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Veröffentlicht am 20.09.2018

Ein gelungener Auftakt

Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
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Meinung:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist der Auftakt einer Trilogie und auch das erste Buch aus dem neuen Verlagsbereich „endlich Kyss“. Das Buch wurde groß vermarktet, sodass ich bereits ...

Meinung:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist der Auftakt einer Trilogie und auch das erste Buch aus dem neuen Verlagsbereich „endlich Kyss“. Das Buch wurde groß vermarktet, sodass ich bereits viel von dem Buch gehört habe, überwiegend positives. Aber ob es wirklich so gut ist?

Avery ist eine alleinerziehende Mutter mit einem autistischen Kind. Hailey, ihre Tochter, kann weder sprechen, noch schreiben oder gar ihre Gefühle mit Avery austauschen. Avery lebt mit ihrer Tochter zurückgezogen seit sie sich vor zwei Jahren von ihrem Mann scheiden lassen hat. Sie ist damals auf sich alleine gestellt gewesen, hatte nie Hilfsbereitschaft erfahren und die Leute aus dem Freundeskreis ihres Exmannes haben Haileys Verhalten weder verstehen noch akzeptieren können. Da Avery während der Ehe Hausfrau und Mutter war, musste sie nach der Scheidung wieder nach einem Job suchen und brauchte zudem Unterstützung, also entschied sie sich dazu nach Redwood zu ziehen, wo ihre Mutter ihr mit allem unter die Arme greifen konnte. Dort begegnet sie offene, freundliche Menschen, die stehts das beste für sie wollen und ihr zeigen, was echte Hilfsbereitschaft, Familie und Verständnis bedeutet.
In Redwood bekommt sie zudem durch Zufall einen Job in der Tierarztpraxis und lernt dabei die O’Grady Brüder kennen. Cades Anwesenheit macht ihr dabei die Arbeit vor Ort nicht unbedingt leichter.

Avery ist eine gebrochene Frau, die durch die Ehe mit ihrem Exmann viel negatives durchleben musste. Sie ist eine liebevolle Mutter. Hailey hat dabei für sie immer die oberste Priorität, dabei stellt sie ihre Bedürfnisse gerne mal nach hinten. Ihre stetigen Zweifel, nicht gut genug zu sein für jemand anderen und zudem keine neue Beziehung haben zu wollen, ist dem Exmann zu verschulden. Sie ist eine schön ausgearbeitete Person. Ihre Gedanken sind intensiv, zweifelnd, aber auch berührend. Zu Anfang mochte ich Avery sehr gerne, durch all die genannten Punkte, doch mit der Zeit wurden ihre wiederkehrenden Gedanken, in denen sie ihren Ex mit einem anderen Mann verglich einfach nur nervtötend anstatt mal was positive zu sehen in dem einen Mann in den jeweiligen Momenten. Natürlich kann eine kaputte Ehe einen prägen, aber die ständigen Vergleiche waren unausstehlich. Die ersten paar Male war es toll zu sehen, wie unterschiedlich diese Männer sein konnten, aber irgendwann fast gegen Ende sollte man meinen sie hätte sich weiterentwickelt, schließlich war nicht alles die Schuld ihres Exmannes. Eine Entwicklung fand natürlich statt, aber sehr schleichend, nicht so wie ich es mir von einer willensstarken Frau wie Avery erhofft habe.
Cade ist hingegen anbetungswürdig. Er zeigt stehts Verständnis, geht nur so weit, wie man ihn lässt, lässt kein böses Wort fallen, egal wie unfähig manche Besitzer der Patienten sind. Man spürt auf jeder Seite wie sehr er vor Liebe und Zuneigung strotzt. Er war für mich ein schöner Protagonist, wobei er zu perfekt war. Ein paar Schwächen und Kanten hätten ihn nicht geschadet. So wirkte er sehr unnahbar für den Leser.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Cade und Avery ab und gewährt dem Leser einen Einblick in ihre innersten Gedanken, was sehr gelungen ist. Vom Plott her war es gut, aber gegen Ende hin zog sich die Geschichte in die Länge, was hätte nicht sein müssen. Das endgültige Ende war schön, aber an Spannung oder Wendung fehlte jegliche Spur, was mich nicht unbedingt gestört hatte. So war es ein entspannter Liebesroman. Was mich jedoch störte war Avery, die sich in Selbstzweifel gesuhlt hat und sich stehts die Schuld an allem gab, egal wie viel Mühe sich Cade gab, egal was er sagte, sie blockte ab. Auch hätte ich gernevon einigen Szenen erfahren oder miterlebt, die angedeutet aber nicht wirklich gezeigt wurden.

