Cover-Bild Gangsterblues
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783864930560
Joe Bausch

Gangsterblues

Harte Geschichten

Sie sind Mörder, Dealer, notorische Betrüger, Vergewaltiger oder haben schwere Raubüberfälle begangen. Und sie alle wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Im Knast haben sie viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden: der psychopathische Serienmörder über eine eiskalte Entführung, die beiden Halbbrüder über einen fast perfekten Mord, oder der Rettungssanitäter über den Zufall, der ihn zum Verbrecher machte - mit verheerenden Folgen. Sie alle vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. Die besten dieser Geschichten hat er hier aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2018

Wie man zum Schwerverbrecher wird

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Wie wird man zu einem Mörder oder Dealer? Was treibt einen Menschen dazu an, jemanden zu vergewaltigen oder einen schweren Raub zu begehen? Joe Bausch, Mediziner in der JVA Werl, begegnet tagtäglich Schwerverbrechern, ...

Wie wird man zu einem Mörder oder Dealer? Was treibt einen Menschen dazu an, jemanden zu vergewaltigen oder einen schweren Raub zu begehen? Joe Bausch, Mediziner in der JVA Werl, begegnet tagtäglich Schwerverbrechern, die langjährige Haftstrafen verbüßen müssen. Im Knast haben die Kriminellen viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden. Viele vertrauen sich dabei Joe Bausch an.

„Gangsterblues – Harte Geschichten“ ist das zweite Buch von Gefängnisarzt Joe Bausch mit True-Crime-Geschichten, geschrieben mit Bertram Job.

Meine Meinung:
Nach dem Vorwort enthält das Buch zwölf Kapitel. Jedes beinhaltet eine andere Kriminal-Anekdote. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Joe Bausch. Dieser Aufbau funktioniert prima.

Der Schreibstil ist sehr anschaulich, lebhaft, locker und flüssig. Die Sprache ist dem Ernst der Themen angemessen, also weder übertrieben flapsig noch blumig oder übermäßig dramatisch. Trotzdem konnte mich das Buch gleich fesseln und ich konnte mir die dargestellten Geschichten gut vor dem geistigen Auge vorstellen.

Joe Bausch arbeitet bereits seit vielen Jahren als Arzt im Gefängnis. Darüber hinaus ist er als Schauspieler im „Tatort“ zu sehen. Ich schaue mir eher selten Krimis an und bin auch keine Anhängerin von True-Crime-Büchern. Bei einem seiner Vorträge bin ich vor einigen Jahren allerdings persönlich auf Bausch getroffen. Seine Charakterstärke und seine angenehme Art haben mich damals beeindruckt. Auch sein erstes Buch, „Knast“, konnte mich überzeugen, denn es bietet sehr interessante, intensive Einblicke in das Leben hintern Gitter und in die Psyche von Tätern. Deshalb habe ich auf das Erscheinen von „Gangsterblues“ hingefiebert.

Obwohl bereits in „Knast“ auch beispielhaft Gangsterbiografien und -karrieren angerissen wurden, legt sein zweites Buch besonders darauf seinen Schwerpunkt. Joe Bausch selbst spricht von außergewöhnlichen Begegnungen und Geschichten, die er anonymisiert, fiktionalisiert und weitergesponnen hat. Die Einzelschicksale wurden also etwas verfremdet. Dennoch sollen sie nah an der Realität bleiben, sodass sich die Ereignisse exakt so zugetragen haben könnten. Tatsächlich kommen mir die dargestellten Geschichten authentisch und glaubwürdig vor. Die Auswahl ist ausgewogen und abwechslungsreich. Wieder einmal erhält der Leser interessante Einblicke in den Alltag hinter den Gefängnismauern, in die Denkweise und die Erlebnisse der Insassen und deren kriminelle Werdegänge. Die Geschichten machen nachdenklich und lassen einige Stereotype in einem neuen Licht erscheinen. Ganz ohne Effekthascherei schafft es Bausch, dass man gebannt Seite um Seite umblättert und das Buch nicht weglegen möchte, bis man es fertig gelesen hat.

