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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2019

Eine schöne, leichte Liebesgeschichte mit zähem Anfang

Fünftausend Gründe, warum ich dich liebe
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Klappentext
„‘Deinen Bildern fehlt es an Herz.‘ Abby kann nicht fassen, dass dies der Grund ist, warum sie von der Kunstausstellung ausgeschlossen wird. Nachdem sie den ersten Schock verdaut hat, stellt ...

Klappentext
„‘Deinen Bildern fehlt es an Herz.‘ Abby kann nicht fassen, dass dies der Grund ist, warum sie von der Kunstausstellung ausgeschlossen wird. Nachdem sie den ersten Schock verdaut hat, stellt sie eine „Herzensliste“ zusammen, um ihren Werken künftig mehr Tiefe zu verleihen. Der erste Punkt ist schon erledigt: Liebeskummer. Denn ihr bester Freund Cooper erwidert ihre Gefühle nicht. Bleiben noch zehn weitere Herausforderungen. Die größte davon: sich neu zu verlieben! Aber Herzensdinge lassen sich nicht so leicht abhaken, wie Abby dachte …“

Gestaltung
Die Fotografien und das linierte Blatt Papier, auf welchem Teile des Titels in Listenform geschrieben stehen, passen hervorragend zum Buchinhalt, was ich klasse finde. Ich mag auch die hellen Farben des Hintergrundes, da sie mit den warmen Farbtönen der meisten Fotos ein wenig im Kontrast stehen und so den Blick auf die Bilder fokussieren. So wirkt das Cover schon sehr leichtfüßig und luftig.

Meine Meinung
Von Autorin Kasie West habe ich schon ein paar Romane gelesen, die ich bisher immer sehr gerne mochte, sodass ich gespannt war, was mich in „5000 Gründe, warum ich dich liebe“ erwarten würde. In diesem Buch geht es um Abby, die sehr gut zeichnen kann und ein klares Ziel vor Augen hat: ihre Bilder sollen in einer Ausstellung gezeigt werden, damit sie an einer Kunstschule angenommen wird. Doch leider fehlen ihren Bildern die Emotionen, wodurch ihr Kampfgeist geweckt wird. Kurzerhand macht Abby sich eine Liste, die sie abarbeiten will, um mehr Lebenserfahrung zu sammeln. Liebeskummer und sich neu verlieben stehen ganz oben drauf…

Großer Pluspunkt der Geschichte sind die Charaktere, die tiefgründig und authentisch gestaltet sind. Durch die Beschreibungen kann man sich gut in die Figuren hineinfühlen und ihre Gedanken sowie Gefühle verstehen. Hier schreckt Autorin Kasie West auch nicht davor zurück, ihren Charakteren schwierige Familienverhältnisse oder anderweitige Ecken und Kanten zu verleihen, wodurch sie um einiges interessanter werden.

Die Handlung fand ich allerdings etwas durchwachsen. Zu Beginn musste ich mich ein wenig durch die Geschichte kämpfen und mühsam Seite um Seite weiterlesen, bis im Hauptteil endlich Spannung aufkam, die dann auch anhielt. Zum Schluss wird es dann auch tatsächlich temporeicher, was ich sehr gerne mochte. Manchen Lesern dürfte das Ende etwas zu schnell gegangen sein, ich persönlich fand es aber in Ordnung, da mir die Geschichte sonst zu lange angedauert hätte.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und genauso angenehm zu lesen wie es schon ihre anderen Bücher waren. Die Geschichte wird aus der Sicht von Protagonistin Abby geschildert. Und sowas kann Kasie West einfach! Sie vermag es den Leser direkt in die Gefühlswelt der Hauptfigur hineinzuversetzen, sodass man sich so fühlt als sei man Abby selbst. Die Ereignisse werden nicht nur anschaulich, sondern auch sehr gefühlsecht beschrieben. Dabei liegt auf der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit, die durch einfache Beschreibungen erzeugt wird, denn die Gedankengänge sind leicht zu verstehen und nicht zu verschachtelt.

