Profilbild von Schmunzlmaus

Schmunzlmaus

Lesejury Profi
offline

Schmunzlmaus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schmunzlmaus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2019

Großartiger Start in eine neue Kinderbuchreihe

Silberdrache (Silberdrache 1)
0

Zunächst erfahren wir von zwei verschiedenen Welten. Einer, in der Drachen existieren, aber kaum noch Menschen, denn einige wenige Menschen kontrollieren viele der Drachen und haben sie zu bösartigen Geschöpfen ...

Zunächst erfahren wir von zwei verschiedenen Welten. Einer, in der Drachen existieren, aber kaum noch Menschen, denn einige wenige Menschen kontrollieren viele der Drachen und haben sie zu bösartigen Geschöpfen dressiert, die sich mit großer Vorliebe von Menschenfleisch ernähren. Die andere Welt scheint unserer Jetzt-Welt nicht unähnlich. Sie kennt zwar noch die Geschichten von Drachen, aber man hat sie schon so lange nicht gesehen, dass die Menschen kaum noch daran glauben. Die Hauptgeschichte dieses Buches spielt jedoch in der Welt der Drachen. Beide Welten spielen jedoch eine Rolle und hängen auch irgendwie zusammen.

Mehr als das und was dazu im Klappentext steht möchte ich zum Inhalt nicht verraten.

Ich kannte die „Septimus Heap“-Reihe von Angie Sage vom Hörensagen. Mein Sohn (jetzt 9 Jahre alt) hatte den ersten Teil geschenkt bekommen, fand es aber zu gruselig und hat es bisher nicht zu Ende gelesen. Als jetzt diese neue Reihe der Autorin angekündigt wurde, dachte ich, es käme auf einen Versuch an. Ich habe das Buch gelesen und fand es sehr gut. Mein Sohn hat das Buch innerhalb von 2 Tagen im Urlaub verschlungen und fand es großartig.

Das Buch ist sehr schön geschrieben. Die Sätze sind einfach zu verstehen, man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und nach den ersten Kapiteln, die noch etwas lahm daher kommen, kommt schnell Spannung in die Geschichte und ich konnte das Buch kaum noch beiseite legen. Meinem Sohn ging es ähnlich.

Die Geschichte an sich ist einigermaßen abgeschlossen, aber man merkt dem Ende an, dass es als Serie angelegt ist. Und das ist ja auch völlig in Ordnung so, denn es ist ja der Beginn einer neuen Kinderbuchreihe.

An einer Stelle gab es einen groben Fehler, den die Lektoren übersehen haben. Die vorletzte Zeile auf Seite 296 endet mit „Sie wusste,“ und die nächste Zeile fängt mit einem neuen Satz an: „Brüllend vor Wut...“ Das hat mich ziemlich irritiert, aber sonst sind mir keine großen Schnitzer oder Fehler aufgefallen.

Warum das Buch die Altersempfehlung ab 11 hat, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Ja, mein Sohn liest schnell, das tut nicht jeder 9jährige, aber das Buch bzw. die Kapitel finde ich weder zu lang, noch zu gruselig, als dass das Buch auch von einem 9jährigen gelesen werden könnte.

Alles in Allem hat mir und meinem Sohn das Buch sehr gut gefallen und wir werden wohl beide auch die Nachfolgebände lesen.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Wie viel Planung braucht es für eine zufällige Begegnung?

Alleine bist du nie
0

Das Buch „Alleine bist du nie“ wird abwechselnd aus drei Perspektiven geschrieben, die sich recht gut auseinander halten lassen. Zoe, die Mutter zweier Kinder, die vermeintlich ihr Portrait in einer Zeitungsannonce ...

Das Buch „Alleine bist du nie“ wird abwechselnd aus drei Perspektiven geschrieben, die sich recht gut auseinander halten lassen. Zoe, die Mutter zweier Kinder, die vermeintlich ihr Portrait in einer Zeitungsannonce sieht, wird immer in der Ich-Perspektive geschrieben. Dann ist da Kelly, eine Polizistin, die zufällig an diesen Fall gerät, in der Er-Erzähler-Perspekitive. Und dann kommen die Einschübe des Täters, die immer kursiv als kurze Kapitel dazwischen geschoben werden.

Durch diese drei Erzählstränge bekommt man einen guten Einblick in die Geschichte/ Geschehnisse. Zoe ist nämlich nicht die Einzige, deren Foto ohne ihr Wissen in der Zeitung ist. Wenigstens eine der Personen ist im Norden Londons umgebracht worden. Nach und nach erfährt der Leser, wie das zusammen hängen könnte. Offensichtlich werden die Frauen beobachtet und die Informationen über sie werden „Kunden“ zur Verfügung gestellt, die damit verschiedene Sachen anstellen. Zum Beispiel um scheinbar zufällige Begegnungen zu forcieren.

Und das gibt mir zu denken. Wie viele Informationen über mich gebe ich täglich preis? Wer kann damit was anfangen? Ist die nächste zufällige Begegnung, bei der ich jemanden kennen lerne tatsächlich auch zufällig oder nur scheinbar zufällig? Wer kennt meine Gepflogenheiten, meine Routine, meinen Arbeitsweg wie genau und was macht das mit dieser Person – und wie gut ist das für mich? In Zeiten, in denen immer mehr Plätze kameraüberwacht sind und wir ständig unseren Status irgendwo posten, machen wir uns zum gläsernen Bürger. Und das kann jemand ausnutzen – zum Guten wie zum Bösen.

Genau das tut der Täter in diesem Buch. Er nutzt die Routine der Pendler aus, um sie auszuspionieren, und verdient sein Geld mit der Weitergabe dieser Informationen. Krass. Psychothriller vom Feinsten. Und bis zum Epilog ist nicht klar, wer der Täter tatsächlich ist. Die Auflösung fand ich tatsächlich sehr überraschend. Allerdings konnte ich die Motivation des Täters nicht komplett nachvollziehen. Das ist schade.

Bis auf dieses kleine Manko hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich fand es durchweg spannend, es ist gut geschrieben und hat mich sehr gut unterhalten – und erschreckt. Unbedingte Leseempfehlung für Psychothriller-Liebhaber.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Redemption Point
0

Ted Conkaffey ist unschuldig unter Verdacht, ein 13jähriges Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben, hat sich nach Crimson Lake zurück gezogen. Dort führt er mit einer sehr speziellen Freundin, Amanda ...

Ted Conkaffey ist unschuldig unter Verdacht, ein 13jähriges Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben, hat sich nach Crimson Lake zurück gezogen. Dort führt er mit einer sehr speziellen Freundin, Amanda Pharrell, eine Privatdetektei. Die beiden werden für einen Fall engagiert, ein Doppelmord in der örtlichen Kneipe. Und als wäre das nicht genug, taucht auch noch der Vater des damaligen Opfers auf und will Rache.

Beim vorliegenden Buch handelt es sich um die Fortsetzung zu „Crimson Lake“. Das war mir nicht bewusst, als ich angefangen habe, das Buch zu lesen. Aber das war absolut in Ordnung. Ja, es fehlen ein paar Informationen über das Vorleben der Protagonisten, aber ein paar Informationen werden häppchenweise im Buch gegeben. Dadurch bekommt man einen Einblick und wird sogar neugierig auf das vorherige Buch. Es stört jedenfalls den Lesefluss oder das Verständnis dieses Buches überhaupt nicht.

Die Geschichte startet spannend und die Spannung hat mich bis zur letzten Seite nicht los gelassen. Die „alte“ Geschichte um das 13jährige Mädchen entspinnt sich parallel zur Aufklärung des Doppelmordes in der örtlichen Kneipe. Nebenbei bekommen wir auch Einsichten in das Seelenleben des tatsächlichen Entführers, was auch sehr spannend ist, denn er weiß natürlich, dass der Verdächtige, Ted Conkaffey, unschuldig ist und hat den Prozess und alles, was danach folgte, verfolgt und wir erfahren, was das mit ihm macht – ohne seine Identität zu kennen.

Alles in Allem ein absolut großartiges Lied. Ich bin total begeistert und würde jederzeit wieder ein Buch von Candice Fox lesen.

Veröffentlicht am 29.06.2018

Liebesgeschichte trifft Gesellschaftskritik

After Work
1

Der Klappentext trifft den Inhalt recht gut, daher möchte ich mich nicht viel weiter darüber aus lassen. Nur noch ein paar Kleinigkeiten. Lexia arbeitet in der Werbebranche als Texterin und sie fühlt ...

Der Klappentext trifft den Inhalt recht gut, daher möchte ich mich nicht viel weiter darüber aus lassen. Nur noch ein paar Kleinigkeiten. Lexia arbeitet in der Werbebranche als Texterin und sie fühlt sich – vor allem im Vergleich zu den in der Werbung oft gezeigten Magermodels – zu dick. Adam, ihr neuer Chef, dagegen, scheint dem üblichen Schönheitsideal zu entsprechen. Und trotzdem (oder gerade deshalb?) herrscht zwischen beiden von Anfang an eine starke Anziehungskraft. Dass das beim Chef-Angestellten-Verhältnis nicht ganz unkompliziert wird, lässt sich denken.

Die Geschichte wird abwechselnd jeweils aus der Perspektive von Lexia und Adam erzählt. So erfährt man viel über die jeweils handelnde Person, die Nebenfiguren bleiben logischerweise etwas blasser und im Hintergrund. Nach und nach erfährt der Leser (generneutral) auch etwas über die Lebensgeschichte der Protagonisten. Die Hintergrundinformation finde ich gut in die Geschichte eingeflochten. So lernt man nach und nach die Protagonisten besser kennen und auch ihre Handlungen besser verstehen.

Neben Lexias Unbehagen in ihrem Körper und Bodyshaming kritisiert der Roman auch andere Probleme unserer Gesellschaft. Für manche mag es ein bisschen viel sein, für mich passte es genau so in die Geschichte, wie es geschrieben wurde. Da wir die Geschichte zum Teil aus Lexias und zum Teil aus Adams Sicht lesen, war für mich völlig klar, dass diese Themen in ihren Gedanken eben auch immer wieder eine wichtige Rolle spielen müssen.

Der Roman liest sich wirklich flüssig und die Chemie zwischen Lexia und Adam kommt richtig gut rüber. Ich konnte es förmlich knistern hören, die Spannung war greifbar. Wenngleich ich manchmal gedacht habe, das Leben wäre so viel einfacher, wenn die beiden nur einfach mal miteinander reden würden, fand ich die Handlungen immer nachvollziehbar. Die Autorin schafft es, mich mitzureißen, mich mitfühlen zu lassen, sie bringt mich zum Lachen, zum Nachdenken, zum Seufzen… Auch die erotischen Szenen waren für mich wirklich gut umgesetzt. Kein Zuviel, aber auch nicht zu wenig. Genau das richtige Maß um das Kopfkino auf Hochtouren laufen zu lassen. Was mehr will man von einem Liebesroman?

Ein paar Kleinigkeiten haben mich dennoch gestört. Zum Beispiel fehlt mir an manchen Stellen eine Reaktion auf eine Bemerkung, die ich erwartet hätte und gegen Ende vermischt sich die strikte Trennung der Perspektiven, was mich etwas irritiert hat. Auch das Cover finde ich etwas unpassend, denn für mich scheint Lexia doch ein paar Kilo mehr auf den Rippen zu haben, als das Covergirl. Dennoch ein sehr gutes Buch.

Fazit:

Ich bin begeistert. Ich stimmte total überein mit den Kritikern, die sie die „skandinavische Queen of Romance“ nennen. Sie schafft es, einen Liebesroman zu schreiben, in dem sowohl Humor als auch Ensthaftigkeit und Gesellschaftskritik ihren Raum haben, in dem Romantik, Erotik und Spannung aber auch nicht zu kurz kommen.
Unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 11.06.2018

Spannendes Abenteuer unter der Erde – tolle Fortsetzung

Monsternanny - Ein unterirdisches Abenteuer
0

Im Zusammenhang mit einem Leseabenteuer bei LovelyBooks hatte ich das Glück dieses Buch und seinen Vorband zu gewinnen. Da es sich hierbei um Kinderbücher handelt, haben mein Sohn und ich das erste Buch ...

Im Zusammenhang mit einem Leseabenteuer bei LovelyBooks hatte ich das Glück dieses Buch und seinen Vorband zu gewinnen. Da es sich hierbei um Kinderbücher handelt, haben mein Sohn und ich das erste Buch gemeinsam gelesen. Leider war die Zeit für das Leseabenteuer ein wenig knapp bemessen, so dass wir das zweite Buch dann getrennt gelesen haben, denn so viel gemeinsame Lesezeit haben wir leider nicht. Da mein Sohn mit seinen 7 Jahren außergewöhnlich gerne und viel liest, war das jedoch kein Problem. Schade war es trotzdem, denn ich hätte gerne auch das zweite Buch mit ihm gemeinsam gelesen.

Bitte überspringen, wenn man den ersten Teil noch nicht gelesen hat, denn jetzt kommt kurz etwas zum Inhalt. Das zweite Buch schließt nahtlos am ersten an. Maikki hat sich hinter den Monsternannys durch die Tür gezwängt und steht auf einmal alleine in einer unterirdischen Höhle. Und dann öffnet sich auf einmal eine Tür und ein komisches Männchen steht vor ihr – ein Türwächter. Und der erklärt sich bereit, Maikki zu Grah zu begleiten. Mama, Papa, Hilla und Kaapo sind natürlich nicht gerade erfreut, dass Maikki verschwunden ist und Hilla und Kaapo machen sich auf die Suche – jeder auf seine Art. Zum Glück schafft es nur Hilla ins unterirdische Reich, denn so kann Kaapo über seinen eigenen Bademantel Kontakt zu Maikki in der Unterwelt aufnehmen und nicht nur das. Natürlich verläuft auch dieses Abenteuer nicht ohne Überraschungen.

Schade, dass mein Sohn und ich dieses Abenteuer nicht gemeinsam lesen konnten, weil die Zeit für das Leseabenteuer einfach zu kurz war. Dennoch haben wir uns über das Buch immer mal wieder ausgetauscht. Da mein Großer aber ziemlich schnell liest, war der Austausch weniger intensiv als beim ersten Teil, den wir gemeinsam gelesen haben. Das war etwas schade.

Auch dieses Buch war sehr gut zu lesen, wenngleich die Schrift für junge Leser etwas größer sein könnte und mein Sohn gern ein paar Bilder mehr gehabt hätte. Speziell die kursiv gedruckten Teile sind schwierig zu lesen. Was die Spannung angeht, hat der zweite Teil deutlich mehr zu bieten, als der erste. Was Fantasie und Humor angeht, steht der zweite Teil dem ersten in nichts nach. Es ist allerdings ein wenig gruseliger.

Ohne den ersten Teil zu kennen, kann man den zweiten Teil zwar lesen, aber es ist schon deutlich besser, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Es ist kein Buch, das alleine für sich steht. In die Figuren und die Geschichte kann man sich richtig gut hinein versetzen und der Story kann man sehr gut folgen.

Die Meinung meines Sohnes war: Das war so richtig spannend und weil da überall Türen und Gefahren lauern können. Es war richtig kuhl, weil es unter der Erde war. Die Hintereinanderhöhlen fand ich richtig kuhl, weil es immer richtig knapp war, dass die raus gekommen sind.
Am Ende war das auch ein bisschen schrecklich wegen der Hexen, die auf der Lauer waren.

Also, alles in allem ein tolles Buch, das wir gern weiter empfehlen werden – als Fortsetzung zum ersten Teil. Ich bin gespannt, ob es noch weitere Teile geben wird. Potential hat es auf jeden Fall.