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Veröffentlicht am 06.01.2019

A beautiful love story across time

Wie man die Zeit anhält
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Diese Rezension bezieht sich auf die englisch (Original-)Version, "How to stop time".


First off, I had heard quite a lot about this book beforehand. As the German version came out last year, it was quite ...

Diese Rezension bezieht sich auf die englisch (Original-)Version, "How to stop time".


First off, I had heard quite a lot about this book beforehand. As the German version came out last year, it was quite hyped all over the German part of Europe. I decided I did want to read it, but the original version. I had already read “How to stay alive” from Matt Haig which I quite enjoyed. It was, however, more of a biography and self-help book so I did not know what I was in for with a Matt Haig novel. Needless to say, I was amazed.
“If you saw me, you would probably think I was about forty, but you would be very wrong. I am old – old in the way that a tree, or a quahog clam, or a Renaissance painting is old.”
Tom Hazard has what the famous Doctor Jonathan Hutchinson called “anageria”, which basically means he ages a lot slower than other people. He was born in 1581, grew up in a small English town. With puberty, he started noticing that people did not react well to his “condition” of ageing slowly, and thus starts moving around frequently and also changing his identity. Still quite young, he meets the love of his life, Rose, in 1603. Due to his condition, he eventually must leave her. In the current time, he works as a history teaching in current day London. The story goes back and forth between current and the past, and Haig slowly tells us most of Toms life story.
“And she died and I lived and a hole opened up, dark and bottomless, and I fell down and kept falling for centuries.” (p.27).
This book is beautifully written. Some sentences were so beautiful that I had to write them down to be able to go back sometimes to reread them. Although this book is not on time travel, I would still describe it a bit like a time travelers story. It is well written with intricate details and lots of interesting facts. I loved the relationship with Rose, and how Tom eventually learned to cope with losing her many centuries later. A remarkable book which I will recommend to many of my friends! Thank you Matt Haig for once again writing such a touching book.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein hervorragender Roman

Cyril Avery
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„Lange bevor wir herausfanden, dass er zwei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen gezeugt hatte, einer in Drimoleague und einer in Clonakilty, stand Father James Monroe vor dem Altar der Kirche Unserer ...

„Lange bevor wir herausfanden, dass er zwei Kinder mit zwei verschiedenen Frauen gezeugt hatte, einer in Drimoleague und einer in Clonakilty, stand Father James Monroe vor dem Altar der Kirche Unserer Lieben Frau, Stern des Meeres, der Gemeinde Goleen in West Cork und brandmarkte meine Mutter als Hure.“

Dies war mein erstes Buch von John Boyne und ich muss sagen, es ist ein Meisterwerk. Der englische Titel, „The Heart's Invisible Furies“ passt viel besser finde ich, jedoch wäre es wohl schwer, diesen auf Deutsch zu übersetzen. So ist der Titel der Name unseres Protagonisten, Cyril Avery.

Cyril wird in den 1940er Jahren als uneheliches Kind in die erzkonservative irische Gesellschaft geboren. Seine Mutter gibt ihn zur Adoption frei, und er wird von einem exzentrischen Dubliner Ehepaar adoptiert. Wie er später sagt, hätte er es dort schlechter haben können, immerhin wurde er nie geschlagen und hatte stets genug zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Dennoch sind seine Adoptiveltern nicht besonders warm oder herzlich, und auch nicht besonders involviert in seinem Leben, und lassen keine Chance aus, um zu betonen, dass er „nicht ein echter Avery“ sei. Früh merkt er, dass er homosexuell ist – und entwickelt schließlich Gefühle für seinen besten Kindheitsfreund. Doch in der ultrakonservativen irischen Gesellschaft ist Homosexualität verboten, er muss seine Gefühle verstecken und wird deshalb verfolgt. Nach vielen schlimmen Erfahrungen verlässt er schließlich Irland und geht nach Amsterdam, wo er Akzeptanz erlebt. Von dort geht er nach New York und Jahre später zurück nach Irland – stets auf der Suche nach dem Glück. Schön fand ich, dass er seine leibliche Mutter schlussendlich noch kennenlernt und das ganze ein versöhnliches Ende nimmt.

Boyne erzählt uns Cyrils gesamte Lebensgeschichte, von der Geburt, dem Aufwachsen in der Pflegefamilie, dann im Internat und schlussendlich in der großen weiten Welt, bevor er schließlich nach Irland zurück kommt und dort sein Glück findet. Das Buch ist wunderschön geschrieben. Trotz aller Tragik und vielen Todesfällen findet Boyne immer wieder Möglichkeiten, Sarkasmus und Humor in die Geschichte einzubauen, sodass er es schaffte, mich sowohl zum Lachen als auch zum Weinen zu Bringen. Die Geschichte ist ausgezeichnet erzählt, und ich wollte das Buch kaum weglegen. Ein hervorragender Roman, welchen ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Beeindruckende, hervorragend recherchierte Kombination aus Biographie und Sachbuch

Arthur und Lilly
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Nur zufällig bin ich über dieses Buch gestolpert. Der Titel allein lässt einen nicht ahnen, was für ein besonderes Werk sich dahinter versteckt: Lilly ist elf, als sie durch einen Zufall Arthur kennenlernt, ...


Nur zufällig bin ich über dieses Buch gestolpert. Der Titel allein lässt einen nicht ahnen, was für ein besonderes Werk sich dahinter versteckt: Lilly ist elf, als sie durch einen Zufall Arthur kennenlernt, der über 60 Jahre zuvor in derselben Wohnung in Wien gelebt hat. Jedoch musste er, damals noch Oswald genannt, die Wohnung 1939 verlassen: mit nur zehn Jahren wurde er von den jüdischen Eltern mit einem Kindertransport nach Frankreich geschickt, von dort emigrierte er nach Amerika. Seine Familie sah er nie wieder. Die Begegnung von Arthur und Lilly wird das Leben von beiden nachhaltig verändern.

