Cover-Bild Kleine große Schritte
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 13.08.2018
  • ISBN: 9783328102601
Jodi Picoult

Kleine große Schritte

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Ruth Jefferson ist eine der besten Säuglingsschwestern des Mercy-West Haven Hospitals in Connecticut. Dennoch wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von der Klinikleitung untersagt – die Eltern wollen nicht, dass eine dunkelhäutige Frau ihr Baby berührt. Doch eines Tages arbeitet Ruth allein auf der Station und bemerkt, dass das Kind keine Luft mehr bekommt. Sie entscheidet schließlich, sich der Anweisung zu widersetzen und dem Jungen zu helfen. Doch ihre Hilfe kommt zu spät, und Ruth wird von den Eltern des Jungen angeklagt, schuld an dessen Tod zu sein. Ein nervenaufreibendes Verfahren beginnt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2021

Sehr anschaulich und emotional

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Ich habe wirklich große Probleme gehabt reinzukommen. Aber als ich einmal drin war, hat es mich sehr beschäftigt. Ich war so sehr schockiert, was die Welt für ein Ort geworden ist. Seitdem habe ich mal ...

Ich habe wirklich große Probleme gehabt reinzukommen. Aber als ich einmal drin war, hat es mich sehr beschäftigt. Ich war so sehr schockiert, was die Welt für ein Ort geworden ist. Seitdem habe ich mal bestärkt darauf geachtet, wie Menschen, die andere Religionen haben, andere Hautfarben, andere sexuelle Orientierung, als die meisten in einem Ort... Es hat mich echt umgehauen. Im negativen Sinne. Das Buch ist so echt und so nah an der Realität. Ich habe so sehr mitgefühlt und mitgelitten. Ich habe noch wirklich lange über die Geschichte nachgedacht und tu es heute immer noch. Wow!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Ein relativ komplexer Roman, der auch detaillierte Einsicht ins US-amerikanischen Justizsystem gewährt.

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In diesem Roman geht es um eine Hebamme, die sich aufgrund eines verstorbenen Neugeborenen vor einem Strafgericht verantworten muss.

Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Aus der von Ruth, ...

In diesem Roman geht es um eine Hebamme, die sich aufgrund eines verstorbenen Neugeborenen vor einem Strafgericht verantworten muss.

Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Aus der von Ruth, der sympathischen und sturen Hebamme, aus der von Kennedy, der talentierten und durchsetzungsstarken Pflichtverteidigerin und aus der von Turk, dem hasserfüllten und rechtsradikalen Vater des verstorbenen Säuglings. Meiner Meinung nach sind diese drei Perspektiven perfekt gewählt, sie bieten brisanten Zündstoff und die nötige Vielfalt, um verschiedenen Blickwinkeln facettenreich gerecht werden zu können.

Die Autorin Jodi Picoult hat es mit diesem Roman geschafft, ein tragisches Ereignis mit vielen wichtigen und großen Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz, Moral, Recht und Gerechtigkeit, Rassismus und umgekehrten Rassismus zu vereinen. Sie hat nebst Emotionen und authentischer Empathie auch Sachlichkeit gegenüber dem Rechtssystem walten lassen.

Negative Kritik bringe ich in der Form an, als dass mir die Kapiteleinteilung nicht gefiel (zu lang, zu unübersichtlich, wenig strukturiert) und dass es diverse Längen im letzten Drittel gab (Wiederholungen und langatmige Passagen).

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Veröffentlicht am 21.01.2019

wichtiges und auch heutzutage noch immer währendes Thema stark erzählt

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Ich habe schon einige Bücher von Jodie Picoult gelesen und mag ihre Art, prekäre und wichtige Themen gekonnt spannend in Szene zu setzen. Ihr Schreibstil, der immer mehrere Perspektiven der Handlung umfasst, ...

Ich habe schon einige Bücher von Jodie Picoult gelesen und mag ihre Art, prekäre und wichtige Themen gekonnt spannend in Szene zu setzen. Ihr Schreibstil, der immer mehrere Perspektiven der Handlung umfasst, gefällt mir sehr. Man fühlt sich als Leser schnell eingeführt in die jeweilige Lebensgeschichte der Hauptprotagonisten, erfährt ihre Gefühlswelt und kann deren Einstellungen und Handlungen so (zwar nicht immer hundertprozent verstehen, aber zumindest ) nachvollziehen.

