Cover-Bild Verdammt nah am Himmel
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14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Drachenmond Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 380
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783959912891
Linda Schipp

Verdammt nah am Himmel

Das Ende seiner Tage muss für Jack perfekt sein. Denn als Jahrgangsbester an der medizinischen Fakultät weiß er genau: Sobald das Gehirn für mehr als zehn Minuten keinen Sauerstoff erhält, erlöschen mit hoher Wahrscheinlichkeit sämtliche Funktionen des Groß- und Kleinhirns sowie des Hirnstamms. Und damit ist alles vorbei. Für immer.
Rose glaubt nicht nur von ganzem Herzen, dass nach dem Tod der Himmel wartet – sie weiß es. Genau so sicher weiß sie, dass es kein Zufall ist, als sie dem Jungen mit der Top-Ten-Todesliste begegnet. Als sie erfährt, dass er weder an die Liebe noch an das
Leben glaubt, nein, dass er nichts glaubt, was sich nicht beweisen lässt, überredet sie ihn zu einem wissenschaftlichen Experiment …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2018

Verdammt nah am Himmel

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Ist das Cover nicht ein Traum? Bei mir war es definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Von der Autorin Linda Schipp hatte ich mich bisher noch kein Buch gelesen, ihr zweites Werk im Drachenmond Verlag ...

Ist das Cover nicht ein Traum? Bei mir war es definitiv Coverliebe auf den ersten Blick. Von der Autorin Linda Schipp hatte ich mich bisher noch kein Buch gelesen, ihr zweites Werk im Drachenmond Verlag sollte also mein erstes Buch von ihr werden. Ich war schon so gespannt, was mich in „Verdammt nah am Himmel“ wohl erwarten wird.

Wie sein Leben enden soll, hat Jack ganz genau geplant. Er weiß genau, was in seinem Körper vorgehen wird, wenn er den letzten Schritt tut. Sogar eine Liste hat er sich angelegt, auf der die zehn besten Orte zum Sterben aufgelistet sind – seine persönliche Top-Ten-Todesliste. Auf der Suche nach dem besten Ort, wo er sein Leben endlich beenden kann, begegnet er dem Mädchen Rose. Rose hat zum Tod eine ganz andere Einstellung als Jack, sie glaubt daran, dass nach dem Tod der Himmel auf einen wartet. Als sie und der Junge mit der Todesliste auf einer Brücke aufeinander treffen und sie erfährt, dass Jack an nichts glaubt, beschließt sie kurzerhand, ihm vom Gegenteil zu überzeugen und ihm wieder neuen Lebensmut zu schenken.

Bereits beim Durchlesen des Klappentextes wusste ich, dass dieses Buch nicht ohne sein wird. Hier würde mich eine geballte Ladung an Emotionen erwarten, da war ich mir sicher. Diese Vermutung verstärkte sich dann auch noch, als ich mir das Vorwort der Autorin durchlas, welches eine Art Triggerwarnung ist. Das Buch behandelt die ernsten Themen Suizid und Nahtoderfahrung, keine leichte Kost und garantiert nicht für jeden geeignet. Dass die Autorin uns Leser noch einmal vorwarnt, finde ich richtig gut. Bereits ihr Vorwort hat mir leichte Gänsehaut beschert; das mich die Geschichte dann erst recht auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnehmen würde, war also abzusehen.

Linda Schipp ist mit „Verdammt nah am Himmel“ ein verdammt großartiges Meisterwerk gelungen. Ich lag mit meiner Vermutung, dass mich das Buch gefühlsmäßig sehr mitnehmen würde, goldrichtig. Ich habe schon ein paar Bücher über Suizid gelesen, wobei sich die Anzahl noch in Grenzen hält. Solche Bücher kann man eben nicht ständig lesen. Meine bisherigen Werke haben mir sehr gut gefallen, aber keines konnte mich so begeistern wie Lindas Buch.

