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Veröffentlicht am 15.05.2019

Unterhaltsam, aber nicht so grandios, wie der Hype verspricht

Das Lied der Krähen
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Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches gefühlt schon jeder gelesen hat. Die Krähen Dilogie ist wohl, nach den Sarah J. Maas Büchern, die meist gehypte Reihe der letzten Jahre. Wenn man diesen Stimmen ...

Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches gefühlt schon jeder gelesen hat. Die Krähen Dilogie ist wohl, nach den Sarah J. Maas Büchern, die meist gehypte Reihe der letzten Jahre. Wenn man diesen Stimmen folgt, müsste das Buch für mich eine wahre Erleuchtung sein, doch ist dieser Hype gerechtfertigt?

Meine Meinung:


Ein Hoch auf Diversität
Als allererstes möchte ich einen Punkt ansprechen, der mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat und das ist die Diversität. Wir haben Hauptcharaktere verschiedenster Hautfarben, sowie sowohl hetero, als auch homosexuelle Protagonisten. Auch werden alle nicht als schön, stark und klug, sondern durchaus mit Ecken und Kanten beschrieben, sowohl was ihr Äußeres als auch die Persönlichkeit angeht. Wäre jetzt noch ein Brillenträger dabei, ich wäre vor Glückseligkeit umgefallen

Überhaupt sind die Charaktere die treibende Kraft in diesem Buch, Der Autorin gelingt es ganz hervorragend die einzelnen Persönlichkeiten in Szene zu setzten und obwohl sechs Protagonisten schon eine Menge sind, hat man nicht das Gefühl, dass welche untergehen. Die Gruppendynamik ist dabei einfach nur toll und hat für mich den größten Spaßfaktor an dem Buch ausgemacht. Am meisten haben es mir Inej und Nina angetan. Inej dank ihrer Aufrichtigkeit, Besonnenheit und Treue und Ninja mit ihrer herrlichen unkonventionellen Art (und einem Hang zur Naschkatze, den ich mit ihr teile), aber auch die anderen Charaktere schließt man schnell ins Herz.

Grischa Kenntnisse wären vom Vorteil gewesen
Allerdings gab es auch Punkte, die ich nicht ganz so toll fand. Zunächst fiel mir der Einstieg in das Buch recht schwer. Ich habe es sogar einmal begonnen, 60 Seiten gelesen und dann über ein Jahr weggelegt, bevor ich diesen neuen Versuch startete. Ich denke es wäre mir wesentlich leichter gefallen, wenn ich die Grischa Reihe vorher gelesen habe. Zudem spielt Das Lied der Krähen zwei Jahre nach der Trilogie und der aufmerksame Leser findet in einem von Inej’s Kapiteln einen massiven Spoiler über den Ausgang es letzten Grischa Bandes und Alinas Schicksal. Prinzipiell kann man Lied der Krähen so wie ich zuerst lesen, ich würde dennoch jedem raten, zunächst die Grischa Trilogie zu lesen.

Die zweite Hälfte war besser
Zudem kann ich sagen, dass mir die zweite Hälfte des Buches deutlich besser gefallen hat, als die erste. In der ersten Hälfte, wird mir zu viel Zeit auf die Vorbereitung und den Liebestralla der Charaktere verwendet. Auch finde ich es etwas klischeehaft, dass sich aus 6 Charaktere, drei Pärchen bilden. Als ob es eine lebensruinierende Schande wäre, keinen Partner zu haben. Das läst das Zwischenmenschliche etwas gezwungen wirken.
Als die Handlung dann aber mehr in Fahrt kam, wurde es deutlich besser und die Dynamik hat mich mitgerissen. Wobei ich aber auch sagen muss, dass ich die Handlung nicht so innovativ fand, wie sie oft angeprisen wurde. Sie ist, wenngleich sehr spaßig, auch recht gradlinig.Und auch der Antihelden Status der Charaktere hat mich zwar unterhalten, wahnsinnig neuartig ist das aber auch wieder nicht, ich habe schon einige Fantasybücher mit ähnlichen Charakteren gelesen, gerade Kaz entspricht fast schon klischeehaft dem liebenswerten Gauner, den es schon zu Hauf gab.

