Cover-Bild Als das Leben unsere Träume fand
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12,90
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 768
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783404176007
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Luca Di Fulvio

Als das Leben unsere Träume fand

Roman
Barbara Neeb (Übersetzer), Katharina Schmidt (Übersetzer)

Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern.
Doch das Leben in der Neuen Welt stellt sie vor schier unüberwindbare Hindernisse ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Packend, pathetisch, für sensible Gemüter ungeeignet

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Dies ist Belletristik mit historischen Bezügen um Freiheit, Gleichheit und Liebe. Eine hochemotionale und packende Erzählung rund um drei junge Menschen, die im Jahr 1912 überstürzt ihre europäische Heimat ...

Dies ist Belletristik mit historischen Bezügen um Freiheit, Gleichheit und Liebe. Eine hochemotionale und packende Erzählung rund um drei junge Menschen, die im Jahr 1912 überstürzt ihre europäische Heimat verlassen und sich in Buenos Aires ein neues Leben aufbauen möchten.
Was man wissen sollte: Ein Werk, das psychologisch hart ist. Schwere Armut und Menschenverachtendes, insbesondere Abhängigkeit, Demütigung und Ausbeutung bis hin zu Vergewaltigung und Zwangsprostitution Minderjähriger, außerdem Bandenkriege (Mafia, Zuhälter) bilden thematische Schwerpunkte. Ich halte mich für hartgesotten, aber selbst für mich war es schwer zu ertragen. Der unschöne Ausdruck Hure zieht sich in verschiedenen Sprachen durch das ganze Buch. Und auch sonst agiert das Buch in Sprache, Beschreibungen und dargestellten Handlungen schonungslos direkt. Dass es sich vor nicht viel mehr als 100 Jahren in groben Zügen so abgespielt haben könnte und so etwas in einigen Gegenden der Welt noch Realität zu sein scheint, ist erschreckend. Insofern eine Geschichte, die erzählt gehört. Nichtsdestotrotz: Gewalt und Unterdrückung nehmen zu viel textlichen Raum ein. Teilweise ohne die Handlung nennenswert voranzubringen. Ich möchte berührt und aufgerüttelt, nicht schockiert und abgestoßen werden.
Dem unverblümten Ton wird streckenweise Romantik und ein ordentlicher Schuss Pathos gegenübergestellt. Auch wenn ich Darstellungen zum Kampf um mehr Selbstbestimmtheit und Gleichberechtigung grundsätzlich viel abgewinnen kann, wurde hier gefühlt über’s Ziel hinausgeschossen. Man möchte es lieben, doch einiges wirkt effektheischend und unrealistisch. Weniger wäre mehr gewesen.

Die drei Protagonisten animieren zum Sympathisieren und Mitfühlen, Mitleiden, Mitfreuen. Mit der Einschränkung, dass ich weniger Gutmenschentum und mehr Ecken und Kanten bevorzugt hätte und mich einige Entwicklungen (z. B. Kuss-Szene) in Bezug auf Logik und stringentes Verhalten nicht überzeugten.
Die meisten Nebenfiguren sind gelungen. Insbesondere solche, über deren Motive und Entwicklungen sich rätseln lässt. Einige Antagonisten, deren charakterliche Abgründe teils noch durch ein abstoßendes Äußeres unterstrichen werden, sind zu einseitig dargestellt. Ein Hang zum Schwarz-Weiß-Schema, der sich glücklicherweise nicht durch das ganze Buch zieht.
Im Rahmen des auktorialen Erzählstils werden manchmal unnötigerweise bestimmte Absichten suggeriert, was den Überraschungseffekt schmälert.
Trotzdem so spannend und gefühlvoll, dass ich das Buch schwer aus der Hand legen konnte.

In Summe nicht so meisterhaft wie „Das Mädchen, das den Himmel berührte“. Da sind die Beschreibungen (Venedig und Umgebung im 16. Jahrhundert) noch atmosphärischer. Haupt- und Nebenfiguren sind vielschichtiger, werden in ihren Motiven besser gewürdigt, gingen mir mehr ans Herz. Zudem ist die Handlung gefühlt komplexer und es gibt mehr Wendungen und Überraschungen. Beachtenswert ist außerdem, dass das Werk aus 2011 günstiger ist und mehr Lesestoff bietet.
Ich fühle mich animiert, ein drittes Werk von Luca Di Fulvio zu lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Tolle Protagonisten - Harte Geschichte

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Die Geschichte um drei junge Menschen, die auf ein besseres Leben hoffen. Rocco, Rosetta und Rachel, drei unterschiedliche Charaktere, die auf Ihrem Weg nach Südamerika, auf ganz verschiedene Weise zueinander ...