Fazit
Insgesamt hat mir „5000 Gründe, warum ich dich liebe“ gut gefallen, denn der Schreibstil der Autorin entführt den Leser aufgrund seiner Leichtigkeit in eine sommerlich leichte Geschichte mit viel Tiefgang. Die Figuren sind das große Plus dieses Buches, denn sie sind authentisch und echt. Die Handlung fand ich insgesamt gut, auch wenn mir der Anfang etwas zu zähflüssig war und die Spannung etwas auf sich warten ließ.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 21.02.2019

Die Protagonistin blieb mir zu blass und ihre Liebesbeziehung war vorhersehbar

Die Ring-Chroniken - Begabt
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Klappentext
„Die 16-jährige Emony verfügt über eine Gabe: Sie kann Lügen erkennen. Doch diese Fähigkeit bringt sie in Gefahr, als sie ihre Heimat, die lebensfeindliche Rauring-Wüste, verlässt. Denn es ...

Klappentext
„Die 16-jährige Emony verfügt über eine Gabe: Sie kann Lügen erkennen. Doch diese Fähigkeit bringt sie in Gefahr, als sie ihre Heimat, die lebensfeindliche Rauring-Wüste, verlässt. Denn es gibt nur eine Möglichkeit, der mörderischen Hitze und dem quälenden Durst zu entkommen – Emony muss eine Ausbildung bei dem Unternehmen beginnen, das die weltweite Wasserversorgung kontrolliert. Rasch kommt sie dahinter, dass ihr Arbeitgeber die Wüstenbewohner betrügt. Der einzig ehrliche Mensch scheint ihr Ausbilder Kohen zu sein, für den sie bald mehr empfindet. Kann sie ihm im Kampf gegen den übermächtigen Gegner vertrauen? Und sind die Lügen noch viel größer als vermutet?“

Gestaltung
Die Risse, die im Hintergrund zu erkennen sind, erinnern an Risse in sehr trockenem Boden, was super zum Buchinhalt passt, da es in einer Wüste spielt und davon handelt, dass die Wasserversorgung knapp ist. Die gelben Farben passen hierzu auch sehr gut, wobei ich das Farbspiel gerne mag, das von braun über gelb bis hin zu graugrün reicht. Der Ring ist sehr zentral und fällt dadurch, dass er dicker ist, auch auf.

Meine Meinung
In „Die Ring-Chroniken – Begabt“ geht es um Emony, die Lügen erkennen kann und eine Ausbildung bei einem Konzern beginnt, der die Wasserversorgung der Welt kontrolliert. Sie deckt dort einige Lügen auf und taucht immer tiefer in das Lügengebilde ihrer Arbeitgeber ein. Da ist es kein Wunder, dass sie Gefühle für ihren Ausbilder Kohen entwickelt, welcher die einzig ehrliche Person dort zu sein scheint… Mich haben an diesem Buch vor allem die augenscheinliche Fähigkeit von Emony interessiert und die Lügen des Wasserkonzerns.

Gut gefallen hat mir das realistische Setting des Buches. Als Dystopie zeichnet „Die Ring-Chroniken – Begabt“ ein authentisches Bild einer möglichen Zukunft in welcher Wasserknappheit herrscht und Wasser ein teures, fast unbezahlbares Gut geworden ist. Die Welt hat sich größtenteils in eine Wüste verwandelt, in welcher raue Lebensbedingungen herrschen. Dieses düstere Zukunftsbild wird komplettiert durch Schutzanzüge, Atemmasken und Registerarmbänder, die das alltägliche Leben trist machen. Für mich war diese Version der Zukunft durchaus vorstellbar und unheimlich, was ich gut fand, da das Setting so nicht zu abgehoben wirkte.

Protagonistin Emony hat seit ihrer Kindheit die Fähigkeiten, Lügen zu spüren. Sie bekommt dann einen Juckreiz und ist deswegen schön öfter in Schwierigkeiten geraten. Ihr Charakter blieb mir persönlich jedoch ein wenig zu blass. Sie möchte ihre Familie unterstützen und geht dafür in die Hauptstadt, um dort eine Ausbildung zu machen. Aber müsste ich Emony nun charakterisieren, hätte ich ehrlich gesagt so meine Schwierigkeiten, ihr eindeutige Charaktereigenschaften zuzuweisen.

Im Rahmen ihrer Ausbildung lernt sie ihren Ausbilder Kohen kennen und verliebt sich in ihn. Hier fühlte ich mich ein wenig an Tris und Four aus „Die Bestimmung“ erinnert. Daher habe ich manch eine Entwicklung vorausahnen können und mich ein wenig gelangweilt. Die Beziehung der beiden war also nicht so ganz mein Fall. Zudem fehlten mir auch ein wenig die Emotionen, die ich nicht so wirklich spüren konnte.

