Cover-Bild Zeit des Mutes
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inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Politik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 392
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783964434036
Christiane Lind

Zeit des Mutes

Den Frauen gewidmet, die vor einhundert Jahren das Wahlrecht erkämpften.

»Jede von uns hat Angst«, sagte Lucy. »Aber dass wir den Mut finden, sie zu überwinden, das macht uns zu Kämpferinnen.«

Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?

Ein packender Roman um zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten, deren Schicksal miteinander verwoben ist – vor dem Hintergrund der dramatischen Kämpfe um das Frauenwahlrecht in England.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein Roman der unglaublich viel über Menschlichkeit, Respekt, Mut und Stärke erzählt

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“Zeit des Mutes” ist ein sehr großartiger Roman, der mich absolut überrascht und mitgerissen hat.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine ...

“Zeit des Mutes” ist ein sehr großartiger Roman, der mich absolut überrascht und mitgerissen hat.
An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen. Zum Glück. Sonst wäre mir etwas großartiges entgangen.
Die Autorin hat eine sehr leichte, fließende und fordernde Art zu schreiben, so daß ich nur so durch das Buch gerast bin.
Der Einstieg hat mir bereits so gut gefallen, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
In diesem Roman spielen Lucy und Emma die vordergründigen Rollen , wodurch man auch ihre Perspektiven erfährt.
Zwei junge Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht nur was den Klassenunterschied betrifft.
Lucy hat mein Herz im Sturm erobert. Ich mochte sie vom ersten Moment an. Sie ist sensibel und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Sie erkämpft sich alles auf harte Art und Weise. Ihre Menschlichkeit ist berührend und ging mir wirklich unter die Haut.
Emma ist so ganz anders. Aus gutem Hause, grau, fast unsichtbar. Emma tut nicht immer Dinge, die ich verstehe oder gar gutheiße. Aber ich kann es ein Stück weit nachvollziehen.

Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und vielschichtig. Es spielt im Jahre 1913 , der Zeit der Suffragetten Bewegung.
Etwas was eine sehr große Rolle spielt. Und das bringt die Autorin auch wirklich gut zum Ausdruck.
Die Charaktere beleben die Story. Sie sind authentisch , geradeheraus und vor allem lebendig. Man kann sie fühlen, sich in sie hineinversetzen. Sie verfügen über Ecken und Kanten, was sie sehr viel greifbarer und facettenreicher macht.
Ganz besonders Lady Ashworth, aber auch Lucy und Eleanor mochte ich sehr gern. Besonders letztere hat mich das ein oder andere mal mit ihrer erfrischenden und forschen Art zum schmunzeln gebracht.
Ganz besonders jedoch hat mich Emma überrascht.
Ihre Entwicklung ist beachtlich und sie zeigt, was Schmerz, Erniedrigung und Leid aus Menschen machen können.
Ich habe so sehr mit ihr gelitten, den Kopf geschüttelt und sie bewundert.
Die Emotionen waren so unterschiedlich, das es mich einfach weggetragen hat.
Ein besonderer Fokus liegt darauf, was wir nicht sehen, was die Frauen aber zu durchstehen haben. Mit einer Leidenschaft und Intensität die förmlich mitreißt.
Aber es gibt auch Momente voller Qual, Traurigkeit und Einsamkeit, was dem ganzen eine nachdenkliche Note verschafft.
Auf diese Art und Weise verschieben sich die Blickwinkel und man sieht die andere Seite der Medaille.
Mut, stärker als die Angst.
Entscheidungen, die mehr nach sich ziehen, als einem bewusst ist.
Entwicklungen, die mehr aus dem eigenen Selbst herausholen und dabei viel über die eigene Seele offenbaren.

Auch die Zwischenmenschlichkeit wird hier nicht außer Acht gelassen.
Die Hintergründe haben mich erschüttert und förmlich zerrissen. Es gibt nichts, das dies entschuldigt. Ich kann es nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen.
Schicksale die so nahe gehen, das es einfach auch Wut und Fassungslosigkeit hervorruft.
Menschlichkeit und Abgründe, die man nicht erwarten würde und die deswegen auch so überraschen.
Christiane Lind hat einen großartigen Roman über die Suffragetten Bewegung geschrieben. Ein Roman der unglaublich viel über Menschlichkeit, Respekt, Mut und Stärke erzählt.
Ein Roman der die Augen öffnet und vielleicht auch etwas zum nachdenken bringt.
Der zeigt, das man selbst etwas ändern kann, wenn man Mut und Stärke aufbringt.
Empfehlenswert ist auch das Glossar und Nachwort, in dem man noch vieles erfährt.

