Cover-Bild Du springst, ich falle
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 18.05.2018
  • ISBN: 9783351050504
Maryam Madjidi

Du springst, ich falle

Roman
Julia Schoch (Übersetzer)

„Maryam Madjidi verwandelt die Tragik des Lebens in glasklare Poesie.“ Julia Schoch.

In diesem autobiographischen Debüt erzählt Maryam Madjidi von ihrer Kindheit im Iran, vom Kampf der Eltern für den Kommunismus und davon, wie sie ihr Spielzeug an die Kinder im Viertel verschenken musste. Heimlich vergrub sie die Lieblingssachen im Garten und steckte sie später in den Koffer für Frankreich. Hier sollte das neue Leben anfangen – ohne Kampf, ohne Gefängnis. Aber die kleine Maryam fühlt sich fremd, weil alles fehlt: die eigene Sprache, echte Freunde, die geliebte Großmutter. In Paris sind die Hände des Vaters plötzlich nutzlos, die Augen der Mutter müde. Als junge Frau fährt Maryam nach Teheran zurück, verliebt sich und bricht mit allem." Du springst, ich falle" gewann 2017 in Frankreich den Prix Goncourt für das beste Debüt des Jahres. Ein kraftvoller Roman über das, was unsere Zeit bestimmt – die Suche nach Identität und Heimat.

Prix Goncourt du premier roman 2017.

„Die reizvolle Mischung aus Phantasie und realistischen Szenen voller präziser Beobachtungen, Stimmen und Gesten bringt das pralle Leben zum Vorschein.“ Le Figaro.

„Ein großartiges Debüt.“ L‘Express.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2018

Ein Flucht nach Frankreich

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MEINE MEINUNG
Dieses Buch geht einem sofort sehr nahe. Die Autorin berichtet über ihr Leben und sie beginnt damit, als sie noch nicht einmal geboren war. Das ist schon sehr emotional und tragisch zugleich.
Die ...

MEINE MEINUNG
Dieses Buch geht einem sofort sehr nahe. Die Autorin berichtet über ihr Leben und sie beginnt damit, als sie noch nicht einmal geboren war. Das ist schon sehr emotional und tragisch zugleich.
Die schwangere Mutter ist 1980 in der Universität von Teheran als diese von Rebellen heimgesucht wird. In Panik springt sie vom zweiten Stock aus dem Fenster. Von da an sperrt die Großmutter von Maryam ihre schwangere Tochter ein.

Die Autorin berichtet uns von ihrem Leben und dem was sie erlebt hat.
Ich finde es traurig, das sie als Kind im Alter von 5 Jahren ihr Spielzeug im Garten vergraben hat, weil sie alles verschenken sollte.
Sie hat die Kämpfe der Rebellen im Iran mitbekommen und ihre Eltern haben sie als 1jährige zum schmuggeln von Akten benutzt und auch ausgeborgt. Das willst du als Kind nicht erleben und das stimmt mich beim lesen traurig.

Die Autorin hat in alles eine Poesie einfließen lassen, das es ein literarischer Hochgenuss ist.
Die Episode, als sie noch nicht geboren war, hat so viel Gefühl und Emotion und ist zugleich so außergewöhnlich. Das sie als Erwachsene noch einmal in ihre Heimat geht, ist durchaus verständlich und auch hier liegen so viele Emotionen.

Ich vergebe für dieses Werk die vollen 5 Sterne und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Diese Autorin hat den Preis, den sie bekommen hat, auf jeden Fall zurecht bekommen.
Ein grandiosen Werk, das den Leser viel Raum für Gedanken nach dem lesen lässt.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 25.06.2018

Meine Heimat

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Maryam Madjidi wird 1980 im Iran geboren. Ihre Eltern sind leiden-schaftliche Regimekritiker und treten auch öffentlich für die Freiheit ein. Ein nicht gern gesehener Umstand in Iran, so dass es kurze ...

Maryam Madjidi wird 1980 im Iran geboren. Ihre Eltern sind leiden-schaftliche Regimekritiker und treten auch öffentlich für die Freiheit ein. Ein nicht gern gesehener Umstand in Iran, so dass es kurze Zeit später lediglich die Option gibt, das Land zu verlassen. Die kleine Maryam kehrt ihrer Heimat mit fünf Jahren den Rücken und muss im vermeintlichen freien Paris als Exilantin ihr Leben aufbauen.

Die Autorin und gleichzeitig auch Hauptprotagonistin ihres Buches, legt mit ihrem Roman ein bemerkenswertes Debüt hin. Ich war positiv überrascht, wie es ihr gelingt, die Unannehmlichkeiten ihrer alten Heimat mit so viel Leidenschaft und Herzblut zu schildern, dass die Sehnsucht zu ihren Wurzeln nachvollziehbar bestehen bleibt. Sie entwickelt sich von einem verunsicherten und zurückgezogenen Mädchen zu einer selbstbewussten und leidenschaftlichen Frau. Ihr Weg dorthin ist von vielen Gefühlen und persönlichen Niederlagen geprägt, die sie aber in ihrer Persönlichkeit stärken. So lehnt sie es anfangs strikt ab, die französische Sprache zu lernen, um später ihre Muttersprache zu verleugnen. In ihrer Selbstfindung versucht sie sich darüber im klaren zu werden, was für sie Heimat bedeutet. Maryam Madjidi erzählt aus ihrem Leben in einem aus meiner Sicht sehr schönen und bemerkenswerten Schreibstil. Sie beschreibt die Situationen streckenweise poetisch und es macht einfach Spaß ihren Worten zu folgen.

"Du springst, ich falle" hat mich wirklich positiv überrascht. Ein sehr schönes Buch mit einem ernsten Hintergrund, Welches zum Nach-denken anregt. Von mir gibt es dafür eine absolute Leseempfehlung und die vollen fünf von fünf Sternen. Ein kleiner Schatz!!!

Veröffentlicht am 18.05.2018

Kindheit im Exil

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Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel ...

Maryam Madjidi ist eine 1980 in Teheran geborene Autorin, mit 6 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Frankreich.
Du springst, ich falle ist ihr autobiografischer Debütroman, der 2017 unter dem Originaltitel Marx et la poupée veröffentlicht wurde.
Die Übersetzerin ist Julia Schoch.

Der Roman besticht durch seine poetische Sprache. Maryam erzählt aus ihrer Kindheit in Teheran. Sie soll ihr Spielzeug verschenken, damit sie lernt ohne Besitz zu lesen.. Ihre Eltern arbeiten gegen das Regime. Sie erzählt von der Flucht ihrer Mutter durch die Universität, als die im 7. Monat schwanger war. Als Maryam 6 Jahre alt wird, verlassen sie das Land, der Vater war schon 1 Jahr vorher nach Frankreich geflüchtet.
Man erfährt dann von den Empfindungen der Flüchtlinge. .
Die Geschichten haben mit Jahreszeiten gewechselt, es geht mal vor und dann wieder zurück. So wie die Gedanken spielen. Maryam sieht die Gespenster der Vergangenheit. Sie bringt uns den Iran nahe und was es heißt im Exil zu leben.

Der Roman ist ein faszinierendes Werk mit viel Poesie. Mich hat diese Geschichte sehr interessiert und habe sie gerne gelesen.


Veröffentlicht am 03.11.2018

Sehr bewegend

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Das Buch erzählt von der wahren Geschichte der Autorin, was die Geschichte sehr ergreifend und noch emotionaler macht.
Ihre Eltern sind Kommunisten und Maryam Madjidi spürt schon während ihrer Kindheit, ...

