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Veröffentlicht am 29.10.2018

Ein toller Sommerroman

Herz und Tal
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Die Protagonisten und ihre Geschichte
Nachdem die Ärztin Emilia Jonasson herausgefunden hat, dass ihr Liebhaber verheiratet ist, verlässt sie recht überstürzt ihre Heimat und zieht von Norddeutschland ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte
Nachdem die Ärztin Emilia Jonasson herausgefunden hat, dass ihr Liebhaber verheiratet ist, verlässt sie recht überstürzt ihre Heimat und zieht von Norddeutschland in den Chiemgau. Sie freundet sich schnell mit ihrer Pensionswirtin Theresa Leitner an, doch dass deren mutmasslicher Ehemann Max mit ihr flirtet, macht sie wütend und lässt sie zu Max auf Distanz gehen, obwohl ihr Herz eine ganz andere Sprache spricht.

Max hat als Polizist in München gearbeitet und kehrt nun in seine Heimat zurück, um künftig dort Dienst zu tun. Nachdem Emilia endlich klar wird, dass Max nicht etwa Theresas Mann, sondern ihr Zwillingsbruder ist, nähern sich die beiden an. Doch auch Max hat eine Vergangenheit und die holt ihn ein.

Meine Gedanken zum Buch
„Landliebe“ von Jana Lukas hatte mir richtig gut gefallen und deswegen war für mich klar, dass ich auch unbedingt „Herz und Tal“ lesen wollte.

Jedes Kapitel wird von witzigen Notrufen eingeleitet, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben und egal, wie skurril der Notruf auch klingt, die entsprechenden Ereignisse, die zum Notruf geführt haben, sind hinterher immer Teil der Geschichte. Die Idee hat mir sehr gut gefallen.

Der Schauplatz im Chiemgau ist natürlich eine hervorragende Vorlage für tolle bildhafte Beschreibungen der Landschaft. Aber Jana Lukas hat sich nicht nur einen tollen Schauplatz ausgesucht, sie hat auch sehr sympathische Haupt- und Nebenfiguren geschaffen. Neben Theresa und Max leben auch ihr gemeinsamer bester Freund seit Kindertagen und ihr Vater auf dem Kastanienhof, eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft, die mich begeistern konnte.

Etwas ins Stocken bin ich geraten, wenn Theresa und Max in Gedanken miteinander kommuniziert haben. Sicherlich haben sie als Zwillinge eine ganz besondere Verbindung zueinander und dass der eine merkt, was der andere denkt oder fühlt, ist für mich durchaus plausibel. Aber dass sie nicht nur einzelne Gedanken austauschen, sondern trotz räumlicher Distanz ganze Gespräche führen oder, im Umkehrfall, den anderen bewusst aus den eigenen Gedanken ausschließen, damit derjenige nicht „lesen“ kann, was im Kopf des anderen vorgeht, das war mir zu unrealistisch.

„Herz und Tal“ ist ein toller Sommerroman, sicherlich ist vieles vorhersehbar, aber für mich zählt, dass mich die gefühlvolle Geschichte fesseln und gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Kurzweilig mit starken Protagonisten

Bis Mittwoch unter der Haube
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Inhalt
Blake Harrison ist ein waschechter britischer Herzog. Als Self-made-Millionär hat er das Geld aus dem Erbe seines verstorbenen Vaters gar nicht nötig. Aber hier geht es ums Prinzip, denn mit seinem ...

Inhalt
Blake Harrison ist ein waschechter britischer Herzog. Als Self-made-Millionär hat er das Geld aus dem Erbe seines verstorbenen Vaters gar nicht nötig. Aber hier geht es ums Prinzip, denn mit seinem Vater hat er sich bereits zu Lebzeiten nicht verstanden und dass stattliche Vermögen, das seiner Schwester und ihrer Mutter helfen würde, den Lebensstandard beizubehalten, würde an einen Cousin und verschiedene Organisationen fallen, wenn er nicht bis zu seinem 35 Geburtstag verheiratet ist.

Er hätte sich direkt nach der Testamentseröffnung vor rund fünf Jahren um dieses „Problem“ kümmern können, aber keine seiner Geliebten ist für die Rolle seiner Ehefrau in Frage gekommen. Nun eilt die Zeit und er beschließt, eine Ehefrau auf Zeit zu buchen und dafür engagiert er die Agentur Alliance von Sam Elliot. Beim ersten Treffen stellt sich heraus, dass Sam eine Samantha ist und mit ihrer Stimme auch für ganz bestimmte Hotlines arbeiten könnte. Blake beschließt, dass er keine Frau aus Sams Agentur haben will, sondern er will die Chefin, die eigentlich gar nicht zur Verfügung steht.