Die Handlung war dafür aber ausgesprochen spannend. Hier ging es actionreich zu und es war sehr interessant, die Lügen und Intrigen des Unternehmens, das die weltweite Wasserversorgung kontrolliert, zu verfolgen bzw. aufzudecken. Mir gefiel es, dass die Geschehnisse in „Die Ring-Chroniken – Begabt“ immer direkt aufeinander folgen, denn so fühlte sich das Lesen sehr schnelllebig und rasant an. Atempausen gibt es kaum welche und werden auch nicht benötigt, da man aufgrund der Spannung unbedingt wissen möchte, wie es ausgeht.

Fazit
„Die Ring-Chroniken – Begabt“ hatte eine spannungsreiche Handlung in einem realistischen Zukunftssetting, welches eine Gänsehaut auslöst. Die Protagonistin blieb mir persönlich etwas zu blass und auch die Liebesbeziehung konnte mich nicht überzeugen, da hier einiges vorhersehbar war. Alles in allem hat dieser Auftaktband einige Luft nach oben.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Ring-Chroniken – Begabt
2. ???

Veröffentlicht am 09.12.2018

Nette Story mit trauriger Atmosphäre und einer anstrengenden Protagonistin

Worte, die leuchten wie Sterne
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Klappentext
„Rev hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen. Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel ...

Klappentext
„Rev hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen. Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel entwickelt. Die virtuelle Welt ist wie ihr zweites Zuhause.
Doch plötzlich erhält Rev Briefe von seinem leiblichen Vater, der ihm nicht nur seelische Narben zugefügt hat. Und auch Emma erhält beängstigende Nachrichten von einem Online-Troll, der ihr das Leben zur Hölle macht. In dieser schweren Zeit treffen die beiden aufeinander – und fühlen sofort eine besondere Verbindung. Können sie sich gegenseitig helfen, die traumatischen Ereignisse zu überwinden?“

Gestaltung
Auf dem Cover sieht man die Schattenumrisse eines Mädchens und eines Jungens, die ein wenig unsicher dastehen. Ihre Körperhaltungen finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Der Hintergrund mit dem Sternenhimmel gefällt mir dafür sehr gut, wobei ich die Farbkombination gelb und blau nicht ganz so gerne mag und vor dem Gelb die leuchtende Laterne etwas untergeht. Dafür mag ich es, dass das Cover durch diese Gestaltung mal etwas anderes ist und kein Gesicht zu sehen ist.

Meine Meinung
Ich kenne zwar „Der Himmel in deinen Worten“ von Autorin Birgid Kemmerer nicht, aber als ich den Klappentext von „Worte, die leuchten wie Sterne“ gelesen habe, haben mich der Inhalt und die anscheinend schwere Vergangenheit der Protagonisten sofort interessiert. In dem Buch geht es um Rev, der eine schlimme Kindheit hatte und nun dabei ist, diese zu verarbeiten. Auch Emma hat ihre Päckchen zu tragen und flüchtet sich gerne in die virtuelle Welt. Als die beiden aufeinander treffen knistert es zwischen ihnen…

Schon vom Klappentext war ich sehr angetan und hatte den Gedanken, dass ich Rev mögen könnte. Beim Lesen hat sich diese Vermutung bestätigt, denn mit Revs trauriger Vergangenheit und seinen schweren Bürden hat er mein Herz sofort erweicht. Er ist ein Charakter, der unter die Haut geht und mit dem man schnell mitfühlt. Gleichzeitig ist er sehr sympathisch und definiert sich nicht nur durch die schwere Zeit, die er hinter sich hat. Seine Verletzlichkeit hat die Autorin wirklich sehr gut getroffen und transportiert.

Emma hingegen fand ich nicht ganz so sympathisch, denn im Vergleich zu Rev wirkte sie etwas zu weinerlich. Ich mag es nicht, wenn Charaktere sich zu sehr selbstbemitleiden. Zwar verstehe ich, dass für Emma ihre Probleme die schwierigsten sind, da sie sie am meisten betreffen, aber im Vergleich zu Rev fällt sie einfach ab. Ich glaube, dass auch genau das das Problem war: Ich habe Emma und Rev immer verglichen und den Vergleich konnte Emma einfach nicht gewinnen.