Das reduzierte Cover, das auf Joe Bausch fokussiert, passt inhaltlich sehr gut und trifft meinen Geschmack. Der Titel ist ebenfalls gelungen.

Mein Fazit:
Mit „Gangsterblues – Harte Geschichten“ hat mich Joe Bausch wieder einmal überzeugt. Seine Anekdoten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, sind eine empfehlenswerte Lektüre. Ich hoffe auf ein weiteres Buch von ihm.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ehrlich, authentisch, großartig

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In seinem Buch Gangsterblues nimmt Joe Bausch uns mit in die Welt der JVA Werl. In 12 Geschichten erzählt er von der Welt hinter Gittern und den Menschen dahinter.
Ich habe bereits Knast von Bausch gelesen ...

In seinem Buch Gangsterblues nimmt Joe Bausch uns mit in die Welt der JVA Werl. In 12 Geschichten erzählt er von der Welt hinter Gittern und den Menschen dahinter.
Ich habe bereits Knast von Bausch gelesen und war daher extrem neugierig auf sein neues Buch. Der Vorspann schürt die Freude auf die zwölf kommenden Lebensgeschichten noch mehr. Persönlich interessiert mich das Buch auch, da Werl in der Nähe meines Heimatortes ist. Joe Bausch erzählt vorurteilsfrei und sehr respektvoll, seine detaillierten Schilderungen des Alltags in der JVA sind interessant, ohne überzogen zu wirken. Bausch will erzählen, den Menschen einen Einblick geben in ein Leben, das weit entfernt vom normalen Alltag ist. Bausch nimmt die Insassen und ihre Bedürfnisse ernst, urteilt nicht, vertritt aber seine eigenen Ansichten.
Joe Bausch nimmt uns mit hinter die Kulissen, erklärt die Machtstrukturen hinter Gittern. Er hilft uns Vorurteile abzubauen, nimmt uns die Vorstellung à la „so schlecht geht es denen doch gar nicht“ „Verbrecher müssen stillgelegt werden“. Er geht offen damit um, dass es Drogen und Handys im Knast gibt und erklärt die Problematik dahinter.
Die Erzählweise der Geschichten ist sehr verständnisvoll und ruhig, die Wand aus Klischees und Vorurteilen bröckelt mit jeder Seite.
Das Buch zeigt zwölf knallharte, ehrliche Geschichten, eine interessanter als die andere.
Selten ist ein Autor so sympathisch wie Joe Bausch, es geht ihm um die Menschen, nicht um sensationsträchtige Geschichten. Er zeigt die Insassen von ihrer menschlichen Seite, ohne die grausamen Taten zu verharmlosen.
Das Buch ist 100 % authentisch, 100 % interessant, 100 % Bausch

Veröffentlicht am 04.11.2018

Authentische Geschichten aus dem Knast - Joe Bausch gewährt uns einen Einblick

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Dieses Buch hat mich überrascht. Joe Bausch kannte ich vor allem als Schauspieler aus dem Tatort. Dass er in seinem "wahren" Leben eigentlich Gefängnisarzt ist und darüberhinaus auch Autor hat mich sofort ...

Dieses Buch hat mich überrascht. Joe Bausch kannte ich vor allem als Schauspieler aus dem Tatort. Dass er in seinem "wahren" Leben eigentlich Gefängnisarzt ist und darüberhinaus auch Autor hat mich sofort neugierig werden lassen. Was ich in diesem Buch dann aber gefunden habe, habe ich so ganz und gar nicht erwartet.

