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Veröffentlicht am 26.10.2018

Gut, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig

Renegades - Gefährlicher Freund
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Inhalt:
Sie sind eine Vereinigung speziell begabter Menschen. Nach einem Jahrzehnt der Gewalt und Anarchie haben sie in Gatlon City für Recht und Ordnung gesorgt: die Renegades. Seither gelten sie als ...

Inhalt:
Sie sind eine Vereinigung speziell begabter Menschen. Nach einem Jahrzehnt der Gewalt und Anarchie haben sie in Gatlon City für Recht und Ordnung gesorgt: die Renegades. Seither gelten sie als Helden, zu denen alle aufsehen. Alle außer den Anarchisten, die von den Renegades vertrieben wurden und die nun im Untergrund der Stadt auf Rache sinnen. Die 17-jährige Nova ist eine von ihnen. Sie hat ihre Familie auf schreckliche Weise verloren und allen Grund, die Renegades zu hassen. Aufgrund ihrer besonderen und geheimen Gabe soll sie sich bei den Renegades einschleichen – um sie dann von innen heraus zu zerstören. Alles verläuft nach Plan, bis sie sich ausgerechnet in den jungen Kommandanten Adrian verliebt – und er sich in sie. Eine Liebe, die nicht sein darf in Zeiten, wo sich Renegades und Anarchisten zum großen Kampf rüsten …

Meinung:
Die 17-jährige Nova hat als Kind ihre Eltern und ihren Bruder verloren. Mitschuldig macht sie dafür die Renegades - eine Gruppe speziell begabter Menschen. Diese sorgen seit einigen Jahren in den Straßen von Gatlon City für Recht und Ordnung. Ihnen gegenüber stehen die Anarchisten, zu denen Nova mittlerweile zählt, die im verborgenen Leben und auf ihren Augenblick der Rache warten. Als sich die Möglichkeit bietet, Nova in das Innerste der Renegades einzuschleusen, beginnt ein aufregendes Katz und Maus Spiel.

Ein neues Buch von Marissa Meyer steht seit den Luna-Chroniken ganz weit oben auf meiner Leseliste. Daher waren meine Erwartungen auch dementsprechend hoch. Toll fand ich es schon einmal, dass die Autorin sich nun an ein ganz anderes Thema wagt, als noch in ihrer vorherigen Reihe.

Ich finde, Marissa Meyer hat das Thema Superhelden und Schurken auf eine sehr interessante Art und Weise umgesetzt. Der Weltenentwurf kann sich sehen lassen. Es gibt viele Superhelden mit ihren unterschiedlichen Kräften zu bestaunen und am Anfang des Buches kann man in einem Glossar die wichtigsten Helden und Schurken mit ihren Superkräften nachlesen.

Ein ganz großer Pluspunkt der Geschichte ist, dass es kein wirkliches Gut und Böse gibt. Nichts ist einer klaren schwarz-weiß Sicht unterlegt. Viel mehr kommt es immer wieder vor, dass die Anarchisten einsehen müssen, dass nicht alles schlecht ist was die Superhelden tun und andersherum. So ist man auch als Leser immer wieder hin- und hergerissen, zwischen den Anarchisten und den Superhelden.

Bei den Charakteren kann ich gar nichts anderes sagen, als dass ich sie alle wahnsinnig gerne mochte. Gerade die Gruppe rund um Adrian, Danna, Oscar und Ruby habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Man merkt sofort, dass hier ein eingespieltes Team zusammenarbeitet und gut befreundet ist.

Vermisst habe ich jedoch größtenteils die Action in der Geschichte. Der Klappentext hat mich eigentlich auf eine packende und kampfbetonte Geschichte hoffen lassen. Zwar passiert immer etwas, dennoch gibt es wenig Action und oftmals einige langatmige Gespräche. Für mich hätte man die Geschichte um mindestens 100 Seiten kürzen können, ohne das relevante Ereignisse fehlen würden. Daher hätte es in meinen Augen ruhig ein wenig mehr Tempo geben können.
Auch gab es für mich kleinere Logiklücken. Gerade das die Renegades nicht darauf kommen, wer Nova wirklich ist, fand ich an manchen Stellen des Buches einfach total unglaubwürdig.

Das Ende hingegen bietet so viele Möglichkeiten auf einen tollen zweiten Band, dass ich mich, trotz meiner Kritikpunkte, sehr auf diesen freue!

Fazit:
"Renegades" bietet eine interessante Idee mit vielen tollen Charakteren und eine Geschichte die kein klares Schwarz-Weiß Denken erlaubt. Viel mehr ist man hin- und hergerissen wer denn nun eigentlich recht hat. Dennoch kam ich auch nicht umhin festzustellen, dass 100-200 Seiten weniger dem Buch gut getan hätten, da es doch einige langatmige und ausschweifende Passagen gab. Das Ende entschädigt dann jedoch für das ein oder andere was mir vorher nicht so gut gefallen hat.
Ich vergebe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Skurril, düster und etwas anders

Hazel Wood
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Inhalt:
Seit Alice denken kann, wird sie vom Unheil verfolgt. Dann stirbt ihre Großmutter, die mysteriöse Märchenerzählerin Althea Proserpine, und kurz darauf verschwindet Alices Mutter spurlos. Zurück ...

Inhalt:
Seit Alice denken kann, wird sie vom Unheil verfolgt. Dann stirbt ihre Großmutter, die mysteriöse Märchenerzählerin Althea Proserpine, und kurz darauf verschwindet Alices Mutter spurlos. Zurück bleiben die Worte „Halt dich fern von Hazel Wood”. Alice spürt, dass sie ihre Mutter erst wiedersehen wird, wenn sie an den Anfang ihrer eigenen Geschichte geht. Schritt für Schritt entdeckt sie eine unheimliche Wahrheit. Um endlich frei zu sein, bleibt Alice nur eine Wahl: Sie muss nach Hazel Wood … Dorthin, wo alles beginnt.

Meinung:
Die siebzehnjährige Alice ist mit ihrer Mutter ihr Leben lang auf der Durchreise gewesen. Die beiden haben nur so lange an einem Ort gelebt bis sie das Unglück wieder eingeholt hat. Als eines Tages Alice Großmutter, die berühmte Märchenerzählerin Althea Proserpine, stirbt, hofft Alice darauf, dass der Fluch nun gebrochen ist. Zwar ändern sich die Dinge von einem auf den anderen Tag als Alice Mutter entführt wird, doch das Dunkle, welches hinter Alice her zu sein scheint, verfolgt sie weiter.
Alice macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter und kommt dabei dem geheimnisvollen Anwesen ihrer Großmutter gefährlich nahe.

Auf dieses Buch habe ich mich seit der Buchpräsentation auf der Leipziger Buchmesse extrem gefreut. Der Klappentext klang sehr vielversprechend und als großer Märchenfan war das Buch schon alleine aus diesem Grund ein Muss für mich.

Auf den ersten Seiten der Handlung erfährt der Leser mehr über Alice und ihr bisheriges Leben, doch schon nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse, sodass man als Leser wenig Zeit zum Luft holen hat. So kommt es, dass mich die Geschichte extrem packen und mitreißen konnte. Dennoch störten die häufigen Rückblenden auf Alice vorheriges Leben mich ein wenig. Denn somit wurde ich immer wieder, wenn auch nur für kurze Rückblicke, aus der Geschichte gerissen.

Dieses Buch ist extrem spannend, düster und auch brutal. Denn die Märchen, um die es in dieser Geschichte geht, sind sehr düster und nicht mit den Grimmschen Märchen, die ja doch fast immer ein Happy End haben, zu vergleichen. Von dieser düsteren Atmosphäre lebt das Buch ungemein.

Als Leser habe ich mich zwangsläufig immer wieder gefragt, wohin die Geschichte mich nun führen würde. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen. Ich konnte mir nie sicher sein, was denn nun als Nächstes passieren würde. Dabei hat die Autorin wirklich wahnsinnig viele interessante Ideen und Aspekte in die Geschichte eingewoben.
Prinzipiell mag ich es sehr gern, wenn der Geschichte etwas unvorhersehbares anhaftet. Hier jedoch war ich leider nicht von jeder Wendung begeistert oder überzeugt.

Alice ist ein außergewöhnlicher Charakter, zeichnet sie sich doch immer wieder durch ihre extremen Wutanfälle aus. Dabei war sie mir jedoch zu keiner Zeit unsympathisch. Viel mehr fragte ich mich, woher diese Wut stammt und warum Alice immer wieder so reagiert.
An Alice Seite steht Ellery Finch, welcher ihr bei der Suche nach ihrer Mutter zur Seite steht. Als großer Fan der Geschichten von Alice Großmutter kann er zudem wertvolle Tipps im Bezug auf die Märchen geben.

Sehr erfrischend fand ich es, dass die Liebesgeschichte sehr dezent erzählt wird. So nimmt sie keinen großen Raum in dieser Geschichte ein. Dies hat mir sehr gut gefallen. Melissa Albert beweist damit, dass gute Geschichten auch ohne eine in den Vordergrund gerückte Liebesgeschichte oder gar ein Liebesdreieck auskommen.

Fazit:
"Hazel Wood" ist eines dieser Bücher bei dem ich mir sicher bin, dass es die Leser spalten wird. Es bietet viele geniale Aspekte und Ideen, hat jedoch auch mit gewissen Schwächen zu kämpfen. Die Charaktere sind nicht die typischen Personen, die man sofort in sein Herz schliesst und bieten Reibungspotenzial. Dennoch ist die Geschichte extrem spannend, düster und brutal. Zudem wird der Leser immer wieder auf falsche Fährten gelockt, was den weiteren Verlauf der Geschichte angeht.
Von mir gibt es daher 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Jumanji für Kinder

Paheli
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Inhalt:
Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet ...

Inhalt:
Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet in einer orientalischen Stadt voller Sanddünen, Türme und Paläste. Hier erwarten Farah nicht nur bengalische Köstlichkeiten und Mondlicht, das man aus Flaschen trinken kann. Sie muss auch drei Aufgaben bestehen. Denn nur wer diese Aufgaben besteht, darf die Welt des Spiels verlassen. Wer jedoch verliert, ist für immer darin gefangen ...

Meinung:
Fahrahs Familie spielt für ihr Leben gern Spiele. So ist es nicht verwunderlich, dass an Fahrahs Geburtstag ihre beiden Freunde Alex und Essie, ihr Bruder und Fahrah selbst ein geheimnisvolles Spiel finden. Wie magisch von diesem angezogen beginnen sie zu spielen. Doch kaum angefangen, wird Fahrahs kleiner Bruder in das Spiel gesogen. Fahrah und ihre Freunde springen ihm hinterher und landen in einer orientalischen Welt. Den Freunden werden drei Aufgaben gestellt, die es zu lösen gilt, um aus dem Spiel wieder herauszukommen.

Als großer Jumanji Fan und nachdem die vielen Vergleiche zwischen diesem Buch und dem Film aufgekommen sind, musste ich einfach zu diesem Buch greifen. Zu Beginn ähnelt die Geschichte sehr der Vorlage. Nach und nach löst sich die Story jedoch von dem Jumanji was wir kennen und wird zu einer spannenden und unterhaltsamen Geschichte für Kinder.

Dabei liegt die Betonung vor allen Dingen auf Kinder, denn die Geschichte ist für eben diese Zielgruppe (10-12 Jahre) ausgelegt. Dies ist keineswegs ein Kritikpunkt, sondern viel mehr ein Hinweis für ältere Leser, dass dies einem bewusst sein sollte.

Das Setting von Paheli hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ich mag den Orient sehr gerne und fand es daher klasse, dass die Geschichte in einer Stadt mitten in der Wüste stattfindet. Dabei gibt es nicht nur eine atemberaubende und sich stetig verändernde Stadt zu bestaunen, sondern auch Dschinn und sprechende Eidechsen kreuzen den Weg der Freunde.

Der Start in die Geschichte fiel mir ein wenig schwer. Es gab ein paar Dinge die ich etwas komisch und unlogisch fand, sobald die Kinder jedoch im Spiel angekommen sind, legten sich meine Startschwierigkeiten mit dem Buch.

Fahrah ist ein mutiges und kluges Mädchen. Spiele liegen ihr total und dies hilft ihr in dieser Geschichte oft weiter. Fahrahs Familie ist von Bangladesch nach Amerika gezogen. Ihre Kultur haben sie jedoch beibehalten und diese spielt auch immer wieder eine Rolle in der Geschichte. Dies hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Essie ist Fahrahs beste Freundin und extrem taff. Oftmals spricht sie die Dinge die ihr nicht passen direkt aus und nimmt kein Blatt vor den Mund.
Alex ist der zurückhaltende und schüchterne Part im Dreierteam. Das ein oder andere Mal überfordern ihn die im Buch abverlangten Dinge. Doch zum Glück stehen Fahrah und Essie immer an seiner Seite.

Etwas schwer habe ich mich mit den zu bewältigenden Aufgaben getan. Diese drehen sich allesamt um Spiele die zum einen aus Fahrahs Heimatland und zum anderen aus Amerika bekannt sind. Ich konnte mir gerade die ersten zwei Spiele, von denen ich bisher noch nie etwas gehört habe, nicht so wirklich vorstellen.

Das Ende ist zwar schon recht abgeschlossen, für mich blieben jedoch auch ein paar entscheidende Fragen offen. Daher bin ich gespannt, was den Leser im zweiten Teil erwarten wird. Und ob die Freunde noch einmal zurück ins Spiel geraten.

Fazit:
Fans von Jumanji sollten sich Paheli einmal etwas genauer ansehen. Das orientalische Setting und die vielen tollen Ideen bieten jede Menge Lesespaß. Allerdings sollten ältere Leser auch nicht vergessen, dass es sich hierbei immer noch um ein Kinderbuch handelt und die Spannung dementsprechend angepasst ist. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Für die Kinder die Tiere lieben gibt es eine klare Leseempfehlung

Ein Zwilling macht noch keine Schwester
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Inhalt:
Der zehnte Geburtstag ist etwas ganz Besonderes, findet Caro. Und wenn man ein Heimkind ist, das an diesem Tag das allererste Zuhause überhaupt bekommt, wird er gleich noch besonderer. Caros neue ...

Inhalt:
Der zehnte Geburtstag ist etwas ganz Besonderes, findet Caro. Und wenn man ein Heimkind ist, das an diesem Tag das allererste Zuhause überhaupt bekommt, wird er gleich noch besonderer. Caros neue Pflegeeltern sind einfach klasse. Sie wohnen auf einem Tierrettungshof mit Hunden, Pferden und einem verwaisten Fuchsbaby, das Caro ganz allein großziehen darf. Als Caro erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat, die zu ihnen ziehen soll, scheint das Glück perfekt. Eine richtige Familie! Eine Schwester im selben Alter! Doch ob wirklich alles so einfach wird, wie Caro es sich vorstellt?

Meinung:
Caro kann ihr Glück kaum fassen. An ihrem 10. Geburtstag darf sie das Heim verlassen und bei einer neuen Pflegefamilie einziehen. Und diese betreibt auch noch einen Gnadenhof - wo Caro doch so ein großer Tierfan ist. Daher freut sie sich wahnsinnig über all die verschiedenen Tiere, die auf dem Hof wohnen. Sogar zwei Ponys haben Kim und Konrad, die neuen Pflegeeltern von Caro. Als Caro dann noch erfährt, dass sie sogar eine Zwillingsschwester hat, scheint das Glück perfekt zu sein... oder?

Als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe war ich gleich Feuer und Flamme, da mich die Idee der adoptierten Zwillingsschwestern sehr gereizt hat. Schon nach kurzer Zeit war ich in der Geschichte rund um Caro und ihre Pflegefamilie eingetaucht.

Stephanie Gessner hat einen sehr detailreichen und bezaubernden Schreibstil. Nicht nur die Charaktere wurden vor meinem inneren Auge lebendig, auch der Gnadenhof von Caros Pflegefamilie war sehr greifbar für mich.
Toll gefallen hat mir hierbei, dass es einige Tiere zu bestaunen gibt. So darf Caro sich z.B. um die beiden Ponys des Hofes kümmern. Als dann auch noch ein kleiner Fuchs Caros Hilfe benötigt, ist diese natürlich sofort Feuer und Flamme. Besonders gelungen fand ich es, dass den jungen Lesern der richtige Umgang mit Tieren nahegebracht wird. So zeigen Caros Pflegeeltern ihr, dass ein Fuchs kein Haustier ist. Viel mehr ist er ein Wildtier und möchte als solches auch behandelt werden.

Nach dem ersten Einleben auf dem Hof tritt plötzlich Caros Zwillingsschwester auf den Plan. Die Reibereien und Auseinandersetzungen der beiden Geschwister sorgen dabei immer für gewisse Spannungsmomente. Richtig abenteuerlich wird es dann für die Kinder, als sie einem Wilderer das Handwerk legen wollen.

Eine lustige Idee ist, dass die angenehm kurzen Kapitel nach dem Alphabet angeordnet sind und jeweils eine kleine Illustrationen aufweisen.
Sowohl Handlung als auch der Spannungsbogen sind der Altersgruppe entsprechend angepasst und daher recht einfach gestrickt. Ich denke, gerade junge Tierfans werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Fazit:
Kinder die sich für Tiere begeistern, werden mit diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen. Denn es gibt einen ganzen Gnadenhof voller Tiere zu bestaunen. Die Spannung sowie der Handlungsverlauf sind der Altersgruppe entsprechend angepasst und sorgen für kurzweilige Lesestunden. Auch die anfänglichen Spannungen zwischen den Zwillingen sorgen für gute Unterhaltung.
4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Der große Überraschungsmoment blieb aus, ansonsten genauso gut wie sein Vorgänger

Gemina. Die Illuminae Akten_02
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Inhalt:
Hanna ist die verwöhnte Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, Nik der zweifelnde Sohn des Mafia-Clans. Beide hadern mit dem Leben an Bord der langweiligsten Raumstation des Alls, ...

Inhalt:
Hanna ist die verwöhnte Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, Nik der zweifelnde Sohn des Mafia-Clans. Beide hadern mit dem Leben an Bord der langweiligsten Raumstation des Alls, bis eine feindliche Kampfeinheit die Station angreift, nach und nach die Bewohner der Station dezimiert, während ein Funktionsausfall des Wurmlochs das Raum-Zeit-Kontinuum zu zerfetzen droht. Hanna und Nik kämpfen nun nicht mehr nur um das eigene Überleben und ihre neu gefundene Liebe – das Schicksal der Heimdall und wahrscheinlich das des gesamten Universums liegt in ihren Händen. Aber keine Panik. Sie schaffen das. Hoffen sie jedenfalls.

Meinung:
Auf der Sprungstation Heimdall leben die verwöhnte Kommandantentochter Hanna und der draufgängerische Nik, welcher einem Mafia-Clan angehört. Die Welten der beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch als Hanna anlässlich des Terra-Tags und der dafür stattfindenden Party ein wenig Spaß haben möchte, wendet sie sich an Nik. Denn dieser ist unter anderem auch Drogendealer. Die Übergabe findet jedoch niemals statt, da plötzlich ein Killerkommando die Sprungstation übernimmt und für reichlich Angst und Schrecken sorgt.