Die Geschichte der beiden fand ich sehr gefühlvoll und bewegend. Zukünftige Leser sollten sich jedoch bewusst sein, dass es hier durchaus sehr traurig und bedrückend zu geht. Natürlich gibt es auch positive Schimmer, doch beim Lesen legt sich dennoch eine gewisse Schwere auf die Brust. Ich mochte dieses Gefühl gerne, denn ich habe mit den Charakteren (bzw. mit Rev) mitgefühlt und musste mehrfach auch schlucken.

Das Thema Onlinefreundschaften, das durch Emma in die Geschichte getragen wird, fand ich auch gut ausgearbeitet und gerade das Ende nimmt hier eine dramatische Wendung, die zeigt, wie es eben auch zugehen kann. So verbirgt sich in „Worte, die leuchten wie Sterne“ auch eine wichtige Botschaft bzw. ein Warnhinweis, welche in Zeiten der Digitalisierung wichtig sind.

Fazit
Insgesamt hat mich „Worte, die leuchten wie Sterne“ gut unterhalten, wobei ich mir ein wenig mehr versprochen habe. Protagonist Rev hat gehalten, was ich mir erhofft habe, aber Emma war leider so gar nicht mein Fall. Leser sollten sich darauf einstellen, dass diese Geschichte traurig ist. Was mir gut gefallen hat, war das Ende, welches dramatisch war und die Gefahren des Internets aufzeigt.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (Rev ist allerdings bekannt aus dem Roman „Der Himmel in deinen Worten“ von der Autorin)

Veröffentlicht am 18.11.2018

Starker Schreibstil und kreative Ideen, aber etwas durchwachsen

Wie Eulen in der Nacht
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Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie ...

Klappentext
„Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.“

Gestaltung
Mir gefällt das Covermotiv unheimlich gut, denn es wirkt auf mich sehr geheimnisvoll und rätselhaft. Durch die dunklen Blumen und den Hintergrund erinnert der rote Kreis an einen Blutmond. Die Eule davor kommt so sehr gut zur Geltung. Auch mag ich die Art, in welcher das Bild gezeichnet ist, da die Rosen und die Eule sehr real aussehen, obwohl man ihnen ansieht, dass sie gezeichnet wurden. Die verschnörkelte Schriftart des Titels passt super zu diesem Motiv und verstärkt den Effekt des Geheimnisvollen. So ist alles sehr stimmig. Besonderes Highlight ist zudem der farbige Papierschnitt!

Meine Meinung
Ich lese immer wieder gerne Geschichten von Maggie Stiefvater, da die Autorin interessante Ideen hat und mich oft in geheimnisvolle Welten entführen kann. In „Wie Eulen in der Nacht“ konnte sie mich mit der Thematik der Wunder verzaubern, denn in diesem Buch geht es um Daniel Soria. Seine Familie kann Menschen zu Wundern verhelfen. Der einzige Haken: sie dürfen nicht eingreifen, wenn die Menschen das Wunder vollenden müssen. Doch genau dies tut Daniel und so befreit er eine magische Kraft, die ihn das Leben kosten könnte…

Von Maggie Stiefvater war ich schon einen sehr bildreichen und poetischen Schreibstil gewohnt. Diesen führt sie in „Wie Eulen in der Nacht“ fort, wodurch es immer wieder zu sehr schönen Metaphern oder Vergleichen kommt, die das Lesen sehr stimmungsvoll machen. Besonders gefallen hat mir dieses Mal das Setting, denn das Buch ist in den 60er Jahren angesiedelt. Dieses Flair hat die Autorin super vermittelt und authentisch rübergebracht. Durch das Auftreten ihrer Figuren und die Beschreibungen des Handlungsortes fühlte ich mich in der Zeit zurückversetzt, was mir echt gut gefallen hat.

Die Handlung fand ich hingegen zunächst etwas trocken und vor sich hinplätschernd. Ich hatte zwar schon damit gerechnet, dass ich hier kein Feuerwerk an Action oder Rasanz erhalten würde, da ich Maggie Stiefvaters Stil kenne, aber bisher konnte mich die Autorin immer mit ihren magischen, kreativen Welten verzaubern und mit immer neu eingestreuten Rätseln an die Handlung fesseln. Dieses Mal ist ihr das nicht ganz gelungen. Ihre Ideen in „Wie Eulen in der Nacht“ fand ich echt klasse: eine Familie, die Wunder vollbringen kann ist meiner Meinung nach wirklich ausgefallen und einfach magisch. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen, da Frau Stiefvater es dieses Mal nicht ganz geschafft hat, mich an die Seiten zu fesseln. Dies kam für mich viel zu spät, denn erst im letzten Drittel hing ich gebannt an den Seiten, um den Rätseln der Wunder und der Dunkelheit auf die Spur zu kommen.