Fazit:
“Zeit des Mutes” hat mich wirklich überrascht.
Ein Roman über die Suffragetten Bewegung, aber auch ein Roman über Menschlichkeit, Respekt, Stärke und Mut.
Voller Sehnsucht und dem Glauben , etwas zu ändern.
Ein Roman , der mich so begeistert hat, das ich ihn einfach verschlungen habe.
Schicksale, Prüfungen und Schmerz.
Absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Ein packender hist. Roman

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„Zeit des Mutes“ ist der neue Roman aus der Feder der Autorin Christiane Lind. Ein beeindruckendes „Herzensbuch“. Die Autorin entführt uns nach England zu Beginn des 20. Jahrhunderts und hier tauchen wir ...

„Zeit des Mutes“ ist der neue Roman aus der Feder der Autorin Christiane Lind. Ein beeindruckendes „Herzensbuch“. Die Autorin entführt uns nach England zu Beginn des 20. Jahrhunderts und hier tauchen wir in eine Geschichte mit wahrem historischen Hintergrund ein. Wir lernen mutige Frauen kennen, die um ihre Rechte gekämpft haben und darum begehen wir in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum, und zwar 100 Jahre Wahlrecht für Frauen.

Aber nun zur Geschichte: Sie beginnt in Deutschland im Jahr 1913. Emma zu Sommerfeldt hat Schande über ihre Familie gebracht. Deshalb wird sie zu Verwandten nach England geschickt. Hier auf Hazelwell Manor lernt Emma eine neue fremde Welt kennen. Sie verliebt sich in den jungen Lord Percival. Doch der hochnäsige Lord erwidert ihre Liebe nicht. Als Emma jedoch Zeugin eines tragischen Unglücks wird, hat sie Percival in der Hand. Sie zwingt ihn um ihre Hand anzuhalten. Dann gibt es da noch das fleißige Dienstmädchen Lucy. Sie arbeitet hier auf Hazelwell Manor um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Ein Unglück zwingt Lucy Hazelwell Manor zu verlassen und nach London zu gehen. Hier schließt sie sich den Suffragetten, den Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht an. Auch Emma verschlägt es mit ihrem Ehemann nach London. Und dann trifft Emma Lucy wieder und das Schicksal nimmt seinen Lauf…..

Spitzenmäßig! Noch jetzt bin ich ganz gefangen in der Geschichte, die hochspannend ist und auch des Öfteren für Gänsehautfeeling gesorgt hat.
Wieder einmal bin ich in eine Lektüre der Autorin eingetaucht, die mich von Anfang an gefesselt hat und nicht mehr loslässt. Noch jetzt spielen sich unglaubliche Bilder von meinem inneren Auge ab. Beginne ich mal mit der Zugfahrt durch die traumhafte englische Landschaft, die eine Ruhe ausstrahlt und meine Seele berührt. Sehe das mächtige Hazelwell Manor vor mir. Und dann unsere Protagonisten. Jeder Einzelne ist so wunderbar beschrieben. Ich sehe Emma vor mir, sehe sie unglücklich und auf einmal kämpferisch. Ab und an hätte ich ihr gerne Mut zugesprochen. Und als sie sich den Suffragetten angeschlossen hat, habe ich sie wirklich bewundert. Lucy hätte ich gerne mal in den Arm genommen. Eine kämpferische junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Und dann dieser schreckliche Percival, ein herrischer selbstsüchtiger Lord.

Begeistert hat mich die ganze Geschichte über den Kampf um das Frauenwahlrecht. Ich werde mir sicher noch die eine oder andere Lektüre besorgen. Toll fand ich auch das „Dramatis Personae“ am Anfang der Geschichte. Und die ganzen historischen Daten am Ende des Buches haben mich wirklich in ihren Bann gezogen. Ich kann gar nicht genug davon bekommen. Die Geschichte zweier Frauen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, die miteinander verwoben ist. Starke Frauen, die um das Gleich kämpfen.