Was ich wiederum sehr toll fand, war das aufgegriffene Thema Autismus. Ich hatte selbst schon mit autistischen Kindern zu tun gehabt und muss sagen, Kelly Moran hat Haileys Authismus sehr gut rübergebracht. Ihre Erfahrungen durch ihren autistischen Neffen Connor hat man sehr stark im Buch gespürt und wiederfinden können. Und mit dem Thema Autismus sollte es in der Trilogie auch nicht enden, denn Gehörlosigkeit und Verlust einer geliebten Person durch Ovarialkarzinom spielt hier ebenfalls eine Rolle, worauf in den nächsten Bänden mit Sicherheit näher eingegangen wird.
Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf die nächsten Bände, in denen es sich um die Brüder Flynn und Drake drehen wird, denn ich habe so ein Gefühl, dass mir Flynns Geschichte mehr zusagen wird.

Fazit:
Redwood Love: Es beginnt mit einem Blick ist ein gelungener Auftakt einer Trilogie mit sympathischen Charakteren und einigen Schwächen. Es ist eine flache aber schöne Liebesgeschichte zweier Menschen, die in dem jeweils anderen das Gute hervorbringt.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Eine gute Idee, nur die Umsetzung war nicht so gut gelungen

American Royals - Wer wir auch sind
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„Die eine Frau, die mich nur widerwillig ertruf, die eine Frau, die ich nicht haben durfte, verfolgte mich bis in meine Träume.“
(Zitat Seite 100)

Inhalt:
Du bist alles, was ich nicht bin. Und trotzdem ...

„Die eine Frau, die mich nur widerwillig ertruf, die eine Frau, die ich nicht haben durfte, verfolgte mich bis in meine Träume.“
(Zitat Seite 100)

Inhalt:
Du bist alles, was ich nicht bin. Und trotzdem will ich nur dich.

Die junge Madeline will die Welt verändern und schießt dabei gern
mal über das Ziel hinaus. Als sie nach einer Rettungsaktion in
Polizeigewahrsam genommen wird, hat ihr Vater, der Präsident der
Vereinigten Staaten von Amerika, endgültig genug. Maddie muss
Sozialstunden ableisten – ausgerechnet bei Jake Simmon. Der Sohn
der Vizepräsidentin und sie könnten unterschiedlicher nicht sein,
doch seit einem schweren Unfall ist Jake nicht mehr der perfekte
Politikersohn, der er einmal war. Er merkt bald, dass Maddie und
ihn mehr verbindet, als er zugeben wollte – auch wenn sie so tabu
für ihn ist wie niemand sonst auf der Welt …
[Quelle: LYX]

Meinung

Mit American Royals habe ich an einer Leserunde teilgenommen und konnte einige Punkte mit anderen Lesern austauschen, was mir sehr geholfen hat. Der Roman hatte durch seine Aufmachung und den Klappentext meine Aufmerksamkeit bekommen können. Nach der Leseprobe war ich dann letzen Endes hin und weg und musste einfach das Buch haben und lesen. Es hatte mich sozusagen sofort für sich gewinnen können.

