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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Englische Familiensaga

Die Jahre der Leichtigkeit
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Das Cover des Buches ist sehr anziehnend, es sieht nach gemütlichen Lesestunden aus. Und so war es dann auch. Ich konnte sehr gut bei diesem Buch entspannen und mir kam entgegen, dass ich gerade auf dem ...

Das Cover des Buches ist sehr anziehnend, es sieht nach gemütlichen Lesestunden aus. Und so war es dann auch. Ich konnte sehr gut bei diesem Buch entspannen und mir kam entgegen, dass ich gerade auf dem Downton Abbey Trip war. So konnte ich mir die Mitglieder dieser Familie noch besser vorstellen.
Auf Seite 195 glaubte ich ein Dejavue zu haben, als es um den Herrn Schicklgruber ging, der Anstreicher über den jeder lachte und niemand ihn ernst nahm. Sein Name Hitler wurde später dann sehr bekannt. Und mir läuft dann ein Schauer über den Rücken, wenn ich bedenke, es gibt auch heute einen Politiker über den die Meisten lachen. Hoffen wir, dass doch einiges aus der Vergangenheit gelernt wurde.
Jeder in der Familie Cazalet geht anders mit den drohenden Veränderungen um, oder sie nehmen sie einfach nicht so wahr. Vielleicht ist es auch schwer in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg, der soviel Leid brachte, zu glauben dass es wieder in den Abgrund geht.
Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, wie schon gesagt: es ist etwas zum Entspannen.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Problemschwestern

Schwestern für einen Sommer
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Inhalt: Könntest du deiner Schwester den schlimmsten Verrat verzeihen?
Die Sommer im Strandhaus ihrer Großmutter: Das war für die Halbschwestern Cassie und Julie die schönste Zeit ihres Lebens. Sie waren ...

Inhalt: Könntest du deiner Schwester den schlimmsten Verrat verzeihen?
Die Sommer im Strandhaus ihrer Großmutter: Das war für die Halbschwestern Cassie und Julie die schönste Zeit ihres Lebens. Sie waren sich so nah. So, wie es nur beste Freundinnen, Komplizinnen, Vertraute sein können. Aber nach einer schrecklichen Tragödie vor fast fünfzehn Jahren gibt es nur noch Schweigen und Schmerz zwischen ihnen. Jetzt ist es der letzte Wunsch ihrer Großmutter, der sie zwingt, noch einmal einen gemeinsamen Sommer im Haus in den Hamptons zu verbringen. Werden sie sich den Familiengeheimnissen stellen, oder riskieren sie, einander für immer zu verlieren?
Quelle: Klappentext



Mir persönlich fiel vor allem zuerst das Cover auf. Wahrscheinlich war es der weite Strand, die zwei Frauen die Hand in Hand dort lang gehen und das tolle Haus im Hintergrund, die mich sehr beeindruckten. Zudem hat das Cover auch eine sehr schöne Farbgebung.
Die Leseprobe gefiel mir super und es hörte sich alles sehr spannend an.
Doch dann kamen leider sehr langatmige Strecken, an denen ich fast verzweifelte und das Buch in Ecke schmeißen wollte. Für mich ging es einfach nicht weiter. Dann habe ich mich durchgequält und siehe da, ab etwa der Mitte des Buches stellte es sich auch als lohnend heraus. Endlich ging es jetzt an das Eingemachte und es wurde noch einigermaßen spannend.

Fazit: Ein nettes Buch, als leichte Sommerlektüre auf alle Fälle lesenswert.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Skurriler Krimi

Ed ist tot
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Jen Carter liebt Prosecco und Bücher. Sie arbeitet als Buchändlerin in Glasgow und trifft ab und an ihren chaotischen Freund Ed. Ihren Traum von der Schriftstellerein hat sie an den Nagel gehangen. ...

Jen Carter liebt Prosecco und Bücher. Sie arbeitet als Buchändlerin in Glasgow und trifft ab und an ihren chaotischen Freund Ed. Ihren Traum von der Schriftstellerein hat sie an den Nagel gehangen. Eines Tages ersticht sie ganz aus Versehen ihren Freund und nun fängt das Desaster an: die Leiche muss weg, im Wandschrank liegen jede Menge Geld und Drogen. Wohin damit?
Natürlich ruft dieses Geschehen recht dunkle Gestalten auf den Plan und eine Odysse durch Schottland beginnt für Jen. Sie muss sich wehren und sei es auch nur mit einer unscheinbaren Bratpfanne. In kürzester Zeit ist sie die meistgesuchte Frau in Schottland, mit dem Titel: gefährliche Serienkillerin.

Soweit hört sich das Buch sehr gut und spannend an, vor allem verspricht es in die Kategorie: Schwarzer Humor zu fallen.
Zu Beginn ist es auf alle Fälle sehr humorvoll und schwarz, doch bereits nach den ersten zwei Teilen ist es nur noch tiefschwarz. Ich empfand den Humor wie weggeblasen.
Um dieses Buch als Krimi mit rabenschwarzen Humor zu bezeichnen, sind mir die nachfolgenden Kapitel einfach zu brutal. Das hat nichts damit zu tun, dass ich der Meinung wäre, Opfer werden zu Tode gestreichelt. Das auf gar keinen Fall, aber es ist auch nicht die Spur Lustiges zu erkennen.
Allenfalls könnte man es als rabenschwarze Satire bezeichnen.
Auf jeden Fall ist das Buch sehr gut lesbar. Man kommt schnell durch, weil es einige gute Spannungsbögen enthält.
Was mir auch noch gefehlt hat: wenigstens eine ganz kleine Spur von Logik.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Kalt und ohne Emphatie

Untreue
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In seinem neuen Roman Untreue schreibt Paulo Coelho über eine junge Frau die eigentlich alles im Leben hat, was man sich wünschen kann. Verheiratet mit einem liebenswert Mann, der zudem noch über viel ...