Fazit:


Also die ganz große Offenbarung, wie es der Hype verspricht, war Lied der Krähen jetzt nicht. Das Buch macht Spaß und überzeugt mit tollen Charakteren und deren Gruppendynamik, die Handlung ist jetzt aber nicht so wahnsinnig innovativ wie es immer angepriesen wurde. Zudem würde ich jedem empfehlen zuerst die Grischa Trilogie zu lesen.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Rundes Finale

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt
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Besiegelt ist ein Reihenabschluss, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, hat mich die Reihe doch bisher wirklich gut unterhalten können. Daher wurde der dritte Band auch sofort durchgelesen, als er ...

Besiegelt ist ein Reihenabschluss, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, hat mich die Reihe doch bisher wirklich gut unterhalten können. Daher wurde der dritte Band auch sofort durchgelesen, als er in das Haus flatterte =)

Meine Meinung:


Warum ändern, was gut läuft
Dies wird sich wohl auch Amy Tintera gedacht haben, als sie diesen finalen Band schrieb, denn er vereint das, was auch die Vorgängerbände schon überzeugen ließen: Symphytische Charaktere und eine spannende Handlung. Die Handlung setzt nahtlos dort an, wo der zweite Band aufhörte und trotz ein Jahr Pause dazwischen, gelang mir der Einstieg mühelos (zugegeben, ich hatte auch ein paar Tage vorher erst Zusammenfassungen der beiden Vorgängerbände geschrieben, könnte also auch daran liegen).

Der Konflikt zwischen Em und Olivia spitzt sich zu und die innerliche Zerrissenheit von Em, ihre Liebe zu ihrer Schwester im Kontrast zu ihrem Schrecken vor Olivias taten, sind ein zentrales Thema in diesem Band und die Darstellung gelingt Der Autorin auch sehr gut. Was mich jedoch am meisten begeistert hat ist die Forderung, die die Ruined an Lera stellen.
Der folgende Abschnitt enthält Spoiler zum Buch!
Ich finde es toll, wie die Sache mit dem Neubeginn gelöst wird. Bei vielen, vielen Büchern gestaltet sich ein Machtwechsel nur insoweit, dass der Machtinhaber ausgetauscht wird. Der neue Herrscher ist dann zwar lieb, gut und gerecht, das System bleibt aber oft das Gleiche. Es ist erfrischend zu sehen, dass Amy Tintera weiter gedacht hat. Neubeginn heißt Veränderung und das Buch setzt mit seinem Ausgang unterschwellig, aber dennoch deutlich sichtbar ein Zeichen für die Demokratie. Und das kann man, traurigerweise, in der heutigen Zeit nicht oft genug tun.

Galo und Aren: Die heimlichen Protagonisten
Eine Entwicklung, die mir persönlich nicht ganz so zusagte, die ich aber in meiner Bewertung unberücksichtigt lies, da sie Erzähltechnisch ein wichtiger Schritt waren, ist der größer verteilte Fokus der Handlung. Em und Cas treten etwas ind en Hintergrund, dafür sind Galo und Aren die heimlichen Stars. Mir ist bewusst, dass nur so alle Handlungsfäden zusammengeführt werden konnten, dennoch bin ich gerade mit Galo nie ganz warm geworden. Insgesamt hätte ich mir noch ein, zwei mehr Momente zwischen Em und Cas allein gewünscht. Aber wie gesagt Stilistisch war es ein guter Kniff, daher ist das nicht der Grund für das eine Dreieck Abzug.
Vielmehr sind es die weiterhin mangelnden Hintergrundinformationen im Worldbuilding und die Tatsache, dass ich das Ende, als etwas zu abrupt empfand. Wenn man Charaktere über drei Bände begleitet und sie einem ans Herz wachsen, mag ich es lieber, wenn das Ende gemächlicher ausläuft. Ein Kapitel mehr hätte da gut getan. Alles in allem, bin ich aber auch mit diesem Finalband ebenso zufrieden, wie mit den anderen.

Fazit:


Dieser letzte Band, ebenso wie die ganze Reihe ist jetzt nicht das absolute Highlight oder mega tiefgründig, aber es hat Charme, herzliche Charaktere und macht einfach Spaß zu lesen und ist das nicht die Hauptsache?

Veröffentlicht am 04.02.2019

Von fliegenden Schweinen und sprechenden Greifen...

Fauler Zauber
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Diana Wynne Jones ist eine, wie ich finde, in Deutschland viel zu wenig bekannte und unterschätzte Autorin. Bestes Beispiel ist ihre Howl’s Moving Castle Reihe. Etliche kennen den Film, aber kaum jemand ...

Diana Wynne Jones ist eine, wie ich finde, in Deutschland viel zu wenig bekannte und unterschätzte Autorin. Bestes Beispiel ist ihre Howl’s Moving Castle Reihe. Etliche kennen den Film, aber kaum jemand weiß, dass sie die Buchvorlage schuf, oder dass es überhaupt eine Buchvorlage gibt. Als Vielschreibern hat sie mehr als 40 Bücher veröffentlicht und ein großer Teil wurde noch nie ins Deutsche übersetzt. Daher war ich super aufgeregt, als ich Fauler Zauber im Programm von Knaur entdecke und wollte es unbedingt lesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Meine Meinung:


Ein Feuerwerk der Ideen
Was haben fliegende Schweine, fleischfressende Schafe und ein Zauberer mit Alkoholproblem gemeinsam? Sie alle kommen in Fauler Zauber vor. Diana Wynne Jones sprüht vor Ideenreichtum und beweist es, indem sie eine herrlich skurrile, kreative Welt erfindet. Im Mittelpunkt steht der gutmütige Hexenmeister Derk und seine Familie aus Menschen- und Greifenkinder. Derks liebste Beschäftigung ist es nämlich allerhand neuer Kreaturen und Gewächse zu züchten und so finden sich in seinem Besitz nicht nur die erwähnten Schweine und Schafe, nein auch intelligente (aber zickige) Gänse, unsichtbare Katzen und geflügelte Pferde.

Und dieser bunte Haufen soll nun die alljährliche Pilgerfahrt organisieren, dass da vieles gehörig schief geht, liegt auf der Hand. Zumal man Derk nicht gesagt hat, dass der Plan gefasst wurde die Pilgerfahrten abzuschaffen und er und seine Kinder daher sich die größte Mühe geben die Pilgerfahrt ordnungsgemäß durchzuführen, um keine Strafe zu bekommen und wie dieser bunte, symphytische Haufen versucht allen Widrigkeiten zu trotzen ist wunderbar unterhaltsam.

Allgemein finde ich die Idee und das Konzept des Buches herrlich. Es erinnerte mich ein bisschen an Onlinerollenspiele aus der Sicht der NPCs. Ich bin sicher die wären auch nicht begeistert, dass tagtäglich Spieler ihre Welt erstürmen. Die Autorin schaffte s die Ausbeutung und Ungerechtigkeit gut darzustellen, sodass man schon sagen kann, dass zwischen den Zeilen auch Kritik am Kapitalismus und der Ausbeutung von Touristenregionen (man denke nur wie sich die Mallorquiner zurecht beschweren) mitschwingt. Diese Kritik, fast schon Satire wird aber locker leicht und unterschwellig übermittelt.

Zu wenig und zu viel zugleich
Ihr seht also schon, ich habe die bizarre Reise durchaus genossen, allerdings komme ich nicht umhin doch kleinere Kritikpunkte zu nennen. Zum einen gestaltet sich die erste Hälfte des Buches an manchen Stellen doch etwas langatmig. Viel Zeit wird mit Planung und Vorbereitung verbracht, was zwar nicht völlig uninteressant war, für das Tempo der Geschichte jedoch etwas verkürzt hätte werden können.

Dann hätte ich gerne noch ein bisschen mehr über die Pilgerfahrten und wie Mr. Chesney überhaupt in die Welt kam, erfahren. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass es im Original das 1996 erschienene Buch „The Tough Guide to Fantasyland“ gibt, welches offenbar ein fiktiver Reiseführer für diese Pilgerfahrten ist. Vielleicht finden sich diese Informationen dort und wurden deshalb nicht nochmal erwähnt.