Die Geschichte um drei junge Menschen, die auf ein besseres Leben hoffen. Rocco, Rosetta und Rachel, drei unterschiedliche Charaktere, die auf Ihrem Weg nach Südamerika, auf ganz verschiedene Weise zueinander finden.
Ich fand dieses Buch wirklich sehr gut, Luca di Fulvi hat einfach einen ganz tollen Schreibstil.
Die damalige Zeit hat er großartig beschrieben, ohne viel drum herum zu reden. Der Hauptpunkt liegt wirklich auf den Protagonisten.
Rocco hat mir am Besten gefallen. Ihm konnte ich am meisten Sympathie entgegenbringen.
Ich möchte nicht zu viel über den Inhalt sagen, nur so viel, eine grandiose Geschichte, die auch viel Brutalität und Gewalt mit sich bringt. Ich wollte teilweise gar nicht lesen, was passiert, wenn Amos wieder dran war. Das geht schon ziemlich ans Mark. Aber auch Humor und Liebe finden einen Platz und lassen das Buch dann doch ins Herz gehen.
Ich kann es jedem empfehlen, der nicht auf viel Wissen drum rum steht und dem Gewalt nichts ausmacht.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Starke Charaktere, starke Story, bildgewaltiges Epos

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Hier die Rezension zum Roman "Als das Leben unsere Träume fand" vom Autor Luca Di Fulvio.

Drei junge Menschen suchen Zuflucht in einer neuen Welt. Jeder für sich möchte die Vergangenheit weit hinter sich ...

Hier die Rezension zum Roman "Als das Leben unsere Träume fand" vom Autor Luca Di Fulvio.

Drei junge Menschen suchen Zuflucht in einer neuen Welt. Jeder für sich möchte die Vergangenheit weit hinter sich lassen und in Buenos Aires ein neues, glücklicheres Leben beginnen, doch alle scheitern jedoch zunächst kläglich. Jeder muss sich sein Glück hart erkämpfen.

Alle drei Protagonisten werden zunächst einzeln in ihrer derzeitigen, aussichtslosen Lage beschrieben: Rocco flieht vor der sizilianischen Mafia, die ihn zum "Ehrenmann" machen und ihn in ihre Dienste pressen möchte. Die Russin Raquel entkommt einem Überfall auf ihr Dorf und schließt sich dann nichtsahnend einem Mädchenhändlerring an. Rosetta flieht vor ihren Vergewaltigern und dem sadistisch veranlagten Baron, der ihr Land haben möchte, aus Sizilien.

Die drei Protagonisten nehmen den Leser mit nach Südamerika ins Jahr 1913 und in die Gettos der Einwanderer jener Zeit, in denen Armut, Gewalt, Korruption und Willkür herrscht. Versklavte Mädchen und Hunger leidende Mütter werden in die Prostitution gezwungen. Unter schlimmsten Bedingungen erarbeiten sich Menschen ihr Existenzminimum. Frauen, ja Menschen der Arbeiterklasse überhaupt, haben keine Rechte. Die Einnahme von Kokain ist ein Thema. Die Machtkämpfe der Mafiosos, der Zuhälter und der Dealer ebenso.

In dieser düsteren Zeitepoche erblüht zwischen den Protagonisten Zuneigung und auch Liebe sowie die Hoffnung, sich hier Voraussetzungen für ein besseres Leben erkämpfen zu können, wenn man nur zusammenhält..

Die Story hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Das Cover und der Schreibstil passen zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Ich war gespannt, wann sich die Protagonisten, die anfangs ja einzeln in eigenen Kapitel beschrieben wurden, zusammen finden. An Spannung, Bild gewaltigen Beschreibungen und Informationen zu jener Zeit hat es im Roman nicht gemangelt. Die Geschichte war weitest gehend flüssig geschrieben und klar verständlich. Bei manchen Präpositionen hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten (z. B.: Ich komme auf meine Mutter / Ich komme nach meiner Mutter). Einmal wurden die Namen der weiblichen Protagonisten vertauscht (Raquel anstatt Rosetta S. 247). An manchen, sehr emotionalen Stellen hätte ich mir persönlich mehr Gefühl gewünscht. Beim Wechsel in die verschiedenen Perspektiven war beim Lesen manchmal sehr viel Konzentration gefordert.

Dennoch möchte ich dem Autor für diese starke Story Dank sagen. Sie hat mir sehr gut gefallen und war mir nachhaltig in Erinnerung geblieben. Als Frau hat sie mich mitgerissen und mir wieder einmal aufgezeigt, dass Frau-sein nicht immer leicht war.

Der Roman ist für meine Zielgruppe (weiblich 40+) wirklich sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.10.2018

Drei junge Menschen auf der Suche nach einer besseren Welt

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Drei junge Menschen, drei Schicksalsschläge: Eine Schiffsreise nach Buenos Aires bringt neue Hoffnung. Rocco Bonfiglio (20) aus Sizilien ist auf der Flucht vor der Mafia, denn er möchte nicht zum Mörder ...