Bei American Royals handelt es sich um eine Dilogie. Im ersten Band American Royals: Wer wir auch sind geht es um Maddie und Jake. Maddie ist die Tochter des Präsidenten, steht stehts im Mittelpunkt und eine bodenständige Person, die sich nichts aus Politik und Macht macht. Sie ist Studentin und liebt Tiere so sehr, dass sie die Gesetze missachtet, um diese zu retten. Nach einem Laboreinbruch, bei dem sie Versuchstiere retten will, wird sie kurzerhand erwischt und auf die Wache gebracht. Dort aufgelesen und zum Sozialprojekt mit Jake, dem Sohn der Vizepräsidentin, verdonnert, nimmt ihr Leben eine Wendung. Durch den Vorfall beschließt sie ein Gesetzesentwurf zum Schutz von Tieren ins Leben zu rufen und lernt nebenbei durch das Sozialprojekt Jake näher kennen. Obwohl sie sich beide aus ihrer Kindheit kennen, hat sie ihn noch nie als Mann gesehen, bis zum Augenblick als er wieder in ihr Leben spazierte.
Jake ist der Sohn der Vizepräsidentin, der Goldjunge für seine Mutter, ein gebrochener Marine, der seine Kameraden in einer Schlacht verloren hat und mit dem Tod seiner Kumpanen leben muss. In der Welt der „Normalen“ begegnet er Maddie, die er längst nicht mehr als kleines Mädchen erkennt und fängt an prompt mehr zu empfinden als er dürfte, denn sie ist eine der Regeln, die seine Mutter damals aufgestellt hatte. Durch die Sozialarbeit, bei der sie Häuser für Veterane bauen, kommen sie sich gefährlich nahe. Doch er hat ein großes Geheimnis, welches ihre Beziehung sehr schnell zerstören könnte.

Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Aus der Sicht von Jake und aus der von Maddie, was ich toll finde. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Leseabschnitte ließen sich in einem Zug durchlesen und an Details hatte es ebenfalls nicht gemangelt. Was jedoch fehlte war die Spannung und die Logik an einigen Stellen. Auch die Schnelligkeit einiger Szenen haben mich stutzig werden lassen und mir nicht so gut gefallen. Das Ende war für mich sehr unpassend gewählt und das stetige galoppieren durch die Seiten ebenfalls. Man hatte das Gefühl, die Autorin Jagd einen gegen Ende nur so durch die Geschichte ohne näher auf die Ereignisse einzugehen und einige Dinge abrupt zu beenden, ohne dass diese schlüssig waren. Die Beziehung von Maddie und Jake hatte mir zu Anfang gut gefallen, aber im Laufe der Zeit wurde es um die Zwei etwas skurril. Die Wertschätzung, die sie sich direkt am Anfang entgegengebracht haben, ging mir über das Normale hinaus. Es ging mir zu schnell und gegen Ende ihrer Beziehung wusste ich nicht mehr, was ich davon halten soll. Alles was sich in der Mitte des Buches abgespielt hatte, fand ich aber sehr schön. An sich sind sie ein tolles Paar, aber auch ein etwas merkwürdiges Paar.
Die Thematik, die mit Veteranen einhergeht, fand ich sehr interessant. Das Aufgreifen von der Posttraumatischen Belastungsstörung (auch PTBS genannt) wurde recht gut umgesetzt, wobei ein tieferer Gang in die Materie mir noch mehr gefallen hätte. Die Protagonisten an sich fand ich alle sympathisch bis auf die Vizepräsidentin. Leider wurden die Persönlichkeiten aber oberflächlich gehalten ohne wirkliche Ecken und Kanten. Über einige in die Runde geworfene Nebencharaktere hätte ich als Leser gerne mehr erfahren und Fragen, die im Roman aufkamen wurden zwar teilweise beantwortet aber teilweise auch nicht. Da American Royals eine Reihe ist, bin ich gespannt auf den zweiten Band, deren Hauptperson die Schwester von Jake ist und ob es besser abschneidet als der erste Band, wird sich dann nach dem Lesen herausstellen.

Fazit:
An sich hat mir die Geschichte gut gefallen. Die Idee dahinter ist wirklich toll, aber an der Umsetzung hat es doch deutlich gehapert.

Infos:
Titel: American Royals – Wer wir auch sind
Genre: Erotischer Roman
Autor: Nichole Chase
Verlag: Lyx Verlag (© Cover)
ISBN: 978-3-7363-0710-0
Preis: 12,90€

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.09.2018

Eine durchaus gelungene Geschichte über die Jahreszeiten

Ein Funkeln in der Dunkelheit
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Meinung:
Ein Funkeln in der Dunkelheit hatte mich mit dem Klappentext sogleich einnehmen können. Er ließ mich in meine Jugend zurück katapultieren und mich an die Sommerlicht-Serie erinnern, deren Handlung ...