Für mich ein absolutes Lesehighlight, das mich total begeistert hat. Lesevergnügen pur von der ersten bis zur letzten Seite.

Das Cover ist für mich auch ein echter Hingucker. Es greift die Farben der Suffragetten auf. Weiß für die Reinheit, Grün für die Hoffnung und Violett für die Würde. Einfach perfekt. Ein absolutes 5 Sterne Traumbuch.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Als Frauen noch keine Wahl hatten

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Etwas Klärendes vorab: Das Buch ist ursprünglich unter dem Titel „Zeit des Mutes„ erschienen und wurde inzwischen als eBook mit dem Titel „Die Frauen von Hazelwell Manor“ neu aufgelegt. Ich habe die ursprüngliche ...

Etwas Klärendes vorab: Das Buch ist ursprünglich unter dem Titel „Zeit des Mutes„ erschienen und wurde inzwischen als eBook mit dem Titel „Die Frauen von Hazelwell Manor“ neu aufgelegt. Ich habe die ursprüngliche Taschenbuch-Ausgabe und muss gestehen, dass mir dieser Titel und auch das Cover besser gefallen als bei der Neuauflage, denn meines Erachtens passt die frühere Aufmachung besser zur Geschichte und ist aussagekräftiger. Besonders gut gefällt mir am ersten Cover, dass es passenderweise in den Farben der Suffragetten-Bewegung, weiß, violett und grün, gehalten ist.
Der Roman spielt in den Jahren 1913 bis 1918. Zu Beginn gibt es zwei Handlungsfäden, die nebeneinander her laufen und sich nach einiger Zeit miteinander verflechten.
Im einen geht es um die junge Deutsche Emma zu Sommerfeldt. Wegen eines „unverzeihlichen“ Fehltritts wird sie zu entfernten Verwandten nach England geschickt. Auf Hazelwell Manor fühlt sie sich fehl am Platz und nicht anerkannt. Dabei verliebt sie sich hoffnungslos in den jungen Lord Percival. Leider beruhen ihre Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit, und doch gelingt es Emma, Percival zu einer Heirat zu nötigen, indem sie ein tragisches Ereignis für sich ausnutzt, ein Fehler, wie sich herausstellt und wie sich die junge Frau eingestehen muss, denn Liebe lässt sich nicht erzwingen.
Die zweite Protagonistin ist das Dienstmädchen Lucy, die aufgrund falscher Beschuldigungen ihre Arbeitsstelle auf Hazelwell Manor verliert.
Beide Frauen gehen, unabhängig voneinander, nach London. Der Zufall will es, dass sie sich wieder begegnen, aber auf einer völlig anderen Ebene. Beide schließen sich den Suffragetten an, die für das Wahlrecht aller Frauen in England kämpfen, und für beide heißt es nun, ihr Leben neu zu ordnen.

Am Beispiel der beiden Protagonistinnen, die aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsklassen stammen und letztendlich doch ein gemeinsames Ziel haben, werden die Ereignisse der damaligen Zeit sehr lebendig dargestellt. Trotz der gesellschaftlichen Kontraste haben die Frauen alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, auch wenn diese sich sehr unterschiedlich manifestieren. Letztendlich hatten weder arme noch gut situierte Frauen zur damaligen Zeit eine Wahl, wenn es darum ging, ihre Zukunft zu gestalten. Während Emma ihr Heil einzig in einer guten Partie sieht, geht es bei Lucy ums Überleben, denn mit ihrer Arbeit sichert sie nicht nur ihre Existenz, sondern auch die Versorgung ihrer kranken Mutter und ihres jüngeren Bruders. Beide sind, wenn auch auf unterschiedliche Art, der Willkür der Männer ausgeliefert. Dass Emma auf der Suche nach dem Glück zu einer eher zweifelhaften Maßnahme greift, kann man durchaus verstehen, denn in gewisser Weise ist ihre Handlung auch teilweise ihrer jugendlichen Naivität geschuldet. Dass sie einen Fehler begangen hat, merkt sie sehr bald, denn nun ist sie in einer unglücklichen Ehe gefangen und ihrem Wunsch nach Freiheit keinen Schritt näher. An Lucys Beispiel erfährt man interessante Details zu den damaligen Ereignissen. Es ist bestürzend, wenn man erfährt, wie unterschiedlich inhaftierte Kämpferinnen behandelt wurden. Frauen der gehobenen Gesellschaft wurden früher aus dem Gefängnis entlassen und besser behandelt als ihre armen Kampfgenossinnen.
Die Geschichte liest sich flüssig und sehr spannend. Bis auf ein paar Kapitelübergänge, die etwas abgehackt wirkten und bei denen ich manchmal das Gefühl hatte, es würde eine Szene fehlen, hat mir der Roman ausgesprochen gut gefallen.
Anhand vielschichtiger Charaktere und vieler historischen Fakten hat Christiane Lind hier ein klares Bild der damaligen Zeit entworfen. So ist ihr Roman nicht nur fesselnd und berührend, sondern daneben auch sehr informativ. Auf hundert Jahre Frauenwahlrecht konnten wir 2018 zurück blicken, und so ist dieser Roman genau zur rechten Zeit erschienen. Auch wenn ich aus heutiger Sicht nicht alle Aktionen der Suffragetten nachvollziehen kann, so ist mir doch bewusst, dass wir diesen mutigen, starken Frauen zu verdanken haben, wo wir heute stehen. Insofern ist dies meiner Meinung nach ein wichtiger Roman, der viel mehr Beachtung finden sollte.

Veröffentlicht am 07.04.2020

Als Farben wählen die Suffragetten Violett, Weiß und Grün ...

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Ich muss ja gestehen, nachdem ich das Cover doch fast ein wenig kitschig fand, war ich dem Roman gegenüber sehr skeptisch gestimmt. Ich erwartete eine eher seichte Liebes- oder auch Nichtliebesgeschichte ...

Ich muss ja gestehen, nachdem ich das Cover doch fast ein wenig kitschig fand, war ich dem Roman gegenüber sehr skeptisch gestimmt. Ich erwartete eine eher seichte Liebes- oder auch Nichtliebesgeschichte mit dem Thema Frauenrechte als Hintergrund. Umso angenehmer wurde ich überrascht, wie gut mir dieses Buch dann doch gefiel. Und umso schöner fand ich dann auch zu erfahren, dass für die Covergestaltung die Farben der Suffragetten Bewegung verwendet wurden. Da hatte sich jemand ja richtig Gedanken gemacht.

Während die Protagonistin Emma zu Anfang recht naiv erscheint, mausert sie sich im Laufe der Geschichte zu einer starken Frau, die zu kämpfen weiß und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Die Autorin versteht es, dem Leser zu vermitteln, wie schwer es durchaus auch gutsituierte Frauen hatten, ihr Leben selbst bestimmen zu dürfen. So gerät Emma nach ihrer Heirat und ihrem Umzug nach London vom Regen in die Traufe. Während ihr Leben in Deutschland von den Eltern geregelt und bestimmt wurde, übernimmt ihr Mann in England nun diese Aufgabe. Rein körperlich ist sie versorgt aber auf ihr Gefühlsleben wird keine Rücksicht genommen. Noch schwerer hat es da das Dienstmädchen Lucy, die nach einem Unfall, an dem sie vollkommen unschuldig war, ihre Stelle und somit ihren Lebensunterhalt verloren. Was bleibt ihr anderes übrig als zu kämpfen. Wie es der Zufall will, treffen die Beiden in London auf einander …

Als Frau möchte ich mich an dieser Stelle bei der Autorin bedanken, die dieses Thema, das sich im Jahr 2018 zum hundertsten Male jährte, aufgegriffen hat und ein klares, informatives aber auch spannendes Bild der damaligen Zeit gezeichnet hat. Sie hat mich wieder einmal daran erinnert, dass viele Frauen hart für das Wahlrecht gekämpft haben und umso mehr erschüttert mich dann immer, wenn ich von Wahlbeteiligungen von unter 40% höre, wie neulich bei unserer eigenen Bürgermeisterwahl. Die Menschen sollten sich schämen ihr eigenes Wahlrecht so mit Füssen zu treten.

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Veröffentlicht am 23.02.2019

Interessante Einblicke in den Kampf um das Frauenwahlrecht

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Meine Meinung:


Ein tolles Buchcover

Das Buchcover gefällt mir sehr. Sowohl die Farben als auch das geheimnisvolle Gebäude, vor dem eine Frau steht, die ich jetzt einfach mal mit Emma in Verbindung ...

Meine Meinung:


Ein tolles Buchcover

Das Buchcover gefällt mir sehr. Sowohl die Farben als auch das geheimnisvolle Gebäude, vor dem eine Frau steht, die ich jetzt einfach mal mit Emma in Verbindung bringe, lassen mich auf eine spannende Geschichte in herrschaftlichen Kreisen hoffen. Zum Teil sind meine Erwartungen in dieser Hinsicht auch erfüllt worden.

Ein flüssiger Schreibstil

Der Schreibstil von Christiane Lind ist sehr angenehm zu lesen und wunderbar flüssig. Daher hatte ich überhaupt keine Probleme, in der Geschichte anzukommen. Allerdings zog sich für mich der erste Teil des Buches schon ein wenig, denn bis Emma und Lucy aufeinandertreffen und sich dann in London wiedersehen, vergeht eine ganz schön lange Zeit, die ich gerne etwas gekürzt gehabt hätte. Wiederum kam mir der Schluss des Buches dann viel zu plötzlich, was ich sehr schade finde, denn ich hätte gerne noch etwas mehr über Emma und Lucy erfahren.

Zwei völlig unterschiedliche Protagonistinnen

Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Emma und Lucy erzählt, was mir immer gut gefällt, denn so ist das Lesen sehr kurzweilig und der Einblick in die verschiedenen Charaktere immer viel intensiver. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden Protagonistinnen schon sehr unterschiedlich waren.

Zum einen ist da Emma, die aus einer gehobenen deutschen Familie kommt, in der vor allem der gute Ruf im Vordergrund steht. Liebe, gemeinsame Gespräche und Verständnis füreinander ist hier absolut fehl am Platz, was mich immer sehr betroffen gemacht hat. Leider ist mir Emma auch durchweg eher unsympathisch erschienen und oft hat sie mich wirklich sehr aufgeregt. Mir war sie zu passiv, zu wehleidig, stellenweise auch zu egoistisch und oft auch viel zu naiv.

Ganz anders habe ich da Lucy empfunden, die eine sehr liebevolle, aber leider auch sehr kranke Mutter hat, so dass sie ihre Familie durch ihren Job in Hazelwell Manor ernähren muss. Sie macht das alles auch ohne sich zu beschweren, obwohl sie eigentlich ganz andere Träume hat. Für mich ist Lucy eine mutige junge Frau, die man einfach ganz feste in sein Herz schließen muss. Ich habe oft mit ihr gelitten und ihr alle meine Daumen gedrückt, dass der Neubeginn in London glücken wird.

Überaus interessante Einblicke in die Zeit der Suffragetten

Wie schon erwähnt, befasst sich das Buch auch mit den Suffragetten, die für das Frauenwahlrecht mit vielen Aktionen gekämpft haben. Diesen Handlungsstrang fand ich überaus spannend und interessant, denn ich habe viele Dinge gelernt. Sehr gefallen hat mir in diesem Zusammenhang auch die Auflistung am Ende des Buches, die sich mit den Ereignissen rund um den Kampf um das Frauenstimmrecht befasst. Als Zugabe zu den Geschehnissen im Buch hat sie mir noch viele interessante Fakten dargelegt, worüber ich sehr dankbar bin, denn dieses Thema ist einfach sehr spannend. Gerne hätte es im Buch einen noch größeren Raum einnehmen können, denn gerade diese Passagen habe ich gebannt verfolgt.

Mein Fazit:

"Zeit des Mutes" von Christiane Lind ist eine überaus interessante Geschichte über das Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen, die ich sehr gerne gelesen habe. Auch das Thema Frauenwahlrecht war unglaublich toll in die Handlung eingeflochten und ich habe viel über die Suffragetten und überhaupt über den Kampf um das Frauenwahlrecht gelernt. Wer gerne mehr über die Suffragetten und ihre Aktionen erfahren möchte, ist hier absolut richtig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!