Cover-Bild Der Graben
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 15.02.2018
  • ISBN: 9783462050820
Herman Koch

Der Graben

Roman
Christiane Kuby (Übersetzer), Herbert Post (Übersetzer)

Wem kannst du trauen, wenn du dir selbst nicht traust?

Als Robert Walter, der beliebte Bürgermeister von Amsterdam, auf einem Neujahrsempfang seine Frau dabei beobachtet, wie sie sich angeregt mit seinem Erzfeind und politischen Gegner unterhält, ist ihm sofort klar: Die beiden müssen ein Verhältnis haben. Auch in seinem weiterem Umfeld tun sich plötzlich Abgründe auf, wobei sich nicht sicher sagen lässt, was real ist und was seiner eigenen Phantasie entspringt. Mit scharfem Blick und bissigem Humor zeichnet Herman Koch in seinem neuen Roman das Bild eines Getriebenen, der nicht eher ruht, bis er den Ast, auf dem er sitzt, auch wirklich durchgesägt hat.

Robert Walter ist ein erfolgreicher Mann. Er ist Bürgermeister von Amsterdam beliebt, jovial und volksnah. Er ist mit einer Südländerin verheiratet, die beiden haben eine fast erwachsene Tochter. Aber Robert Walter traut dem Glück nicht. Vielleicht trügt ja der schöne Schein? Vielleicht hat Gattin Sylvia eine Affäre? Ausgerechnet mit seinem Konkurrenten, dem sterbenslangweiligen Maarten van Hoogstraten? Robert kann es nicht lassen, immer wieder kreisen seine Gedanken um diese Frage. Jedes noch so kleine Detail im Verhalten seiner Frau und des angeblichen Nebenbuhlers wird geradezu manisch begutachtet und interpretiert. Auch sonst läuft es nicht gerade rund für Robert: Seine hochbetagten Eltern kündigen an, trotz guter Gesundheit selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden, eine Journalistin wühlt in Roberts Vergangenheit und fördert Skandalöses zutage.Von politischen Verstrickungen über Eifersucht und Misstrauen bis hin zu Sterbe-Hilfe: Bestseller-Autor Herman Koch lässt in seinem neuen Roman kein aktuelles Thema, kein gesellschaftliches Tabu aus: ein echter Koch eben.

»Herman Koch ist in kürzester Zeit einer meiner Lieblingsautoren geworden.« Stephen KingDer neue Roman des internationalen Bestsellerautors von »Angerichtet« (verfilmt als »Das Dinner« u.a. mit Richard Gere) und »Sommerhaus mit Swimmingpool«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2018

„Der Graben“ ist eine psychologisch hintergründige Geschichte einer Ehe, die immer weiter sich zuspitzt und gegen Ende wirklich spannend wird. Am Ende angekommen, wirkt das Buch und seinen Titel mit seinen vielfältigen Bedeutungen noch lange nach

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Herman Koch, Der Graben, Kiepenheuer & Witsch 2018, ISBN 978-3-462-05082-0

Robert Walter, die Hauptfigur des neuen Romans des bekannten niederländischen Schriftstellers Herman Koch, ist ein beliebter ...

Herman Koch, Der Graben, Kiepenheuer & Witsch 2018, ISBN 978-3-462-05082-0

Robert Walter, die Hauptfigur des neuen Romans des bekannten niederländischen Schriftstellers Herman Koch, ist ein beliebter und in der Öffentlichkeit seiner Stadt als Bürgermeister bekannter Mann. Durch seine Tätigkeit trifft er Hollande und Obama. Eigentlich sollte er vor Selbstbewusstsein strotzen und sich in seinem Erfolg und seiner Beliebtheit sonnen. Doch er hat ein großes Problem. Er kann seinen eigenen Wahrnehmungen nicht mehr trauen. Es geht los damit, dass er bei einem Neujahrsempfang seine Frau Sylvia dabei beobachtet, wie sie sich angeregt mit seinem politischen Erzfeind, dem Dezernenten Hoogstraten unterhält. Für ihn ist sofort klar, dass seine Frau ihm untreu ist und mit dem Dezernenten ein Verhältnis hat, denn dass sie miteinander flüstern, macht sie verdächtig. Wieso befasst sie sich ausgerechnet mit seinem Konkurrenten, dem sterbenslangweiligen Maarten van Hoogstraten?

Doch es ist nicht nur diese Beobachtung, die ihn umtreibt. Auch in seinem weiteren Umfeld scheinen sich Abgründe aufzutun, wobei jeweils nie sicher ist, was Realität ist und was der Phantasie von Robert entsprungen ist. Immer wieder kehren seine Gedanken zum Verhalten seiner Frau zurück. Geradezu manisch beobachtet und interpretiert er jedes kleine Detail ihres Verhaltens und auch der Dezernent steht unter permanenter Beobachtung.