Meinung:
Ein Funkeln in der Dunkelheit hatte mich mit dem Klappentext sogleich einnehmen können. Er ließ mich in meine Jugend zurück katapultieren und mich an die Sommerlicht-Serie erinnern, deren Handlung sich um etwas vollkommen anderes dreht aber vom Feeling her in mir das gleiche ausgelöst hat. Und so fing ich an zu lesen…

In der Geschichte geht es um das Mädchen Eowyn, die im Schloss als Dienstmädchen für die Sommerkönigin arbeitet. Vor zwei Sommer kam sie dort an ohne Gedächtnis, ohne Vergangenheit. Sie war das Mädchen, das viele mieden. Die anderen Mädchen standen ihr mit Skepsis entgegen. So erhielt sie auch ein Zimmer für sich, denn niemand wollte mit ihr zusammen wohnen. Ihre einzige Freundin ist eine alte Frau namens Traude. So lebt und arbeitet sie im Schloss mit dem Wissen niemals zu erfahren, wer ihre Eltern waren, woher sie kam und wer sie überhaupt war. Jede Nacht hat sie den gleichen Alptraum und jede Nacht beschleicht sie das Gefühl ihre Vergangenheit wieder zu erlangen, wenn es im ganzen Sommerland zu schneien beginnen würde, aber das ist unmöglich. Im Sommerland gibt es nur Wärme, Sonne und keine Kälte oder Schnee. Als sie auf den Prinzen aus dem Winterlande trifft, der Schnee aus seinen Händen rieseln lassen kann, keimt Hoffnung in ihr auf…

Eowyn hat kein einfaches Leben. Sie lebt als Dienstmädchen und teilweise Sklavin im Schloss und muss vieles ertragen. Trotz all dem, was ihr vorgeworfen oder angetan wird, bleibt sie stehts loyal, treu und tapfer. Sie ist eine starke Protagonistin, die fähig ist hinter die Fassade anderer zu blicken und andere Menschen innerhalb von wenigen Minuten einzuschätzen. Obwohl die „Bösen“ nicht gut zu ihr sind, bleibt sie nett und nimmt ihr Schicksal entgegen, denn mehr bleibt ihr als Dienstmagd nicht übring. Sie ist durch und durch eine sympathische Person.
Der Prinz Roran ist das Gegenteil von der Sommerkönigin. Er ist nett, freundlich und bringt gegenüber Menschen mit einem niederen Stand Respekt entgegen und behandelt jeden Menschen gleich, obgleich sie wenig Geld und Wohlstand haben oder nicht. Jeder liebt ihn. Seine Männer sind ihm gegenüber so loyal und freundschaftlich verbunden, so dauerte es auch nicht lange, bis Eowyn mehr in ihn sieht als nur den Prinzen.
Dennoch zeigte er mir wenig Tiefgang, seine Figur war oberflächlich gestaltet worden ohne Ecken und Kanten. Es fehlte einfach die Authentizität.

Ich kam sehr schnell in die Geschichte hinein. Sie las sich wie ein Märchen, so poetisch, locker und leicht. Dazu kam noch der Stil einer Märchenerzählung. Ich liebe den Schreibstil von Jasmin einfach! Auch wenn die Geschichte sehr vorhersehbar war, auch die Enthüllung ihrer Abstammung und der Zusammenhang mit der Abstammung ihrer Mutter war überaus glasklar, so war es eine schöne Geschichte, deren Vorhersagbarkeit ich gerne in Kauf genommen habe. Was mich störte, war, dass sich die Geschichte gegen Mitte des Buches und gegen Ende des Buches sehr hingezogen hat, was nicht hätte sein müssen. Es wurde sehr um den heißen Brei geredet, obwohl das offensichtliche da war. An einigen anderen Stellen flog man nur so über die Ereignisse hinweg, sodass man nicht mehr wusste was sich die Autorin dabei gedacht hatte. Dann kam noch dazu dass einige Punkte in der Geschichte nicht gut durchdacht und sehr lückenhaft waren. Es fehlte an einigen Stellen die Details und den Tiefgang. Die Geschichte wurde eher oberflächlich erzählt.