In seinem neuen Roman Untreue schreibt Paulo Coelho über eine junge Frau die eigentlich alles im Leben hat, was man sich wünschen kann. Verheiratet mit einem liebenswert Mann, der zudem noch über viel Geld verfügt, zwei Söhne und einen Job als Redakteurin. Doch dieses Leben füllt Linda nicht aus. Als sie einen Jugendfreund, der inzwischen ein bekannter Politiker in der Schweiz ist, interviewt, beginnt sie eine Affäre mit ihm.

Bisher habe ich die Bücher von Coelho gern gelesen. Doch dieses Buch hat mich maßlos enttäuscht.
Die Protagonistin leidet wohl unter Depressionen oder besser gesagt Langeweile. Sie hat Alles, braucht sich auch keine Gedanken um banale Dinge des Lebens zu machen, wie: was essen wir heute, reicht das Geld noch bis zum Ende des Monats, wer putzt die Fenster, bügelt die Wäsche, wo bleiben die Kinder wenn wir etwas vorhaben. Für dies ist ausreichend gesorgt, genügend Geld ist vorhanden, den Haushalt schmeisst die Haushaltshilfe und die Kinder nehmen die Großeltern. Doch gegen ihre Langeweile hat Linda kein Patentrezept.

Ausser bei dem Ehemann konnte ich bei den anderen Protagonisten keinerlei Emphatie erkennen. Alle wirken irgendwie kalt und sehr auf sich selbst bezogen. Unter Leidenschaft verstehe ich etwas anderes. Bis auf Linda, den Jugendfreund Jacob und dessen Ehefrau Marianne, wird nicht ein einziger Name genannt. Die Kinder scheinen nebenher mit zu laufen, während des Lesens habe ich oft vergessen dass Linda Kinder hat. Lediglich der namenlose Ehemann wendet sich Linda liebevoll zu. Für Jacob scheint sie nicht mehr als ein Seitensprung von vielen zu sein.
Man erfährt einiges in dem Buch über die Schweiz und die Schweizer und über die Stadt Genf. Dies ist einer der wenigen positiven Aspekte in diesem Buch. Es gibt auch Nachhilfe im Fach Geschichte in einigen Bereichen.
Oft werden mit (von mir so empfunden) erhobenem Zeigefinger die wichtigsten Grundlagen des Zusammenlebens erklärt. Immer wieder wird die Liebe beschworen, doch anscheinend ist nur einer der Protagonisten dazu fähig.
Provokativ erscheint der Roman in keiner Weise, dazu läßt die Kälte der Personen einen zu sehr einfrieren. Das einzige Gefühl dass bei mir beim Lesen aufkam war, dass Coelho hier seine sexuellen Phantasien auslebt.
Fazit:
Von Coelho bin ich gute Bücher gewohnt. Doch dieses Buch muss man nicht lesen.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Enttäuschend

FREMDER
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Inhalt: Talea und Johann Schmees haben gerade ihre Einkäufe in Aurich erledigt und sind auf dem Weg zu Taleas Eltern. Plötzlich schreit Talea auf und sagt ihrem Mann: da war ein Müllsack, aus dem eine ...

Inhalt: Talea und Johann Schmees haben gerade ihre Einkäufe in Aurich erledigt und sind auf dem Weg zu Taleas Eltern. Plötzlich schreit Talea auf und sagt ihrem Mann: da war ein Müllsack, aus dem eine Hand herausragt.
Wie sich dann herausstellt, ist der Sack gefüllt mir abgesägten Händen und Füßen verschiedener Mordopfer. Wo befinden sich die dazugehörigen Torsos? Das versuchen das Ermittlerpaar Jan Krömer und Lisa Berthold herauszufinden.

Meine Meinung dazu:
Nachdem ich die Leseprobe zu dem Buch Fremder von Moa Graven gelesen hatte, konnte ich es kaum erwarten endlich das vollständige Buch zu erhalten, um weiter zu lesen. Ich dachte, woooowww das ist es, ein Regionalkrimi spannend, aufregend und klug geschrieben.
Doch wie enttäuscht war ich, als ich die folgenden Seiten las. Irgendwie dümpelte alles dröge vor sich hin und mir kamen erste Zweifel an meiner Einschätzung. Ich tat sie damit ab, vielleicht muss die Story erst in Fahrt kommen. Es floß aber leider nichts.
Das im beschaulichen Aurich mehr als zwanzig Menschen auf bestialische Art und Weise abgeschlachtet wurden, scheint kaum jemanden zu interessieren. Die beiden Kommissare sind mit sich selbst und mit brisanten politischen Themen beschäftigt, die reichlich Abends auf der Bank hinter dem Haus diskutiert werden. Dies wird noch mehr, als sie einen Asylanten als Praktikanten erhalten.
Eine KTU fällt auch kaum auf, die scheint so gut wie nichts zu tun. Auch eine Pathologie nimmt ihre Arbeit nicht auf. Es werden weder Spuren gesichert noch groß verfolgt. Ermittlungsrelevante Tätigkeiten würde ich sagen gleich Null.
Das Ermittlerpaar wirkt auf mich plan- und ziellos.
Ziemlich zum Schluss des Romans sagt die Kommisarin mit Blick auf das Bild der auf einen gestapelten Torsos: ich glaube, ich werde nie wieder Fleisch essen.
Na toll!

Fazit: Leider ein sehr langweiliger Krimi dem einfach alles fehlt.