Cover-Bild Verschieben wir es auf morgen
(23)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Leben
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783963660023
Miriam Maertens

Verschieben wir es auf morgen

Wie ich dem Tod ein Schnippchen schlug

Sie hat sich nie als Kranke gefühlt, wollte nie jemand sein, bei dem man zuerst an die kaputte Lunge denkt. Deshalb beschloss die Schauspielerin Miriam Maertens, einfach so zu leben, als wäre sie gesund.

Sie will so sein wie alle Kinder, nichts versäumen, überall mitmachen, auch auf Klassenfahrt gehen. Die auffällige Sorge ihrer Mutter versteht sie nicht. Sie fühlt sich körperlich schwach, aber nie krank. Und sie kann sich durchsetzen, weil ihr Bruder mitkommt, der ihr den Rücken abklopft und mit ihr inhaliert. Mit sechzehn bricht sie die Schule ab, weil sie unbedingt ans Theater will – wie ihr Vater und ihre beiden älteren Brüder. Nur wenige wissen, dass Miriam Maertens vor jedem Auftritt und in den Pausen inhaliert, um auf der Bühne nicht atemlos zu sein. Mit Anfang Dreißig wird sie gegen den Rat der Ärzte schwanger. Erst als sie kaum noch Luft bekommt, ist sie bereit, sich auf die Liste für ein Spenderorgan setzen zu lassen. Es erfordert viel Kraft und noch mehr Mut, den eigenen Weg so unbeirrt zu gehen – aber das Leben ist es allemal wert.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2018

Scarlett O´Hara ist ihr Vorbild

0

Miriam Maertens, 1970 geboren, hat Mukoviszidose. Kaum erforscht, falsch behandelt, Lebenserwartung fünf Jahre. Weder die Mutter noch sie selbst können und wollen das akzeptieren. Atemübungen und Vorsicht ...

Miriam Maertens, 1970 geboren, hat Mukoviszidose. Kaum erforscht, falsch behandelt, Lebenserwartung fünf Jahre. Weder die Mutter noch sie selbst können und wollen das akzeptieren. Atemübungen und Vorsicht vor Keimen werden selbstverständlich. Auch der Vater und beide Brüder tun alles, um Miri zu unterstützen. Aber die Krankheit schreitet voran. Mit 11 Jahren lernt sie endlich auf Mukoviszidose spezialisierte und sehr engagierte Ärzte kennen. Anstrengende Behandlungen und Torturen folgen und erweisen sich als richtig. Mit eiserner Disziplin und halsstarrig kämpft Miri um ein selbstbestimmtes Leben. Sie möchte eine anerkannte Schauspielerin sein, ein Kind haben und die Liebe erleben. Was sie nicht möchte: eine lebensrettende Lungentransplantation.
Sehr beeindruckend, wie sachlich sie über ihre Krankheit berichtet. Kein Gejammer, kein Lamentieren, kein „Warum gerade ich?“ Im Gegenteil, zäh und ausdauernd werden Therapien absolviert. Gut, dass ihr Familie, Freunde und einige Ärzte stets unterstützend zur Seite stehen.
Miriam Maertens zeigt, was erreicht werden kann, wenn Kopf und Körper gehört werden und sich die Kämpfernatur durchsetzt.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Kopf gegen Körper

0

Miriam leidet seit frühester Kindheit an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Die Krankheit bestimmt ihr Leben und das ihrer Brüder und Eltern. Trotzdem lässt sich Miriam nicht unterkriegen, die Eltern ...

Miriam leidet seit frühester Kindheit an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Die Krankheit bestimmt ihr Leben und das ihrer Brüder und Eltern. Trotzdem lässt sich Miriam nicht unterkriegen, die Eltern suchen immer wieder nach Möglichkeiten ihr das Leben so erträglich und normal wie möglich zu machen. Sie ist sehr eingeschränkt, die lebensbedrohende Krankheit allgegenwärtig. Trotzdem schafft sie das Studium an einer Schauspielschule, zieht zusammen mit Freundin Jana in eine WG und versucht ein normales Leben zu führen.

