Meine Meinung
Tess lebt 1912 und ist Diensmädchen einer wohlhabenden, aber nicht gerade netten Familie, die Lisles. Gemeinsam mit ihnen geht sie auf das Schiff RMS Titanic, um nach Amerika zu fahren, wo sie ein neues Leben mit ihren Ersparnissen anfangen möchte. Doch schon bevor sie überhaupt an Bord geht wird sie bereits von mysteriösen Fremden angegriffen, der sich zu ihrem Entsetzen am Bord der Titanic wiederfinden lässt. Desweiteren trifft sie auf Alec, einen jungen Mann aus der ersten Klasse, mit dem sie sich eigentlich nicht blicken lassen dürfte, aber dennoch treffen sie immer wieder aufeinander, was Gefahr für beide bedeutet.
Tess ist mir gleich ans Herz gewachsen, sie leidet unter ihren Arbeitgebern, die alles andere als zuvorkommend sind und möchte so schnell wie möglich den Dienst beenden. Seit Jahren legt sie sich dafür Geld zur Seite, mit dem sie in New York eine andere Familie suchen möchte, um dort zu arbeiten. Siegesteht sich ihre Ängste zwar ein, handelt aber häufig sehr unerschrocken und denkt zuerst an andere Menschen, als an sich.
Der Roman in in der Ich-Form aus der Sicht von Tess verfasst worden und der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen. Wobei ich zugeben muss, dass er mich nicht wirklich gefesselt hat, es fiel mir leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Wenn ich allerdings mitten im Satz abgebrochen und nach ein paar Tagen weitergelesen habe, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden.
Die Umsetzung der Handlung ist sehr anders, als vermutet. Ich habe den Klappentext gelesen, aber nicht darauf geachtet, dass das Buch zum Genre Fantasy gehört, ich hatte mehr in Richtung Jugendthriller oder ähnliches gedacht. Der Fantasy Anteil hat mich anfänglich gestört, weil es eben gar nicht das war, was ich vermutet hatte und auch nicht gerade das, auf das ich gerade Lust hatte. So habe ich für die ersten 100 Seiten sehr lange gebraucht, war viel verwirrt und hatte einfach keine Lust auf das Buch. Als ich mich dann aber gestern Abend hingesetzt habe und entschlossen war das Buch zu beenden, habe ich die letzten knapp 200 Seiten in einem Rutsch lesen können. Dennoch wäre es mir nicht schwer gefallen, das Buch auch wieder aus der Hand zulegen, wie gesagt wurde ich einfach nicht so richtig gefesselt. Es hat mir gefallen und zum Ende hin standen mir auch Tränen in den Augen.
Die Umsetzung der Geschichte der Titanic ist sehr gut gelungen. Da ich den Film schon ungefähr drei Millionen mal gesehen habe, konnte ich mir das Setting sehr gut vorstellen, was ja immer mein Problem bei Büchern aus anderen Zeiten ist.
Fazit
Ein Roman, der definitiv anders ist, als vermutet. Er hat größere Fantasy Anteile, was im Klappentext nicht wirklich zur Geltung kommt und mich anfänglich gestört hat. Nachdem ich mich damit abgefunden habe, habe ich das Buch sehr gut lesen können und es hat mir auch gut gefallen, allerdings hat es mich einfach nicht komplett mitreißen und vom Hocker hauen können. Dennoch spreche ich eine kleine Leseempfehlung für Fantasy-Fans und Fans der Titanic-Geschichte aus.