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Veröffentlicht am 01.03.2019

Eine unfassbar wichtige Geschichte!

Was geschah mit Femke Star
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„Was geschah mit Femke Star“ ist eines dieser Bücher, die mir das Schreiben einer Rezension unheimlich schwer machen, weil ich für das, was ich sagen möchte kaum Worte finde.

Über den Inhalt nur so viel:
Es ...

„Was geschah mit Femke Star“ ist eines dieser Bücher, die mir das Schreiben einer Rezension unheimlich schwer machen, weil ich für das, was ich sagen möchte kaum Worte finde.

Über den Inhalt nur so viel:
Es geht um eine zerbrochene Freundschaft und viele schmutzige Geheimnisse.
Weiter ins Detail gehe ich an dieser Stelle nicht, denn ich möchte Spoiler um jeden Preis vermeiden.

Kerstin Ruhkieck ist eine Autorin, deren Schreibstil Wiedererkennungswert hat. Sie hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen und scheut nicht davor zurück, unangenehme Dinge anzusprechen.
Sie beweist bei ihrem neuen Buch ungeheuren Mut, etwas anzusprechen, was in unserer Gesellschaft lieber totgeschwiegen wird.

Es gelingt ihr, von Seite eins an eine bedrückende Stimmung aufzubauen, die sich zunehmend mit Spannung auflädt, die bis zum Ende hin erhalten bleibt.
Sie erzeugt eine Dynamik, die es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen.
Durch den flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten beim Lesen nur so dahin.
Zudem ist es ab einem gewissen Punkt fast unmöglich zwischen Wahnsinn und Realität zu unterscheiden. Ich persönlich habe zwischendurch an meinem eigenen Verstand gezweifelt und wusste nicht mehr, wem noch zu trauen ist und, wem nicht.

Aufgrund der schrecklichen Thematik ist man in gewisser Weise als Leser darauf vorbereitet, dass schlimme Dinge passieren werden. Treten sie schließlich ein, ist der Schock trotzdem unermesslich.

„Was geschah mit Femke Star“ zu Lesen hat unglaublich wehgetan. Aber genau so muss ein Buch mit so einer Geschichte wirken. Meine Emotionen haben ständig gewechselt von Angst über Trauer bis hin zu Wut. Das Buch hat psychosomatische Symptome ausgelöst, sodass ich zwischendurch regelrecht Bachschmerzen hatte, oder auf gut deutsch gesagt an manchen Stellen vor Wut hätte kotzen können.
Ich war beim Lesen extrem gefordert, habe Theorien aufgestellt und wieder verworfen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, den Antworten auf die Tausend Fragen in meinem Kopf zu finden, bildeten sich neue Fragezeichen.
Besonders die Frage nach dem „WARUM?“ hat mich beschäftigt, weil ich darauf einfach keine Antwort fand.

Durch die ungefilterte Art des Erzählstils kann man als Leser alle Emotionen und Gedanken der Protagonistin nachvollziehen und vor allem nachFÜHLEN.

„Was geschah mit Femke Star“ ist ein Buch, welches auch über das Ende hinaus in Erinnerung bleibt.
Auch jetzt noch erwische ich mich noch oft, wie meine Gedanken zu Femke und Anouk abschweifen.

Wie oft verurteilen wir Menschen aufgrund von Dingen, die wir über sie gehört haben oder die wir glauben zu sehen?
Woher nehmen wir uns das Recht, vorschnell zu urteilen und auch noch zu behaupten, wir lägen richtig? Im Endeffekt hat jede Geschichte zwei Seiten. Wir müssen beide betrachten, auch, wenn wir es nicht sehen wollen, weil es weh tut.
Auch die Frage, was Menschen dazu bringt, grausame Dinge zu tun beschäftigt mich seit ich dieses Buch gelesen habe… Eine Antwort werde ich darauf auch wahrscheinlich niemals finden.

