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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2018

Von der Leichtigkeit des Seins

Erhebung
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Scott hat folgendes Problem: Er nimmt rapide ab. Aber da sich bei ihm äußerlich nichts ändert, scheint es nur die Zahl auf der Waage zu sein, die sinkt. Und das ist noch nicht alles: Wenn er sich mit Gewichten ...

Scott hat folgendes Problem: Er nimmt rapide ab. Aber da sich bei ihm äußerlich nichts ändert, scheint es nur die Zahl auf der Waage zu sein, die sinkt. Und das ist noch nicht alles: Wenn er sich mit Gewichten auf die Waage stellt, scheint das zusätzliche Gewicht schwerelos zu sein. Ein wirklich seltsames Phänomen, wie auch sein Freund Doktor Bob findet. So ein Fall ist ihm in seiner Laufbahn noch nie begegnet, sodass Scott sich dazu entschließt keine sinnlosen Untersuchungen über sich ergehen zu lassen und sein Leben so normal wie möglich weiterzuführen. Jetzt wo seine letzten Tage gezählt sind und er wesentlich entspannt damit umgeht, bleibt auch nicht mehr viel Platz für Vorurteile und Intoleranz. Es dauert schließlich nicht lange, dass er auf einmal mit seinen lesbischen Nachbarn in Kontakt kommt, was all die Wochen und Monate zuvor nie geklappt hat. Und was er Jahre zuvor nie verstanden hat und jetzt erst merkt, ist, dass Vorurteile sich nur in den seltensten Fällen bewahrheiten.


Für mich persönlich habe ich festgestellt, dass ich einen ausführlicheren King lieber mag, als seine Kurzgeschichten. Ich liebe einfach seine detaillierten Charakterbeschreibungen und sein Auge fürs Detail. Aber nichtsdestotrotz ist dieses Buch mit seiner Dicke von nur 140 Seiten wirklich sehr berührend und aussagekräftig. Es liest sich sehr schnell und ist unfassbar gut geschrieben, aber da sind wir ja von King auch nichts anderes gewöhnt.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Wer ist Sofia?

Sofia trägt immer Schwarz
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„Man konnte innehalten, eines betrachten und alle anderen ignorieren. Oder aber man verteilte sie auf dem Boden und dachte sich selbst eine Handlung aus, denn es gab keine Handlung, sondern nur Schönheit ...

„Man konnte innehalten, eines betrachten und alle anderen ignorieren. Oder aber man verteilte sie auf dem Boden und dachte sich selbst eine Handlung aus, denn es gab keine Handlung, sondern nur Schönheit und Zufall.“

Dieses Zitat auf Seite 227 in diesem Buch fasst eigentlich ziemlich gut zusammen, wie die Geschichte aufgebaut ist und was einen erwartet: Nämlich keine richtige Handlung, aber doch eine aussagekräftige Message. Das Buch besteht aus einzelnen Kapiteln, die aus Sicht eines Freundes, Familienmitgliedes oder auch nur eines Bekannten von Sofia geschrieben sind. So bleibt die eigentliche Protagonistin immer auf Distanz. Wir erfahren in diesem Buch also nicht, wer Sofia wirklich ist. Was sind ihre Gedanken und Absichten? Das bleibt alles Interpretationssache.

Man könnte meinen, dass man sich ein genaues Bild von einer Person schaffen kann, wenn man die vielen Erzählungen von den einzelnen Personen in Erfahrung bringt. Doch dem ist nicht so. Sofia hat zu jedem selbstverständlich eine andere Beziehung, demnach sind ihre Gedanken, Absichten und Gefühle niemals wirklich nachvollziehbar.

Da man es normalerweise anders von Büchern gewohnt ist, kann ich mir vorstellen, dass es sich für viele sehr anstrengend gestaltet. Man hat halt keine „handfeste“ Protagonistin. Auch für mich war es stellenweise ein wenig mühsam, dass ich zu Beginn auch noch nicht erahnen konnte, worauf der Autor hinaus möchte. Im Nachhinein betrachtet finde ich aber den Grundgedanken von Paolo sehr schön umgesetzt, sodass ich es nicht bereut habe ein weiteres Werk von ihm gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Das Universum hat kein Ende.

Der Outsider
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Bei dem Buch „Outsider“ kommt es zu einem sehr brutalen Mord an Frank Peterson. Die Zeugenaussagen und sämtliche andere Beweise sprechen deutlich für sich: Terry Maitland ist der Schuldige. Doch je länger ...