Nachdem mich der erste Band der Illuminae Akten so restlos begeistern konnte, waren meine Erwartungen an diesen zweiten Band extrem hoch. Wie bereits Teil 1, weist auch dieses Buch wieder eine bemerkenswerte Aufmachung auf. Denn hierbei handelt es sich um kein normales Buch. Die Erlebnisse der Protagonisten werden in Chatverläufen, Vernahmeprotokollen, Bildern, Tagebucheinträgen und Co. dem Leser dargestellt. Dies ist für mich immer noch eine absolute Besonderheit und sorgte beim Lesen für eine gehörige Portion guter Unterhaltung.

Hanna und Nik könnten unterschiedlicher nicht sein. Beide sind sie am jeweils anderen Ende der sozialen Hackordnung groß geworden und dies spiegelt sich auch in ihren Taten wider.
Gerade Hanna dürfte zu Beginn der Geschichte nicht jedem sofort sympathisch sein. Es wird deutlich, dass sie ihr Leben lang von vorne bis hinten verwöhnt wurde. Diese Eigenschaften legen sich im Laufe des Buches aber, da es ab einem gewissen Punkt um Leben und Tod geht. Hanna kann sich nicht darauf verlassen verschont zu werden, nur weil sie die Tochter des Kommandanten ist.
Nik ist dagegen jemand, den man bereits ab der ersten Seite mögen muss. Immer hat er einen lockeren Spruch auf den Lippen und seine Anmachsprüche Hanna gegenüber sorgten für ein paar Schmunzler auf meiner Seite.
Eine weitere wichtige Person ist Niks Cousine Ella, die das Trio perfekt macht. Auch sie ist nicht auf den Mund gefallen und setzt Hanna das ein oder andere Mal gehörig auf den Pott. Ella habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen.

Kommen wir zum Thema Spannung. Ich muss sagen, dass ich die ersten rund 100 Seiten doch sehr langweilig fand. Natürlich lassen sich die Autoren Zeit die Charaktere in Ruhe darzustellen, dennoch hätte ich mir bereits auf diesen Seiten ein wenig mehr Tempo gewünscht. Sobald jedoch das Killerkommando auf der Sprungstation eintrifft, darf man sich wirklich nicht über fehlende Action beklagen. Die Spannung wird enorm hochgeschraubt und weder Hanna noch Nik bleibt großartig viel Zeit zum Luft holen. Dabei entpuppt sich Hanna zu einem wahren James Bond Girl. Zwar hat sie durch ihren Vater Kampftechniken erlernt, jedoch fand ich es an manchen Stellen etwas arg abgefahren, wie gut sie plötzlich mit der Pistole umgehen kann und Probleme beseitigt. Dies ist für mich aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Sehr gespannt war ich, ob es denn nun einen so großen Überraschungskracher geben würde, wie in Band 1. Leider muss ich diese Frage mit "nein" beantworten. Zwar gab es ziemlich zu Anfang eine Überraschung, die ich so nicht habe kommen sehen, dennoch blieb für mich der große Überraschungseffekt dieses Mal aus. Dies ist allerdings auch meckern auf hohem Niveau, da das Buch dennoch wieder sehr gut zu unterhalten weiß.

Fazit:
"Gemina" setzt da an wo sein Vorgänger aufgehört hat. Rasante Action, jede Menge Spannung und gute Unterhaltung erwarten den Leser in diesem Band. Dennoch fand ich diesen zweiten Teil etwas schwächer als seinen Vorgänger, da mir zum einen der absolute Wow-Moment, wie noch in Band 1, fehlte, zum anderen fand ich die ersten 100 Seiten doch eher etwas zähfließend. Trotzdem kann ich diese Reihe und diesen Band nur empfehlen. Wer auf spannende Weltraumgeschichten mit ungewöhnlichen Stilmitteln (Chatverläufe, Tagebucheinträge etc.) steht, der ist mit dieser Reihe bestens bedient.
Sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.