Cover-Bild Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
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inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 349
  • Ersterscheinung: 13.04.2018
  • ISBN: 9783746633855
Henrik Siebold

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder

Kriminalroman
Band 3 der Reihe "Inspektor Takeda ermittelt"

Mordfälle scheinbar ohne Motiv.

Eigentlich scheint der Fall klar. Ein junger Mann hat eine Frau auf einem Hamburger S-Bahnhof vor einen Zug gestoßen. Er leugnet jedoch, und plötzlich sind die Zeugen unsicher. Inspektor Kenjiro Takeda und seine Kollegin Claudia Harms müssen den siebzehnjährigen Simon wieder gehen lassen. Doch wo immer er auftaucht, passieren weitere Todesfälle. Claudia ist verzweifelt, weil es niemals sichere Beweise gibt, doch Takeda, ganz intuitiver Ermittler, hat eine andere Vermutung. Jemand benutzt Simon, um seine eigenen Taten zu verdecken. Inspektor Takeda, begnadeter Saxophonist und Jazzliebhaber, muss an seine Grenzen gehen – und noch ein Stück darüber hinaus. »Besticht durch seinen richtig guten Plot, seine interessanten Figuren und die politische Dimension des Geschehens.« General-Anzeiger.

»Inspektor Ken Takeda ... für mich einer der interessantesten, eigenwilligsten und attraktivsten Kommissare, die momentan in der deutschen Krimiszene unterwegs sind.« Cornelia Hüppe, Krimibuchhandlung Miss Marple, Berlin

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Von den dunklen Seiten der Mangas in die Untiefen des World Wide Web

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Auch in seinem dritten Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt wieder der japanische Inspektor Kenjiro Takeda und seine Kollegin Claudia Harms von der Hamburger Mordkommission stehen, packt der Autor Henrik ...