Zuvor waren es mir zu viele Charaktere, zu denen ich kaum eine tiefere Verbindung aufbauen konnte. Hier hat die Autorin angesichts der Fülle der Figuren nicht genügend Raum gehabt, um jeder Figur genügend Tiefe zu geben, sodass bei mir die verschiedenen Charaktere miteinander verschwammen. Sie haben sich nicht wirklich voneinander abgehoben. Daher fand ich es zu Beginn auch etwas schwer, dem Geschehen zu folgen. So fehlte mir einfach die von Maggie Stiefvater gewohnte große geheimnisvolle Atmosphäre, durch die ich hinter die Rätsel und Mysterien blicken möchte.

Dieses Gefühl des Miträtselns kam ungefähr im letzten Drittel auf. Hier werden Hinweise gestreut und ich war gepackt von den Geheimnissen der Wunder, welche zu dem Zeitpunkt der Handlung ganz andere Formen annahmen als zuvor. So hat die Autorin sich in meinen Augen die Spannung für den Schluss aufgehoben. Hätte sie dies ein wenig mehr über die Geschichte verteilt, wäre ich schon viel eher von der gewohnten Maggie Stiefvater Magie gefangen genommen worden.

Fazit
Mit „Wie Eulen in der Nacht“ hat Maggie Stiefvater wieder ein Fest an poetischen und wunderschönen Beschreibungen geliefert, die ihren Schreibstil zu etwas ganz besonderem und einzigartigem machen. So liest man die Geschichte gerne, auch wenn ich mich anfangs etwas schwer tat aufgrund der Fülle der Charaktere, die sich nur schwer voneinander abhoben. Hält man jedoch durch wird man mit einem unglaublichen Ende belohnt, welches verzaubert und zum Miträtseln anregt. Zudem ist das Setting und die Atmosphäre sehr authentisch und zauberhaft. So ist „Wie Eulen in der Nacht“ etwas durchwachsen und nicht ganz so stark wie andere Werke der Autorin, aber dennoch ist es sehr poetisch, tiefgründig und voller kreativer Ideen!
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 29.07.2018

Etwas holprige Umsetzung einer interessanten Idee, die so leider schwer zu greifen war

Agalstra
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Klappentext
„Durch die Mauern der alten Burg, wo Merle an einem Theater-Workshop teilnimmt, weht ein geheimnisvolles Wispern – sicher der Geist der Vergangenheit! Als Merle und ihre Freunde antike Kostüme ...

Klappentext
„Durch die Mauern der alten Burg, wo Merle an einem Theater-Workshop teilnimmt, weht ein geheimnisvolles Wispern – sicher der Geist der Vergangenheit! Als Merle und ihre Freunde antike Kostüme von magischer Schönheit finden, beschließen sie, ein Stück aus einer längst vergangenen Zeit aufzuführen. Doch etwas Unheimliches liegt in der Luft: Warum überfällt Merle solch ein namenloses Grauen, wenn sie dem Burgherrn begegnet, dem alten Grafen? Warum gelingt ihnen alles wie von Zauberhand, sobald sie die Theaterkleider tragen? Und ist es wirklich noch ihr eigenes Stück, das sie da proben – oder ist es das uralte, grausame Spiel der Kostüme? Der Kinderroman verspricht magische Spannung und entführt die Leser in eine düster-unheimliche, verzauberte Theaterwelt.“

Gestaltung
Ich kann mein Buch nur anstarren, weil es so schön geworden ist! Ich finde die Auslassung auf dem Cover, durch die man dann in das Buchinnere schauen kann, einfach nur genial! So sieht die Bühne wirklich realistisch aus und bekommt einen kleinen 3D-Effekt. Zudem liebe ich das metallische Funkeln des Covers unheimlich! Es sorgt für Aufmerksamkeit und sieht einfach nur edel aus. Die düsteren Farben machen mich dabei nur noch neugieriger auf das Buch!