Herman Koch beschreibt scharfsinnig und mit viel hintergründigem Humor einen erfolgreichen Mann, der getrieben von seinen immer heftiger werdenden Wahnvorstellungen, so lange nicht ruht, bis er den Ast, auf dem er sitzt, mit seinem Verhalten wirklich abgesägt hat.

Und es ist nicht nur das angebliche Verhältnis seiner Frau, mit der er doch nach dem Auszug der Tochter eine neue Basis finden sollte, das ihn umtreibt. Seine sehr alten Eltern teilen ihm mit, dass sie trotz guter Gesundheit selbstbestimmt aus dem Leben zu scheiden gedenken und eine Journalistin wühlt in Roberts Vergangenheit und fördert Skandalöses zutage. Hat er wirklich in seiner Jugend ein Verbrechen begangen?

„Der Graben“ ist eine psychologisch hintergründige Geschichte einer Ehe, die immer weiter sich zuspitzt und gegen Ende wirklich spannend wird. Am Ende angekommen, wirkt das Buch und seinen Titel mit seinen vielfältigen Bedeutungen noch lange nach.

Veröffentlicht am 02.03.2021

Ironisch und bissig

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Psychologisch ist dieser Roman äußerst interessant. Alles dreht sich um den so beliebten Amsterdamer Bürgermeister Robert Walter, der zunächst als sehr smart und narzisstisch geschildert wird. Wie er über ...

Psychologisch ist dieser Roman äußerst interessant. Alles dreht sich um den so beliebten Amsterdamer Bürgermeister Robert Walter, der zunächst als sehr smart und narzisstisch geschildert wird. Wie er über sich erzählt, ist einfach amüsant und herrlich zu lesen. Allmählich aber wendet sich das Blatt, als er zu glauben meint, seine Ehefrau betrüge ihn mit seinem ihm unsympathischen Mitarbeiter. Fast manisch sucht er fortan nach Beweisen der Untreue seiner Frau und steigert sich in seinen Wahn hinein. Daneben tun sich noch weitere Gräben auf, wie etwa dass seine betagten Eltern Suizid begehen wollen. Roberts Überforderung nimmt zu.
Für den Leser bleibt letztendlich unklar, was real ist und was nur der Fantasie bzw. der Vorstellung Roberts entspringt. Schade, dass das Geheimnis, aus welchem Land die Ehefrau stammt, nicht gelöst wird, um das Robert ein ziemliches Gewese macht. Die Geschichte ist typisch Koch, ironisch und bissig.
Ein gut unterhaltender Roman.

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Veröffentlicht am 01.07.2018

Hintergründig

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Beruflich und gesellschaftlich erfolgreich und absolut von sich selbst überzeugt, zeigt der Amsterdamer Bürgermeister Robert Walter dennoch eine nicht unbedeutende Schwäche: ihn plagt die Eifersucht. In ...

Beruflich und gesellschaftlich erfolgreich und absolut von sich selbst überzeugt, zeigt der Amsterdamer Bürgermeister Robert Walter dennoch eine nicht unbedeutende Schwäche: ihn plagt die Eifersucht. In dem Dezernenten Maarten Van Hoogstraaten glaubt er einen Konkurrenten um die Gunst seiner Frau zu erkennen. Nun sucht er nach Hinweisen für eine mögliche Affäre der beiden und interpretiert jedes Wort, jede Geste seiner Frau und seines Arbeitskollegen.
Doch es geht dem Autoren nicht nur um Walters Unsicherheit und Skepsis. Herman Koch spricht ganz aktuelle, ernste Themen an, wie etwa Flüchtlingsproblematik, Fremdenhass, Umweltprobleme, Selbstmord und erweiterten Suizid. Hautnah und gänzlich ungefiltert erhalten wir Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten und erleben gewissermaßen durch seine Sicht seinen Alltag.
Wie gewohnt schlägt Koch bei seinen Milieuschilderungen einen lockeren, leichten Ton an. Mit Witz und Ironie zeigt er menschliche Schwächen auf und verbindet auf geistreiche Art Unterhaltung mit Tiefsinn. So wie Robert Walter als Protagonist und Mittelpunkt des Romans fungiert, so empfindet er sich auch selbst als Zentrum, sein ganzes Denken kreist um sein Ego. Und das ist nicht der einzige „Graben“, der sich zwischen Walters Sicht auf die Welt und der Realität auftut.
Mein Fazit: Ein hintergründiger Roman, der es schafft, auf spannende und amüsante Art zum Nachdenken anzuregen.