Joe Bausch hat einen wirklich feinfühligen und authentischen Schreibstil und erzählt aus der Ich-Perspektive von seinen Erfahrungen mit Gefangenen in der JVA Werl. Dabei ist das Buch in zwölf kurze Geschichten geteilt, die sich immer mit einer bestimmten Person oder einer Personengruppe befasst. Berichtet wird über die Hintergründe von Verbrechen, den Alltag im Knast und vor allem über die Persönlichkeiten, die sich hinter den Gefangenen verbergen. Als "Gangster Blues", der die meisten Gefängnisinsassen irgendwann überkommt, bezeichnet Joe Bausch die Geschichten, die ihm die Gefangenen dann erzählen.

Man erfährt nicht nur unglaublich viel über den Alltag in deutschen Gefängnissen, über Straftäter und über einzelne Schicksale - vor allem lernt man die Person Joe Bausch besser kennen. Ein Mann, der ohne Vorurteile auf einer respektvollen Ebene mit Menschen arbeitet. Für mich eine inspirierende Person von der ich gerne noch mehr lesen möchte.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Geschichten, die das Leben schreibt

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Joe Bausch ist in der Justizvollzugsanstalt Werl leitender Regierungsmedizinaldirektor und spielt im Kölner Tatort den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth. In seinem neuen Buch „Gangsterblues“ erzählt er 12 ...

Joe Bausch ist in der Justizvollzugsanstalt Werl leitender Regierungsmedizinaldirektor und spielt im Kölner Tatort den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth. In seinem neuen Buch „Gangsterblues“ erzählt er 12 Geschichten aus dem Vollzugsalltag. Er nimmt den Leser mit in eine Welt, die man eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt und die so völlig anders ist als man sie sich vorstellt.
Die 12 Geschichten aus dem „Knastalltag“ können unterschiedlicher gar nicht sein und doch fesseln sie alle ungemein. Von Justizirrtümern bis hin zu merkwürdigen Verhaltensweisen der Gefangenen ist alles dabei.
Auf Grund seiner ärztlichen Schweigepflicht gelingt es Bausch so das Vertrauen der Gefängnisinsassen zu erlangen und bekommt Einblick in so manches Seelenleben der Gefangenen. Er schildert die verschiedenen Hintergrundgeschichten und man erfährt wie er ihnen helfen konnte. Dabei bekommt der Leser durch seinen lockeren Schreibstil auch seine Gedankengänge mit und man konnte sich sehr gut in seine Lage hineinversetzen.
Joe Bausch gibt einem mit seinem Buch einen tollen Einblick in eine Welt, die den meisten doch eher fremd ist und schafft es spannende Geschichten zu erzählen, die den Leser fesseln. Ein durchweg gelungenes Buch.


Veröffentlicht am 29.10.2018

Fesselnd, realistisch und wahr (?)

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Joe Bauschs zweites Buch hat mich vollkommen überzeugt und dies, obwohl ich Fan von Kurzgeschichten bin. Diese 12 Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben mich aber ab der ersten sofort ...

Joe Bauschs zweites Buch hat mich vollkommen überzeugt und dies, obwohl ich Fan von Kurzgeschichten bin. Diese 12 Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben mich aber ab der ersten sofort in den Bann gezogen. Sie sind spannend, schonungslos ehrlich geschrieben und findet sich sicherlich in der ein oder anderen eine Portion Wahrheit.

Besonders gefällt mir, dass der Autor offenbar eine ganz eigene, ruhige, aber interessierte Art hat und dementsprechend gut bei den Gefangenen ankommt. Diese Erzählungen wirken daher extrem realistisch und authentisch. Ich habe beim Lesen wirklich das Gefühl, dass er sich für die Schicksale interessiert und versucht, die Insassen zu unterstützen.

Sicherlich ist die ein oder andere Anekdote auch wirklich hart zu lesen und grausam, man muss aber bedenken, dass es sich bei den handelnden Personen samt und sonders um Schwerverbrecher handelt.

Ich werde jedenfalls das erste Buch des Autors auch noch nachholen und kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der sich für Erlebnisse im Gefängnisalltag interessiert.