Der Einstieg in die Handlung fiel mir sehr leicht, Linda Schipp hat einen herrlich flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil, der sich richtig schön liest. Was mir nur persönlich nicht so zugesagt hat, ist die Schriftgröße. Vermutlich bin ich da die Ausnahme, ich jedenfalls habe sie als sehr klein empfunden. Für mich war es daher etwas anstrengend, mehrere Seiten am Stück zu lesen. Aber wie gesagt, ich bin da vermutlich etwas anfällig und selbstverständlich werde ich deswegen auch keinen Stern abziehen.

Dieses Buch hat auf jeden Fall volle 5 Sterne verdient. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so berührend und herzzerreißend schön, dass sie wohl niemanden beim Lesen kalt lassen wird. Nicht nur Suizid spielt hier eine große Rolle, auch die Themen Leukämie, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Trauer und noch so manches mehr findet hier seinen Platz und das auf eine bewegende, wunderschöne Weise.

Erfahren tun wir alles aus der Erzählerperspektive, allerdings so, dass wir sowohl Jack als auch Rose näher kennenlernen dürfen und von beiden einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

Mit Jack und Rose hat die Autorin zwei ganz wundervolle Charaktere erschaffen, die man vom ersten Moment an gern haben muss. Jack hat eine sehr negative Einstellung zum Leben, er mag und kann einfach nicht mehr und möchte, dass es endlich vorbei ist. Wir erfahren auch noch, was dazu geführt hat, dass er zu so einem verzweifelten, traurigen und lebensmüden jungen Mann wurde. Hier werde ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, aber so viel: Jack hat wirklich eine verdammt harte Zeit hinter sich.

Rose ist wohl das genaue Gegenteil von Jack, sie ist ein lebensfroher, warmherziger und positiver Mensch, der an das Leben und an das Gute glaubt.
Die beiden könnten unterschiedlicher wohl nicht sein und dennoch fühlen sie sich zueinander hingezogen und schließen sich gegenseitig immer mehr ins Herz.

Ich habe Jack und Rose liebend gerne auf ihrem gemeinsamen Weg begleitet. Beim Lesen sind mir die beiden immer mehr ans Herz gewachsen, ganz besonders Jack, der wohl mein persönlicher Liebling in dem Buch ist.

Ich habe die Story, wenn ich ehrlich bin, als sehr komplex empfunden. Das meine ich aber nicht negativ. „Verdammt nah am Himmel“ liest sich eben nicht mal so nebenbei und ist kein locker-leichtes Buch für zwischendurch. Es ist schon anspruchsvoller, es regt einem zum Nachdenken an, lehrt einen, schenkt einem Mut und Hoffnung und berührt einen zutiefst.

Die Handlung wurde mit vielen überraschenden Wendungen versehen, sodass es an keiner Stelle langweilig wird. Besonders zum Ende hin, als wir Roses Geschichte erfahren, war ich richtig geflasht, weil ich mit so etwas gar nicht gerechnet habe. Ich habe da ehrlicherweise kurz ein bisschen gebraucht, bis ich mit dieser Überraschung warmgeworden bin. Sie kam einfach so unerwartet. Nachdem ich es aber habe sacken lassen, war ich hellauf begeistert. Linda Schipp ist hier ein fantastisches Werk gelungen, bei dem mich wirklich alles begeistern konnte (ausgenommen vielleicht die Schriftgröße, aber da bin ich einfach echt pingelig, sorry). Was ich ebenfalls klasse fand, war das Setting. Die Momente auf der Pearly Gates Bridge habe ich geliebt, die Atmosphäre, die Linda Schipp in diesen Szenen erzeugt hat, haben mir immer wieder leichte Rückenschauer beschert.

Auch sehr loben muss ich den Humor, der die Handlung begleitet. Er lockert das Ganze herrlich auf, sodass man beim Lesen immer wieder auch etwas zum Lachen und Schmunzeln hat.

