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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Köstlicher Lesegenuss

Ich koch dich tot
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Beim ersten Mal ist es ein Versehen – Vivi hat ihren tyrannischen Ehemann bekocht, und der hat unwissentlich mit Rattengift nachgewürzt. Wie gut, dass der Hausarzt nicht genau nachsieht, als er den Totenschein ...

Beim ersten Mal ist es ein Versehen – Vivi hat ihren tyrannischen Ehemann bekocht, und der hat unwissentlich mit Rattengift nachgewürzt. Wie gut, dass der Hausarzt nicht genau nachsieht, als er den Totenschein ausstellt. Doch statt einfach nur zu erben, muss sich Vivi mit den Kindern des Ehemannes herumschlagen, denn Werner hat ihnen alles vererbt, sogar das Reihenhäuschen, das Vivi selbst in die Ehe mitgebracht hat. Vivi entdeckt ihre Lust zu kochen erneut – und auf das besondere Würzmittel wird sie dabei auch noch zurückgreifen.

Es sind schon skurrile Situationen, in die die Autorin Ellen Berg ihre Protagonistin schickt. Was gibt es nicht alles für komische Begebenheiten, in denen wir Vivi wiederfinden. Genüsslich und mit viel Augenzwinkern tappt die Autorin sie für die Leserin aus, und wer dabei nicht ins Lachen kommt, hat sicherlich Zahnschmerzen.

Ein köstlicher Lesegenuss für alle Frauen, denn jede wird sicher die eine oder andere Situation wieder erkennen und ähnliche Gedanken gehegt haben wie Vivi. Mit der Protagonistin zusammen darf frau das nun endlich tun. Einfach köstlich!

Veröffentlicht am 19.10.2018

Ideen aus der lösungsorientierten Kurzzeit-Therapie

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
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Probleme im Alltag, in der Ehe, im Job, mit den Kindern – wir schlagen uns damit herum und wollen sie so schnell wie möglich loswerden. Doch so einfach ist das gar nicht… oder doch? Der Redakteur Christian ...

Probleme im Alltag, in der Ehe, im Job, mit den Kindern – wir schlagen uns damit herum und wollen sie so schnell wie möglich loswerden. Doch so einfach ist das gar nicht… oder doch? Der Redakteur Christian Ankowitsch zeigt Ansätze aus der lösungsorientierten Kurzzeit-Therapie, dabei stützt er sich vor allem auf ein Buch von Steve de Shazer. Dessen Ansätze sind manchmal verblüffend …einfach!

Beim Lesen des Buches fiel mir sehr schnell auf, dass mir doch einige geschilderte Ansätze sehr bekannt vorkamen. Und richtig, bereits vor ca. zehn Jahren habe ich mich beruflich mit der lösungsorientierten Kurzzeit-Therapie beschäftigt. Wie es mir damals mit den Büchern von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg ging, dieses Phänomen habe ich auch diesmal festgestellt: Sehr schnell war ich auch am Überlegen, was für Möglichkeiten es gibt, aus festgefahrenen Problemen herauszufinden. Die Beispiele, die Ankowitschs Buch bringen, sind wie alle Beispiele de Shazers sehr erfrischend und meist so humorvoll, dass zunächst ein Grinsen und dann das Nachdenken erfolgt. Ein guter Ansatz, um Probleme neu zu definieren, sie in einen anderen Rahmen zu setzen oder ihnen sonstwie pfiffig entgegenzutreten. Zudem liest sich das Buch sehr leicht, es ist auch für Laien gut verständlich. Ein Buch also, das man immer mal wieder hervorholen kann, um sich neue Ideen anzulesen, denn die Fülle der Möglichkeiten kann man gar nicht sofort erfassen.

Ein gelungenes Sachbuch also. Ob ich es weiter empfehlen kann? Ja, aber mit Vorbehalt. Denn dieses Buch richtet sich an Laien, die sich aber genauso gut das Original selbst greifen können, weil de Shazers Schreibstil mindestens genauso flüssig und gut lesbar ist.
Selbstverständlich kann man dieses Buch lesen. Man kann aber genauso auf das Original (und alle weiteren Bücher de Shazers) zurückgreifen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Gelungener Start mit Profilerin Andrea

Am Abgrund seiner Seele
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An der Universität in Norwich geht ein Vergewaltiger um. Die Psychologiestudentin Andrea trifft auf ihn, als er sich an einer Studentin vergeht, und kann ihn in die Flucht jagen. Sie selbst bietet sich ...