Das Buch ist hervorragend recherchiert und toll aufgebaut: Oswalds Kindheit in Wien, der transport nach Frankreich, wo sein Bruder nicht mitdurfte, das Leben in Frankreich und schließlich die Reise über Spanien und Portugal in die USA. Dann wird beschrieben, wie Oswald sich in den USA einlebte, schliesslich Maschinenbau studierte und während dem Studium die Liebe seines Lebens kennenlernte.

Dieses Buch war viel mehr als ich mir vorgestellt hatte: Lilly Maier gelingt es, Oswalds Leben komplett aufzuarbeiten und mit Hilfe vieler Quellen darzustellen. Auch der psychologische Aspekt kommt nicht zu kurz. Durch die persönliche Nähe zum Protagonisten ist das ganze Buch sehr persönlich aufgebaut. Teilweise gibt es sehr viele Fakten, so dass das lesen nicht einfach ist. Dennoch hat Lilly Maier hervorragende Arbeit geleistet, ihr ist ein wunderbarer Spagat zwischen einem zeitgeschichtlichen Roman und einer Biographie gelungen. Ich konnte sehr viel über die Kindertransporte lernen, sowohl nach Frankreich als auch nach England. Ein durchaus lohnenswerter Roman, den ich sehr empfehlen kann und auch möchte!

Veröffentlicht am 17.11.2018

A must read book about depression and everything that comes with it!

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
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Diese Rezension bezieht sich auf die englische (original-) Version des Buches, "Reasons to stay alive".


The world is increasingly designed to depress us. Happiness isn’t very good for the economy. If ...

Diese Rezension bezieht sich auf die englische (original-) Version des Buches, "Reasons to stay alive".


The world is increasingly designed to depress us. Happiness isn’t very good for the economy. If we were happy with what we had, why would we need more?

Having just bought another one of Matt Haig's books, which I have not read yet, I somehow stumbled upon this one which talks about how the author was struck with depression at age 24. I took a chance and bought it - and am so glad I did! His writing is real and honest and easy to read. So far I have been lucky not to be struck by depression but many of my loved ones have. This book makes it easier to comprehend what people with depression and anxiety go through and offers steps to take which have helped the author.

Haig starts at the beginning: one day he woke up in ibiza and just did not feel like his normal self. He describes how he coped with the next few years, struggling with depression. His words are truly beautiful, there were many quotes I wanted to mark while writing, just to come back to it later. Somehow Haig made it through these dark days, he managed to get the black dog to leave. In this book, there are lists: what did help him, what made things worse, and one quite funny (in a sarcastic way) one of him listing things he got more sympathy for than his depression. There are so many important truths in this book. I am not a writer, I'm not good at writing reviews, but I do hope you give this book a chance.

Lastly, I want to say: everyone, read this book! All of us know (or will know) someone suffering from depression, or are affected themselves. Read it and please pass it on. And finally, Matt, thank you so much for having the courage to write this book! I felt so deeply connected to you and your wonderful wife reading this book. I also for the first time was able to understand what it must feel like having depression. You did mention you sometimes read reviews of your books. Well, I hope you read mine and know you were able to touch my life deeply through your writing.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Eine herausragende Biographie

Befreit
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„Sollte die Welt der Menschen scheitern, würde meine Familie davon unberührt weitermachen.“
Tara Westover ist in Idaho aufgewachsen. In einem Dorf am Fuß eines Berges, die jüngste von sieben Kindern fundamentalistischer ...

„Sollte die Welt der Menschen scheitern, würde meine Familie davon unberührt weitermachen.“
Tara Westover ist in Idaho aufgewachsen. In einem Dorf am Fuß eines Berges, die jüngste von sieben Kindern fundamentalistischer Mormonen. Zuhause geboren hatte sie keine Geburtsurkunde, ihr genauer Geburtstag ist nicht einmal bekannt. Die Regierung wusste nicht von ihrer Existenz oder der ihrer Geschwister. Sie hatte keinen Pass und ist nie zur Schule gegangen. Es gab aber auch keinen Unterricht zu hause. Dafür gab es genügend "life lessons" am Schrottplatz und im Bauunternehmen des Vaters, sowie mit den Kräutertinkturen der Mutter, die nebenbei als (nicht lizenzierte oder registrierte) Hebamme Geld verdiente. Arztbesuche gab es keine. Krankheiten waren gottgewollt und wurden mit Kräutern geheilt. Und Krankheiten bzw. Unfälle gab es viele, mit einigem an häuslicher Gewalt. Mit jedem Jahr schien der Vater weiter in seine eingebildete Welt abzurutschen, und nahm seine Familie mit. Wie Tara es trotzdem an die Universität geschafft hat und wie sie es schließlich geschafft hat, aus dieser Welt auszubrechen, erklärt sie in diesem Buch.
Das Buch ist herausragend geschrieben. Obwohl das Thema sehr ernst ist schafft Westover, dies mit etwas Humor zu erzählen. In jedem Kapitel kommt wieder ein neuer Aspekt dieser verkorksten Welt zur Schau. Westover ist eine herausragende, inspirierende Biographie gelungen, die sehr zum Nachdenken anregt und hoffentlich auch Dankbarkeit bei uns hervorruft, dass wir eine Ausbildung bekommen durften. Ich möchte dieses Buch wirklich jedem empfehlen! Von mir gibt es 5 Sterne.