Ich kann „Verdammt nah am Himmel“ jedem nur ans Herz legen. Allerdings muss man sich hier bewusst sein, dass der Suizid wirklich eine sehr große Rolle in dem Buch spielt. Wer damit nicht gut umgehen kann, der sollte, auch wenn es unendlich schade ist, lieber auf das Buch verzichten. Diejenigen aber, die sich stark genug und bereit dafür fühlen, sollten sich dieses einzigartige Leseerlebnis nicht entgehen lassen.

Fazit: Was für ein verdammt tolles Buch! Linda Schipp ist mit „Verdammt nah am Himmel“ ein großartiges Werk gelungen, welches mich, wie erwartet, auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen hat. Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist spannend, lustig, traurig, erschütternd, wunderschön und berührend zugleich, sodass man hier emotional wirklich einiges beim Lesen durchmacht. Ich habe Jack und Rose sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 08.11.2018

Eine bittersüße Geschichte, welche nun zu meinen Jahreshighlights zählt!

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Kennt ihr diese Bücher, die euch etwas mit auf den Weg geben? Die etwas an sich haben, dass man nie mehr vergisst? Die eine Geschichte in sich tragen, die einem nie wieder aus dem Kopf geht, da man so ...

Kennt ihr diese Bücher, die euch etwas mit auf den Weg geben? Die etwas an sich haben, dass man nie mehr vergisst? Die eine Geschichte in sich tragen, die einem nie wieder aus dem Kopf geht, da man so viele Emotionen mit ihr verbindet? Genau so ein Buch hat Linda Schipp erschaffen! Ein einzigartiges Meisterwerk! Das Cover (übrigens ein Traum!) und der Klappentext lassen auf eine Liebesgeschichte schließen, allerdings kommt es ganz anders, denn nicht die Liebesgeschichte steht hier im Vordergrund, sondern das Leben.

Mit ihrem klaren und sehr anspruchsvollem Schreibstil viel mir der Einstieg nicht ganz so leicht. Das war aber auch gar nicht schlimm, denn durch die vielen Details und die gut recherchierten wissenschaftlichen Erkenntnisse war ich immer mehr gefesselt, je weiter ich las. Auch die Perspektive des allwissenden Erzählers in der 3. Person, welche wir hier in der Geschichte haben, hat super gepasst. Obwohl der Erzähler "allwissend" zu sein scheint, lässt er uns immer nur ab und an mehr über unserer Protagonisten Rose und Jack erfahren, was das ganze umso spannender macht. Am Ende sogar so spannend, dass ich überhaupt nicht mehr aufhörend konnte zu lesen...aber dazu später mehr!

Was mir außerdem sehr gefallen hat ist die Kapitelgestaltung. Mal haben wir eine Illustration der Pearly Gates Bridge, mal eine Illustration von Wolken über den nummerierten Kapitelanfgängen. Des Weiteren finde ich es wunderbar, dass sich die Autorin die Mühe gemacht hat, jedem Kapitel eine Überschrift zu geben. Ich liebe Kapitelüberschriften! Zudem gibt es auch eine Zeitangabe. Die Geschichte beginnt mit "Noch 18 Stunden und 4 Minuten". Ihr fragt euch was dann geschieht? Das müsst ihr natürlich selbst nachlesen!

Niemand bringt sich gern um, Rose. Was fehlt, ist die Fähigkeit, das Leben zu spüren.

Das Buch behandelt die Themen Suizid und Nahtoderfahrung aus sehr extremer Sicht. Deswegen gibt es vorne im Buch eine Art Triggerwarnung, was ich sehr wichtig und auch richtig finde, denn die Geschichte ist auf ihre Art und Weise schon sehr hart! So haben wir auf der Seite des Suizid Jack, welcher so verzweifelt ist, dass er einfach nur seinem Leben ein Ende setzen möchte. Es gibt nichts auf der Welt, was ihn davon abbringen mag... bis er auf seinen Gegenpol Rose trifft, welche voller Hoffnung ist und gerade eine Nahtoderfahrung durchlitten hat. Schnell merkt man, dass die beiden Protagonisten nicht unterschiedlicher sein können. Doch je mehr wir in die Gedanken von Jack und Rose eintauchen, desto mehr können wir ihre Verbindung verstehen. Besonders Jack habe ich ins Herz geschlossen. Zu Anfang war er mir sehr unsymptisch, da ich nicht verstehen kann, wie man sich selbst umbringen möchte. Ich finde das Leben ist so kostbar! Aber Jack macht eine unglaubliche Entwicklung durch und hat damit mein Herz erobert. Zusammen mit ihm habe ich dieses Abenteuer erlebt, bin mit ihm und Rose durch Höhen und Tiefen gegangen und genau das hat mich irgendwie besonders an Jack gebunden. Er war für mich der interessantere Charakter, obwohl Rose auch einfach zum liebhaben ist.

Ich habe bereits geliebte Menschen verloren, allerdings habe ich mich nie damit auseinandergesetzt was ein Leben nach dem Tod bereit hält, wie die Gedankengänge sind, wenn man vorhat Selbstmord zu begehen und wie genau sich eine Nahtoderfahrung anfühlt. Ihr etwa? Daher war ich an manchen Stellen emotional sehr mitgenommen und überfordert. Im positiven Sinne! Ich musste ab und an die Geschichte erst einmal sacken lassen, da ich so von Emotionen überschüttet wurde. Es war traurig, lustig, hoffnungsvoll und manchmal genau so hoffnungslos. Mir sind auch die Tränen gekommen, denn - wie bereits oft erwähnt - hat die Geschichte mein Herz auf so viele Arten und Weisen berührt. Besonders Kapitel 14, "Die Glücksglas-Metapher" wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Warum? Das könnt ihr hier in meinem Instagram Post nachelesen, welchen ich nun frecherweise einfach einbaue. Spätestens hier war Jack in meinem Herzen und mir kullerten die ersten Tränen.

Es fühlte sich an, als hätte sie die ganze Zeit mit einem störrischen, wütenden Kater gespielt, von dem sie jetzt erst erkannte, dass er in Wirklichkeit ein Raubtier war.

Nun nochmal zum Ende. Es war so unglaublich spannend, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen! Ich hatte außer Angespanntheit keine Emotion. Ich war einfach so überfordert mit meinen Gefühlen, dass ich weder weinen noch lachen konnte. Nachdem ich das Buch beendet habe war ich erleichtert und zufrieden. Das Buch sagt einem: Es ist okay. Es ist gut so wie es ist. Unerwartete Wendungen werden euch ebenso aus der Bahn werfen wie der Plot. Ja, in dieser Geschichte gibt es diesen einen Plot, der einfach alles ändert. Großartig! In diesem Augenblick wirst du selbst nicht mehr merken wo oben und unten ist oder was nun richtig oder falsch ist. Durch mehrere Settingwechsel (die Geschichte spielt in den USA) wird die Geschichte auch nicht eintönig und überrascht immer wieder von Neuem. Ich hoffe ihr spührt meine Begeisterung, denn ich weiß gar nicht wie ich sie ohne zu spoilern ausdrücken soll!
Fazit

Ein Jahreshighlight! So ein wissenschaftlich gut recherchiertes und dabei so gefühlvolles Buch habe ich noch nie gelesen! Es ist wunderbar und ich kann es nur jedem empfehlen. Es gibt einem so viel mehr mit und ist definitv eine Geschichte, die im Gedächtnis bleibt und zwar für immer. Ich bin nun Fan von Linda Schipp und freue mich auf (hoffentlich) viele weitere Bücher von ihr.
Vielen lieben Dank an Linda Schipp für das Rezensionsexemplar!

