Profilbild von BuecherwurmNZ

BuecherwurmNZ

Lesejury Star
offline

BuecherwurmNZ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BuecherwurmNZ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Hervorragend

Der dritte Zwilling
0

Inhalt
Die junge und ehrgeizige Psychologieprofessorin Dr. Jeannie Ferrami führt eine Genforschung durch, mit der sie herausfinden will, ob die Kriminalität angeboren ist oder von den Einflüssen der Umgebung ...

Inhalt
Die junge und ehrgeizige Psychologieprofessorin Dr. Jeannie Ferrami führt eine Genforschung durch, mit der sie herausfinden will, ob die Kriminalität angeboren ist oder von den Einflüssen der Umgebung ausgeht. Dazu ist sie immer auf der Suche nach eineiigen Zwillingen, die getrennt voneinander aufgewachsen sind. Durch ein selbst entwickeltes Suchprogramm stößt sie auf Steve Logan und einen anderen Mann, die sich um Verwechseln ähnlich sehen. Steve Logan wird eines Verbrechens beschuldigt und durch das Opfer identifiziert, aber er schwört, es sei unschuldig. Da Steves Zwilling im Gefängnis sitzt, macht sich Jeannie Ferrami auf die Suche nach einem möglichen dritten Zwilling.

Meine Meinung
Die Geschichte ist abwechselnd aus Jeannies, Steves und Berrington Jones (Jeannies Chef) erzählt, wodurch verschiedene Blickwinkel beleuchtet werden. Bereits zu Beginn werden die Charaktere gut dargestellt, so dass man sie kennen lernt. Im Gegensatz zu Berrington sind mir Jeannie und Steve sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefiebert und gebangt. Die Zwillingscharaktere wurden gut dargestellt und Follett arbeitete ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.

Anfangs fängt die Geschichte langsam an. Trotzdem besteht von Beginn an und durchgehend eine sehr hohe Spannung, bis es am Ende zum großen Showdown kommt.

Mit dem ersten Satz ist man sofort in der Geschichte. Die Handlung wird gut dargestellt und beschrieben, so dass man ihr leicht folgen kann. Folletts Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und er bedient sich guter Vergleiche.
„Steve kam sich vor, als hinge er mit den Fingerspitzen an einer steilen Felswand. Ein Wort von [der Richterin] könnte ihn retten. Ließ sie ihn jedoch nicht auf Kaution frei, wäre es, als stürze er in einen bodenlosen Abgrund“ S. 238

Das Thema der Genforschung wird verständlich erklärt und ist gut in die Geschichte eingebettet.

Fazit
Ein sehr spannender und kurzweiliger Roman mit gut ausgearbeiteten Charakteren und einer interessanten und gut dargestellten Thematik.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Gewaltig

Der Schwarm
0

Inhalt

Plötzlich geschehen weltweit unerklärliche Dinge: In Peru verschwindet ein Fischer spurlos. Vor Norwegen werden merkwürdige „Würmer“ entdeckt, die in Massen hunderte Quadratkilometer Meeresboden ...

Inhalt

Plötzlich geschehen weltweit unerklärliche Dinge: In Peru verschwindet ein Fischer spurlos. Vor Norwegen werden merkwürdige „Würmer“ entdeckt, die in Massen hunderte Quadratkilometer Meeresboden bedecken. An der kanadischen Küste greifen Wale plötzlich Menschen an.
Handelt es sich hierbei um zufällige Ereignisse oder besteht ein größerer Zusammenhang? Sigur Johansen, norwegischer Biologe, befürchtet letzteres. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Experten sucht er die Ursache für diese seltsamen Vorfälle und versucht verzweifelt, die schrecklichen Ereignisse, die die Menschheit bedrohen, zu beenden.