Das Buch erzählt von der wahren Geschichte der Autorin, was die Geschichte sehr ergreifend und noch emotionaler macht.
Ihre Eltern sind Kommunisten und Maryam Madjidi spürt schon während ihrer Kindheit, dass ihre Eltern mit ihren Aktionen in Gefahr leben. Schon als Kleinkind wurden heimlich Flugblätter in ihren Windeln versteckt.
Notgedrungen müssen sie schließlich nach Frankreich fliehen und Maryam Madjidi hat zunächst Probleme mit ihrem neuen Zuhause.
Den Schmerz, den sie als Kind verspürt schildert die Autorin sehr nahbar und einfühlsam, so, dass man komplett in ihrer Geschichte untergeht und problemlos mitfühlt.
Mit der Zeit schafft es Maryam Madjidi jedoch in Frankreich Fuß zu fassen und gewöhnt sich an ihre neue Heimat. Das bringt neue Konflikte mit sich. Sie will perfekt Französisch sprechen und durchläuft eine Phase, in der sie sich gegen das Persische wehrt. Gleichzeitig vermisst sie jedoch ihre Heimat, vor allem ihre Familie dort und wird in Frankreich nicht als Französin wahrgenommen.
Auf nachvollziehbare Weise stellt sie sich der Frage, was es überhaupt bedeutet, eine Iranerin oder Französin zu sein. Jedoch Kommt sie auch auf die Bedeutung von Sprache und Heimat zu sprechen. Besonders diese Passagen bringen den Leser zum Nachdenken und machen ihr Schicksal verständlich. Sehr lebendig erzählt sie von den Erlebnissen, so, dass man sich problemlos in diesen wiederfinden kann.
Besonders macht das Buch auch die Poesie, die während dem Erzählen mitschwingt. Dadurch gewinnt die Geschichte noch mehr an Gefühl.
Der Schreibstil der Autorin gleicht keinem anderen und macht es dem Leser zunächst etwas schwer sich in der Geschichte wiederzufinden. Es gibt oft Zeitsprünge und Perspektivenwechsel während der Abschnitte, weshalb man aufmerksam lesen muss. Sobald man sich jedoch an den einzigartigen Schreibstil gewöhnt hat, kann man die Geschichte problemlos verfolgen und gewinnt viel mehr von diesem, weil er das Leseerlebnis noch emotionaler macht.
Der letzte Abschnitt des Buchs hat mich im Besondern bewegt, weil sich die Autorin hier abschließend mit ihrer Identität und der Frage, wohin sie eigentlich gehört, beschäftigt. Während der vielen Konflikte des Buchs war es schön davon zu lesen, dass sie es schafft irgendwann ihren Frieden zu finden. Das Ende finde ich somit sehr gut und angenehm gelungen.
"Du springt, ich falle" liefert die beeindruckende Geschichte einer jungen Frau, in der viele Themen eine Rolle spielen und die mich zutiefst berührt hat.

Fazit: Bewegend, einfühlsam und sehr nahbar. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Du springst, ich falle

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Maryam floh als Kind mit ihren Eltern von Teheran nach Paris. Sie hat es nicht leicht, in der neuen Heimat richtig anzukommen, hat Heimweh nach der Großmutter und Sehnsucht nach dem iranischen Essen. Schwierig ...

Maryam floh als Kind mit ihren Eltern von Teheran nach Paris. Sie hat es nicht leicht, in der neuen Heimat richtig anzukommen, hat Heimweh nach der Großmutter und Sehnsucht nach dem iranischen Essen. Schwierig ist es natürlich, Freunde und Anschluss zu finden.
Die Autorin Maryam Madjidi lässt den Leser in ihrem autobiographischen Roman teilhaben an der Geschichte der Flucht, ihrer Kindheit und ihrem Einfinden in der neuen Heimat. Aber auch an der Gefahr und dem Schrecken, denen sie von kleinauf ausgeliefert war. Der Titel des Romans ist sehr gut gewählt und sagt vor diesem Hintergrund sehr viel aus. Beeindruckend und gern weiterzuempfehlen.