Erhältlich im Buchhandel eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.
Eure Neni ♥

Veröffentlicht am 03.11.2018

Egal wie hoch deine Erwartungen sind, sie werden nicht einmal annähernd an das Buch heranreichen! ;)

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Ende September 2018 veröffentlicht Linda Schipp mit „Verdammt nah am Himmel“ ihr zweites Buch über den Drachenmond-Verlag.
Die Thematik lässt sich am Cover ableiten und falls dies nicht reicht, weist einen ...

Ende September 2018 veröffentlicht Linda Schipp mit „Verdammt nah am Himmel“ ihr zweites Buch über den Drachenmond-Verlag.
Die Thematik lässt sich am Cover ableiten und falls dies nicht reicht, weist einen das kurze Zitat unter dem Autorennamen daraufhin. ;)
Die Brücke steht direkt für die Verbindung zwischen dem Leben und dem Tod, handelt es sich ja schließlich um eine Nahtoderfahrung, weshalb auch wieder der Titel verdeutlicht wird, ist man doch mit diesem kurzen Todeszustand "verdammt nah am Himmel", manche sprechen ja sogar vom weißen Licht und Stimmen, die sie gehört haben. Teilweise wird auch gesagt, dass sie noch nicht sterben wollen und demnach nicht die andere Seite der Brücke erreicht haben, umgekehrt oder niemals losgelaufen sind. Die Stimmen hätten dann von der anderen Seite rufen können. Weißes Licht könnte für die Wahl stehen. Die Person kann völlig frei wählen.
Durch die Wolken muss ich auch irgendwie an Schwerelosigkeit denken, man schwebt ja während dieser Erfahrung zwischen dem Leben auf der Erde und dem Himmel. Man könnte die Wolken also symbolisch für den Menschen deuten.
Rose ist eigentlich nur mit dem Auto auf dem Weg nach Hause, doch auf der Pearly Gates Bridge findet ihre Fahrt ein jähes Ende und sie erlebt etwas, womit sie nicht gerechnet hätte.
Jack wiederum vervollständigt auf der falschen Brückenseite gerade seine „Top-Ten-Liste der Orte zum Sterben“ als beide sich begegnen.
Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie, die vor Leben nur so sprüht, sich von ihrem Glauben, ihrem Bauchgefühl leiten lässt, begegnet ihm, der dem allen einfach nur noch ein Ende setzen möchte, Dinge stets rational betrachtet.
Obwohl sich beide auf Anhieb nicht ausstehen können, treten sie aus der Situation heraus zusammen eine Reise an, die das Potential besitzt, alles über den Haufen zu werfen, was sie zu wissen gedachten…
Auch wenn ich erst dachte, dass mir Jack als Kopfmensch deutlich besser gefällt, haben sie doch beide einen unglaublichen Charme, dem man sich als Leser nicht entziehen kann.
Immer wieder stellen sie sich selbst seltene und tiefgründige Fragen, die den Leser neue Erkenntnisse gewinnen lassen. Gleichzeitig sind sie so authentisch, dass man absolut nachempfinden kann, warum sie fühlen wie sie fühlen und akzeptiert damit nicht nur Jacks Wunsch nach dem Tod, sondern kann ihn nachvollziehen.
Dabei sind dem Leser aber noch lange nicht viele Hintergründe der Figuren gegeben! Ich möchte dazu nur sagen, dass sich vieles völlig anders entwickelt als gedacht.
Beide mussten schon so unglaublich viel Leid erfahren und gerade, wenn man denkt, es geht doch eigentlich nicht weiter, kommen neue Erkenntnisse.
Auch ein besonderer Humor lässt sich hier wiederfinden. Mal ist es Sarkasmus und mal ist Jack auch unfassbar selbstironisch, verdeutlicht damit irgendwie auch, wie unfassbar er doch gebrochen ist.
Beide Figuren machen mit Hilfe des anderen unfassbare Entwicklungen durch, die der Leser ebenso mitmacht, was ich so selten erlebe. Man lernt über und mit den Figuren einfach so viel fundiert und wird dadurch zum Nachdenken angeregt.
Gerade der Schreibstil der Autorin ermöglicht es, nahezu sofort, Empathie für völlig fremde Figuren zu empfinden. Er ist so besonders, dass man ihn so schnell nicht vergisst. Hier erlebt man, dass auch Autoren Künstler sind, weiß Linda Schipp es doch gekonnt und klischeefrei, poetisches, wie Metaphern, mit bitterernsten Themen zu kombinieren und den Leser damit enorm zu berühren. Man wechselt zwischen Philosophie und Pragmatismus und ist dadurch so unfassbar an die Geschichte gefesselt, dass man sie definitiv nicht missen möchte.
Wie nicht anders zu erwarten, vergebe ich 5 / 5 Sternen, auch wenn ich liebend gerne mehr vergeben würde. Dieses Buch gibt einem einfach so viel und wird mich so schnell nicht wieder loslassen. Es wird unfassbar genial zwischen dem nötigen Ernst, Hoffnung und jeder Menge Emotionen jongliert, sodass man unabhängig davon, ob man es wollte oder nicht, einfach in den Sog dieses Buch gezogen wird. <3

Veröffentlicht am 01.11.2018

Gib nicht so schnell auf...

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Die Autorin Linda Schipp hat nach ihrem Debüt „Memories To Do – Allies Liste“ nun ihren zweiten Jugendroman „Verdammt nah am Himmel“ veröffentlicht. Zuvor kannte ich sie noch nicht, aber ich muss sie unbedingt ...

Die Autorin Linda Schipp hat nach ihrem Debüt „Memories To Do – Allies Liste“ nun ihren zweiten Jugendroman „Verdammt nah am Himmel“ veröffentlicht. Zuvor kannte ich sie noch nicht, aber ich muss sie unbedingt weiterverfolgen. Es handelt sich hier nicht um eine blumige Romanze, sondern es geht um Nahtoderfahrungen und die große Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod? Die Geschichte dreht sich um Fehler und Kompromisse, über falsche Entscheidungen und unterschiedliche Moralvorstellungen sowie die Einstellung zum Leben, ob ich passiv oder aktiv teilnehme. Mit ihrer sehr intensiven, gefühlvollen, einfühlsamen und Augen öffnenden Betrachtung schafft sie es dem Lesern die wesentlichen Dinge am Leben zu offenbaren und unterstreicht dies mit verschiedenen Thesen, Experimenten, Diskussionen und Akzeptanz.

Zum Inhalt: Das Ende seiner Tage muss für Jack perfekt sein. Denn als Jahrgangsbester an der medizinischen Fakultät weiß er genau: Sobald das Gehirn für mehr als zehn Minuten keinen Sauerstoff erhält, erlöschen mit hoher Wahrscheinlichkeit sämtliche Funktionen des Groß- und Kleinhirns sowie des Hirnstamms. Und damit ist alles vorbei. Für immer.
Rose glaubt nicht nur von ganzem Herzen, dass nach dem Tod der Himmel wartet – sie weiß es. Genau so sicher weiß sie, dass es kein Zufall ist, als sie dem Jungen mit der Top-Ten-Todesliste begegnet. Als sie erfährt, dass er weder an die Liebe noch an dasLeben glaubt, nein, dass er nichts glaubt, was sich nicht beweisen lässt, überredet sie ihn zu einem wissenschaftlichen Experiment …

Über die Handlung selbst möchte ich nicht so viele Details verraten, denn es soll für den Leser ein Überraschungseffekt bleiben und ich garantiere euch, es wird auch so sein. Mit unvorhersehbaren Ereignissen und Wandlungen wird der Leser regelrecht mitgerissen, fesselt am Lesen gehalten und bangt zum Ende hin nur noch mit, wie alles ausgehen mag. Man muss es einfach selbst gelesen haben.

Zu Beginn warnt die Autorin in einem Vorwort, was den Leser in diesem Roman erwarten wird. Den man soll sich Mental auch stark genug fühlen in die dortigen Spähren einzutauchen. Das gefiel mir sehr gut. Zudem gibt es auch noch ein Nachwort.

Jack Raider (24) aus Hamborough hat schon den perfekten Ort zum Sterben gefunden, nun muss er es nur noch durchziehen. Er ist ein totaler Kopfmensch, sehr rational, brauchten Thesen und Beweise, um etwas widerlegen zu können, ist unheimlich geistreich und intelligent, aber auch stur, verborgt, ein Dickkopf und engstirnig. Um zu ihm durchzudringen, muss man schon auf dem gleichen Level sein und ihn beeindrucken können und ihn einfach zum Schweigen bringen können. Nach und nach kann man hinter seine Fassade blicken und bekommt wirklich mit, was ihm alles widerfahren ist und was ihn dazu bringt, sein Leben zu beenden. Jack hat eine ganz besondere Art, Rose zu benennen.

Rosalie (Rose) Clearwater (19) ist das genaue Gegenteil von Jack. Sie steckt voller Lebensfreude, Euphorie, ist ein Bauchmensch, eine warmherzige junge Frau und verliert nicht so leicht den Glauben ans Leben und überhaupt an etwas. Auch sie hat schon einiges überstehen müssen und engagiert sich immer für andere, sie würde ihr letztes geben, um gutes zu tun. Aber auch Rose kann stur sein, um ihr Ziel zu erreichen und öffnet gerne auch jemanden ungefragt die Augen.

Auch wenn beide Grundverschieden scheinen und sich erst zusammenraufen müssen, durchstehen beide anstrengende und spannende Aktionen, öffnen sich gegenseitig und finden sich auch nach und nach mehr sympathisch. Rose bringt Jack immer wieder dazu, selbst über sich hinauszuwachsen und seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Doch dann geschieht etwas, dass alles zu ändern scheint, aber Rose wendet sich nicht von Jack ab, dazu ist er ihr in der kurzen Zeit, viel zu sehr ans Herz gewachsen.

Die Geschichte steckt voller Gefühl und auch unausgesprochener Traurigkeit. Der Leser wird zum Denken angeregt, über die Nichtigkeiten und das wirklich Wahre im Leben und was man vielleicht wirklich davon erwartet oder wie es für einen selbst sein sollte. Auch die schwierigen Punkte sind interessant, was treibt Menschen dazu sich selbst zu Töten, was sind Depressionen, was sagt die Glücksglastheorie dazu, was bedeutet Sympathie und wie findet man aus seinem tiefen Loch vielleicht wieder zurück.

Neben der ernsten Geschichte gibt es jedoch einen herrlichen unterschwelligen Humor, der nur so voller Ironie und Sarkasmus trotzt. Er macht einfach Spaß Rose und Jack zu folgen. Zu Beginn wusste ich noch nicht ganz, wo mich das ganze hinführen mag, da die Handlung erstmal recht einseitig und theoretisch unterlegt war, aber ab dem direkten Aufeinandertreffen der beiden, war es ein reiner Genuss ihnen zu folgen. Und selbst süße und schöne Momente sind enthalten.
Die Autorin beherrscht ihr Handwerk im unermüdlichen Spannungsaufbau. Man wird immer wieder überrascht, erstaunt und muss selbst grübeln, was jetzt wirklich Realität ist. Zum Abschluss liefen dann auch meine Tränen und ich war erst einmal fertig mit meiner eigenen Welt und das Buch hat einige Tage gedanklich nachgehalten.

Der Schreibstil ist einfach nur wunderbar und zeichnet sich durch einen stilsicheren Umgang aus. Ich mag die schwebende Poesie in manchen Abschnitten und dann wieder unerbittliche Ehrlichkeit. Man fließt leicht und gefesselt durch die kurzen Kapitel hindurch. Durch die einzelnen Kapitel führt beide Hauptprotagonisten abwechselnd. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen. Zudem tragen sie daneben eine kleine passende Überschrift und ein Countdown der herunter zählt.