Als letztes bin ich nicht zu hundert Prozent zufrieden mit dem Ende, denn es kam mir etwas zu schnell (ironisch wen man meine Kritik vom Anfang bedenkt) und zu einfach.

Fazit:


Dieses skurrile Fantasyabenteuer sprüht vor Ideenreichtum und herzlichen Charakteren, sodass ich es guten Gewissens an alle, die Lust auf ein Abenteuer der anderen Art haben, empfehlen kann. Denn auch wenn ich kleinere Kritikpunkte hatte, kann ich sagen, es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Nicht Renèe Ahiehs Meisterwerk, aber immer noch sehr lesenswert

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr besonders gefreut, denn mit Zorn und Morgenröte hat Renée Ahdieh eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschaffen. Klar wollte ich daher unbedingt auch diese ...

Auf dieses Buch habe ich mich dieses Jahr besonders gefreut, denn mit Zorn und Morgenröte hat Renée Ahdieh eines meiner absoluten Lieblingsbücher geschaffen. Klar wollte ich daher unbedingt auch diese neue Schöpfung aus ihrer Feder lesen.

Meine Meinung:


Abenteuer im feudalen Japan
Nachdem die Autorin uns bereits in eine Wellt aus 1001 Nacht entführt hatte, geht ist nun in diesem Auftakt nicht minder exotisch zu. Das Buch spielt im dem Kaiserreich Wan, was vom feudalen Japan inspiriert wurde. Schon beim Lesen der ersten Seiten wird klar: Frau Adieh hat hier sehr gut recherchiert. Die Geschichte ist angereichert mit allerhand japanischen Begriffen. Da ich in meiner Teenie Zeit eine ausgeprägte Anime, Mangas, Japan Phase hatte, konnte ich mit dem Großteil der Begriffe etwas anfangen. Ansonsten gibt es aber auch ein Glossar. Das die Autorin sich intensiver mit dem Land auseinander gesetzt hat merkt man auch, dass sie für den rituellen Selbstmord das Wort Sepukku benutzt und nicht das in Europa und Amerika verwendete Word Harakiri.

Allgemein beweist die Autorin wieder ihr Händchen für ein stimmungsvolles Worldbuilding. Ganz gleich ob man sich mit dem Land der aufgehenden Sonne, das hier als Vorbild diente, schon befasst hat oder nicht, man wird als Leser sofort in die fernöstliche Atmosphäre hineingezogen. Dabei hält sie wunderbar die Balance zwischen Umgebungsbeschreibungen und eigentlicher Handlung. Ich habe es sehr genossen in die Welt der Samurai und Shogun einzutauchen.

Renèe Ahdieh: The queen of dialogues
Doch nicht nur die Welt kann sich sehen lassen, nein auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Mariko ist eine starke, authentische Protagonistin. Sie ist intelligent und schlagfertig, aber auch impulsiv und in manchen Belangen etwas naiv. Dank dieser Mischung aus Stärken und Schwächen ist sie ein ausgewogener und gut konstruierter Charakter, den ich sehr gerne begleitete. Darüber hinaus zeigt die Autorin auch wieder, warum sie für mich im Jugenbuchbereich die unangefochtene Königin der Dialoge ist. Die diversen verbalen Auseinandersetzungen zwischen Mariko und Okami waren sehr amüsant und gelungen. Zwar reichen die Dialoge in ihrer Raffinesse noch nicht ganz an denen aus Zorn und Morgenröte heran, aber sie sind immer noch pfiffiger und gescheiter als bei den meisten anderen Jugendbüchern und was der größte und wichtigste Unterschied ist: sie wirken nicht aufgesetzt.