Fazit:
Ich denke, hätte ich das Buch als junges Mädchen gelesen, wären mir all diese Details nicht aufgefallen, geschweige denn mich gestört. Dadurch dass ich es mir angeeignet habe die Bücher mit kritischen Augen zu lesen, sind mir erst die negativen Punkte aufgefallen. Auch die Tatsache, dass ich bereits viele Bücher gelesen habe, machte die Kritikpunkte erst möglich.

Da Das Funkeln in der Dunkelheit für junge Leser gedacht ist, denke ich dass es die Zielgruppe in keinster Weise verfehlt hat und die jungen Mädchen das Buch lieben werden.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Zwiegespalten...

Du wolltest es doch
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Inhalt:
Emma ist hübsch, beliebt und ihrer Macht gegenüber Jungs bewusst. Ihre Reize nutzt sie dementsprechend auch, um an Aufmerksamkeit zu gelangen. Sie lässt keine Sekunde aus, die Blicke auf sich ziehen ...

Inhalt:
Emma ist hübsch, beliebt und ihrer Macht gegenüber Jungs bewusst. Ihre Reize nutzt sie dementsprechend auch, um an Aufmerksamkeit zu gelangen. Sie lässt keine Sekunde aus, die Blicke auf sich ziehen zu lassen. Dafür muss sie nur knappe Sachen tragen, mal hier ein bisschen vom BH aufblitzen lassen, mal da ein bisschen Haut zeigen. Hinter ihrer Fassade ist sie unzufrieden mit ihrem Leben. Sie ist nicht so reich wie ihre Freundinnen, die in Luxus baden, also fängt sie an die Lücke mit ihrem Zwang nach Aufmerksamkeit zu füllen. Auf einer Party eskaliert dies jedoch und so beginnt für sie ein hartes Leben als vermeintliche Schlampe, Nutte, ...

Meinung:
Das Cover ist wunderschön und passend zum Thema. Das Buch kursiert durch sein heikles Thema bereits auf vielen Plattformen im Internet. Unter den Bücherbloggern ist das Buch eine totale Empfehlung und auch wenn die Meinungen überwiegend einstimmig sind, so wollte auch ich herausfinden, ob ich dem zustimmen kann. Da das große Thema in dem Roman die Vergewaltigung und Misshandlungen sind, gibt es sicherlich auch einige negative Meinungen im Internet. Weswegen ich selbst das Buch nicht richtig in eine der beiden Kategorien zuordnen kann, erfahrt ihr jetzt.

Emma ist die Protagonistin in diesem Roman, mir absolut unsympathisch und das direkt am Anfang. Sie ist eingebildet, von sich selbst eingenommen, selbstsüchtig und egoistisch. Die Autorin hat Emma genau so kreiert, um ihre Gefühle an den Leser näher zu bringen. Eine liebenswerte und unschuldige Protagonistin würde einen anderen Effekt erzielen, den die Autorin so nicht gewollt hätte. Klar ist Emma nicht komplett schuld an dem was ihr im Laufe des Buches widerfahren ist, aber eine gewisse Mitschuld hat sie dennoch.
Auch im Laufe der Geschichte wird sie mir nicht sympathischer, was mir das Lesen etwas erschwert hat.