Das Cover ist ein wahrer Eyecatcher, in Blau- und Weißtönen gehalten und zeigt zentral mit den wichtigsten Ort der der Handlung. Zwei Personen lassen ihre Beine an der Brücke hinabbaumeln, besser hätte man die Thematik nicht aufnehmen können.

Mein Fazit: Trotz der Ernsthaftigkeit ein wunderschöner, gefühlvoller und offenbarender Jugendroman, der in meinen Augen für jedes Alter passend ist, soweit man mit der Thematik umgehen kann. Definitiv ein Lesehighlight.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Verdammt nah am Himmel

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Jack hat sein Ende ganz genau geplant. Er hat sogar eine Top-Ten-Todesliste mit den besten Orten zum Sterben erarbeitet. Auch weiß er ganz genau, was in seinem Körper passieren wird, wenn er den letzten ...

Jack hat sein Ende ganz genau geplant. Er hat sogar eine Top-Ten-Todesliste mit den besten Orten zum Sterben erarbeitet. Auch weiß er ganz genau, was in seinem Körper passieren wird, wenn er den letzten Schritt tun wird.
Rose ist das genaue Gegenteil von Jack. Sie glaubt aus ganzem Herzen an ein Leben nach dem Tod. Wobei glauben zu wenig ist, denn sie weiß es sogar. Als sie Jack begegnet, der an nichts glaubt, was sich nicht beweisen lässt, kann sie ihn zu einem ganz besonderen Experiment überreden.

Auf diesen Roman habe mich wahnsinnig gefreut, denn ich hatte bereits den großartigen Debütroman „Memories To Do - Allies Liste” dieser wundervollen und sehr begabten Autorin gelesen. Ich habe also bereits geahnt, dass mich auch dieses Buch umhauen wird. Und genau so war es – im positiven Sinne!
Der Schreibstil war wunderbar leicht zu lesen, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte einfinden und fallen lassen zu können. Die Gefühle, die Gedanken und die Beweggründe wurden unglaublich einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Alles war sehr bildhaft und echt beschrieben, so dass ich mittendrin in dieser wunderschönen und tragischen Geschichte war.
Die beiden Hauptcharaktere Rose und Jack wurden sehr authentisch herausgearbeitet. Bei Jack war das Dunkle und Negative sehr spürbar. Er war sarkastisch und teilweise gemein zu Rose, dennoch war spürbar, dass ihn irgendetwas zutiefst verletzt hat, das ihn nicht mehr losließ und sogar in den Tod trieb. Ich war total neugierig und am Rätseln, was es denn sein könnte.
So düster Jack war, so positiv und leuchtend war Rose. Sie war ein wunderbarer Charakter, die stets das Gute sah und an den Himmel und an Gott glaubte, ohne dabei kitschig oder abgedreht zu wirken. Ich fand sie wahnsinnig sympathisch und sie versprühte eine positive und warme Aura, der auch Jack sich nicht entziehen konnte.
Die Story selbst konnte mich von Anfang bis Ende fesseln. Was steckte hinter Roses Nahtoderfahrung? Warum wollte Jack sich umbringen? Verlieben die beiden sich ineinander? Und welches Ende gibt es für die beiden? All diese Fragen schwirrten mir im Kopf herum und wurden letztlich beantwortet.
Doch nicht nur fesseln konnte mich dieser Roman, sondern mich auch ganz tief im Herzen berühren. Die Autorin hat einen unfassbar bewegenden, stellenweise sehr humorvollen sowie auch nachdenklich stimmenden Roman geschaffen. Ich wurde durch ein wahres Gefühlschaos geschickt, das ich nicht ohne Tränenvergießen überstanden habe. Dennoch stimmte der Roman am Ende hoffnungsvoll und lässt mich mit einem anderen Blick auf das Leben nach dem Tod schauen.

Ein Wahnsinnsbuch, das voller Gefühl und Hoffnung ist und mit großartigen Charakteren besticht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.