Anfangs ziert Sam sich noch. Doch mit dem Geld, dass Blake ihr bietet, wäre ihre Schwester, die in einem Pflegeheim ist, über viele viele Jahre versorgt und so stimmt sie zu und unterschreibt einen Vertrag als Ehefrau für ein Jahr.

Allerdings hat sie ein klitzekleines Problem, sie findet Blakes Aussehen und seinen Charme sehr anziehend, nur war Verlieben nicht Bestandteil des Vertrages …

Protagonisten
Samantha Elliot ist eine Kämpferin. Die Verhaftung ihres Vaters, der viele Menschen und ihr Geld betrogen hat, sorgte in den Staaten für großes Aufsehen, das ihre Mutter nicht verkraftet hat, weswegen sie sich das Leben nahm. Ihre Schwester Jordan hat einen Selbstmordversuch zwar überlebt, aber einen Schlaganfall erlitten und ist seither ein Pflegefall. Das Ersparte, was Sam sich auf die Seite gelegt hat und das, was sie nun verdient, reicht zum Leben, um ihre Agentur zu betreiben und ihre Schwester in einem guten Pflegeheim unterzubringen. Für sich selbst benötigt sie nicht viel.

Als frühere „Tochter aus reichem Hause“ findet sie sich schnell in ihrer neuen Rolle als Herzogin zurecht, doch die Anwälte von Blakes verstorbenen Vater, Blakes Cousin und auch eine Geliebte von Blake lassen nichts unversucht, um das frisch vermählte Paar zu diskreditieren, insbesondere ist ihnen natürlich daran gelegen, die Scheinehe aufzudecken.

Blake und Sam finde ich gut gezeichnet, sie stehen mit beiden Füßen auf dem Boden und wissen, was sie wollen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Summen, mit denen die beiden um sich werfen, aber das ist natürlich dem Plot geschuldet und ich habe mich auch recht schnell an die vielen Nullen gewöhnt.

Handlung
Es kommt natürlich, wie es kommen muss, Sam empfindet etwas für Blake, Blake findet Sam anziehend und die beiden schließen eine Zusatzvereinbarung darüber, ihre körperliche Zuneigung für dieses eine Jahr zuzulassen und abzuwarten, wie sich dieser Teil ihrer Beziehung entwickelt.

Es gibt einige sehr detailliert beschriebene Liebesszenen, die aber eher sinnlich und gar nicht platt sind.

Auf die Probleme, die die Scheinehe mit sich bringt, waren die beiden grundsätzlich vorbereitet, aber es wird viel schlimmer, als sie dachten. Außerdem hat Sam, was Beziehungen betrifft, noch ein Stück Vergangenheit aufzuarbeiten.

Fazit
Bei diesem Buch handelt es sich um eine romantische Geschichte, die mir von der Handlung her das bietet, was ich von einem guten Frauenroman erwartet und die mich gut unterhalten hat. Sie beinhaltet zwar absehbare Wendungen, ist aber kurzweilig und hat starke Protagonisten, die mich beide überzeugen konnten.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Vorhersehbar, aber gut

Sex and the Dorf
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Inhalt:

Nach mehreren Jahren Beziehung hat Simon mit Caro Schluss gemacht, weil der „Sex mit ihr langweilig ist“. Caro beschließt, Hamburg zu verlassen und einen Neuanfang zu starten.

Ihre Bewerbung ...

Inhalt:

Nach mehreren Jahren Beziehung hat Simon mit Caro Schluss gemacht, weil der „Sex mit ihr langweilig ist“. Caro beschließt, Hamburg zu verlassen und einen Neuanfang zu starten.

Ihre Bewerbung bei einer Provinzzeitung hat Erfolg und Caro zieht aufs Land, wo sie direkt für ihre erste Reportage über einen Skandal in Büttelsbüttel recherchieren soll: Ein Auto parkt unerlaubt in einer Einfahrt und blockiert damit die Zufahrt zu einem landwirtschaftlichen Anwesen. Caro wird schnell klar, dass sich ihre Vorstellungen von ihrem neuen Leben und die Realität nicht einmal im Ansatz überschneiden.

Aber bevor sie klein beigeben kann, trifft sie auf „Saranya“, die andere Neue im Dorf und auf Nelly, die das Café im Heimatmuseum betreibt. Die drei Frauen sind alle über 30 und Single, eine Tatsache, die sie zunächst zu Verbündeten in Sachen Männer, Sex und Liebe und später auch in Sachen Dorfrettung macht.