Der Schreibstil ist ganz ok, nichts besonderes. Der Inhalt hingegen regt zum Nachdenken an. Die Geschichte um Emma wird auf eine ekelhafte und abscheuliche Art erzählt und hat mich an manchen Tagen nicht in Ruhe gelassen. Die Geschichte hatte mich einige Tage nach dem Lesen noch in den Fängen und durch die negativen Emotionen, die beim Lesen entstanden sind, Aggressionen aufwallen lassen.
Denn das Ende war nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Die Eltern von Emma hatten ihre elterlichen Pflichten nicht übernommen und Emma mit ihrem Problem alleine gelassen. Ihr Vater war dabei der schlimmste, dicht gefolgt von seiner Frau. Allein ihr Bruder stand hinter ihr in dieser schwierigen Situation.
Emma konnte einen nur Leid tun, was man ihr auf der Party angetan hat und was darauf hin folgte war wie ein Spießrutenlauf für sie. Von Cybermobbing zu Slut-Shaming über Victim-Blaming.
Die Moral, die hier erzählt wird, finde ich persönlich so unangebracht für junge Leser, dass es mir schlecht wird. Wie kann man als Vater nur so extrem seine Pflichten vernachlässigen und selbst so selbstsüchtig sein, dass er sein Glück über das seiner Tochter stellt? Ebenfalls als Falsch anzukreiden ist Emmas Schuldzuweisung, selbst Schuld an all dem zu sein, was ihr widerfahren ist. Die Autorin macht es einen aber auch nicht leicht die Geschichte los zu lassen, denn das Ende ist meiner Meinung nach der Höhepunkt des Ganzen. Klar ist unser Rechtssystem nicht die Allerbeste und das die Schuldigen nicht immer das bekommen, was sie verdient haben, ist auch vollkommen klar. Aber hier wird einem vermittelt, dass das Opfer leer ausgeht, dass Emma selbst das Opfer sein wollte und die fehlenden Konsequenzen für die Täter haben mir in diesem Punkt schlicht weg gefehlt.
Die deutliche Erkennung, dass jeder Mensch Glück und Liebe verdient hat, dass er es Wert ist wie ein Mensch behandelt zu werden und es Wert ist zu leben, ohne seine Vergangenheit und die Taten zu seiner Schande zu machen, dass diese nicht das eigene Leben auf Dauer einnehmen sollte und man mit erhobenen Hauptes sein Leben weiterführen darf, fehlte hier vollkommen.

Man sollte für sich selbst einstehen können und für sein Recht kämpfen. Man sollte in solch einem Fall die Schuld nicht weiter nur bei sich suchen, sondern sich auch erlauben dürfen die Schuld bei den Tätern zu suchen und dass man nicht das Leben der Täter zerstört hat, sondern sie deines. Du aber dein Leben weiter leben kannst, mit der Hoffnung, dass es Bergauf geht.


Fazit:
Ich persönlich bin zwiegespalten, einerseits gab es tolle Stellen, aber auch Stellen die mir so gar nicht gefallen haben...
Die Umsetzung der Thematik ist klar gelungen, aber das Ende nicht das, was ich mir gewünscht hätte. Die Moral hinter der Geschichte finde ich fragwürdig und schlichtweg unangebracht. Die Geschichte ist nicht rosig, regt einen aber zum Nachdenken an. Mit einer unsympathischen Protagonistin könnte die Geschichte auf einige Leser stoßen, die das Buch nach einer Weile aus der Hand legen würden. Durch die Thematik und die mit Absicht negativ hervorgerufenen Gefühle, könnte die Geschichte einige abschrecken. Wer sich vom der Rezension aber angesprochen fühlt das Buch lesen zu wollte, sollte dies tun.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Eine Buch, das mehr beinhaltet als der Klappentext preisgibt

Liebe ist so scheißkompliziert
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Meinung:
Liebe ist so scheißkompliziert erscheint einen durch den Klappentext als ein typischer Jugendroman, deren Ende vorhersehbar ist. Vom Titel kann man sich auch gut beirren lassen, dass das Haupthema ...

Meinung:
Liebe ist so scheißkompliziert erscheint einen durch den Klappentext als ein typischer Jugendroman, deren Ende vorhersehbar ist. Vom Titel kann man sich auch gut beirren lassen, dass das Haupthema die Liebe ist und sich dieses Thema über das ganze Buch erstreckt. Wer das denkt, ist aber auf dem falschen Fad.

Das Thema Liebe spielt hier zwar eine große Rolle, ist aber nicht das einzige Thema. Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Mobbing, familiäre Probleme und eine Person nicht aufgrund seiner Äußerlichkeit und seines Auftretens zu verurteilen.