Das alles führt dazu, dass das Buch trotz einer etwas langsame voranschreitenden Handlung überaus lebendig und dynamisch wirkt. Einziger Wehrmutstropfen: An zwei Stellen machte mir die Handlung einen zu großen Sprung nach vorne. Eine dieser Stellen betrifft leider die Liebesbeziehung, denn während diese zunächst in einem äußerst angenehmen, vorsichtigen Tempo beginnt, macht sie im zweiten Drittle eben diesen gerade erwähnten und für mich nicht ganz nachvollziehbaren Sprung. Insgesamt hat mich das Buch aber trotzdem super unterhalten.

Fazit:


Auch wenn der neue Auftakt nicht mit Ahdiehs Debüt Dilogie (Zorn und Morgenröte/Rache und Rosenblüte) mithalten kann, lohnt sich dieser Ausflug nach Fernost. Eine authentische Protagonistin, gewitzte Dialoge und eine toll beschriebene, exotische Umgebung, machen das Buch zu einem Lesegenuss.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Gleiche Stärken und Schwächen wie sein Vorgänger

Der Zorn der Asirim
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Çedas Rachefeldzug unter der brennenden Wüstensonne in der legendären Bernsteinstadt geht in die zweite Runde. Ach wenn der erste Band nicht perfekt war freute ich mich sehr darauf wieder in dem Gewimmel ...

Çedas Rachefeldzug unter der brennenden Wüstensonne in der legendären Bernsteinstadt geht in die zweite Runde. Ach wenn der erste Band nicht perfekt war freute ich mich sehr darauf wieder in dem Gewimmel der Wüstenperle Sharakhai einzutauchen.

Die selben Stärken ...
Ähnlich wie auch beim Vorgänger hat mich Beaulieus atmosphärischer Stil wieder sofort in die Wüstenstadt eingezogen. Der Autor schafft es auf wunderbare Art und Weise Sharakhai zum Leben zu erwecken. Das Gewusel der Basare, die Lebhaftigkeit der Straßen und die Pracht der Paläste. Man braucht kein besonders fantasiereiches Kopfkino um Sharakhai vor Augen zu haben, nein. Das geschieht hier von ganz allein, sodass man die exotischen Düfte der Gewürze und Blumen schon fast in der Nase hat und den Wüstensand unter den Zehen spürt. Herrlich. Darüber hinaus lernt man in diesen band auch noch ein bisschen mehr als nur die Stadt im Herzen der Wüste kennen und auch hier beweist Beaulieu Liebe zum Detail.

Auch Çeda konnte mich wieder überzeugen, wenngleich ich manchmal nicht alle ihrer Entscheidungen guthieß, so ist sie als Charakter dennoch ganz toll gezeichnet. Sie macht Fehler, zweifelt und ist damit überaus menschlich und authentisch. Dennoch ist sie eine starke und taffe frau. Die Nebencharaktere brauchen sich jedoch nicht vor Çeda zu verstecken. In diesen Band hat es mir vor allem der Antagonist Hamzakiir, den ich überaus faszinierend fand.

Die selben Schwächen ...
Leider punktet der zweite Band nicht nur mit denselben Stärken wie sein Vorgänger, leider übernimmt er auch dieselben Schwächen. Denn auch in diesem Wüstenabenteuer schlichen sich immer wieder zähe Passagen ein. Ironischerweise ist Çeda selbst frustriert über den Stillstand und ich als Leser war es leider Gottes öfters auch. Besonders das Training und der Alltag bei den Töchtern der Klingen gestaltet sich als nun ja zäh. Immerhin: Während beim ersten band das Tempo erst langsam anstieg und zum Ende sein Höhepunkt erreichte, belohnt uns „Zorn der Asirim“ mit immer wieder zwischengestreuten spektakulären Momenten die einen wachrütteln und die Spannung und Neugierde wieder deutlich anheben, vom spannenden Finale mal abgesehen.

Fazit:


Auch wenn auch dieser Band mit Längen zu kämpfen hat, genieße ich weiterhin Çedas Weg zum Sturz der Könige und bin weiterhin gespannt wie es weiter geht. Man muss zwar Zeit und Geduld mitbringen um diese detailreiche Reihe zu lesen, sie hat aber dennoch definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.

Hinweis: Im blogeigenen Bewertungssystem hat sieses Buch 4/6 Sternen erhalten