Protagonisten

Carolin „Caro“ Punke hat es schwer getroffen, dass Sven sich von ihr getrennt hat, aber sie hat sich aufgerafft und will nach vorne schauen und sich dem Projekt „Glücklich sein“ widmen. Dass sich ihre Vorstellungen vom Landleben nicht erfüllen, der Job nicht das ist, was sie sich vorgestellt hat und sie keine Menschenseele in ihrer neuen Heimat kennt, macht ihr schwer zu schaffen.

Irmela „Saranya“ Fuchs stand kurz vor einem Zusammenbruch, als sie ihre Koffer in München gepackt hat um sich eine Auszeit zu nehmen. Sie hat sich in den letzten Jahren viel zu viel zugemutet und Glück gehabt, dass sie rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Bei den Männern lässt sie nichts anbrennen.

Nele „Nelly“ Bente ist ein richtiges Landei. Außer ihrem Dorf hat sie noch nicht viel von der Welt gesehen und was Männer betrifft, schwärmt sie eher aus der Ferne.

Johan Groß ist der Sohn von Caros Vermieter und bringt deren Herz ganz schön in Unruhe.


Meine Gedanken zum Buch

In „Sex and the Dorf“ geht es nicht nur um die drei Single-Frauen und ihre Erlebnisse, Julia Kaufhold hat ihre Geschichte um viele Charaktere und Geschichten aus dem Dorfleben ergänzt und jeden Dorfbewohner sehr individuell gestaltet. Besonders gefallen hat mir Wilma, die für ihre 90 Jahre erstaunlich offen über Sex spricht, sowie Caros Vermieter Knut, der ihr immer eine helfende Hand und eine starke Schulter zum Anlehnen reicht.

Trotz des Humors und des Wortwitzes bringt die Autorin auch ein sehr ernstes Thema auf den Tisch, denn Caro stellt fest, dass Knut zunehmend verwirrter erscheint und sie und Knuts Sohn Johan müssen sich mit dem Thema Demenz befassen. Doch auch die Schwere dieses Themas hat Julia Kaufhold wunderbar leicht umgesetzt.

Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte ist humorvoll und sehr unterhaltsam, auch wenn wenn vieles vorhersehbar ist.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Die Inselbewohner wachsen mir ans Herz

Stürmische Tage auf Anchor Island
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Inhalt

Die Familie Dempsey lebt auf Anchor Island, während Sohn Lucas auf dem Festland arbeitet und wohnt.

Als sein Vater einen Herzinfarkt erleidet, kommt Lucas auf die Insel, um im Familienbetrieb ...

Inhalt

Die Familie Dempsey lebt auf Anchor Island, während Sohn Lucas auf dem Festland arbeitet und wohnt.

Als sein Vater einen Herzinfarkt erleidet, kommt Lucas auf die Insel, um im Familienbetrieb mitzuhelfen. Dort begegnet er seiner ehemaligen Verlobten wieder, die zwischenzeitlich mit seinem Bruder liiert ist.

Und er begegnet Sid, der Frau, die sich schon vor Jahren in ihn verliebt hat, ohne, dass er davon weiß. Und selbst wenn er es wüsste, sie ist so gar nicht sein Typ und außerdem sucht er keine feste Beziehung, denn sobald sein Vater wieder einsatzfähig ist, wird er wieder weggehen, um weiter an seinen Karriere-Plänen zu arbeiten.


Meine Gedanken zum Buch

Lucas Dempsey ist durch und durch Anwalt. Mit ein Grund, warum er seine ehemalige Verlobte an seinen Bruder verloren hat, doch trotz der seltsamen Konstellation hegt er keinen Groll, sondern stellt das Glück der beiden in den Vordergrund. Als sein Vater ausfällt, zögert er nicht und springt ein, dafür legt er seine Karriere-Pläne zunächst auf Eis. Mit Lucas bin ich mich im ersten Buch dieser Reihe nicht richtig warm geworden, in dieser Geschichte hingegen, hat er mir richtig gut gefallen.

Sid Navarro wird von ihren Kollegen und Freunden nicht als Frau wahrgenommen, was nicht nur an ihrem Beruf als Mechanikerin, sondern auch an ihrem Auftreten liegt. Als sie anbietet, ebenfalls bei den Dempseys auszuhelfen, hat sie nicht bedacht, dass sie Tag für Tag mit Lucas zusammen arbeiten muss, dem Mann, in den sie sich bereits während der Schulzeit verliebt hat. Sie weiß genau, dass sie nicht sein Typ ist, aber das macht die ganze Situation nicht besser.