Ruth verfolgt man hier am intensivsten, da es sich schließlich auch um ihren Fall in erster Linie handelt. Man spürt förmlich die Ungerechtigkeit, mit der sie sich als Dunkelhäutige tagtäglich konfrontiert sehen muss. Allein ihren Alltag "miterleben" zu können, lässt einen beklemmt zurück.
Ihre Gespräche mit ihrer weißen Pflichtverteidigerin zeigen, dass man auch als jemand, der von sich selbst behauptet, gar keine rassistischen Züge in sich zu tragen, dennoch mit unaufmerksam gewählten "Sprüchen" oftmals Gefühle und Stolz verletzen kann.

Auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines waschechten Rassisten zu erlangen, war durchaus spannend, hauptsächlich aber abstoßend. Hier fand ich jedoch, dass Turks Vergangenheit etwas zu ausschweifend und langatmig beschrieben wurde. Sicherlich ist es wichtig, seinen Werdegang und seine Entwicklung nachvollziehen zu können, doch hab ich mich oft dabei erwischt, während seinen "Erzählungen" immer schnell bis ans Ende der Buchseite zu springen, statt ausführlich zu lesen. Gibt einen halben Stern Abzug.

Insgesamt finde ich die Thematik passend behandelt und hatte als Leser einige "Aha"-Momente und ziehe sicherlich für mich selbst einige Lehren mein eigenen Verhalten betreffend.

Einzig das Ende fand ich typisch amerikanisch zu dick aufgetragen - alles gut, alle haben sich lieb, Happy End! Das muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein und gibt einen weiteren halben Stern Abzug.

Dennoch insgesamt Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.10.2018

eine so wichtige Message

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{spoilerfrei}

Vorab erstmal folgendes:
Ich bin selber nicht dunkelhäutig und doch musste auch ich, so wie viele andere auch, Rassismus schon mal am eigenen Leib erfahren. Rassismus kann überall vorkommen ...

{spoilerfrei}

Vorab erstmal folgendes:
Ich bin selber nicht dunkelhäutig und doch musste auch ich, so wie viele andere auch, Rassismus schon mal am eigenen Leib erfahren. Rassismus kann überall vorkommen und ist wohl auch schon fast jedem wiederfahren. Gerade deswegen hat es mich sehr gefreut, mal ein Buch zu lesen, indem dieses Thema auf solch eine Weise angesprochen wird.

Cover
Das helle fliederfarbene Cover mit den rosa Blumen wirkt im ersten Moment so „leicht“ und „unschuldig“, wodurch es in gewisser Weise den dem Inhalt des Romans widerspricht. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen passt es dennoch. Es ist ein Kontrast zu der schweren Thematik, die einem erwartet, sobald man das Buch aufschlägt.
5/5 Punkte

Inhalt
Dieser Roman ist der erste Roman, den ich von Jodi Picoult gelesen habe. Schon vom Klappentext her wusste ich, dass dieses Buch tief gehen würde und keinesfalls eine leichte Lektüre für Nebenbei ist. Ich sollte recht behalten: Schon die ersten Seiten, in denen Turk (der Vater des verstorbenen Jungen) seinen Werdegang in der rechten Szene wiedergibt ließen mich erschaudern.
Im Laufe der Geschichte merkt man immer mehr, wie verzwickt diese ganze Situation ist und welche große Rolle Rassismus leider auch in der jetzigen Zeit noch spielt.
Toll finde ich es auch, dass Picoult mit Ruth bewusst einen Charakter gewählt hat, der Rassismus keine Chance geben möchte und sich in das „weiße“ Leben integriert hat. Während es Ruths Schwester ist, die in gewisser Weise sehr negativ eingestellt ist und überall Benachteiligungen für Afroamerikaner sieht, trifft dieser rassistische Vorwurf ausgerechnet die positiv eingestellte Ruth.
Ab und zu wurden mir einige Passagen zu ausführlich dargestellt wie beispielsweise Turks Erzählungen zu seiner Vergangenheit und so gebe ich insgesamt
4/5 Punkte.

Schreibstil
Jodi Picoult weiß es, Menschen mit ihren Texten zu berühren.
Als Protagonistin kann man besonders Ruth nennen, doch auch Turk spielt eine große Rolle und so wird meistens aus einen der zwei Ich- Perspektiven geschrieben. Ab und zu wird jedoch auch die Ich- Perspektive andere genutzt, um deren Sicht noch einmal genauer darzustellen. Bei jedem Charakter schafft es die Autorin, genau deren Art und persönlichen Schreibstil darzustellen, sodass man als Leser das Gefühl hat, als erzähle einem gerade tatsächlich der jeweilige Charakter von den Geschehnissen. Diese authentische Art ist wundervoll.
Dennoch möchte ich einen halben Punkt aufgrund der teilweise zu beschreibenden Art abziehen, da sich dadurch manche Seiten einfach zu sehr gezogen haben.
4/5 Punkte

Fazit
Was bleibt es nun abschließend noch zu sagen? Dieses Buch bewegt einen!
Es geht unglaublich tief und zeigt einem, wie erschreckend teilweise noch heute mit Themen wie Rassismus umgegangen wird. Zudem zeigt es auch, was hinter diesem Rassismus stecken kann und bringt einem so zum Nachdenken, denn jeder Mensch hat eine Geschichte, die andere nicht kennen.
4 von 5 Punkte

Veröffentlicht am 20.09.2018

Unbequeme Wahrheiten

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Ruth Jefferson ist seit über 20 Jahren Säuglingskrankenschwester und sie liebt diesen Beruf. Bis eines Tages der Vater eines frischgeborenen Patienten ihr verbietet, das Baby anzufassen - denn Ruth ist ...

Ruth Jefferson ist seit über 20 Jahren Säuglingskrankenschwester und sie liebt diesen Beruf. Bis eines Tages der Vater eines frischgeborenen Patienten ihr verbietet, das Baby anzufassen - denn Ruth ist Afroamerikanerin und der Vater ein Rechtsexremer. Ruth fügt sich der Anweisung ihrer Vorgesetzten, doch kurz darauf stirbt das Baby - in Anwesenheit von Ruth...

Das Buch schlägt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann. Es ist wirklich spannend und man kann die geschilderten Dinge kaum glauben. Die Figuren sind anschaulich und lebensecht ausgearbeitet und wirken sehr lebendig (was sicher daran liegt, dass Jodi Picoult laut des Nachwortes wieder wundervolle Recherchearbei geleistet hat und auch auch viele Interviews führte).
Dieses Buch beschäftigt sich wie fast jedes von Picoult mit einem absoulten Tabu-Thema: der Rassenfrage. Dabei läuft die Handlung auf einem schmalen Grat zwischen Klischee und Realität. An vielen Stellen ist man als Leser fast schon genervt vom Selbstmitleid der schwarzen Protagonistin, doch im nächsten Augenblick schämt man sich für dieses Gefühl, denn dann wird das Klischee sofort aufgehoben durch das, was diese Menschen Tag für Tag erleben. Die Quintessenz des Buches stellt eine absolut unbequeme Wahrheit dar, über die jeder von uns nachdenken sollte! Und auch wenn wir als Deutsche das weit von uns schieben, weil es bei uns dieses Problem nicht zu geben scheint, täuschen wir uns: Denn wir haben andere Probleme,wir haben andere Beispiele, wo Diskriminierung und Ungleichheit jeden Tag stattfindet. Zuallerst ganz unbewusst in unserem Kopf, aber gleichzeitig öffentlich in unserem Alltag und in unserer Politik! Dieses Buch kann man nicht weglegen, ohne dass es etwas in uns bewegt hat. Der Mut, den Jodi Picoult beim Schreiben eines solchen Buches bewies, macht sich bezahlt, denn die unbequeme Wahrheit wirkt....