Nele ist für ihr Alter ziemlich groß geraten (um genauer zu sein 1,90 Meter groß) und ist sehr unglücklich damit. Sie lebt seit ihrer Kindheit mit der Belastung von allen schräg angestarrt zu werden, hat dementsprechend Komplexe und nur einen kiffenden besten Freund und macht sich immer schlechter als sie ist. In Anwesenheit Anderer macht sie sich gerne klein, um unentdeckt zu bleiben, was einem unmöglichen Versuch gleicht.
Ihre kleine Schwester ist in ihren Augen perfekt mit ihrer Größe, ihrem großen Freundeskreis und ihrer Mitgliedschaft in der Basketballmanschaft der Schule. Auch wenn Nele ihre Schwester mit ihrer unreinen Haut aufzieht und sich immer mit ihr streitet, so lieben sie sich innerlich sehr.
(Spoiler! Dass sie sich beide in den gleichen Kerl verlieben ist daher eine Katastrophe, die Folgen mit sich bringt.)
Jerome ist über 2 Meter groß, ein beliebter Baskettballspieler der Schule und lässt Mädchenherzen höher schlagen, so auch Neles. Er ist sich bewusst, was für eine Anziehungskraft er auf Andere hat und macht sich dies auch mal zu eigen.
Nach einer Party geht ein Video von Nele herum, welches sie recht freizügig zeigt. Nele wird danach in der Schule von den Anderen mit Missachtung behandelt. Doch wer war das? Sie selbst glaubt, dass es nur Jerome gewesen sein kann, aber ist es so?

Für mich war das Aufklären der großen Frage, ob es wirklich Jerome war keine große Schwierigkeit. Im Grunde hatte man es schnell durchblickt, sodass die Annähern an den offensichtlichen Täter keine große Überraschung war. Dafür fand ich Neles Engagement toll, Jerome näher kennenzulernen mit all seinen Facetten, sodass er ihr immer mehr vertraut und sich öffnet. Das dunkle Geheimnis war auch schnell erraten, aber dafür war das Einbringen seiner häuslichen Situation (Spoiler! Kinder- und Jugendheim) sehr schön dargestellt. Die Art wie sie versucht ihn zu „retten“ und dafür ihre eigenen Bedürfnisse nach hinten stellt, führt einen vor Augen wie empathisch sie ist. Obwohl sie empathisch und hilfsbereit ist, so streitet sie sich oft mit ihrer jüngeren Schwester und stellt sie auch mehr als ein Mal bloß, was ich sehr schade finde. Auch wenn es normal ist, dass sich Geschwister mal streiten, so fand ich es in dem Buch zu überzogen, zu übertrieben. Ich hätte mir eine bessere Beziehung zwischen ihnen gewünscht oder dass sich die Geschwisterbeziehung im Laufe der Zeit mehr weiter entwickelt.

Die ganze Geschichte wird aus Neles Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. In dem Roman hätte ich es mir auch Gewünscht die Geschichte aus der Sicht ihrer kleinen Schwester zu lesen, die in der Geschichte auch eine fundamentale Rolle spielt. Ansonsten lässt sich die Geschichte flüssig lesen, hat ausreichend Informationen wiedergegeben und war nicht zu detailreich. Dafür fand ich, dass die Geschichte mehr in die Tiefe hätte gehen können. Das dunkle Geheimnis von Jerome fand ich nicht ergreifend und emotional genug, um es ihm wirklich abnehmen zu können. (Spoiler! Klar ist das Thema Mobbing etwas, das man so nicht auf die leichte Schulte nehmen kann und ein großes Ding, aber in dem Zusammenhang fühlte es sich eher an, als hatte die Autorin einfach das Thema genommen, damit die Geschichte dramatischer wird und mal schnell abgearbeitet. Sehr schade.) Auch einige Fragen werden zum Schluss nicht beantwortet, was ich sehr bedauerlich finde, wie z.B. Was ist mit seiner Mutter passiert?

Fazit:
Liebe ist so scheißkompliziert erzählt eine Geschichte, die über das Thema Liebe hinausgeht. Sie thematisiert u.a. auch Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Mobbing, familiäre Probleme und eine Person nicht aufgrund seines äußeren und seines Auftretens zu verurteilen. Durch die unvorhersehbaren Charakterzüge, die mit Jeromes Person zusammenhängen, sollten sie das Buch zu etwas größerem machen als ein Standardjugedroman, aber durch den fehlenden Tiefgang, seine vorhersehbaren Ereignisse und die vermeintlich offensichtlichen Geheimnisse, ist Liebe ist so scheißkompliziert nur ein durchschnittlicher Roman geworden.