Femke hat mich dazu gebracht, meine Komfortzone weit hinter mir zu lassen. Ich musste über mich selbst und meine Angst hinauswachsen, um weiterlesen zu können.
Außerdem hat sie mich dazu gebracht, mich selbst und meine Einstellung gewissen Dingen gegenüber zu reflektieren, sodass ich die für mich geeigneten Schlüsse daraus ziehen konnte.

Eine Geschichte, die sich mit einer brandaktuellen Thematik auseinander setzt. Und so lange dies der Fall ist, muss Femkes Geschichte gelesen und weitererzählt werden.

Dieses Buch rüttelt in jeder Hinsicht wach!
Die Schwere der Thematik ist gut aufgearbeitet worden und das Nachwort empfand ich zusätzlich ebenfalls als hilfreich.

Ich kann dieses Buch nicht mit gutem Gewissen als Lieblingsbuch betiteln, dennoch muss ich sagen, dass es mir unglaublich gut gefallen hat und auf literarischer Ebene zu den Besten zählt, die ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Zudem habe ich in den vergangenen Monaten mehrere „schwer verdauliche“ Bücher beendet und „Was geschah mit Femke Star“ hat mich dabei am meisten überzeugt, denn man spürt die intensive Auseinandersetzung der Autorin mit der Thematik.

„Femke Star“ bekommt 5 Sterne und die Auszeichnung Lesehighlight!

Veröffentlicht am 01.03.2019

Two can keep a secret, if one of them is dead...

The Lie She Never Told
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In „the lie she never told“ begeben wir uns mit Faith zurück in ihre alte Heimatstadt, um dort die Wahrheit über ein Verbrechen herauszufinden, für welches sie verantwortlich gemacht wurde. Zwar waren ...

In „the lie she never told“ begeben wir uns mit Faith zurück in ihre alte Heimatstadt, um dort die Wahrheit über ein Verbrechen herauszufinden, für welches sie verantwortlich gemacht wurde. Zwar waren die Beweise nicht ausreichend, aber die gesamte Kleinstadt Grayne Village hält sie für die Mörderin ihrer besten Freundin Emma.

Bereits zu Beginn wird klar, dass Faith sich nicht sonderlich deutlich an jene schicksalhafte Nacht erinnern kann. Deshalb macht sie sich auf die Suche nach Puzzleteilen, um diese zusammensetzen zu können. Dabei werden ihr von den Bewohnern der Stadt erhebliche Steine in den Weg gelegt, denn nirgendwo funktioniert Stille Post so gut, wie auf dem Dorf. Und die Rückkehr einer vermeintlichen Mörderin bietet so einiges an Gesprächsstoff und Möglichkeiten zur Schikane.
Im Laufe der Geschichte begegnet Faith einigen Menschen aus ihrer Vergangenheit und lernt neue kennen. Ich als Leserin war bei jedem einzelnen dieser Aufeinandertreffen äußerst skeptisch. Habe stets nach etwas verdächtigem gesucht und jede angebotene Hilfe als eine mögliche Falle gesehen. In diesem Buch kann man niemandem trauen und nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Ganze wird untermalt durch Laura Labas Schreibstil, der eine Spannung und Dynamik erzeugt, dass es einfach unmöglich wird, das Buch auch nur für eine kurze Zeit aus der Hand zu legen.
Faith ist eine Protagonistin, in die man sich schnell und gut einfühlen kann. Ihre Gedanken und Ängste gehen auf den Leser über und man will ebenso wie sie, endlich die Wahrheit finden. Ihre Charakterentwicklung hat mir ausgesprochen gut gefallen und in der einen oder anderen Sequenz hätte ich ihr gerne auf die Schulter geklopft und ich gesagt, wie gut sie sich schlägt.
Ihren Vater, der eine ihrer wichtigsten Stützen nach ihrer Rückkehr darstellt hatte ich bereits nach seinem ersten Auftreten gern und je weiter die Geschichte voran schritt, desto mehr schloss ich ihn in mein Herz.
Allen anderen Charakteren stand ich zunächst voller Vorbehalte gegenüber. Aber genau darauf ist das Buch auch ausgelegt. Durch die teilweise sehr verdächtig wirkenden Figuren beginnt man, Theorien aufzustellen, verwirft sie und entwickelt neue.

Ich habe „The lie she never told“ habe ich weniger gelesen, sondern eher inhaliert.
Es war, als wäre ich live dabei und habe mit Faith Stück um Stück zusammengesetzt, um am Ende von der Wendung komplett umgehauen zu werden. Der Spannungsbogen baut sich nach und nach auf und entlädt sich in einer Überraschung. Alle Fäden werden am Ende sorgsam miteinander verknüpft und führen zu einer nachvollziehbaren Auflösung.
Ich hoffe wirklich, dass dich Laura Labas noch viele weitere Male an dieses Genre heranwagt, denn mich hat sie komplett begeistert!

„The lie she never told“ bekommt von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 01.03.2019

Ein magisches Abenteuer vor italienischer Kulisse

Living Legends
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"Living Legends“ entführt den Leser nach Italien. Genauer gesagt beginnt Nics Geschichte in Rom mit einem tragischen Ereignis. In seinem Studentenwohnheim bricht ein Feuer aus, dem Nic nicht mehr entkommen ...

"Living Legends“ entführt den Leser nach Italien. Genauer gesagt beginnt Nics Geschichte in Rom mit einem tragischen Ereignis. In seinem Studentenwohnheim bricht ein Feuer aus, dem Nic nicht mehr entkommen kann. Von den Flammen eingeschlossen verliert er nach einer Nahtoderfahrung das Bewusstsein. Danach ist nichts mehr, wie vorher…
Nic hat fortan die Gabe, Geister und andere übernatürliche Wesen zu sehen, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben. Deshalb er nun in der Lage, Lynn zu sehen. Seinen Schutzgeist. Es ist ihre Bestimmung, Nic sein Leben lang zu begleiten und zu beschützen.
Als sich über der Stadt Venedig ein Unheil von ungeahntem Ausmaß zusammenbraut, beschließen die beiden, dorthin zu reisen und dem Bösen Einhalt zu gebieten. Eine Mission, die einem Himmelfahrtskommando gleicht und deren Ausgang ungewiss ist…

Maja Köllinger hat mit diesem Buch wieder einmal bewiesen, dass sie das Talent hat, Worte so einzusetzen, dass sie den Leser an Orte entführen und ihm das Gefühl vermitteln, wirklich dort zu sein. Ein Beobachter der Geschichte.
Ihre filigranen und Bildlichen Beschreibungen bringen das Kopfkino zum Laufen und man sieht sie Städte Rom und Venedig leibhaftig vor sich und spürt die Atmosphäre.
Ihre Charaktere stehen dem Setting in nichts nach. Nic und Lynn sind authentisch skizziert und wachsen einem beim Lesen mit jeder Seite mehr ans Herz. Man spürt ihre tiefe Verbundenheit. Sie scheinen sich perfekt zu ergänzen. Aufgrund der Tatsache, dass sie aus zwei unterschiedlichen Sphären stammen, haben sie mit einigen Komplikationen zu kämpfen, was bei beiden für innere Konflikte und Zerrissenheit sorgen. Als Leser gelingt es einem, eben diese Emotionen zu greifen und nachzuvollziehen.

Die Story, die zu Beginn noch verworren scheint, ergibt mit jedem Puzzleteil, das Nic und Lynn finden mehr Sinn. Die Macht von alten Legenden und historischen Gegenständen, die eine Wirkung von der Vergangenheit in die Gegenwart hat und eine ungeahnte Gefahr in sich birgt, sorgt dafür, dass sich am Ende alle Fäden miteinander verknüpfen.
Am Ende lernen sowohl die Figuren, als auch der Leser, dass Legenden am Ende immer einen Tribut fordern… Die alten und die neuen…

Maja Köllinger hat eine Geschichte geschrieben, deren Spannungsbogen sich langsam aufbaut und in einem fulminanten Showdown entlädt. Hat man diesen verdaut, ist man bereit für den großen Knall, der danach folgt und dessen Auswirkungen wir dann hoffentlich in Band zwei zu spüren bekommen.

Insgesamt kann man sagen, dass „Living Legends“ eine Bandbreite an Emotionen für den Leser bereithält. Von Spannung über historische Elemente bis hin zu romantischen Sequenzen ist alles vertreten und sorgt für alles außer Langeweile.
Mir fällt keine Geschichte ein, in der ich bereits etwas Vergleichbares gelesen habe.

„Living Legends“ bekommt von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Eine Gabe, die eine Gefahr mit sich bringt...

Mondstaub und Sonnenstürme
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Rezension zu „Mondstaub und Sonnenstürme“
von Maja Köllinger





Flexibler Einband: 350 Seiten

Verlag: Drachenmondverlag

Gehört zur Serie: Einzelband

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783959911566
Jahr: ...

Rezension zu „Mondstaub und Sonnenstürme“
von Maja Köllinger





Flexibler Einband: 350 Seiten

Verlag: Drachenmondverlag

Gehört zur Serie: Einzelband

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783959911566
Jahr: 2018




Klappentext

„Stell dir vor, du siehst in die Augen deines Gegenübers und erblickst sein Universum.
Du erkennst Gedanken, die wie Planeten in seinem Kopf umherkreisen.
Gefühle, die sich in Sternenbildern auf seinen dunklen Pupillen abzeichnen.
Geheimnisse, die sich in der schimmernden Nebula am Rande seiner Augen sammeln.
Stella ist eine Sternenseele. Sie verfügt über die Gabe, den Kosmos in unseren Köpfen zu ergründen.
Denn wir alle bestehen aus Sternenglanz, Mondstaub und Sonnenstürmen.
Wir alle tragen die kleinsten Teile des Universums in uns.
Wir haben nur verlernt, hinzusehen.“


Das Buch

Als ich das Buch begann, hatte ich keine wirkliche Vorahnung, was mich erwarten würde…

Stella ist eine Sternenseele und weiß selbst nicht so wirklich, was dies mit sich bringt.
Durch tragische Umstände ist sie gezwungen, die Schule zu wechseln. Dort lernt sie neben der quirligen Jen auch den geheimnisvollen Noris kennen. Er scheint mehr zu wissen, als er zugeben möchte…
Als sich Stellas Lage mehr und mehr zuspitzt, müssen die beiden zusammenarbeiten… ob sie wollen, oder nicht…

Wie ihr vielleicht seht, ist meine Inhaltsangabe wenig aufschlussreich. Das hängt damit zusammen, dass ich nicht zu viel verraten möchte, um Spoilern vorzubeugen.

Was mir nach den ersten Seiten sofort aufgefallen ist, war der Schreibstil.
Im Vergleich zu „Madness“ geht er in diesem Buch wesentlich tiefer.
Man hat nicht nur eine anschauliche Umgebungsbeschreibung, sondern man fühlt mit!
Die Emotionen in diesem Buch sind so authentisch dargestellt, dass ich während einiger Sequenzen schlucken und teilweise meine Tränen zurückdrängen musste.
Stella wiederfährt unsagbares Leid und nur die Weiten des Universums scheinen ihr Sicherheit zu geben.
Es lässt sich nicht leugnen, dass die Autorin zwischen ihrem Debut und „Mondstaub und Sonnenstürme“ eine weitreichende Entwicklung durchgemacht hat.

Die Charaktere sind wesentlich feiner ausgearbeitet und haben alle ihre eigene, unverwechselbare Persönlichkeit.
Stella hat mich von Beginn an berührt und auch Jen war mir sofort sympathisch.
Noris dagegen musste sich mein Vertrauen verdienen, aber auch das ist ihm gelungen.
Neben den Hauptcharakteren gibt es aber auch Nebencharaktere, denen man nicht über den Weg trauen sollte.
Sie alle haben ihren berechtigten Platz in der Geschichte und niemand wirkt wie ein oberflächlicher Lückenfüller.

Sie Storyline beginnt zuerst recht harmlos, wird dann aber schnell dramatisch. Sie flacht zwischendurch wieder etwas ab, um dann aber wieder erbarmungslos zuzuschlagen.
Zudem wird der Leser zu keiner Zeit geschont. Der Wechsel von Spannung, Dramatik und Romantik ist hier wirklich gelungen und macht das Buch zu einem Lesegenuss.
Der vermeintlich finale Showdown wird zusätzlich durch eine weitere Überraschung getoppt.

Ich bin beeindruckt davon, wie philosophisch Maja Köllinger Emotionen und teilweise aussichtslose Situationen beschreibt. Sie wendet Metaphern an, die passender nicht sein könnten.
Auch die ausschweifende Recherche lässt sich beim Lesen erahnen.
Sowohl die psychologischen Aspekte, als auch alles, was den Bereich der Astrologie betrifft ist authentisch und sehr interessant dargestellt.

Die Gabe Stellas ist etwas, was ich so noch nicht aus der Fantasy oder Fiction-Literatur kannte.
Das Buch ist faszinierend, philosophisch, spannend und bringt alles mit, was ein Lieblingsbuch braucht.


Mein Fazit

Ich habe ein neues Lieblingsbuch entdeckt. Es ist mit Herzblut geschrieben und das spürt man. Ich wurde mehrfach mitten ins Herz getroffen und war ähnlich, wie Stella am Boden zerstört. Ich habe jede einzelne Zeile geliebt und war schon irgendwie traurig, als es vorbei war. So viele einzelne Fäden, die am Ende ein Ganzes bilden, ohne, dass noch Fragen offen bleiben, oder der Leser ratlos zurück bleibt.
Ich bin fasziniert von Stella und Noris. Von ihrer Gabe und ihrer Dynamik.
Wann immer ich nun nachts den Mond erblicke, so denke ich an die beiden und trage ein Lächeln im Gesicht.
Diese Geschichte hat noch lange in mir nachgehallt.

Es steht völlig außer Frage, dass „Mondstaub und Sonnenstürme“ von mir fünf galaktische Sterne erhält, die aus tiefstem Herzen kommen.

Mir bleibt nun nur noch, mich vor Maja zu verneigen und ihr für diese wunderschöne Geschichte zu danken. Ich bin wirklich beeindruckt.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Eine Geschichte, wie sie sonst nur das Leben schreibt...

Holding on to You - Mavis & Henry
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Rezension zu „Holding on to you- Mavis und Henry“
von Natalie Elin





Flexibler Einband: 373 Seiten

Verlag: Hawkify

Gehört zur Serie: Einzelband

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783947288878
Jahr: 2018 ...

Rezension zu „Holding on to you- Mavis und Henry“
von Natalie Elin





Flexibler Einband: 373 Seiten

Verlag: Hawkify

Gehört zur Serie: Einzelband

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 9783947288878
Jahr: 2018



Klappentext

„Mavis ist überzeugter Single. Erst recht, als ihre beste Freundin Mona ihr ein gruseliges Date nach dem anderen aufdrängt. Doch dann lernt sie eines Tages Henry kennen.



Irgendwie schafft der Kerl es, sich direkt in ihr Herz zu schleichen und sie alle Vorsicht vergessen zu lassen. Bald spürt sie, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Er hat ein Geheimnis, das er versucht zu verstecken.