An der Universität in Norwich geht ein Vergewaltiger um. Die Psychologiestudentin Andrea trifft auf ihn, als er sich an einer Studentin vergeht, und kann ihn in die Flucht jagen. Sie selbst bietet sich der Polizei als Hilfe an und erstellt ein Profil des Täters. Doch bald überschlagen sich die Ereignisse, der Täter wird zum Sexualmörder. Und schneller als sie denkt ist er Andrea selbst auf der Spur…

Andrea findet in diesem Buch sowohl den Zugang zur Polizei, was bereits die Grundlagen für ihre Tätigkeit als Profilerin vorbereitet, wie auch ihr privates Glück. Doch nicht nur das: Ihr Eifer, der Polizei zu helfen, führt sie in eine äußerst gefährdete Position, denn sie gerät dadurch in den Fokus eines skrupellosen Sexualmörders. Die Sichtweise des Täters, immer wieder eingestreut in den Lauf der Erzählung, bringt weitere Spannung in die Erzählung hinein. Sehr schnell schafft es die Autorin, den Leser in den Fluss der Geschichte hineinzuziehen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen will. Allerdings sind manche Schilderungen von Verletzungen an den Opfern recht detailliert, das Buch ist also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.

Die Autorin Dania Dicken hat selbst Psychologie studiert und sich umfassend mit dem Thema Profiling beschäftigt. Daraus entstand als erstes die vorliegende Reihe um Andrea, später kam noch eine weitere Reihe um eine weitere Profilerin (Sadie Scott) hinzu.

Ein gelungener Auftakt zu einer spannenden Reihe mit vielen Erkenntnissen aus der Psychologie und einer Profilerin, der es gelingt, sich in die kranke Seele von Tätern hineinzudenken, um ihnen so auf die Schliche zu kommen. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Kriminalfälle mit ihr.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Fantastische Geschichte voller spannender Ereignisse

Der Spiegelwächter
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Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen Spiegel, der ihr Zutritt gewährt in eine andere Welt, nach Eldrid. Während ihre Großmutter ihr streng verbietet, den Spiegel zu nutzen, ...

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen Spiegel, der ihr Zutritt gewährt in eine andere Welt, nach Eldrid. Während ihre Großmutter ihr streng verbietet, den Spiegel zu nutzen, kann Ludmilla ihrer Neugier nicht widerstehen und nutzt gerne die Gelegenheit, durch den Spiegel in diese unbekannte Welt zu gehen. Dort wird sie auch dringend gebraucht, denn die fünf Spiegelwächter kämpfen gegen Zamir, der die Weltherrschaft erlangen will. Ludmilla wird bald eine wichtige Rolle in diesem Kampf übernehmen.

Das Buch ist der Auftakt einer Jugendserie über Ludmillas Abenteuer in Eldrid. Fantastische Gestalten mit magischen Fähigkeiten bevölkern diese Welt, es ist eine Freude, diese mit der Protagonistin zu entdecken. Die Gefahr ist allerdings sehr schnell greifbar und zieht sich ab diesem Moment durch das ganze Buch. Ludmilla war mir anfangs äußerst unsympathisch, sie war mir zu aufmüpfig dargestellt, ihr hätte ich keine solch tragende Aufgabe zugetraut, das hat sich dann aber im Laufe des Buches zum Glück verändert. Sehr gut gefallen hat mir das Cover, es hat mich sofort neugierig gemacht auf diese Lektüre.

Für diesen Einstieg in eine fantastische Geschichte voller spannender Ereignisse vergebe ich vier von fünf Sternen, ich empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Weihnachtliche Familienidylle

Sieben Tage Wir
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Weihnachten steht vor der Tür, und die Familie Birch muss zwangsläufig sieben Tage miteinander verbringen, weil durch die Tätigkeit der ältesten Tochter Olivia als Ärztin nun alle vier Familienmitglieder ...

Weihnachten steht vor der Tür, und die Familie Birch muss zwangsläufig sieben Tage miteinander verbringen, weil durch die Tätigkeit der ältesten Tochter Olivia als Ärztin nun alle vier Familienmitglieder unter Quarantäne stehen: Vater Andrew, Mutter Emma und die Töchter Olivia und Phoebe. Seit Jahren gab es diese Konstellation zu Weihnachten nicht mehr, viel hat sich in der Zwischenzeit getan. Neben den gegenseitigen Erwartungen hegt jeder auch noch seine Geheimnisse, und die haben explosiven Charakter… Wie lange kann das wohl gut gehen?

Eine brenzlige Ausgangssituation breitet die Autorin Francesca Hornak vor dem Leser aus. Jeder der Beteiligten versucht auf seine ganz eigene Art damit umzugehen. Wie das geschieht, ist äußerst gelungen eingefangen. Mal witzig, mal nachdenklich rollen sich die Geschehnisse auf in dieser Melange zwischen alten Traditionen und neuen Hoffnungen. Dabei spart die Autorin nicht mit überraschenden Wendungen, die der Erzählung eine neue Richtung geben. Einfühlsam werden die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten dargestellt, der Leser kann sich die Situation sehr gut vorstellen.

Spannend ist diese weihnachtliche Geschichte, die das Familienidyll der Birchs genüsslich auseinandernimmt und neu und überraschend wieder zusammensetzt. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter.