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Veröffentlicht am 21.10.2018

Stimmungsvolle Weihnachtsromance, nicht nur für „Notting Hill“ Fans

Winterzauber in Notting Hill
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Die beiden Schwestern Isla und Hannah halten nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern fest zusammen. Bei dem Unfall wurde auch Hannah schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Isla bemüht sich seitdem, ...

Die beiden Schwestern Isla und Hannah halten nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern fest zusammen. Bei dem Unfall wurde auch Hannah schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Isla bemüht sich seitdem, ihrer Schwester nicht nur Elternersatz sondern auch in allen anderen Belangen eine Stütze zu sein, doch Hannah findet, dass Isla es etwas übertreibt mit ihrem Bemuttern. Überhaupt glaubt Hannah, dass Isla aufgehört hat, ihr eigenes Leben zu leben und versucht Isla mit allen möglichen Männern zu verkuppeln, was bislang aber nicht geklappt hat.

Auch Islas Arbeitskollege Aaron, redet mit Engelszungen auf sie ein und gibt ihr den Ratschlag, endlich mal wieder mit einem netten Mann auszugehen. Doch Isla hat ganz andere Sorgen. Sie wurde mit einem weit reichenden Projekt bedacht und hat alle Hände voll damit zu tun, dieses Projekt voranzutreiben. Dazu soll sie die alljährliche Weihnachtsfeier ihrer Firma organisieren.

Als ein neuer CEO aus den vereinigten Staaten eintrifft, fällt Isla aus allen Wolken. Denn ihr Chef entpuppt sich ausgerechnet als der Mann, dem sie kurz zuvor in einem Cafe in Notting Hill unterstellt hatte, er wäre ein Pädophiler. Dabei handelte es sich bei den beiden Mädchen, die sich in seinem Beisein befanden, um seine Töchter. Doch Chase Bryan ist nicht nachtragend. Was gut ist, denn Isla wird ihm als direkte Assistentin unterstellt. Allerdings dauert es nicht lange, bis der gestresste Chef und Vater, seine neue Kollegin als Kindermädchen für seine Töchter abstellt und sie von ihren bisherigen Aufgaben abzieht. Isla ist empört, doch dann zeigt sich Chase von einer anderen Seite. Er schätzt Islas uneingeschränkte Offenheit und bittet sie darum, ihn bei seinem geplanten Projekt zu unterstützen.

Es ist eine Herzensangelegenheit für Chase und eine große Chance. Isla ahnt zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, dass das geplante Luxushotel mitten in Notting Hill gebaut werden soll, ihrem Wohnort. Arglos zeigt sie Chase ihre Heimat, führt ihn und seine Töchter in urige Restaurants und unwiderstehliche Cafes…

Ich hatte vor ca. zwei Jahren, Mandy Baggots ersten Roman, „Winterzauber in Manhattan“, gelesen der mich restlos begeistert zurückgelassen hatte. Und als Fan des Hugh Grant und Julia Roberts Films „Notting Hill“, hatte ich mich bereits im Vorfeld sehr auf den neuen Roman der Autorin gefreut. Um es vorweg zu nehmen, mit „Winterzauber in Notting Hill“, ist Mandy Baggot erneut eine schöne, leichte und stimmungsvolle Weihnachtsromance gelungen, die mir viel Lesespaß bereitet und meine Geschmacksnerven, ob der vielen erwähnten Leckereien, reichlich gekitzelt hat.

Dennoch habe ich bei meiner Bewertung einen Punkt abgezogen, weil ich fand, dass die Liebesgeschichte zwischen Isla und Chase, diesmal ein wenig zu sehr an der Oberfläche bleibt. Sicher, die Dialoge, die die beiden miteinander führen, sind amüsant und auch Chases chaotische Töchter versprühen viel Charme, genauso wie auch die übrigen Nebenfiguren sympathisch gestrickt sind, doch ich hätte mir einfach mehr Gespräche des Heldenpaars gewünscht, die in die Tiefe gehen. Dazu blieben mir Isla und Chase etwas fremd. Zwar wurde nachvollziehbar geschildert, warum der Romanheld stets versucht, Nüchternheit in allen Lebenslagen zu bewahren, doch empfand ich es als nicht glaubwürdig, wie schnell sich am Ende alles zum Guten wendet.

Auch auf den Konflikt mit Chases Exfrau und seinem Bruder, geht die Autorin nicht mehr wirklich ein. Genauso wie Isla und Hannah, für mein Empfinden, ein durchaus ausführlicheres Gespräch über die Zukunft hätten führen können.

Trotz meiner Kritikpunkte hat dieser Roman aber auch viele positive Seiten. Die Autorin lässt Notting Hill und die Stadt London sehr authentisch und bildhaft vor dem inneren Auge der Leser entstehen und es macht einfach viel Spaß, den Romanfiguren bei ihren Sightseeing- Restaurant- und Cafebesuchen über die imaginäre Schulter zu schauen. In Sachen Weihnachtsatmosphäre kann der Roman ebenfalls auf ganzer Linie punkten und die Liebesgeschichte von Hannah und Raj fand ich richtig süß, wenn sie auch etwas zu kurz kam.

Wer noch auf der Suche sein sollte, nach einer leichten, kurzweiligen und soliden Weihnachtsromance, kann hier ruhig zugreifen und wird sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Mir ging es schließlich genauso, wenn auch der allerletzte Funke, im Vergleich zu „Winterzauber in Manhattan“, bei mir leider nicht übergesprungen ist.

Kurz gefasst: Stimmungsvolle Weihnachtsromance, nicht nur für „Notting Hill“ Fans.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung

Die Tochter des Uhrmachers
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Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich ...

Gegenwart, London:

Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich nach Hochzeitsplanungen, zu denen sie vor allem von ihrem Bräutigam und ihrer zukünftigen Schwiegermutter gedrängt wird. Elodies Vater findet die Idee der zukünftigen Schwiegermutter, aufgenommene Videobänder auf denen sich Konzerte von Elodies Mutter befinden, als musikalische Untermalung zu nutzen bei der Hochzeitsfeier, ganz wunderbar. Er hat den Verlust seiner geliebten Frau niemals verwinden können. Ganz im Gegensatz zu Elodie, die nur noch recht vage Erinnerungen an ihre Mutter besitzt.

Dennoch, als Elodie, die als Archivarin in einer angesehenen Kanzlei arbeitet, auf eine abgegriffene, lederne Mappe stößt, in der sich Bilder befinden, ist ihre Neugierde geweckt. Auf einem der Bilder befindet sich ein Haus, dass den „Gute Nacht-Geschichten“ Beschreibungen ihrer Mutter dermaßen gleicht, dass es schon unheimlich wirkt.
Auch das Bildnis einer unbekannten, sehr attraktiven Frau, findet Elodie in der Mappe vor. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Doch ihre Motive sind nicht rein beruflicher Natur. Denn ihr Onkel Tip, dem sie die Bilder zeigt, reagiert seltsamerweise überaus überrascht und zugeknöpft. Dann taucht kurz darauf ein geschossenes Photo auf, das ihre Mutter und den Musiker, der damals bei dem Unfall ebenfalls tödlich verunglückte, kurz zuvor, in der Nähe des „Traumhauses“ zeigt. Warum war sie dort?

London 1862:

Die attraktive, ehemalige Taschendiebin Birdie hat es weit gebracht. Es ist ihr gelungen, das Interesse des reichen Künstlers Edward Radcliffe zu wecken. Unter dem Namen Lily, gilt sie als dessen Muse und ganz London spricht bereits von dem außergewöhnlichen Kunstwerk, das er mit ihrer Hilfe schuf. Doch Lily und Edward haben sich ineinander verliebt. Und das, obwohl er verlobt ist. Eine Abschiedsfeier auf Birchwood Manor, führt zur Katastrophe und dann verschwindet auch noch ein wertvolles Schmuckstück…

Birchwood Manor 1899:

Die kleine Ada Lovegrove, die mit ihren Eltern zuvor in Indien lebte, wird nach England geschickt, um dort fortan in einem Mädcheninternat zu leben. Das Internat wird geführt von Lucy Radcliffe, der Schwester von Edward. Die einsame Ada freundet sich an mit Lucy…

Birchwood Manor, während des 2. Weltkriegs:

Die verwitwete Journalistin Juliet, kehrt London den Rücken, nachdem ihre Familie ausgebombt wurde und zieht für eine Weile aufs Land mit ihren Kindern. Besonders ihr kleiner Sohn fühlt sich dort wohl. Er spricht stets, wie Juliet glaubt, mit einer Phantasiefreundin…