Lucas ist nicht auf den Mund gefallen und Sid schon zwei Mal nicht, daher sind die Auseinandersetzungen der beiden sehr unterhaltsam.

Nach dem ersten Buch hatte ich geschrieben, dass die Handlung mit einem ordentlichen Schuss Romantik versehen ist und dass mir die Inselbewohner ans Herz gewachsen sind, daran hat sie auch nach diesem zweiten Teil nichts geändert.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Ordentlicher Schuss Romantik

Liebesglück auf Anchor Island
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Inhalt
Beth soll die Eltern ihres Freundes Lucas kennen lernen, doch das ist gar nicht so einfach, denn Lucas Familie lebt auf Anchor Island und diese Insel ist nur mit einer Fähre erreichbar. Das wäre ...

Inhalt
Beth soll die Eltern ihres Freundes Lucas kennen lernen, doch das ist gar nicht so einfach, denn Lucas Familie lebt auf Anchor Island und diese Insel ist nur mit einer Fähre erreichbar. Das wäre ein Problem, was sich bewältigen lässt, wenn Beth nicht aus einem Kindheitstrauma heraus Angst vor Wasser hätte.

Weil Lucas länger arbeiten muss, muss sie die Reise auch noch alleine antreten und während der Fahrt auf der Fähre überkommt Beth die Angst. Als ein Hund sie anstupst, blickt sie in die wunderschönen Augen seines Besitzers Joe, der sie in ein Gespräch verwickeln und damit von ihrer Panik ablenken kann. Seine Gegenwart verschafft Beth ein Prickeln, das sie nicht wahr haben will, schließlich gehört ihr Herz bereits Lucas. Und es kommt noch schlimmer:

Auf der Insel ist Beth täglich mit Joes Gegenwart konfrontiert, denn Joe ist der Bruder von Lucas und damit ihr zukünftiger Schwager.

Protagonisten
Elisabeth „Beth“ Chandler ist bei ihren Großeltern aufgewachsen, diese wollten, dass sie Anwältin wird und Beth hat sich dem Wunsch untergeordnet. In der Kanzlei, in der sie arbeitet, übernimmt sie nur Recherchearbeiten und traut es sich auch gar nicht zu, in der ersten Reihe zu stehen. Beth hat ihre eigenen Bedürfnisse immer zurückgestellt, zum einen, um es allen anderen recht zu machen, zum anderen, damit die Menschen einen guten Eindruck von ihr haben. Ihr Freund Lucas ist mit seiner Arbeit verheiratet und zieht es gar nicht in Erwägung, dass sein Job auch einmal hinter Beth Bedürfnissen anstehen könnte.

Joe ist ein sehr offener Mensch, der seine Meinung stets kund tut und Beth auch klar macht, dass sie ein Recht auf die Erfüllung ihrer Wünsche und Bedürfnisse hat. Auch wenn er gelegentlich bärbeißig erscheinen mag, ist er ein sehr einfühlsamer Mensch, dem das Wohl seiner Mitmenschen und auch die Insel sehr am Herzen liegen. Doch auch Joe hat eine Vergangenheit, die ihn in der Geschichten einholt.

Gedanken zum Buch
Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht und ich habe mich gefragt, ob Terri Osburn es schafft, den Bogen so zu spannen, dass die Geschichte am Ende noch glaubwürdig erscheint. Und nun kann ich sagen, ja, das hat sie geschafft.

Der Plot ist unterhaltsam, zum Teil sehr humorvoll, zum Teil aber auch ernst, insbesondere dann, wenn die Autorin preis gibt, wie sehr sich ein Mensch für andere verbiegt, ohne an sich selbst zu denken.

Die Handlung ist mit einem ordentlichen Schuss Romantik versehen, den guten Eindruck des Buches haben die Nebendarsteller in Form zahlreicher liebenswerter Inselbewohner abgerundet. Einige von ihnen sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich spiele bereits mit dem Gedanken, mir auch die Nachfolgebände über die Geschehnisse auf Anchor Island zuzulegen.

Gabi Franke hat mir als Erzählerin ebenfalls gut gefallen, sie hat eine sehr angenehme Stimme, der ich stundenlang zuhören könnte.

Wenn ich etwas kritisiere, dann höchstens, dass die Geschichte gegen Ende nicht mehr ausführlich herausgearbeitet war, sondern die Geschehnisse Knall auf Fall hintereinander angereiht waren.