Meine Meinung

Zu Beginn erfährt man von den merkwürdigen Ereignissen und begleitet die beiden Protagonisten Sigur Johansen bei der Erforschung der Würmer vor Norwegen und Leon Anawak bei den Walangriffen an der kanadischen Küste. Dabei ist die Handlung derart spannend, dass man die Luft anhält und das Buch nicht mehr aus den Händen legen kann. Die Spannung kann man förmlich greifen. Und das ist nicht übertrieben. So spannend wie das erste Drittel dieses Buches war noch keine Geschichte, die ich bisher gelesen habe. Auch wenn die Spannung im Rest des Buches nicht mehr so derartig hoch ist wie am Anfang, ist es doch sehr spannend, dass man unbedingt wissen will, ob die Wissenschaftler die Ursache für die Ereignisse finden und dem Schrecken ein Ende setzen können und die Menschheit überlebt. Im letzten Drittel kommen einige wissenschaftliche Erklärungen und technische Details, die für mich zu viel waren und dadurch die Handlung nur schleppen voranging. Allerdings waren das nur ein paar Seiten und zum Schluss steigt die Spannung noch einmal rasant an.

Die Erzählung ist auch deshalb so spannend, weil Schätzing einen sehr, sehr anschaulichen und bildhaften Schreibstil hat, so dass ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass ich mir im Kino einen Film anschaue.

Geschickt wurden verschiedene Sichtweisen und Ereignisse durch die verschiedenen Wissenschaftler betrachtet. Zudem passiert sehr viel im Buch, was nicht vorhersehbar war.

Man merkt, dass Schätzing für das Buch ausführlich recherchiert hat. In die Geschichte sind viele Informationen über Wale, das Meer und dessen Verschmutzung eingebettet. Das ist wirklich sehr interessant und stört den Lesefluss überhaupt nicht. Man denkt über das Handeln der Menschen nach und sieht die Welt nach diesem Buch etwas anders.

Fazit

Schätzing erzählt uns sehr anschaulich und bildhaft etwas über das Meer, ihre Bewohner und dessen Verschmutzung durch den Menschen, was einen zum Nachdenken bringt. Man begleitet die Protagonisten bei den Ereignissen und verfolgt gebannt die Erforschung der Vorfälle und die Anstrengungen, die zum Beenden dieser Probleme unternommen werden. Dabei ist das Buch so spannend, dass man es nur schwer aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Blick in die faszinierende Welt der Pinguine

Unverfrorene Freunde
0

Klemenz Pütz erforscht seit fast dreißig Jahren Pinguine. Dazu reist er in die Antarktis und andere Gebiete, die von Pinguinen bevölkert sind, wie z.B. den Falklandinseln im Atlantik. In diesem Buch beschreibt ...

Klemenz Pütz erforscht seit fast dreißig Jahren Pinguine. Dazu reist er in die Antarktis und andere Gebiete, die von Pinguinen bevölkert sind, wie z.B. den Falklandinseln im Atlantik. In diesem Buch beschreibt er, wie die Tiere leben, was sie an Land und im Meer tun. Zudem führt er an, wie die veränderten Umweltbedingungen den Tieren schaden und wie man sie schützen kann. Auch auf die Evolution und Mythen geht er ein und klärt deren Wahrheitsgehalt. Über den Lebensraum der Tiere z.B. die Flora und Fauna der Antarktis erfährt man ebenfalls viel Wissenswertes.

Der Schreibstil ist klasse! Ich sah die Tiere vor mir, wie sie aus dem Wasser schießen oder sich an Land langsam watschelnd fortbewegen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen, weil der Stil so lebendig und anschaulich ist. In der Art, wie Pütz die Tiere und seine Arbeit mit ihnen beschreibt, spürt man seine Faszination für die Frackträger.

Um sich ein Bild von den Pinguinen zu machen, die je nach Art ein anderes charakteristisches Aussehen haben, sind in diesem Buch über 60 farbige Fotos und Abbildungen abgedruckt. Am Ende des Buches ist weiterführende Literatur angegeben, so dass man bei Bedarf mehr über die Pinguine oder die Antarktis erfahren kann.

Fazit

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da ich sehr viel Neues und Wissenswertes über Pinguine und die Antarktis erfahren habe und das auf eine sehr anschauliche und unterhaltsame Weise.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Genial!

Der Schatten
0

Inhalt

Norah ist gerade erst von Berlin nach Wien gezogen, als sie auf der Straße von einer Bettlerin angesprochen wird: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Mit gutem ...

Inhalt

Norah ist gerade erst von Berlin nach Wien gezogen, als sie auf der Straße von einer Bettlerin angesprochen wird: „Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Mit gutem Grund. Und aus freien Stücken.“ Trotz der Annahme, dass diese Frau spinnt und es nichts zu bedeuten hat, kreisen Norahs Gedanken doch immer wieder um diese Aussage. Denn am 11. Februar ist vor Jahren etwas Schlimmes passiert. Einen Arthur Grimm kennt sie nicht, doch plötzlich taucht der Name in ihrem Leben auf. Was steckt dahinter und was hat das alles zu bedeuten? Und könnte Norah wirklich einen Menschen töten?

Meine Meinung

Schon mit dem ersten Satz ist man in die Geschichte abgetaucht. Die Autorin schafft es mit ihren bildhaften Beschreibungen und guten Vergleichen, dass man die Situation vor seinem inneren Auge sieht. Zudem herrscht eine tolle Atmosphäre, die einen in den Bann zieht.

Aber nicht nur durch ihre besondere Art zu schreiben, sondern auch durch den komplett durchdachten und schlau aufgebauten Plot fesselt Melanie Raabe den Leser. Durch geschickt gestreute Andeutungen und Informationen über die Protagonistin Norah und ihre Vergangenheit tauchten viele Fragen bei mir auf. Ich rätselte, was es mit der Frau im Prolog auf sich hat und mit dem/der Ich-Erzähler/in, der/die seine/ihre Gedanken in kurzen, dazwischengeschobenen Kapiteln schildert. Man fragt sich, wer diese Personen sind und was sie mit der Prophezeiung der Bettlerin zu tun haben. Durch weitere Hinweise fühlt man sich manchmal in seiner Theorie bestätigt, hinterfragt diese oder muss sie manchmal komplett verwerfen und wieder bei null anfangen.

Zunächst weiß man nicht viel über Norah und weiß sie nicht so recht einzuschätzen. Doch nach und nach wird sie sympathisch, da sie aktiv wird und versucht herauszufinden, wer Arthur Grimm ist und was am 11. Februar vor einigen Jahren wirklich geschehen ist. War da mehr, als sie weiß?

Zudem ist der Thriller sehr spannend geschrieben, denn an den richtigen Stellen beginnen neue Kapitel oder man springt in der Zeit, so dass die Spannung aufgebaut und hochgehalten wird.

Am Ende werden alle Fragen erklärt und die rätselhafte Aussage der Bettlerin schlüssig aufgelöst und man begreift erst richtig was miteinander zusammenhängt. Die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt, ist außergewöhnlich und brillant ausgearbeitet.

Fazit

Die Autorin ist einfach genial. Die Idee ist der Wahnsinn, die Umsetzung aufgrund Melanie Raabes besonderen Schreibstils und ihres Spannungsaufbaus einfach nur klasse und lässt Raum zum Spekulieren.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Packend

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
0

Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man folgt der Hebamme Martha Vogelsang, die im Totenhaus des Krankenhauses zu arbeiten beginnt, der Hilfsschwester Elisabeth, Prof. ...

Die Geschichte wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Man folgt der Hebamme Martha Vogelsang, die im Totenhaus des Krankenhauses zu arbeiten beginnt, der Hilfsschwester Elisabeth, Prof. Dieffenbach und der an der Medizin interessierten Gräfin Ludovica. Mir waren die vier sympathisch und sie entwickelten sich stark weiter, denn durch geschickt gesetzte Zeitsprünge konnte man die Charaktere über mehrere Jahre hinweg begleiten. Auch wenn das Privatleben der Personen geschildert wird, liegt der Fokus auf dem Geschehen in der Charité.

Durch die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Protagonisten lernt man das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln und in der gesamten Charité kennen. Die Krankheiten der Patienten, deren Behandlung, die hygienische Situation in der Charité und der damalige Stand der Medizin sind nachvollziehbar und unbeschönigt geschildert, so dass man ein eindringliches Bild bekommt, was es damals bedeutete, krank zu sein. Vor allem die Behandlungsmethoden der psychisch kranken Menschen waren gruselig und erschreckend.

Fazit

Es ist ein tolles Buch mit sympathischen Charakteren, die man gerne begleitet. Zugleich bekommt man einen sehr guten Eindruck in den damaligen Wissensstand der Medizin und in die Arbeit an der Charité.