Drei junge Menschen, drei Schicksalsschläge: Eine Schiffsreise nach Buenos Aires bringt neue Hoffnung. Rocco Bonfiglio (20) aus Sizilien ist auf der Flucht vor der Mafia, denn er möchte nicht zum Mörder werden und verweigert dem Paten den Treueschwur. Auch Rosetta Tricarico verlässt die italienische Insel, nachdem sie brutal vergewaltigt wurde und sich einen Don zum Feind gemacht hat. Ebenso musste die russische Jüdin Rachael Bücherbaum (13), später Raquel genannt, ihre Heimat hinter sich lassen, als ihr Vater zum Opfer eines Pogroms wurde. In dem neuen Land erhoffen sich die drei jungen Leute ein besseres Leben, doch sie stehen vor großen Problemen…

„Als das Leben unsere Träume fand“ von Luca Di Fulvio ist ein bewegender Roman.

Meine Meinung:

Der Roman besteht aus vier Teilen und insgesamt 75 Kapiteln von einer angenehmen Länge. Die Handlung beginnt im Jahr 1912 und reicht bis ins Jahr 1913. Sie spielt an wechselnden Schauplätzen. Zunächst sind die Erzählstränge getrennt, werden aber später verknüpft. Dieser Aufbau des Romans funktioniert gut.

Der Schreibstil ist anschaulich, lebhaft, flüssig und detailreich. Die Beschreibungen sind intensiv und eindringlich. Es gibt viel wörtliche Rede. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Die drei jungen Hauptprotagonisten Rosetta, Raquel und Rocco gefallen mir gut, denn sie sind starke und mutige Charaktere. Es sind jedoch gleichzeitig Menschen mit Schwächen und Fehlern, was sie mir sympathisch gemacht hat. Einige andere Nebenfiguren bleiben jedoch ziemlich eindimensional und sind stark überzeichnet.

Inhaltlich konnte mich die Geschichte sehr bewegen. Es geht um ernste Themen wie Tod, Kriminalität, Antisemitismus, Gewalt gegenüber Frauen, Prostitution, Heimatverlust und einige andere Schicksalsschläge.

Auf unterhaltsame Art webt der Autor historische Aspekte in die Geschichte ein. So erfährt man einige interessante Fakten, die mir bisher nicht bekannt waren. Dazu gehört unter anderem die „Zwi Migdal“. Ein wenig vermisst habe ich allerdings ein ausführlicheres Nachwort, das das Ganze ein wenig einordnet. Die sehr kurze Erklärung zu Beginn des Romans ist mir ein wenig zu dürftig ausgefallen.

Die Handlung kann mit vielen spannenden Momenten fesseln. Trotz der hohen Seitenzahl wird die Geschichte nicht langweilig. Allerdings sind einige Schilderungen für meinen Geschmack unnötig ausführlich und brutal. Zudem sind mir einige Übertreibungen, Logikfehler und Widersprüche aufgefallen, die dafür sorgen, dass ich nicht alle Geschehnisse als realitätsnah empfunden habe.

Sehr gefällt mir das stimmungsvolle Cover, das gut zur Geschichte und auch zur Gestaltung der übrigen Werke des Autors passt. Der Titel klingt poetisch und ist harmonischer als der tatsächliche Inhalt.

Mein Fazit:

„Als das Leben unsere Träume fand“ von Luca Di Fulvio ist ein spannender, sehr unterhaltsamer Roman mit kleineren Schwächen. Eine Geschichte, die mich bewegen konnte.

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Veröffentlicht am 09.10.2018

Nichts für schwache Nerven

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Der Klappentex verrät folgendes:
"Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich ...

Der Klappentex verrät folgendes:
"Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen.
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern.
Doch das Leben in der Neuen Welt stellt sie vor schier unüberwindbare Hindernisse …"

Die Handlungsstränge der Protagonisten laufen eine zeitlang parallel nebeneinander her bis sie sich dann ineinander verweben. Alle drei versuchen mir ihrer Reise nach Argentinien dem Elend in der Heimat zu entfliehen und dabei nimmt Luca Di Fulvio kein Blatt vor den Mund. Das Leben ist grausam und gemein, die äußerst gewalttätigen Beschreibungen, die fast in keinem Kapitel fehlen, mögen dem einen oder anderen Leser zuviel sein, aber beschreibt der Autor nicht einfach nur die harte Realtität, die nun mal grausam sein kann? Alle drei Protagonisten wollen genau diesen Grausamkeiten entfliehen. In Argentinien angekommen, fängt Di Fulvio die Stimmung der damaligen Zeit, das bunte Treiben in Buenos Aires, die Hoffnung und Träume vieler Gestrandeten, die katastrophalen Lebensbedingungen perfekt ein. Trotz der gut 700 Seiten konnte ich beim Lesen keine Längen feststellen und das zeigt wie gut Di Fulvio erzählen kann.

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