Bei dem Buch „Outsider“ kommt es zu einem sehr brutalen Mord an Frank Peterson. Die Zeugenaussagen und sämtliche andere Beweise sprechen deutlich für sich: Terry Maitland ist der Schuldige. Doch je länger die Ermittlungen überdauern muss der Detektive Ralph Anderson feststellen, dass der Fall sehr mysteriöse Züge annimmt und dieser doch nicht so unkompliziert ist, wie es zunächst scheint. Es beginnt somit ein Wettlauf gegen die Zeit, denn wer weiß wann dieser mysteriöse „Outsider“ wieder zuschlägt.

Die ersten dreihundert Seiten drehen sich eigentlich ausschließlich nur ums Terrys Festnahme. Man könnte meinen, dass es schnell langweilig wird, jedoch hat King es mit Hilfe von Zeugeninterviews, Autopsieberichten usw. sehr dynamisch und spannend gestaltet, sodass die Seiten nur so geflogen sind. Ich finde, dass dieses Buch sehr krimilastig wirkt und es einen sehr stark an die „Bill Hodges“-Reihe erinnert. UND AUFGEPASST! Es erinnert einen nicht nur daran! Denn man trifft hier wieder auf alte Bekannte und wird deswegen leider auch ein wenig gespoilert, wenn man noch nicht alle Teile der Reihe gelesen haben sollte. Da ich selber nur den ersten Teil der Reihe kenne, hat mich das schon ein wenig geärgert. Mir gefällt jedoch aber auch die dadurch resultierende Komplexität. Ich denke für Leser, die alle Teile kennen, ist es ein besonderes einzigartiges Lesegefühl.

Ansonsten war es für mich ein solider King. Es hat mich super unterhalten, mich das ein oder andere Mal zum Gruseln gebracht - jedoch ist es meiner Meinung nach nicht eines seiner besten Werke.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Schuld, Unschuld oder Strafe?

Strafe
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In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen ...

In „Strafe“ von Ferdinand Schirach werden einzelne Kurzgeschichten erzählt, die oberflächlich betrachtet zunächst einmal eindeutig erscheinen - jedoch werden sie durch bestimmte Gegebenheiten bzw. anderen Sichtweisen komplett in ein anderes Licht gerückt. Ich fand die Geschichten trotz des distanzierten Schreibstils zum Ende hin immer sehr erschreckend, was mich wiederum sehr zum Nachdenken angeregt hat.

Von der Länge her sind sie ideal für Zwischendurch. Doch von der Intensität her ist es dafür wiederum überhaupt nicht geeignet. Man benötigt nach jeder Erzählung immer ein wenig Zeit um sich das Geschriebene zu verinnerlichen und etwas sacken zu lassen.

Einige Geschichten haben mir mehr zugesagt, was bei einer Sammlung natürlich normal ist. Aber so ist definitiv für jeden etwas dabei.

Veröffentlicht am 29.07.2018

Spannendster Teil der Palace of Glass-Reihe

Palace of Fire - Die Kämpferin
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Nun habe auch ich den finalen Teil der Palace of Glass-Reihe beendet und bin ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist. Ich werde die äußerst sympathischen Charaktere wie Ninon, Blanc, René und den ...

Nun habe auch ich den finalen Teil der Palace of Glass-Reihe beendet und bin ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist. Ich werde die äußerst sympathischen Charaktere wie Ninon, Blanc, René und den Comte vermissen. Aber nun erstmal zum Buch:


Ich fande den Einstieg super angenehm. Ich habe die Bücher zwar schnell hintereinander weggelesen, kann mir aber auch vorstellen, dass man ein wenig Zeit dazwischen verstreichen lassen kann. Die Autorin greift nämlich nochmal alle wichtigen Geschehnisse kurz auf, wenn diese in dem Moment gerade von Bedeutung sind.

Ansonsten war dieser Teil auf jeden Fall der spannendste, sodass man es eigentlich nie zur Seite packen kann - besonders auch durch die diese miesen Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels. ? Zu dem entwickelt der Schreibstil wie bereits in den vorherigen Teilen ein wahrhaftigen Lesesog.

Die größte Entwicklung hat meiner Meinung nach der Kronprinz Robin durchgemacht, aber trotzdem reicht er noch lange nicht an meine oben bereits genannten Lieblinge heran. Ich kann leider absolut nicht sagen, warum ich bis zum Ende nicht mehr wirklich mit ihm warm geworden bin. Aber ich habe trotzdem mit Rea gelitten und bis zum Ende hin mit ihr mitgefiebert.

Ich fand das Buch wirklich spannend und unvorhersehbar, aber wie viele von euch weiß ich auch noch nicht so recht, was ich von dem Ende halten soll. ? Auf der einen Seite finde ich es gut, dass es kein typisches Happy End ist, aber auf der anderen Seite hat mich das auch ein wenig pessimistisch gestimmt... Ohne zu spoilern, aber die Leute, die es gelesen haben, wissen bestimmt, was ich damit meine.