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Veröffentlicht am 23.10.2018

"Bitte, Winter, komm ganz bald! Und mach es elfig kalt!"

Leonie Looping, Band 6: Ein elfenstarker Winter
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Leonie Looping verbringt ihre Winterferien bei Oma Anni. Gemeinsam mit den Schmetterlingselfen Mücke und Luna hat sie wieder viel Spaß. Doch dann begegnet ihnen ein joggendes Eichhörnchen und auf der Lichtung ...

Leonie Looping verbringt ihre Winterferien bei Oma Anni. Gemeinsam mit den Schmetterlingselfen Mücke und Luna hat sie wieder viel Spaß. Doch dann begegnet ihnen ein joggendes Eichhörnchen und auf der Lichtung scheint eine Party zu sein. Alle Tiere lassen es sich gut gehen, denn immerhin fällt wohl der Winter aus. Es ist noch warm und die Spatzen pfeifen es schließlich von den Dächern. Also muss es doch wohl stimmen. Und wofür braucht man dann Wintervorräte?

Als tags drauf dann der erste Schnee fällt und der Wald bald unter einer dicken Schneedecke begraben liegt, geraten die Tiere in Panik. Was sollen sie nun essen? Und dann sind auch noch zwei Tierkinder spurlos verschwunden. Klar, dass Leonie, ihr Freund Flo und die Schmetterlingselfen den Tieren in jeder Hinsicht helfen werden.

Die Wintergeschichte fällt nicht nur durch die schöne Coverzeichnung auf. Bei diesem Buch wurden die Schneeflocken und das Eis mit einem ganz besonderen Glitzerduck versehen. So wirkt das Buch richtig winterlich und stimmt den Leser gleich passend ein. Die Geschichte ist für Kinder ab 7 Jahren und genau richtig für Leseanfänger. Große Schrift, einfache Sätze und viele schöne Illustrationen laden zum Lesen ein.

Meine 7jährige Leseanfängerin (2. Klasse) kennt mittlerweile Leonie Looping und ihre Abenteuer. Das Besondere an den Geschichten sind nicht nur die zauberhaften Schmetterlingselfen, sondern auch die Themen, die sich die Autorin für jeden neuen Band wählt. In diesem Buch ist es der Klimawandel. Kinder werden durch eine einfache Geschichte zu dieser Thematik sensibilisiert und machen sich Gedanken. Ich kann das gut bei meiner Tochter feststellen, denn sie spricht über das Gelesene und fragte mich z.B. wieso haben die Tiere all ihre Vorräte aufgegessen und wieso hatte es noch nicht geschneit?

Der einfache Satzbau, sowie gängige Wörter machten ihr das Lesen und Verstehen leicht. Gerade wenn man Leseanfängerin ist, hat man viel zu bewältigen. Die Bücher von Cally Stronk sind daher perfekt, um neben der Schulfibel ein wenig in einem richtigen Buch Lesen zu üben.

Fazit:
Uns hat die Geschichte wieder sehr gut gefallen. Denn natürlich habe auch ich mir die Geschichte durchgelesen, zum einen, weil sie mir selbst als Erwachsener sehr gut gefallen, zum anderen, um meiner Tochter spezifische Fragen zum Verständnis stellen zu können und im Gegenzug ihre Fragen zum Text beantworten zu können. Wir freuen uns schon beide auf das nächste Abenteuer der Schmetterlingselfen und Leonie.

Veröffentlicht am 16.10.2018

"Frohe Weihnacht Euch allen ..."

Der Besuch von Sankt Nikolaus
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Wer kennt es nicht? Das bekannteste englische Weihnachtsgedicht von Clemens C. Moore, das bereits 1832 erschienen ist und seit dem immer wieder in den unterschiedlichen Varianten rezitiert, verfilmt oder ...

Wer kennt es nicht? Das bekannteste englische Weihnachtsgedicht von Clemens C. Moore, das bereits 1832 erschienen ist und seit dem immer wieder in den unterschiedlichen Varianten rezitiert, verfilmt oder abgedruckt wird?

Der Tintenfass Verlag aus dem kleinen Ort Neckarsteinach hat eine ganz besondere Auflage des Gedichts herausgebracht. Das Büchlein umfasst nicht nur das englische Original, sondern auch eine deutsche Übersetzung des Verlagschefs Dr. Walter Sauer. Das Besondere dabei ist nicht die buchstabengetreue Übersetzung, sondern vielmehr eine sinnhafte, verbunden mit einem vergleichbaren Vermaß. Dr. Sauer schafft es in seiner Übersetzung, den Sinn des Gedichts aufzugreifen und dabei ebenfalls den Zauber, der diesem Gedicht innewohnt, einzufangen und ins Deutsche zu überführen.

The Night before Christmas ist und bleibt mein liebstes Weihnachtsgedicht, mit dem ich selbst viele schöne Erinnerungen verbinde. Passend zum Gedicht wurden in dieser Ausgabe klassische Bilder des bekanntesten amerikanischen Illustrators des 19. Jahrhunderts Thomas Nast verwendet. Diese Illustrationen sind seitenfüllend und spiegeln sich in kleinen s/w-Ergänzungen im Text wider.

Das Buch ist eine sehr schöne Ausgabe, die man auch gut verschenken oder man sich selbst als kleinen Schatz zu Weihnachten ins Bücherregal stellen und damit die Weihnachtszeit einläuten kann. Dem Buch liegt übrigens noch eine Weihnachtskarte mit dem Cover des Buches bei.

Fazit:
Für mich eine Bereicherung des Bücherregal, die als zeitloser Klassiker jedes Jahr aufs Neue zur Einstimmung auf Weihnachten dient.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Das Leben ist süß!

Schulcafé Pustekuchen 2, Backe, backe, Hühnerkacke
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Tilli und Annika sind ganz aufgeregt. Bald soll ein großes Klassenfest stattfinden. Der Direktor hat seine Erlaubnis gegeben, dass dies in der Schule stattfinden kann. Nun heißt es planen, planen, planen. ...

Tilli und Annika sind ganz aufgeregt. Bald soll ein großes Klassenfest stattfinden. Der Direktor hat seine Erlaubnis gegeben, dass dies in der Schule stattfinden kann. Nun heißt es planen, planen, planen. Wer macht was und was soll überhaupt gemacht werden?

Natürlich wird Tillis Oma die Verpflegung übernehmen. Doch die hat gerade ganz andere Sorgen. Im Supermarkt um die Ecke bekommt sie nur noch gespritzte Produkte und Waren, die schon um die halbe Welt gereist sind. Das will sie in ihrem Schulcafé nun wirklich nicht anbieten. Also macht sie sich auf die Suche nach einem Bauern, der regionale und saisonale Produkte anbietet.

Als dann plötzlich auch noch das Fest auf der Kippe steht, bricht leise Panik bei Tilli und ihrer Oma aus … kann das Fest noch gerettet werden?

Im zweiten Band über das Schulcafé Pustekuchen geht es wieder hoch her. Der Leser begleitet Tilli bei ihren Vorbereitungen zum Klassenfest, aber auch Moma, die Oma von Tilli, bei ihrer Suche nach einem regionalen Bauern. Spannend, wie schon der erst Band, überschlagen sich die Ereignisse dabei, wobei auch die Situationskomik und der Witz nicht zu kurz kommen. Dabei wird eine wichtige Botschaft vermittelt. Nicht nur die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten wird dabei thematisiert, sondern auch Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft.

Natürlich ist Tilli ein ganz normales Mädchen, das auch Flausen im Kopf hat. Dennoch erkennt sie Situationen, die ihre besondere Aufmerksamkeit erfordern und gemeinsam mit ihrer besten Freundin und ihrer Oma meistert sie diese.

Uns hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Es eignet sich hervorragend zum Vorlesen oder auch zum Selbstlesen für Kinder, die gerade das Lesen für sich entdecken. Die liebevollen Illustrationen von Silvia Baroncelli regen die Kinder zum Weiterlesen an und ergänzen den Text auf ganz wundervolle Weise.

Am Ende finden Kinder noch ein kleines Rezept, sowie die Bastelanleitung für eine Girlande.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung mit Witz, Herz und Genuss. Auf ein weiteres Abenteuer mit Tilli, ihrer Oma Moma und dem Schulcafé Pustekuchen freuen wir uns schon jetzt.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Wo ist Klaus?

Klaus, wir retten dich, halt aus!
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Klaus ist weg! Die drei Freunde Hase Hein, Eddie Eichhörnchen und Mirko Meise bekommen einen Riesenschreck. Ausgerechnet am Weihnachtsabend wurde ihr bester Freund entführt? Womöglich noch von einem Monster?
Klar, ...