Der Prolog ist schon sehr intensiv. Ein passendes Organ für die Autorin, die hier ihre Geschichte erzählt, muss gefunden werden. Ein packender Einstieg in eine intensive und berührende Geschichte. Zwar war mir das erste Drittel des Buches zu langatmig. Hier werden Kindheitserinnerungen von Miriam beschrieben. Ab und zu schleichen sich ernste Zwischentöne darunter, und man realisiert, dass hier doch nicht alles so heiter war, wie beschrieben. Probleme bereitete mir gerade im ersten Drittel die sachliche Erzählweise. Es schien mir, als ob hier einfach Kindheitserinnerungen aneinander gereiht wurden, ohne einen verbindenden Handlungsstrang erkennen zu können. Und da machte sich etwas Enttäuschung breit, denn damit habe ich ganz und gar nicht gerechnet. Nach den ersten 60 Seiten wird die Story wieder auf das Thema gelenkt, weswegen ich dieses Buch lesen wollte. Die Krankheit Mukoviszidose wird nicht nur für Laien verständlich erklärt, sondern man spürt nun auch, wie das Leben der Autorin dadurch beeinflusst wird. Wie sehr sie zu kämpfen hat. Mich berühren Schicksalsberichte aus erster Hand sehr! Und genau das ist dieses, als Sachbuch vermarktetes Buch.
In Ich - Perspektive erzählt Miriam das ganze Buch über, was sie fühlt, denkt, wie sie leidet. Jedoch auch versucht, das Leben trotz lebensbedrohender Krankheit zu geniessen. Mir haben da Perspektivwechsel gefehlt. Toll wäre vielleicht gewesen, ab und zu die Sicht der Brüder, der Freundin oder der Eltern zu lesen. Denn eine Krankheit beeinflusst ja nicht nur das Leben der Person, sondern auch das des Umfeldes. Ein wenig sauer aufgestossen ist mir, dass der Vater die Krankheit als Entschuldigung oder Anlass nimmt, dass der Direktor die Noten auf dem Gymnasium aufpoliert, um nicht das Jahr wiederholen zu müssen. Ich vermute, dass Miriam einfach zu krank war, um ordentlich arbeiten zu können....leider war gerade dieser Punkt zu wenig beschrieben. Und so hat kann ich nur spekulieren, was genau der Grund für die schlechten Noten sind.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und ab und zu holperig. Gerade Übergänge sind nicht rund, sondern wirken abgehackt. Eindrücklich ist jedoch, wie Notsituationen beschrieben werden. Hier spürt man gut, dass die Autorin genau beschreibt was sie erlebt hat.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Autobiographische Krankheitsgeschichte

0

Miriam Maertens fasst in ihren Roman ihre eigene Geschichte und ihr Leben zusammen.
Miriam ist ein fröhliches Mädchen, welches unbeschwert spielt und ihre Welt entdeckt, doch sie ist schwer krank.
Mukoviszidose.
Immer ...

Miriam Maertens fasst in ihren Roman ihre eigene Geschichte und ihr Leben zusammen.
Miriam ist ein fröhliches Mädchen, welches unbeschwert spielt und ihre Welt entdeckt, doch sie ist schwer krank.
Mukoviszidose.
Immer wieder erzählt sie in ihrem Buch wie unbeschwert ihre Kindheit dennoch war und wie oft sie aber auch erste schlimme Anzeichen der Krankheit zu ignorieren und nicht nur sich vor der Wahrheit zu schützen, sondern auch ihre Familie und Freunde.
Oftmals erscheint es eine Art Verdrängung zu sein und Nicht-Akzeptanz der Krankheit.
Sie lebt und liebt und genießt jeden Moment im Leben. Sogar einen gesunden Jungen bringt sie zu Welt.

Erst als es fast zu spät ist lässt sie sich auf eine Transplantationsliste setzen um eine Spenderlunge zu erhalten.

Miriam erzählt ist einen recht flüssigen und schon fast lockeren Erzählstil ihre Story.
Die Höhen und Tiefen in ihrem Leben bleiben leider dabei fast untergründig und mit sehr klarerer Linie, so dass es fast zu emotionsschwach wirkt. Als Leser weckt es den Eindruck einer Erzählung, kein Drama, kein Thriller, kein Liebesroman. Eher dokumentarisch verarbeitet Miriam Maertens ihr Leben, welches doch so sehr von Gefühlschaos geprägt sein sollte.

Wichtiges Thema in Szene gesetzt und von allen Seiten beleuchtet. Eine Lebensgeschichte im Kampf um das Leben.