Bevor sie ihn kennenlernte, hätte sie nicht im Traum gedacht, jemals zu der Sorte junger Frauen zu gehören, die sich aus Liebe selbst vergessen und alles für einen Mann geben würden ….“



Das Buch

Als Mavis sich in ihre Online-Bekanntschaft Henry verliebt, schwebt sie zunächst auf Wolke sieben. Jedoch folgt auf jeden Traum auch das Erwachen und Mavis droht eine Menge zu verlieren… vielleicht auch, sich selbst…

Eine Geschichte, die die ungeschminkte Wahrheit zeigt. Das Leben ungefiltert und echt.
Wir begleiten Mavis, die sich verliebt und dann herausfindet, dass die Dinge doch anders liegen, als sie scheinen.
Sie erzählt dem Leser ihre Geschichte und das auf eine sehr authentische Art und Weise. Ich persönlich konnte mich selbst in der einen oder anderen Szene wiederfinden.
Der Schreibstil der Autorin haucht dem Charakter Leben ein und gibt ihm eine Stimme.
Teils sehr humorvoll, zwischendurch sarkastisch und manchmal fast ein bisschen zynisch wird man als Leser an das Geschehen herangeführt. Dabei entsteht beim Lesen eine Dynamik, die dafür sorgt, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Was harmlos und sehr romantisch beginnt spitzt sich im Laufe der Geschichte zu einem Orkan an Emotionen zu, der den Leser erbarmungslos mitreißt. Man leidet, zweifelt und stellenweise weint man mit Mavis.
Besonders beeindruckend fand ich, dass Mavis je weiter das Buch voranschreitet, beginnt, sich selbst zu reflektieren.
Dem Leser wird es so möglich, den Charakter noch besser zu verstehen und mit ihm zu fühlen.
Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet. Sie alle haben ihre eigene Persönlichkeit und eine individuelle Geschichte.
Besonders Mavis beste Freundin ist mir direkt ans Herz gewachsen. In meinen Augen spielt auch sie eine tragende Rolle. Sie sagt, was sie denkt und rückt Mavis den Kopf zurecht, wenn sie Gefahr läuft, ihn zu verlieren. Mona ist einer dieser Sidekicks, die das Leben der Protagonisten unglaublich bereichern und dabei helfen, die dunklen Stunden des Lebens zu überLeben.

Die Geschichte, hat einen erkennbaren Spannungsbogen, dessen Ende vielleicht schnell kommt, dafür aber mit einem Knall.

„Holding on to you- Mavis und Henry“ ist keine dieser Romanzen, die man nach der letzten Seite sofort abgehakt hat. Sie hallt nach und regt zum Nachdenken an.



Mein Fazit

Mich persönlich hat die Geschichte sehr nachdenklich gemacht.
Wie oft urteilen wir über Dinge, von denen wir keine Ahnung haben oder verschließen die Augen vor Dingen, die wir nicht sehen wollen… nicht wahrhaben wollen?
Außerdem weiß ich nicht, wie oft ich mich bereits selber hinten angestellt habe, nur um andere zufrieden zu stellen. Manchmal passiert so etwas, ohne, dass man es selber bemerkt. Dann müssen andere dafür sorgen, dass es auffällt.

Oft habe ich Bücher, in denen die Protagonistin sich selber aufgibt, um es einem Mann recht zu machen verurteilt.
Hier ist das nicht der Fall, denn es ist plausibel geschildert und die Protagonistin ist sich ihrer „Fehler“ bewusst. Es wird greifbar und nachvollziehbar.

Ich glaube, dass sich viele junge Frauen mit Mavis identifizieren können.

Außerdem finde ich bemerkenswert, dass sich eine Debütautorin an ein so schweres Thema herangetraut hat. Man hätte so viel dabei falsch machen können, doch durch die realitätsnahe und sensible Herangehensweise kann ich hierbei keine Kritik abgeben.

Das Buch hat mich mitgerissen. Auch ich habe mich verliebt und bin dann ohne Vorwarnung auf dem harten Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

Für mich ein gerechtfertigtes fünf-Sterne-Buch.