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Carolinchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2019

Witzig? Eher gemein und beleidigend!

Die Tage vor der Hochzeit
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Inhalt
Emily und David verbringen die Woche vor ihrer Hochzeit gemeinsam mit ihrer Familie. Chaos vorprogrammiert. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten und es kommt somit andauernd zu Reibereien. Wird ...

Inhalt
Emily und David verbringen die Woche vor ihrer Hochzeit gemeinsam mit ihrer Familie. Chaos vorprogrammiert. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten und es kommt somit andauernd zu Reibereien. Wird die Hochzeit, trotz der vielen Pannen, stattfinden?

Eigene Meinung
Nach dem Klappentext habe ich eine humorvolle und vielleicht ein wenig abstruse Familienkomödie erwartet. Doch schon nach den ersten Seiten war ich sichtlich irritiert.

Zuerst einmal ist die Sprache einfach schlimm. Andauernd wird mit vulgären Ausdrücken um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich habe kein Problem mit Kraftausdrücken, aber hier war es einfach zu viel. Keine Seite kommt ohne eins von diesen Wörtern aus. Das war viel zu übertrieben.

Kommen wir zum schrecklichsten an diesem Buch: Die Charaktere.
Selten habe ich so viele unglaublich unsympathische Figuren in einem Buch gehabt.
Emily ist eine hysterische Hypochonderin, die sich wirklich in JEDER Situation ausmalt, dass es jemand auf ihr Leben abgesehen hat (z. B. ein Mann, der mit seinem Laptop an einer Steckdose am Flughafen sitzt, aber seinen Laptop NICHT lädt!!... man stelle sich das mal vor...). Ständig (und damit meine ich auf fast jeder Seite... ich übertreibe nicht!) flippt sie bei jedem Wehwehchen aus und denkt sofort, sie würde in wenigen Augenblicken sterben.
Ist eins von den oben genannten Sachen gerade nicht on vogue bei Emily, so lamentiert sie endlos darüber, wie groß ihre Nase ist, wie hässlich sie ist und wie uralt.
Sie kann nicht wie ein normaler Mensch an einer Frau vorbeigehen. Nein, sie vergleicht sich non-stop und zu allem Überfluss stellt sie sich jede attraktive Frau, die sie sieht, bei einem Date mit ihrem Verlobten David vor. Das ist einfach krank.
Überhaupt ist sie die ganze Zeit der Meinung, er würde sie sowieso nicht heiraten wollen und hätte nur Mitleid mit ihr. Und gleichzeitig hat sie ein total verquertes Bild von einer Beziehung. Sie meint, Männer seien nur mit Sex zufrieden zu stellen und wenn sie immer brav ihr bestes geben würde, würde David sie schon nicht verlassen. Ist das wirklich die Botschaft, die die Autorin rüberbringen wollte?
Wie kann man so wenig Selbstwertgefühl in eine einzige Figur packen? Nichts an Emily ist liebenswert, sie ist einfach nur anstrengend.

Ich könnte ewig so weitermachen, aber kommen wir zum nächsten.
David ist der langweiligste und blasseste der Charaktere. Oft wird scheinbar vergessen, dass er im Raum ist. Und was ich auch ziemlich armselig fand ist, dass er Emily einfach nie beisteht. Sie zankt sich mit ihrer Familie und David hat nicht einmal ein liebes Wort für sie. Wir werden nie Zeuge eines liebevollen Umgangs der beiden miteinander. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, warum die beiden heiraten, oder ob es am Ende vielleicht noch die große Überraschung gibt.

Emilys Geschwister sind auch ganz große klasse.
Jason würde am liebsten jede Frau flachlegen, die nicht bei 3 auf den Bäumen ist und hat noch dazu ein Alkoholproblem.
Ihre dicke Schwester Lauren ist eine Hardcore-Feministin. Andauernd fängt sie Diskussionen an, wenn jemand ihrer Meinung nach wieder einmal eine Minderheit ausgegrenzt, oder aber sich nicht gendergerecht ausgedrückt hat.
Einigen hätte ich gerne mal den Mund zu gehalten, weil ich Angst vor Laurens Reaktion hatte. Es war auch nicht witzig, sondern nervig und ermüdent. Zudem schmeißt sie ihre Einwände nicht wie ein normaler Mensch ein, sondern wird direkt beleidigend, ausfallend und extrem laut, so dass sogar mal Spucke auf die Windschutzscheibe ihres Autos fliegt. Oh man....

Emilys Vater wird ständig als dummer Volltrottel dargestellt. Er holt Emily und David vom Flughafen ab, hat gefühlt zehn Beinahe-Unfälle und kann sich keine Namen merken. Statt es aber witzig zu verpacken, klingt es eher gemein und macht den Vater total zum Deppen. Man bekommt richtig Mitleid. Später wird es nicht besser, denn der arme Kerl kommt neben seiner Frau kaum zu Wort, da sie ihn regelrecht unterdrückt.

Apropos Frau: Emilys Mutter Marla ist die Krönung des Ganzen.
Angeblich ist sie Psychologin, aber meiner Meinung nach gehört sie in eine psychiatrische Anstalt.
Ständig beschwert sie sich, wie undankbar ihre Kinder sind und dass sie es so schwer hatte, weil sie aus einer Familie von Narzissten stammt. Ganz ehrlich, sie ist der größte Narzisst von allen! Ständig dreht sich alles um sie, und ist das mal nicht der Fall, spielt sie sich wieder aggressiv in den Vordergrund. Selbst wenn es eigentlich um ihre Kinder gehen sollte kann sie es nicht ertragen, nur die zweite Geige zu spielen. Außerdem beruft sie Familientherapien ein, wohlgemerkt ohne ihren Mann, bei denen sich alle ausprechen sollen. Das einzige, was aber passiert ist, dass sie sich über ihre Kinder beschwert und alle niedermacht und beleidigt. Wie krank ist das bitte?

Die ganzen Marotten der Familie hätten witzig sein können, wenn sie nicht so übertrieben und gehäuft auftreten würden. Ich verstehe auch nicht, was daran lustig sein soll, sich ständig mit seinen Familienangehörigen zu zanken und jedesmal persönlich und beleidigend zu werden.
Lauren sagt z. B. einmal: "[...] meine Mutter ist ein Stück Scheiße mit Fettphobie." Was ist daran witzig?? Das ist einfach zu viel!
Hat die Autorin vielleicht unglaublichen Hass auf ihre eigene Familie und versucht mit diesem Buch Dampf abzulassen? Anders kann ich mir diese gemeine Geschichte nicht erklären.

Zu allem Überfluss gibt es keine wirkliche Handlung. Es ist eigentlich eine Aneinanderreihung von sinnlosen Dialogen bzw. Diskussionen, die sich immer im Kreis drehen und nach spätestens 10 Seiten wieder wiederholt werden. Jedes Klischee meint bedient werden zu müssen, was es zu einer Farce macht.

Fazit
Selten habe ich so ein anstrengendes, überzogenes und vor Hass triefendes Buch gelesen. Es ist absolut nicht witzig, sondern von vorne bis hinten beleidigend. Jedes andere humorvolle Buch, zu dem ihr greift wird besser sein, als dieses hier - dafür lege ich meine Hand ins Feuer!

Veröffentlicht am 20.11.2018

zäh und ganz anders als erwartet

Nach mir die Flut
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Inhalt
John hat auf dem Weg zu seinem Bruder eine Autopanne und auf der Suche nach einer Tankstelle landet er in einem herrschaftlichen Haus, mit sonderbaren Bewohnern. Diese teilen ihm mit, sie hätten ...

Inhalt
John hat auf dem Weg zu seinem Bruder eine Autopanne und auf der Suche nach einer Tankstelle landet er in einem herrschaftlichen Haus, mit sonderbaren Bewohnern. Diese teilen ihm mit, sie hätten schon auf ihn gewartet und seine Sachen seien schon in sein Zimmer gebracht worden. Verwirrt versucht John sich einen Reim darauf zu machen, doch was er dabei entdeckt, wäre lieber im Verborgenen geblieben.

Eigene Meinung
Nach dem Klappentext war ich total gespannt auf die Geschichte. Leider folgte nach den ersten Seiten sofort die Ernüchterung. Der Schreibstil ist nicht meins und die Geschichte ist unglaublich zäh. Viel zu schnell wurde aufgedeckt, was hinter den Bewohnern des Hauses steckt. Und ganz ehrlich habe ich irgendetwas spektakuläreres erwartet.

Spannung war nur am Anfang vorhanden, bis wie gesagt das größte Geheimnis offenbart wurde. Mir erschließt sich die Geschichte einfach nicht. Es waren 270 Seiten voller Langeweile, ohne Sinn, oder Leitfaden dahinter.

Selbst die einzelnen Charaktere können einem nur leid tun. Zwar hat jeder seine Gründe in dem Haus zu sein und jeder hat seine Geheimnisse, doch ich fand es einfach blass und eintönig. Es gibt keine Höhen und Tiefen und auch keine nennenswerten Emotionen. Total nüchtern und trocken wird hier eine Geschichte von einem Mann erzählt, der sich aus unerfindlichen Gründen eine Woche in einem Haus voller Leute aufhält.

Fazit
Das Buch war leider nichts für mich. Die Auflösung kam zu schnell und hat die komplette Spannung geschluckt. Danach war es einfach nur ein zäher Brei.

Veröffentlicht am 30.10.2018

Zuckeroverflow!

All die schönen Tage
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Inhalt
In der Schulzeit waren Stella und Max zusammen, bis Max Stella bitter enttäuscht hat. Jetzt, Jahre später meldet er sich plötzlich wieder und Stella muss sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. ...

Inhalt
In der Schulzeit waren Stella und Max zusammen, bis Max Stella bitter enttäuscht hat. Jetzt, Jahre später meldet er sich plötzlich wieder und Stella muss sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. Kann sie Max verzeihen?

Eigene Meinung
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Schreibstil ist leicht, aber total naiv und so einfach, wie ich es eher in Groschenromanen erwarten würde. Dazu kommt, dass alles zu detailiert beschrieben ist. Wer kann sich nach zehn Jahren noch merken, wie der jeweils andere da gerochen hat, oder ähnlichen Schwachsinn. Wenn es wenigstens um nur eine Sache gegangen wäre, aber nein, Stelle erinnert sich an fast ALLES aus ihrer Zeit mit Max.
Einmal schätzen die beiden zum Beispiel die Länge von einem Gegenstand und sie wissen beide noch die exakten Daten... richtig lächerlich.
Max erinnert sich in den richtigen Momenten natürlich auch an genau die gleichen Sachen, und beide wissen immer, warum der andere nun lächeln muss und, und, und.... ja ne, ist klar...

Dei Geschichte trieft einfach vor Süße, ist zu idealisiert und irgendwie ist es auch ziemlich krank, dass Stella immer noch nicht über die Sache damals und vor allem auch Max hinweg ist. Ganz ehrlich, der Grund für die Enttäuschung damals und warum ihre Beziehung kaputt gegangen ist, war für mich nur teilweise nachzuvollziehen. Um so weniger verstehe ich allerdings auch, warum sie in den vielen Jahren nicht über Max hinweggekommen ist und immer noch an ihn denkt, als hätte er sie erst gestern verlassen und wäre nicht nur eine Schwärmerei von früher gewesen.

Dazu kommt noch, dass sich Max, als sie ihn wieder sieht, gar nicht verändert hat! Geruch und überhaupt alles ist gleich geblieben und Stella erinnert sich an jeden Leberfleck. Oh man, ich muss zum Schluss kommen, das ist einfach zu bekloppt!

Außerdem sind mir Max und Stella total unsympathisch. Stella stößt ihre Liebsten regelmäßig vor den Kopf und Max macht selbiges mit Stella. Ich habe nicht gesehen, warum die beiden sich so sehr lieben und für einander bestimmt sind. Es kam überhaupt nicht bei mir an. Liebe braucht für mich ein bisschen mehr als eine wahllose Aneinanderreihung von zuckersüßen Ereignissen.

Die Nebencharaktere hätte man auch weglassen können. Sie tauchen zwar auf, werden teilweise aber irgendwann einfach nicht mehr erwähnt... Problem gelöst, einfacher kann man es sich kaum machen. Arne ist da das beste Beispiel.
Sie sind hier nur unnötiges Beiwerk. Sie tragen auch absolut nichts zur Geschichte bei und berührt haben mich die lieblosen Nebengeschichten auch nicht. Das war nur der verzweifelte Versuch, die lasche Story aufzuplustern.

Fazit
Traurigerweise ließe sich die Geschichte in ein paar wenigen Sätzen zusammenfassen. Sie ist viel zu überdramatisiert und weder Max, noch Stella konnten mich mit ihrer Darbietung überzeugen. Ich war froh, als es vorbei war.
Allein die Idee der "Schöne-Tage-Box" ist nennenswert.

Veröffentlicht am 17.10.2018

hallo Groschenroman

Was wir uns versprachen
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Inhalt
Mark und Anna sind glücklich verheiratet und nichts kann dieses Glück trüben. Bis Mark plötzlich von heute auf morgen nicht mehr nach Hause kommt und Anna keine Ahnung hat, was passiert ist. Eine ...

Inhalt
Mark und Anna sind glücklich verheiratet und nichts kann dieses Glück trüben. Bis Mark plötzlich von heute auf morgen nicht mehr nach Hause kommt und Anna keine Ahnung hat, was passiert ist. Eine Suche voller Trauer, Zweifel und Wut beginnt.

Eigene Meinung
Das war ein echt anstregendes Buch. Durch den einfachen Schreibstil ließ es sich zwar gut runterlesen, war aber viel zu naiv geschrieben. Eher wie ein Groschenroman.

Mark und Anna hätte ich das ein oder andere Mal gerne an die Wand geschlagen, so dämlich waren sie. Ich konnte das Verhalten von beiden einfach überhaupt nicht nachvollziehen.

Im Laufe der Geschichte haben sich beide auch so verhalten, dass man meint, dass sie den jeweils anderen in den vielen Jahren ihrer Ehe nicht wirklich kennen, geschweige denn lieben gelernt haben. Sie haben einfach viel zu viele Geheimnisse voreinander und können die Reaktionen ihres Partners überhaupt nicht abschätzen.

Der Grund für Marks Verschwinden ist schlimm, aber gleichzeitig ist die Geschichte, die sich daraufhin entwickelt, total bescheuert. Einfach unlogisch und weltfremd. Wie Mark sich verhält, das tut man seinem Partner nicht an. Das verhindert einfach der gesunde Menschenverstand. Wobei Anna auch nicht besser abschneidet.

Fazit
Ich konnte mit der Geschichte nichts anfangen. Das ist keine tragische Liebesgeschichte sondern eine von zwei dämlichen Menschen, die sich gegenseitig trotz langer Ehe fremd sind.
Schmalzig, schnulzig und kitschig. Gut, dass ich dafür kein Geld ausgegeben habe.

Veröffentlicht am 04.10.2018

das Experiment ist das Experiment... ist sehr unbefriedigend

Das Experiment
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Inhalt
In einer Stadt außerhalb der normalen Zeit leben Menschen unterschiedlichster Kulturen und Jahrhunderte zusammen. Alle sind sie gekommen um am Experiment mitzuwirken, doch was es damit auf sich ...

Inhalt
In einer Stadt außerhalb der normalen Zeit leben Menschen unterschiedlichster Kulturen und Jahrhunderte zusammen. Alle sind sie gekommen um am Experiment mitzuwirken, doch was es damit auf sich hat, das weiß niemand...

Eigene Meinung
Oh Gott, habe ich mich durch das Buch gequält! Schrecklich, absolut trocken und langatmig.

Die Geschichte ist in mehrere Teile aufgeteilt und in jedem hat der Protagonist Andrej einen anderen Beruf. An sich ein guter und interessanter Ansatz, bei der Theorie bleibt es jedoch.
Irgendwie dachte ich vor dem Lesen, dass ich etwas über das Experiment und was es mit der Stadt auf sich hat erfahre, doch ich habe nur blödes Geschwafel von verschiedensten Charakteren bekommen. Am meisten philosophiert hat Andrej. Wenn er nicht gerade raucht und mit seinen Freunden säuft und dort Reden schwingt, redet er teilweise seitenlang mit sich selber.

Das Buch ist mir ein Rätsel (Vor- und Nachwort waren auch nicht weiter hilfreich). Kein roter Faden, keine Antworten (was das schlimmste ist) und nur belangloses Gequatsche und sinnlose Handlungen von Charakteren, die versuchen in der Stadt zu überleben.

Wenn man sich mehr mit der russischen Geschichte beschäftigt, kann man mit dem Buch vielleicht mehr anfangen. Sucht man aber einen spannenden Sciencefiction-Roman: Finger weg!

Fazit
Vielleicht ist der Roman auch nichts zum "mal eben runterlesen" und ich hätte mich mehr eindenken müssen. Tatsache ist aber, dass ich einen Sciencefiction-Pageturner erwartet habe und stattdessen eine langweilige Geschichte bekommen habe, deren Quintessenz sich mir nicht erschlossen hat.