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Veröffentlicht am 05.12.2018

Fünf unterschiedliche Frauen

Als das Leben vor uns lag
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Fünf sehr unterschiedliche Mädchen besuchen in den 1950ern ein Internat der katholischen Kirche in Spanien. Bis eines Tages ein Ereignis dazu führt, dass eines dieser Mädchen, Julia, die Schule verlassen ...

Fünf sehr unterschiedliche Mädchen besuchen in den 1950ern ein Internat der katholischen Kirche in Spanien. Bis eines Tages ein Ereignis dazu führt, dass eines dieser Mädchen, Julia, die Schule verlassen muss. 30 Jahre später hat Olga, die selbsternannte Anführerin der Mädchenclique, die Idee, die Freundinnen für ein gemeinsames Essen wieder zusammenzuführen. Denn alle fünf haben sich in den Jahren auseinandergelebt und nur sporadisch Kontakt untereinander gesucht.
In Rückblicken erfährt man von den sehr unterschiedlichen Leben der Frauen. Sie sind ein Spiegel der weiblichen spanischen Gesellschaft in diesen Jahrzehnten. Und so erfuhr ich auch noch ein wenig Geschichte, von der ich ehrlich gesagt, vorher kaum etwas wusste. Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Ich konnte mir die Frauen sehr gut vorstellen und ihr Verhalten war oft überraschend, aber stimmig zum Charakter. Es gibt immer wieder Überraschungen mit denen ich nicht gerechnet hätte. Der Spannungsbogen war für mich auch aus diesem Grund immer hoch. Dazu der angenehme Schreibstil sorgten dafür, dass die Seiten nur so dahinflogen. Am Ende geht es nochmal hoch her und dann plötzlich ist das Buch zu Ende und ich musste die liebgewonnenen Charaktere verlassen. Das war einerseits sehr schade, da vieles offen blieb. Aber anderseits wurde ich dadurch animiert selbst das Weiterleben der Protagonistinnen zu fantasieren.
Für mich ein sehr unterhaltsames Buch, dass mich dazu gebracht mehr über die spanische Franco-Ära zu lesen. Manchmal hätte es vielleicht mehr in die Tiefe gehen können, aber um diesen fünf verschiedenen Frauen Raum zu geben, musste eben einiges gekürzt werden, denn das Leben von manchen dieser Frauen hätte genug Stoff für ein eigenes Buch gegeben. Die Autorin werde ich mir jedenfalls merken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 29.11.2018

Überraschend, spannend, sympathische Ermittler

Winterkalt: Thriller
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Dies ist ein weiterer Krimi mit dem Ermittlungsduo Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler. Die Romane bauen bis auf das Privatleben der Ermittler kaum aufeinander auf, ...

Dies ist ein weiterer Krimi mit dem Ermittlungsduo Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler. Die Romane bauen bis auf das Privatleben der Ermittler kaum aufeinander auf, können meiner Meinung nach, auch einzeln gelesen werden.
Gekonnt startet der Roman aus der Sicht eines Opfers. Es ist so geschrieben, dass ich mich schnell hineinversetzen konnte und mitgelitten habe. Dadurch war ich auch sofort emotional involviert als die erste Leiche gefunden wurde. Der Mörder ist dieses Mal sehr kreativ: er stellt seine Opfer als wunderschöne Eisskulptur dar. Das müsste eigentlich den Täterkreis einschränken, aber trotzdem wusste ich bis zum Ende nicht wer der Täter ist und wurde überrascht. Die Autorin spielt gekonnt mit Vermutungen und lässt den Leser zusammen mit den Ermittlern in Sackgassen laufen. Bei beiden Ermittler wird auch für ihr privates Raum gegeben ohne allzu sehr abzuschweifen. Sie werden dadurch greifbarer und menschlicher, dennoch bleiben die privaten Probleme in der zweiten Reihe, was mir persönlich wichtig ist, denn für mich steht der Kriminalfall ganz vorne.
Abwechslung bringen auch die unterschiedlichen Handlungsstränge, wo ich überlegen musste, ist das jetzt vielleicht das neue Opfer. Auch die Sicht des Täters ist natürlich interessant. Für mich ein rundum gelungener Krimi. Ich hoffe sehr, dass es bald weitere Teile dieser Reihe gibt.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Nanos - spannend und realistisch

Nanos - Sie bestimmen, was du denkst
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Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass das Buch ein Mehrteiler ist, der zweite folgt voraussichtlich im Mai 2019. Ich möchte es nur erwähnen, da es mir nicht klar war.
Timo Leibig hat eine Welt geschaffen, ...

Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass das Buch ein Mehrteiler ist, der zweite folgt voraussichtlich im Mai 2019. Ich möchte es nur erwähnen, da es mir nicht klar war.
Timo Leibig hat eine Welt geschaffen, die mir zum einen sehr bekannt vorkommt. Denn es spielt in Deutschland, nur wenige Jahre in der Zukunft. Und anderseits erschreckt mich diese Zukunftsvision, weil sie so realistisch wirkt. Die Menschen werden durch kleine Nanos in Wasser und Lebensmitteln vom Staat gelenkt. Sie hinterfragen nichts mehr und folgen ihrem Präsidenten widerstandslos. Ein paar Menschen sind dagegen immun, sie müssen versteckt leben, denn werde sie erkannt, werden sie gefangen genommen und verschwinden spurlos.
Protagonist Malek hat davon wenig mitbekommen, er war im Gefängnis, aber auf der Flucht lernt er eine Rebellenbewegung kennen. Er schließt sich ihnen an, aber nicht, weil er an die Sache glaubt, sondern weil er sein Versprechen einhalten will, was er seinem Freund auf dem Totenbett gab.
Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge lernt man die Welt von Timo Leibig sehr gut kennen. Maria, die in Berlin lebt und aufpassen muss, dass man sie nicht entdeckt, denn sie gehört zu den Immunen, war für mich der emotional stärkste Part. Sie tut alles um ihren Sohn zu schützen und die ständige Angst entdeckt zu werden, hat der Autor sehr gut beschrieben. Aber auch Maleks Part ist spannend und wird nie langweilig. Insgesamt sind die Charaktere gut gelungen, es gibt keine einfache schwarz/weiß Zeichnung. Die Guten sind auch böse. Nur ein Punkt gefiel mir nicht, dass alle Frauen mit Kindern, drei 3 Stück an der Zahl, von Timo Leibig sehr irrational handelnd dargestellt werden, wenn es um ihre Kinder geht. In gewisser Weise konnte ich es verstehen, aber in der Masse fand ich es zu einseitig dargestellt.
Dennoch das Buch hat mich überzeugt und Teil 2 steht schon auf der Wunschliste. Es ist ein realitätsnaher Thriller, der den Spannungsbogen kontinuierlich hält. Und sehr verschiedene Aspekte dieser dystopischen Welt durch die verschiedenen Perspektiven widerspiegelt. Ich erhoffe mir vom zweiten Teil noch mehr Hintergründe über die Nanos und die Entwicklung zu dieser Diktatur.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Ein Ferkel, dass Mut macht

Bis bald im Wald!
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Der Wald ist für Mama Susa ein gefährlicher Ort, vor allem für ihre kleinen Ferkel. Deshalb warnt sie ihre Kinder auch immer, ja nicht in den Wald zu gehen. Alle Ferkel hören auf sie, bis auf eins. Es ...

Der Wald ist für Mama Susa ein gefährlicher Ort, vor allem für ihre kleinen Ferkel. Deshalb warnt sie ihre Kinder auch immer, ja nicht in den Wald zu gehen. Alle Ferkel hören auf sie, bis auf eins. Es möchte selbst herausfinden, was es im Wald gibt und ob er wirklich so gefährlich ist.
Meine Tochter war erst nicht so begeistert als sie das Buch sah, denn da es nicht rosa ist und keine Prinzessin mitspielt, passt es im Moment so gar nicht in das Beuteschema meiner 5jährigen. Dennoch war sie nach anfänglichen kritischen Blick sehr schnell von der Geschichte gefangen. Auch die Illustrationen gefielen ihr, schön bunt, meint sie. Die Protagonisten sind gut zu erkennen, es ist nicht überladen, aber trotzdem entdeckte sie beim mehrmaligen Lesen immer wieder neue Dinge. Der Mut des Ferkels imponierte meiner Tochter, die doch eher zu den ängstlichen zählt. Auch noch Stunden nach dem Vorlesen hat sie darüber nachgedacht und doch gemeint, dass sie auch mutig sein möchte.
Für mich ist dieser Nachhall an einer Geschichte einer der wichtigsten Punkte, deshalb möchte ich das Buch sehr empfehlen. Es macht Spass zu Lesen, auch mir Erwachsenen und die Illustrationen passen sehr gut zur Geschichte.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Wunderschönes Buch

Bilder-Atlas der Frühlingsblumen
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Mir haben schon immer die historischen gezeichneten Blumen auf Bildtafeln gefallen, nicht nur das sie oft sehr genau gezeichnet sind, sondern einfach schön sind. Dieses Buch verbindet auch diese zwei Aspekte: ...

Mir haben schon immer die historischen gezeichneten Blumen auf Bildtafeln gefallen, nicht nur das sie oft sehr genau gezeichnet sind, sondern einfach schön sind. Dieses Buch verbindet auch diese zwei Aspekte: schönes Design und praktisches Bestimmungsbuch.
Das Buch ist so aufgebaut, dass sich rechts nach dem Öffnen des Buches ein Leporello öffnet. Hier findet man nach Blütenfarbe, Standort und Blühzeit eine Auswahl an Frühlingsblühern. Auf jeder Seite finden sich 4-6 Pflanzen, die gut gezeichnet sind. So dass man sie direkt mit dem lebendigen Objekt vergleichen kann. Die Einteilung nach Farbe und Standort gefiel mir sehr, da ich selbst wenig Ahnung von Pflanzenfamilien und dergleichen habe. So konnte ich auch dank des aufklappbaren Leporellos direkt rein nach Aussehen vergleichen. Neben den Bestimmungsillustrationen gibt es noch ein Begleitheft, hier werden noch genauere Angaben zu den einzelnen Blumen gemacht, z.B. ob sie mehrjährig sind oder andere interessante Einzelheiten.
Dieses Buch wird jetzt ein treuer Begleiter auf langen Spaziergängen. Auch das Interesse meiner kleinen Tochter konnte ich mit diesen Buch wecken, bei den Blumen am Wegesrand genauer hinzuschauen.