„Die Tochter des Uhrmachers“, der aktuelle Roman von Kate Morton, erzählt nicht nur die Geschichte eines Hauses und der Bewohner. Es ist auch die Story der jungen Überlebenskünstlerin Birdie, deren Werdegang ein wenig mehr von der Autorin in den Fokus gerückt wurde, als die Geschichten der anderen Akteure. Birdie ist eine sympathische Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann und man liebt und leidet, ob ihres Schicksals, regelrecht mit beim Lesen. Aber auch Ada ist mir schnell ans Herz gewachsen, sowie Tip. Natürlich gibt es einen großen Zusammenhang, der erklärt, wieso die verschiedenen Akteure eine Verbindung haben und ich mochte Kate Mortons packend erzählten Roman sehr. Ihre bildhaft poetische Ausdrucksweise, ihre vielen lebensklugen Weisheiten, die sie eingebunden hat in „Die Tochter des Uhrmachers“, haben mir ein tolles Lesevergnügen beschert und ich fand es ganz erstaunlich, dass die Autorin bei dieser dermaßen komplexen Handlung nicht den sprichwörtlichen Faden beim Schreiben verloren hat.

Es gibt allerdings auch ein kleines „aber“; daher habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Obwohl der Roman ein Wahnsinnspageturner ist, fand ich, dass so manche Figuren leider recht blass beschrieben blieben. Beispielsweise Elodie. Man erfährt kaum etwas über sie, abgesehen davon, dass sie die Tochter einer berühmten Cellistin ist und einen Mann heiraten wird, den sie eigentlich so gar nicht liebt. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf ein Fremdkörper und dient der Autorin leider nur als Mittel zum Zweck, eben um die noch offenen Handlungsstränge in der Gegenwart zusammenzuführen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht. Und auch Romantiker werden sicherlich etwas enttäuscht sein, denn Birdie erzählt viele Geschehnisse „aus dem Off“.
Auch über den Werdegang von Ada hätte ich gerne mehr erfahren, gleiches gilt für Juliet.

Abgesehen davon ist der aktuelle Roman von Kate Morton allerdings ein sehr lesenswerter Schmöker, der, trotz seiner immerhin über 600 Seiten, keinerlei Längen aufzuweisen hat.
Vielleicht sollte man „Die Tochter des Uhrmachers“, aber nicht unbedingt vor dem Schlafengehen beginnen, denn man kann das Buch kaum zur Seite legen, da die Autorin so gut mit der Neugierde ihrer Leser spielt.

Kurz gefasst: Der gute Geist des Hauses…. Dramatischer Pageturner, mit komplexer Handlung.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Kate Linville und DCI Hale ermitteln wieder- Packender Krimi mit unerwarteten Wendungen, wenn auch mit leichten Längen

Die Suche
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Meine Rezension:

Scotland Yard Ermittlerin und Einzelgängerin Kate Linville ist erneut in Scarborough. Diesmal eigentlich nur, um mit der Vergangenheit abzuschließen. Nachdem sich Mieter des Elternhauses, ...

Meine Rezension:

Scotland Yard Ermittlerin und Einzelgängerin Kate Linville ist erneut in Scarborough. Diesmal eigentlich nur, um mit der Vergangenheit abzuschließen. Nachdem sich Mieter des Elternhauses, als Messis entpuppten und die Räume dermaßen zumüllten, dass nur noch eine Entkernung helfen kann, möchte Kate vor Ort bleiben; so lange, bis sie einen Käufer für das Haus gefunden hat. In der Zwischenzeit zieht sie in eine kleine privat geführte Pension im Ort und wird daher eher zufällig in einen Vermisstenfall verwickelt. Die Tochter der Pensionswirtin, Amelie Goldsby, verschwindet plötzlich aus dem Auto ihrer Mutter, die eigentlich nur schnell in den Supermarkt springen wollte. Normalerweise wäre das kein Grund zur Aufregung, doch kurz zuvor wurde ein kleines Mädchen entführt und ermordet in den Hochmooren aufgefunden und nun befürchtet die Polizei, dass Amelie ebenfalls in die Hände des, von der sensationlüsternen Presse betitelten „Hochmoor-Killers“ gefallen sein könnte.

DCI Caleb Hale staunt nicht schlecht, als er Kate in der Pension entdeckt, doch diese versichert ihm felsenfest, dass sie sich diesmal nicht in seine Ermittlungen einmischen wird. Schließlich hat sie alle Hände voll damit zu tun, einen Käufer für das Haus zu bekommen. Außerdem hat sie sich in einer Datingagentur angemeldet und hofft, endlich einen passenden Partner zu finden, damit sie sich nicht mehr so einsam fühlen muss.
Caleb, der zwar mittlerweile trocken, aber immer noch in Versuchung ist, seiner Alkoholsucht nachzugeben, stößt bei seinen Nachforschungen auf ein weiteres Mädchen, das vor vier Jahren spurlos verschwand. Auch Hannah lebte, zusammen mit ihrem Vater Ryan, in Scarborough. Es scheint also so zu sein, dass hier tatsächlich ein Serientäter am Werk ist und Caleb fürchtet, dass ihm die Zeit wegläuft.

Derweil versucht eine Betreuerin vom Jugendamt händeringend ihren Schützling Mandy zu finden. Laut ihrer Familie lief das junge Mädchen nach einem Streit mit der Mutter davon, doch seitdem ist bereits einige Zeit vergangen und so wendet sich die Betreuerin verzweifelt an die Polizei. Die Ermittler reagieren jedoch äußerst verhalten, denn Mandys Familie wurde bereits mehrfach auffällig; zudem verschwand Mandy bereits zuvor, weil sie es zu Hause nicht aushielt. Sie glauben nicht daran, dass Mandy entführt wurde.
Dann taucht Amelie wieder auf; ihr ist die Flucht gelungen vor ihrem Peiniger, der sie festhielt. Doch Amelie ist schwer traumatisiert und will nicht über das, was ihr geschehen ist, reden…

Nachdem Charlotte Link, in ihrem 2015 erschienenen Roman „Die Betrogene“ Kate Linville und DCI Caleb Hale bereits schon mal aufeinander treffen ließ, handelt es sich bei dem aktuellen Krimi „Die Suche“ um eine lose Fortsetzung, die übrigens auch bereits fürs TV verfilmt wurde mit Peri Baumeister und Dirk Borchardt in den Hauptrollen.

Neben, den bereits bekannten Figuren, Kate und Caleb, lernt man in „Die Suche“, einige Nebenfiguren kennen, deren Werdegang, eng mit dem Kriminalfall der verschwundenen Mädchen verknüpft ist. Durch diese Akteure, bekommt der Leser viele unterschiedliche Blickwinkel auf den zunächst sehr undurchsichtigen Fall geboten, was mir gut gefiel. Dazu hat Charlotte Link ihrem Ermittlerduo eine akribisch erzählte Ermittlungsarbeit auf den Leib geschrieben, die mich dagegen ein wenig zwiegespalten zurückgelassen hat. Einerseits finde ich es interessant, wenn Autoren die Polizeiarbeit glaubwürdig verpackt, einbindet, andererseits sorgte die Ausführlichkeit, mit der die Autorin hier vorging, aber auch für einige Längen. Manches wird zu oft wiederholt, dazu hat man das Gefühl, als wüsste Caleb nicht wirklich, was er tut; begeht in seiner Unsicherheit und seinem Starrsinn Fehler, die er eigentlich, bedenkt man seinen Rang und seine Berufserfahrung, nicht machen dürfte.

Eigentlich ist es wieder Kate, die ihm in Sachen Ermittlungsarbeit den Rang abläuft, was ich schade fand; ich hätte mir stattdessen eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, der beiden gewünscht. Überhaupt kommt Caleb leider etwas kurz in diesem Band. Stattdessen erfahren die Leser diesmal noch etwas mehr über Kates Gedanken-und Gefühlswelt, wobei Kate immer noch recht spröde erscheint, was sich ja vielleicht in einem weiteren Teil noch ändern wird. Immerhin zeigt sie erste Anlagen sich zu öffnen, selbst wenn sie verletzt wurde…

Nachdem die erste Hälfte des Romans ein wenig gemächlich erzählt erscheint, zieht die Autorin dann aber endlich den Spannungsbogen an, streut falsche Fährten und besonders Mandys Romanpassagen fand ich unglaublich packend erzählt! Viele Leser bescheinigen der Autorin ja einen sehr leichten Erzählstil, doch Charlotte Link hat das große Talent, die Gefühlswelten ihrer Protagonisten sensibel und glaubwürdig darzustellen, so dass man sich gut in die Akteure hineindenken kann; selbst wenn man sich nicht durchweg sympathisch findet, ist man dennoch neugierig auf ihren Werdegang. Ich habe mich, bis auf besagte Kritikpunkte, gut unterhalten gefühlt von dem zweiten Linville/Hale Roman und hoffe sehr, dass die Autorin einen dritten Teil schreiben wird, denn ich bin schon neugierig auf eine Weiterentwicklung des Heldenpaares.

Kurz gefasst: Kate Linville und DCI Hale ermitteln wieder- Packender Krimi mit unerwarteten Wendungen, wenn auch mit leichten Längen.

Kate Linville/ DCI Caleb Hale:

1. Teil: Die Betrogene
2. Teil: Die Suche

Veröffentlicht am 29.09.2018

7 unterhaltsame Kurzromane des Outlander-Universums, in einem Band zusammengefasst- 5 bereits bekannte Storys, treffen auf zwei brandneue Geschichten.

Outlander - Im Bann der Steine
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Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch ...

Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch leicht benebelt von den Ereignissen zuvor, glaubt, er habe sein Gegenüber verschont, stellt sich diese Annahme am nächsten Morgen als Trugschluss heraus. Während in England nun Nachforschungen zum Tod von Greys Duellpartner angestellt werden wird Lord John mit einer militärischen Mission nach Kanada geschickt. Dort trifft er auch auf seinen Schwager Malcolm Stubbs, der einen guten Grund dafür hat, sich vor einer drohenden Aussprache zwischen ihm und John zu drücken…

Die Stille des Herzens

Joan McKimmie, eine von Laoghairs Töchtern will in Frankreich einem Kloster beitreten und Nonne werden. Begleitet auf ihrer Reise wird sie von Michael Murray, dem Sohn von Ian und Jenny (Jamies Schwester), der kurz zuvor seine geliebte, schwangere Frau verloren hat und immer noch voller Kummer ist. Doch Joan und Michael geraten in ein gefährliches Abenteuer, da ein Mann, der sich dunklen Künste verschrieben hat und der irrtümlich glaubt Joan wäre die leibliche Tochter von Claire Fraser (die dreißig Jahre zuvor als La Dame Blanche; Eindruck bei ihm schindete und in Paris für gewisse Gerüchte sorgte) Joan unbedingt in seine Gewalt bringen will. Kann Michael Joan retten?

Lord John und der Herr der Zombies

Auf Jamaica herrscht Unfrieden zwischen frei lebenden Sklaven und der englischen Obrigkeit. Auch der abergläubische Gouverneur ist überfordert mit der brisanten Situation und so soll Lord John zwischen den verhärteten Fronten vermitteln. Dort angekommen wird John in gefährliche Mordermittlungen hineingezogen und als ob das nicht schon genügen würde, sollen angeblich Zombies besagten Mord begangen haben. Informationen über den Glauben der Sklaven holt Lord John ausgerechnet bei der undurchsichtigen Mrs. Abernathy ein, nicht ahnend wer sich dahinter verbirgt…

Wie ein Blatt im Wind

Jeremy MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot während des 2. Weltkriegs, der seine Frau Dolly und seinen Sohn Roger über alles liebt. Eines Tages bekommt er von Frank Randall, der beim MI6 arbeitet, einen gefährlichen Auftrag. Jeremy soll geheime Erkundigungsflüge über Polen machen- im Visier die Arbeitslager, die die Deutschen bauen ließen. Doch während seiner Ausbildung gerät Jeremy mit seiner neuen Maschine in einen Zeitstrudel und befindet sich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wieder sehen?

Unschuldsengel

Oktober 1740:

Jamie, schwer verwundet, durch eine Auspeitschung, erreicht praktisch mit letzter Kraft, die in Frankreich stationierte Einheit seines Cousins und gleichzeitig besten Freundes, Ian Murray. Ian fällt aus allen Wolken, als er die schlimmen Neuigkeiten von zu Hause erfährt. Nicht nur wurde Jamie ausgepeitscht und darf sich Schottland für lange Zeit nicht nähern, auch Jamies geliebter Vater ist tot und Jamie gibt sich die Schuld daran.
Ian versucht zunächst, den erschütterten und verletzten Jamie, wieder aufzubauen, doch dann überschlagen sich gewisse Ereignisse. Ausgerechnet Ian und Jamie werden abkommandiert zu einer Mission, die auf den ersten Blick als gar nicht so schwer erscheint. Sie sollen die Tochter eines jüdischen Kaufmannes, mitsamt ihrer kostbaren Mitgift, zu ihrem Verlobten bringen. Doch leider hat die zukünftige Braut ganz andere Pläne…

Minervas Geheimnis

Minnie Rennie ist die Tochter eines Mannes, dessen Geschäft es ist, für zahlende Kunden, Geheimnisse zu ergründen. Auch Minnie wurde bereits von ihrem Vater unterwiesen und unterstützt ihn, äußerst clever und geschickt. Diesmal jedoch soll sie nach London reisen. Zuvor hat sie eine Liste mit Beschreibungen von diversen Männern bekommen, die sie sich gut einprägen soll. Einer von ihnen, der Herzog von Pardloe, steckt laut Aussagen seines Freundes Harry, in großen Schwierigkeiten. Harry tritt an Minnie mit der Bitte heran, dass sie gewissen Gerüchten nachgeht. So soll die, mittlerweile auf dem Kindbett verstorbene Ehefrau des Herzogs, ein intimes Verhältnis unterhalten haben zu einem Mann, der wiederum vom Herzog bei einem Duell getötet wurde. Minnie soll Beweise finden, für die Untreue der verblichenen Herzogsgattin. Die gewitzte junge Frau, findet schnell heraus, dass der Herzog brisante Briefe seiner toten Gattin aufbewahrt, denn auch der Bruder des im Duell ermordeten Mannes, erbittet sich Minnies Dienste und weiß darüber Bescheid.
Minnie gerät in einen Zwiespalt, denn sie fühlt sich, nachdem sie Hal bei einem Bankett für die englische Königin, in einem Gewächshaus für exotische Pflanzen, kennengelernt hat, zu dem attraktiven und sympathischen Mann hingezogen…



Die Kanonen von El Morro

Lord John erfährt unangenehme Neuigkeiten. So hält sich seine Mutter gerade an dem ungünstigsten Ort auf, wo man sich nur befinden kann. In Havanna, bei Johns schwangerer Cousine Olivia. Nicht nur geht das Gelbfieber um, die britische Marine ist zudem unterwegs, um die Stadt zu belagern. So macht er sich sobald wie möglich auf den Weg um seine Mutter noch rechtzeitig fortzuholen. Seine Mission ist äußerst knifflig und gefährlich, doch John hat in seinem Diener Rodrigo und dessen Frau Azeel mutige Mitstreiter…

Kürzlich erschien die Anthologie „Outlander- Im Bann der Steine“, die sieben Kurzgeschichten enthält. Fünf davon, wurden bereits zuvor, in anderen Sammlungen veröffentlicht; Lord John und der Usus der Armee, Die Stille des Herzens, Lord John und der Herr der Zombies, Wie ein Blatt im Wind, in der Anthologie „Zeit der Stürme, die mittlerweile „Out of Print“ ist.. Die Geschichte „Unschuldsengel“, in der Anthologie „Königin im Exil“. Nun hat sich der Knaur Verlag besagten Geschichten angenommen und zusammengeführt, zudem hat die Autorin Diana Gabaldon zwei weitere, bislang noch unveröffentlichte, also brandneue Storys beigesteuert. Der 697 Seiten starke Band, ist als gebundene Ausgabe mit Lesebändchen, herausgegeben worden, in hochwertiger Aufmachung, was allen eingefleischten Fans der Saga um das Liebespaar Jamie und Claire, sicherlich gefallen wird.

Da ich vor einiger Zeit bereits die Anthologie „Zeit der Stürme“ erworben hatte, kannte ich somit den Großteil der Geschichten in dieser Anthologie schon, doch zu meiner Freude, entdeckte ich beim Lesen, dass mir Jamies Geschichte „Unschuldsengel“, aus George R.R. Martins Anthologie „Königin im Exil“, damals entgangen war, so dass ich gleich drei Kurzromane neu für mich entdecken konnte.
Zugegeben, man mag sich darüber streiten, ob es wirklich nötig war, nochmals bereits veröffentlichte Kurzgeschichten mit nur zwei neuen Kurzromanen, herauszugeben, zumal eine davon, Lord Johns Story (Die Kanonen von El Morro) recht kurz geraten ist mit ihren gerade mal knapp 90 Seiten, doch entschädigten mich zumindest Minnies und Hals und Jamies und Ians Geschichten, die ich als rundum gelungen erzählt fand. Ich fand es schön, nochmals etwas von Ian lesen zu dürfen und mochte besonders die ungezwungen geführten Unterhaltungen von Jamie und Ian, die verdeutlichten, wie groß und tief die Freundschaft der beiden bereits in jungen Jahren war.
Aber auch Spannung kam auf in Jamies und Ians Story, genauso wie der typische Gabaldonsche Humor. Amüsant fand ich die mit allen Wassern gewaschene jüdische Braut, die „die Jungs“ ordentlich an der Nase herumführt und ich habe bis zum Schluss begeistert die Geschichte verfolgt. Minnies und Hals Story, ist die ihres Kennenlernens. Und bestens geeignet für alle romantisch veranlagten Leser unter euch. Ich mochte auch diese Geschichte sehr und vergebe für „Minervas Geheimnis“, daher, die volle Punktzahl.
Nun aber zu den übrigen, bereits bekannten Kurzromanen aus der „Zeit der Stürme“ Anthologie:

Alle vier Geschichten erzählen gewisse Episoden und Geschehnisse, von Nebenfiguren der Highlandsaga, die sich abspielten, während Jamie und Claire anderweitig beschäftigt waren.

Im Laufe der Zeit wurde Diana Gabaldons Highlandsaga immer komplexer und viele Handlungsstränge wurden bislang noch nicht bis zum Ende erzählt und hier kommen nun Diana Gabaldons sogenannte „Beulen“ ins Spiel. Kurzgeschichten, in denen unter anderem Lord John und andere wichtige Nebenfiguren tragende Rollen spielen und welche zwar jede für sich; eine neue Story für den Leser bereithält, die jedoch, wenn man die Highlandreihe bereits kennt, mit Ereignissen aufwartet, die bereits in den Jamie & Claire Abenteuern am Rande Erwähnung fanden und hier sehr geschickt ergänzt wurden. So werden nun auch einige Lücken geschlossen, die sich für den aufmerksamen Leser der Highlandsaga auftaten.

Obwohl mir eigentlich alle vier Romane gut gefallen haben, muss ich zugeben, dass mich die letzten beiden Stories eigentlich am meisten begeistern konnten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Vorkommnisse mit denen sich Lord John beschäftigen muss, noch relativ frisch in meinem Gedächtnis waren, da sie auch schon in „Fackeln der Freiheit“ und/oder „Echo der Hoffnung“ angerissen wurden.
Besonders berührt hat mich Jeremys und Dollys Roman, da sich Diana Gabaldon für die beiden ein paar wunderschöne Romanpassagen einfallen lassen hat und auch ein wenig Taschentuchalarm am Ende herrscht, aber auch Michaels und Joans Story fand ich sehr süß.
Eine kleine Warnung möchte ich jedoch aussprechen. Diese Anthologie ist meiner Meinung nach absolut nicht geeignet für Neueinsteiger, sondern nur etwas für eingefleischte Fans der Serie, die vielleicht zuvor, zur Auffrischung nochmals ein Re-Reading der Serie starten sollten.






Veröffentlicht am 21.09.2018

Spannende Spurensuche im malerischen Rheintal- Atmosphärischer Schmöker, der dem Leser die Rheinromantik näher bringt

Die vergessene Burg
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Meine Rezension:

Paula lebt bereits seit einigen Jahren bei ihrer kränkelnden Tante Harriet im fernen Hertfordshire. Paulas Mutter schickte sie einst fort aus London, was Paula innerlich sehr traf. Und ...

Meine Rezension:

Paula lebt bereits seit einigen Jahren bei ihrer kränkelnden Tante Harriet im fernen Hertfordshire. Paulas Mutter schickte sie einst fort aus London, was Paula innerlich sehr traf. Und nun fürchtet sie, langsam auf dem Land zu verdorren, da Harriet ihr kaum Freizeit und Raum zur Entfaltung bietet. Ein deutsches Gedicht bringt schließlich einen Stein ins Rollen. Paula fühlt sich den atmosphärischen Zeilen sehr verbunden und in ihr entsteht ein Sehnen, das sie nicht begründen kann. Als sie eines Tages erfährt, dass Harriet einen an sie gerichteten Brief unterschlagen hat, der aus dem fernen Deutschland kommt, ist Paula außer sich. Sie stellt Harriet zur Rede und verlangt den besagten Brief sofort ausgehändigt zu bekommen.

Harriet knickt ein und Paula erfährt wenig später, beim Lesen des Briefes, dass sie einen Onkel hat, der in der Rheinregion lebt und sie nun innständig darum bittet, ihn zu besuchen, da er schwer erkrankt ist und fürchtet, nicht mehr lange unter den Lebenden zu weilen. Trotz Harriets Protesten reist Paula nur wenig später ab, macht zuvor aber einen Abstecher nach London, um dort ihre Mutter zur Rede zu stellen. Diese gibt sich, wie immer, wenn es um das Schicksal des bereits früh verstorbenen Gatten geht, sehr zugeknöpft was Paula in dem gefassten Beschluss nach Deutschland zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen und mehr über ihren Vater in Erfahrung zu bringen, bekräftigt.

Der unverheiratete Rudy Cooper freut sich über den Besuch seiner Nichte, ist jedoch überrascht, als er erfährt, dass Paula nur sehr wenig über ihren Vater weiß und lange Zeit glaubte, dieser wäre im fernen England beerdigt. Während er ihr mehr über seinen Bruder erzählt, reift in Paula der Wunsch, die Tage bis zu dessen Verschwinden, dreißig Jahre zuvor, zurückzuverfolgen, was ganz in Rudys Sinne ist. Die englische Gemeinde im Ort ist durchaus zahlreich zu nennen und hilft Paula bei ihren Bemühungen. Aber auch der junge Photograf Benjamin Trevor, der die Orte, die am Rhein gelegen sind, bereist um idyllische Schnappschüsse für einen Bildband zu machen, unterstützt Paula und bringt ihr Herz zum Klopfen…

Als Fan von Susanne Gogas atmosphärischen historischen Romanen, habe ich mich bereits im Vorfeld sehr gefreut auf das Erscheinen ihres aktuellen Werks „Die vergessene Burg“. Diesmal führt die Autorin ihre Leser ins wunderschöne Rheintal, lässt dank ihres sehr bildhaften Erzählstils, die am Rhein gelegenen Orte, direkt vor dem Auge ihrer Leser entstehen, was mir sehr gut gefallen hat. Viele örtliche Beschreibungen riefen in mir schöne Erinnerungen hervor, da wir selbst ebenfalls schon oft in der Rhein/Moselregion unterwegs waren. Mit Paula, hat Susanne Goga, diesmal eine etwas reifere Frau in den Fokus dieser Geschichte gestellt, denn Paula ist bereits über dreißig Jahre alt und im Begriff ein Mauerblümchen zu werden. Bis ein Wendepunkt in ihrem Leben eintritt und Paula Mut fasst, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Paula ist eine sympathische Romanheldin und auch ihren Onkel Rudy und dessen Lebensgefährten mochte ich sehr. Dass das Leben für homosexuelle Paare in der damaligen Zeit nicht einfach war, findet ebenfalls Erwähnung und man kann sich gut in die Romanfiguren hineindenken.

Für alle Romantikfans, erzählt die Autorin nebenher eine kleine Liebesgeschichte zwischen Paula und Trevor, doch ausgerechnet mit dieser hatte ich leider so meine Probleme. Paula und Trevor gehen dermaßen förmlich miteinander um, dass das gewisse Knistern zwischen ihnen praktisch nicht spürbar ist. Susanne Goga hat einen so ausgezeichneten Erzählstil, an dem nichts zu rütteln ist, doch finde ich, nach dem Lesen bereits mehrerer Bücher aus ihrer Feder, dass ihr das Schreiben von Liebesgeschichten, leider nicht so sehr liegt. Das ist für mich eigentlich auch kein Problem, da ich die historischen Romane von ihr, in erster Linie so sehr schätze, weil die Autorin in der Lage ist, so spannende Geschichten, mit ungewöhnlichen Themen zu erzählen. Möchte ich eine historische Romance lesen, greife ich dagegen zu Büchern anderen Autoren und Autorinnen. Susanne Gogas Romane haben besagte Liebesgeschichten auch gar nicht nötig, wie ich finde. „Die vergessene Burg“ hätte somit gut „ohne“ auskommen können und wäre trotzdem ein unterhaltsamer historischer Schmöker. Die ersten 200 Seiten lasen sich wie im Flug und Paulas Recherchen, um mehr über das Verschwinden ihres Vaters herauszufinden, fand ich ebenfalls spannend erzählt. Zwischenzeitlich schlichen sich allerdings leichte Längen ein, doch das „Showdown“ gegen Ende entschädigte die besagten leichten Längen wieder.

Kurz gefasst: Spannende Spurensuche im malerischen Rheintal- Atmosphärischer Schmöker, der dem Leser die Rheinromantik näher bringt.