifer Carter, ihres Zeichens Buchhändlerin und Schottin, versehentlich ihren Exfreund Ed umgebracht hat, findet sie sich plötzlich und unerwartet aufgrund einer skurrilen und schauerlichen Verkettung ...

Nachdem Jennifer Carter, ihres Zeichens Buchhändlerin und Schottin, versehentlich ihren Exfreund Ed umgebracht hat, findet sie sich plötzlich und unerwartet aufgrund einer skurrilen und schauerlichen Verkettung der Umstände als meistgesuchte Frau Schottlands wieder. Dass Jennifer dabei von einer brenzligen Situation zur nächsten und von einem Mord zum nächsten stolpert, hätte die Buchhändlerin wohl auch nicht erwartet.

Zunächst einmal wird Ed ist tot als Kriminalroman aus dem Bereich Noir-Krimi angepriesen. Dieser Kriminalroman ist der erst aus diesem Genre, den ich gelesen habe und er hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Zum einen ist der Schreibstil flüssig, die Kapitel sind nicht zu lang und Jennifer und ihre zum Teil skurrilen Gedankengänge – die Frau hat gerade einen Mord hinter sich und macht sich Gedanken darüber, was die Klatschpresse wohl über sie schreiben könnte – sind definitiv auf düstere und schräge Art und Weise unterhaltsam. Zugegebenermaßen muss man die Art von Humor mögen, ansonsten kann man mit dem Buch wahrscheinlich weniger anfangen.

Wenn man sich auf diese schräge Achterbahnfahrt einlässt und es in manchen Momenten mit der Logik und der Anzahl von möglichen Zufällen, die benötigt werden, damit sich manche Situationen zu Jennifers Gunsten wandeln, nicht allzu genau nimmt und jede Szene daraufhin auseinandernimmt, hat man mit Ed ist tot einen wirklich unterhaltsamen Noir-Krimi vor sich, den ich innerhalb weniger Tage ausgelesen habe. Allerdings macht es sich der Autor meiner Meinung nach mit dem Ende ein wenig zu leicht. In Kombination mit den bereits angesprochenen Logikfehlern (z.B. hat Jennifer in einer Szene überhaupt kein Geld bei sich und kann einen Taxifahrer nicht bezahlen, sich aber kurz darauf einen Weißwein in einer Bar bestellen und diesen auch bezahlen – der Bezahlvorgang wird in der Handlung sogar explizit aufgeführt), komme ich auch eine Gesamtwertung von drei von fünf möglichen Sternen.