Meine Meinung
Die im Klappentext beschriebene Idee eines Theaterstückes, das sich wie von selbst aufführt, und die anklingenden Geheimnisse der Burg haben mich sehr neugierig auf „Agalstra“ gemacht. Insgesamt fand ich das Buch auch wirklich rätselhaft, mysteriös und geheimnisvoll, aber so ganz überzeugen konnte mich die Geschichte nicht. Von Anfang an haben mich die Handlung und Protagonistin Merle, aus deren Sicht in der dritten Person das Buch erzählt wird, nicht so wirklich fesseln können. Es fühlte sich beim Lesen immer so an, als stünde eine Wand zwischen ihnen und mir.

Der Schreibstil war dabei sehr ansprechend, denn er zeichnete sich durch viele kurze Sätze aus, die auch immer mal wieder mit Einschüben versehen waren. Besonders fielen mir auch die gereimten Verse im Inneren, die in die Geschichte eingewoben wurden, als positiv auf. Auch mochte ich es, wie der Sprachstil zwischen unserer modernen, alltäglichen Sprache und einer älteren Sprache während des Theaterstücks wechselte. Zudem gab es auch kleinere Vorausdeutungen, die Unheilvolles ankündigten und so für Spannung sorgten. Auch gefielen mir die unheimlichen Flüsterstimmen, die für Rätsel gesorgt haben. Zudem fand ich es klasse, dass die unterschiedlichen Textstücke durch Illustrationen und andere Schriftarten hervorgehoben und so verdeutlicht wurden.

Dennoch hatte ich manchmal den Eindruck, als würde zu vieles nur angeschnitten und zu wenig ausgeführt. Oftmals gab es auch für mich zu abrupte Wechsel der Szenerie. Auf der einen Seite redeten die Figuren noch miteinander, ich blätterte um und es war auf einmal finsterste Nacht. Mehr als einmal habe ich mich daher dabei erwischt, wie ich zurückblätterte, um mich zu vergewissern, dass ich nicht vielleicht aus Versehen eine Seite überblättert hatte. Aber nein, es war tatsächlich so, weswegen ich zwischendurch manchmal doch etwas verwirrt war. Auch kamen mir in der ersten Hälfte die Gedanken und Beschreibungen der Umgebung ausführlicher beschrieben vor, als die Interaktionen zwischen den Kindern. In der zweiten Buchhälfte legte sich dies jedoch.

Vieles fand ich recht rätselhaft und undurchschaubar, was mir gut gefallen hat, da ich gerne mitgerätselt habe. Aber ich muss auch sagen, dass mir manches einfach zu angeschnitten und zu wenig ausgeführt wurde, wodurch ich eigentlich nicht so wirklich wusste, woran ich bin. Am Ende des Buches gab es dann einen wirklich fesselnden Showdown, den ich am besten fand. Danach wurden dann auch ein paar Antworten gegeben, wobei für mich ein paar mehr Fragen ruhig hätten aufgeklärt werden können, da ich zum Schluss immer noch ein paar Fragezeichen über dem Kopf hatte. Einen kleinen Ausblick auf die Zukunft der Figuren hätte ich an der Stelle sehr gern gelesen.

Die Figuren fand ich insgesamt stimmig und authentisch, wobei ich doch sagen muss, dass mir Merle etwas fern blieb, da ich keinen wirklichen Zugang zu ihr gefunden habe. Auch Wladimir blieb für mich leider etwas blass und schwer greifbar. Merles kleinen Bruder Felix hingegen fand ich sehr realistisch für sein Alter, wobei Jannis mein Liebling war. Er war wissbegierig, tollpatschig, nett und in meinen Augen ein sehr guter Freund. Auch fand ich es gut, wie die Autorin mit drei anderen Jugendlichen eine „feindliche“ Gruppe geschaffen hat, die man zusammen mit Merle und Co nicht ausstehen konnte.

Fazit
Die Idee von „Agalstra“ hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn die Umsetzung in meinen Augen etwas holprig war, da vieles für mich zu schwammig blieb und schwer zu greifen war. So war es schwer, plausible Vermutungen aufzustellen und wirklich mitzuraten, was es mit den geheimnisvollen Geschehnissen auf sich haben könnte. Am Ende blieben noch einige Fragen offen, die ich gerne beantwortet gehabt hätte. Den Schreibstil der Autorin fand ich jedoch sehr ansprechend und gut ausgearbeitet.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband