etwas schwerfällig am Anfang, wird aber dann spannend
In Washington DC wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Offenbar hat der Mörder sie monatelang eingesperrt und schließlich verdursten lassen.
FBI Special Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ...
In Washington DC wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Offenbar hat der Mörder sie monatelang eingesperrt und schließlich verdursten lassen.
FBI Special Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair übernimmt die Leitung des Falls. Die Öffentlichkeit hat ein hohes Interesse an den Ermittlungen, denn bei der Toten handelt es sich um die Tochter eines einflussreichen Senators.
Als noch ein weiteres Opfer verschwindet, nimmt der Druck auf die Ermittler zu. Die Spurensuche gestaltet sich nicht so einfach, die Ermittlungen laufen auf Hochdruck. Können die Agents das zweite Mädchen rechtzeitig retten, bevor es ebenfalls verdurstet?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindringlich und detailliert. Man glaubt ihr, was sie schreibt und wie sie es schreibt. Beim Lesen bekam ich nicht nur ein Mal Gänsehaut, weil sie das grausame Verbrechen und vor allem auch die Tatorte so konkret beschreibt, dass man das Gefühl hat, selbst dabei gewesen zu sein.
Am Anfang habe ich mir mit dem Buch ein bisschen schwer getan. Die ersten Kapitel waren spannend und konnten mich fesseln, aber als dann die richtige Ermittlungsarbeit losging, hat mich die Autorin leider wieder verloren. Es hat lange gedauert, bis wirklich Bewegung in das Ganze kam, das war schon sehr langatmig.
Sayer Altair ist ganz klar der Hauptcharakter in der Geschichte, andere Figuren werden nur am Rand beschrieben und kommen mir leider ein bisschen zu kurz. Ich finde, ein Buch sollte aus mehr als nur einer Person bestehen.
Egal, Sayer war mir direkt sympathisch. Wie bei den meisten Büchern dieser Art hat auch sie einige Schicksalsschläge in ihrer Vergangenheit hinnehmen müssen, die sie in der Gegenwart noch beschäftigen. Erfreulicherweise hat das aber nicht zu viel Raum in der Geschichte eingenommen, es blitzt immer wieder mal durch und damit hat es sich dann auch.
Agent Altair wird als selbstbewusst und forsch, mitfühlend und explosiv beschrieben. Sie geht in ihrem Job auf, gibt alles dafür. Dabei kommt ihr eigenes Leben meistens zu kurz. Für die, die sie liebt, tut sie alles, ohne Rücksicht auf Verluste. Außerdem hat sie hohe Ansprüche an sich und auch an andere und eine genaue moralische Vorstellung.
Sie wird ein bisschen wie das Idealbild eines Agents beschrieben, zumindest würde ich mir das so vorstellen.
Der Fall an sich war spannend und voller Tempo, und alles andere als voraussehbar. Ich hatte ziemlich schnell einen Verdächtigen und dachte mir: Oh nee, nichts ist schlimmer, als wenn man den Täter schon nach 100 Seiten kennt, der war es garantiert. Zum Glück hat sich das dann aber geändert. Im Lauf des Buches hatte ich immer wieder den ein oder anderen Verdächtigen, musste meine Theorien aber wieder und wieder über den Haufen werfen.
Allerdings war der tatsächliche Täter wirklich auch bei meinen Verdächtigen mit dabei, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Abschließend kann ich sagen, dass das Buch Spaß gemacht hat und ich es definitiv weiterempfehlen kann. Man braucht am Anfang eben etwas Durchhaltevermögen. Wenn diese Längen geschafft sind, ist das Buch sehr spannend!