Klaus ist weg! Die drei Freunde Hase Hein, Eddie Eichhörnchen und Mirko Meise bekommen einen Riesenschreck. Ausgerechnet am Weihnachtsabend wurde ihr bester Freund entführt? Womöglich noch von einem Monster?
Klar, dass sie ihn nicht im Stich lassen und sich mutig auf die Suche nach ihm begeben, um ihn zu befreien…

Bei dem Buch handelt es sich um eine ganz bezaubernde Freundschaftsgeschichte an Heiligabend. Drei Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, machen sich gemeinsam auf den Weg, um ihren Freund aus den Fängen eines Entführers mit großen Füßen zu retten.

Die Geschichte wird in Reimform erzählt und mit vielen bunten Illustrationen hinterlegt. Dabei sind die Illustrationen der jeweiligen Stimmung der Szene, sowie der Geschichte angepasst. Es gibt viel zu entdecken und man ist alleine mit dem Betrachten des Bildes eine Weile beschäftigt.

Meine kleine Tochter (3) mag das Buch recht gerne. Sie findet es lustig, wie die Freunde sich auf die Suche begeben und dabei einiges an Situationskomik erleben. An einer Stelle wird es etwas gruselig, aber das klärt sich gleich wieder.

Der Text ist kindgerecht geschrieben und durch die Reimform wird zumindest meine Tochter ein wenig animiert, mitzudenken und das kommende Reimwort zu erraten.

Fazit:
Uns gefällt das Weihnachtsbuch sehr gut. Es bringt ein wenig weihnachtliche Stimmung ins Haus, aber vor allem eine schöne Botschaft über eine ganz besondere Freundschaft.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Homo Deus est.

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Knittlingen, 1486: Der junge Johann Georg ist das dritte Kind und irgendwie ganz anders als seine Geschwister. Wissen saugt er förmlich ein und seine Mutter sorgt dafür, dass er die Lateinschule besuchen ...

Knittlingen, 1486: Der junge Johann Georg ist das dritte Kind und irgendwie ganz anders als seine Geschwister. Wissen saugt er förmlich ein und seine Mutter sorgt dafür, dass er die Lateinschule besuchen darf. In der Gegend um Knittlingen verschwinden immer wieder Kinder und die Angst vor dem „schwarzen Mann“ geht um. Als Johanns Mutter plötzlich stirbt, bricht für Johann eine Welt zusammen. Nach einem Vorfall muss er die Stadt verlassen und von nun an alleine zurechtkommen. Der Spielmann und Magier Tonio del Moravia nimmt Johann auf und unterrichtet. Gemeinsam ziehen sie durch die Lande, doch Johanns Meister scheint mit dunklen Mächten im Bunde zu stehen. Johann flüchtet, doch kann er ihm wirklich jemals entkommen …?

Oliver Pötzsch lässt in seiner zweibändigen Reihe das Leben von Johann Georg Faustus lebendig werden. Mit vielen authentischen Fakten, erzählt der Autor die Geschichte eines jungen wissbegierigen Mannes, der die Liebe seines Lebens verliert und ruhelos umherzieht, um mit dunklen Mächten in Berührung zu kommen. Sein Weg führt ihn dabei durch deutsche Lande, aber auch nach Italien. Als Leser ist man immer an Johanns Seite. Leidet, fürchtet, hofft und bangt mit ihm mit. Spürt, wie er die Hoffnung beinahe aufgibt und sich auf Wissen einlässt, dass ihn vom rechten Wege abführen könnte.

Die Geschichte ist recht farbenprächtig, aber auch düster geschrieben. Gerade die dunklen Mächte werden spürbar vermittelt. Als Leser ahnt man, dass Johann abdriftet und kann dann doch nichts dagegen unternehmen.

Aber auch so nahm mich die Geschichte gefangen und ich befand mich schnell in einem Lesesog. Dabei war nicht nur die Handlung interessant und spannend, auch die Experimente und das Wissen, dass sich Johann aneignete und dem Leser zu Teilen zugänglich war, konnte mich begeistern.

Oliver Pötzsch konnte mich damals schon mit seiner Reihe um die Henkerstochter begeistern und dies ist ihm jetzt wieder gelungen. Mit plastischen Figuren, einer Handlung, die einen mitreißt und von der man sich nur schwer wieder lösen kann, warte ich nun gespannt darauf, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
Keine leichte Lektüre, sondern ein fesselnder historischer Roman, der mit historischen Fakten angefüllt ist und den Leser in einen regelrechten Lesesog hineinversetzt, so dass man sich nur schwer von dem Buch lösen kann. Die Fortsetzung ist für Herbst 2019 angekündigt.