Auch in seinem dritten Kriminalroman, in dessen Mittelpunkt wieder der japanische Inspektor Kenjiro Takeda und seine Kollegin Claudia Harms von der Hamburger Mordkommission stehen, packt der Autor Henrik Siebold heiße Eisen an. Und weil er seine Handlung diesmal, im Gegensatz zu den beiden Vorgängerbänden, in denen er viel zu viele und daher unüberschaubare Handlungsstränge miteinander verwirrt hat, angenehm gestrafft hat und sich linear entwickeln lässt, ohne immer wieder auszuscheren, betrachte ich den vorliegenden Krimi als den bisher besten der Reihe, von der man hoffen darf, dass sie fortgesetzt wird. Nicht ins Unendliche, denn auch ungewöhnliche Ermittler, deren Persönlichkeitsstruktur nicht ganz leicht zu durchschauen ist, deren Handlungsweisen fremd anmuten, können sich abnutzen. Anklänge findet man bereits in diesem dritten Band, denn das, was sowohl den eleganten Japaner und passionierten Jazzmusiker mit der tiefgründigen Seele, verwurzelt in den uralten Traditionen seines Heimatlandes, auf die der Leser immer wieder einen faszinierenden Blick werfen darf, als auch seine kantige und allzu leicht aufbrausende Kollegin Claudia in den ersten beiden Krimis ausgemacht hat, unterliegt einem Prozess der Weichzeichnung. Takeda nimmt beinahe westliche Züge an, was nach vier Monaten Deutschland bei einem Mittvierziger eher unwahrscheinlich ist, während die spröde Hamburgerin in genau der gleichen Zeitspanne ihre Ruppigkeit fast ganz aufgegeben hat, wie übrigens auch ihre Gewohnheiten der häufigen und heftigen One-Night-Stands. Nun könnte man argumentieren, dass, wie ich bereits in meiner Besprechung zu Band Zwei der Reihe lobend angemerkt habe, der Autor seinen Protagonisten Raum zur Entwicklung gibt – doch kann dies zu einer Gratwanderung werden, denn logisch und glaubhaft nachvollziehbar sollten diese Entwicklungen schon sein! Weiter könnte man einwenden, dass der enge und von großer gegenseitiger Sympathie geprägte Kontakt der beiden Polizisten ihre jeweilige Entwicklung beeinflusst haben mag, was ich auch nicht ausschließen möchte, denn Claudia stellt zu ihrer eigenen, nicht geringen, Verblüffung fest, dass sie sich immer stärker zu ihrem höflichen japanischen Kollegen hingezogen fühlt, so dass sie erstmals daran denkt, ihrem Leben eine Richtung zu geben, anstatt ziellos durch selbiges zu trudeln. Und der immer noch von seinen Dämonen geplagte und gar oft zerrissene und selbstzweiflerische Japaner? So recht schlau wird man nicht, was sein Gefühlsleben anbelangt – also bleibt abzuwarten, was der Autor mit ihm und natürlich auch mit Claudia vorhat!
Doch nun möchte ich ein wenig näher auf die Kriminalhandlung des zu besprechenden Buches eingehen! Der Fall, mit dem das Ermittlerpaar betraut wird, ist zweifellos spannend und führt, wie bereits gewohnt, zunächst und eigentlich bis fast zum Schluss, von einer frustrierenden Sackgasse in die nächste. Und in die laufen sie aufgrund vorschneller Verdächtigungen ganz alleine. Zudem sind sich Ken Takeda und Claudia Harms ungewohnt uneinig, was die zentrale Figur des Falles betrifft, den siebzehnjährigen Einzelgänger Simon Kallweit, auf brutale Art und Weise von seinen Mitschülern gemobbt und ganz in der nicht weniger brutalen und unheimlich surrealistischen Welt der japanischen Mangas lebend.
Ja, es geht recht japanisch zu in der Geschichte – und erneut darf sich der auf den Inselstaat im Pazifik neugierige Leser über eine ganze Menge Informationen freuen, die neu und für die Bewohner westlicher Länder, sofern sie sich nicht selbst tief in den unüberschaubaren Welten der Animes und Mangas bewegen, sehr fremdartig sind. Nicht nur das, sie lösen Beklemmungen aus, die bis zu regelrechter Angst führen, zumal man den traumwandlerisch durch den Roman geisternden und zu seinem eigenen Unglück hochintelligenten Simon vor Augen hat, der zombieartig seinen Vorbildern nacheifert. Doch wie weit geht die Identifikation mit den Figuren mit den großen Augen? Bis zum Mord? Und nicht nur eines Menschen sondern derer gar vier? War er es wirklich, der die zufällig an ihm vorbeilaufende Frau in der U-Bahn Station vor den Zug gestoßen hat? Erdrosselte er den Mann im Kino, Zufallsopfer wie die Mutter zweier Kinder, die zur falschen Zeit am falschen Ort war? Zündete er danach auch noch einen Obdachlosen an? Seine Aussagen sind widersprüchlich; obgleich er bei seiner Festnahme zugibt, der Täter zu sein, stellen Claudia und Takeda fest, dass die Überwachungsvideos seine vermeintliche Tat nicht nachweisen können, zumal der Junge sein Geständnis inzwischen widerrufen hat, nachdem ihm sein einflussreicher Vater, seines Zeichens Justizsenator der Hansestadt, einen wieder einmal besonders unsympathischen und mit allen trüben Wassern gewaschenen Anwalt zur Seite gestellt hat. Ja, die Anwälte kommen nicht gut weg bei Henrik Siebold, ebenso wenig wie die Politiker und die mächtigen Wirtschaftsbosse. Ein Spiegel der Zeit? Traurige Realität? Lässt man diesen Gedanken zu, könnte man durchaus verzweifeln....
Doch es kommt noch schlimmer! Das Szenarium, das sich der Autor ausgedacht hat für seinen dritten Inspektor Takeda-Krimi erschließt sich immer deutlicher, verdichtet sich und führt nicht nur in die virtuelle Welt des Internets, in dem scheinbar alles möglich ist, sondern auch in seine bodenlosen Tiefen, in die man nur mit Widerwillen schauen möchte. Dort nämlich liegt die Wurzel alles Bitterbösen, das uns hier dargeboten wird und das mit dem letzten Mord, dem an der jungen Rebecca Breuer, offenbar wird, die sich, und damit hatte sie ihr eigenes Todesurteil gefällt, in eben jene Tiefen begeben und sich zum Spielball gemacht hat für all die üblen Typen, die sich im Dark Net tummeln und buchstäblich vor nichts zurückschrecken, um sich all die Einsamen, die Unverstandenen, die Leichtgläubigen gefügig zu machen und danach auf eine Weise zu manipulieren, für die einem die Worte fehlen! Nur Fiktion? Wenn man die Geschichte liest und dabei Vergleiche zieht zu dem, was immer wieder in den Medien herumgeistert und vielleicht selbst ansatzweise schon beobachtet hat, ist nicht davon auszugehen!
Fazit: erneut ein spannender, ungewöhnlicher Krimi mit ebensolchen Hauptfiguren, über dessen kleinere Schönheitsfehler, wie gewisse unglaubwürdige Wendungen, die sich hier vor allem auf den unter Mordverdacht stehenden Simon und seine eigenartige Interaktion mit dem japanischen Ermittler beziehen, man aber insgesamt, des hervorragenden Plots wegen, hinwegsehen kann!

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein Japaner in Hamburg

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Eine Frau wird vor eine Straßenbahn gestoßen. Der Täter ist schnell gefasst und der Fall sollte hiermit abgeschlossen sein – eigentlich. Aber warum sollte es auch so einfach sein, wie es aussieht?

Inspektor ...

Eine Frau wird vor eine Straßenbahn gestoßen. Der Täter ist schnell gefasst und der Fall sollte hiermit abgeschlossen sein – eigentlich. Aber warum sollte es auch so einfach sein, wie es aussieht?

Inspektor Kenjiro Takeda – da denkt man gleich an Japan, aber nein, wir befinden uns in Hamburg und der Inspektor ist im Zuge eines Austauschprogrammes in der Hansestadt wo er zusammen mit seiner Kollegin Claudia Harms auf Verbrecherjagd geht.
Aber so ganz ohne japanischen Flair geht es dann doch nicht in diesem Buch, denn Takeda wartet immer mal wieder mit - aus norddeutscher Sicht – typisch japanischen Eigenarten auf und lässt sich in seiner Gelassenheit nicht in die Karten schauen. Wodurch er nach Außen hin schon mal das genaue Gegenteil von Claudia ist, die mit norddeutscher Direktheit nicht lange hinterm Berg hält was sie von einer Situation, von einer Person hält. Und trotz oder gerade wegen dieser augenscheinlichen Gegensätze ergänzen die Beiden sich hervorragend und bilden eine gutes Team.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und wirkt teilweise fast schon etwas getragen, was aber gut zu dem Buch und seinem männlichen Hauptcharakter passt.
Im Zuge dieses Kriminalfalles, der nicht so eindeutig ist wie man meinen sollte, lernt man immer wieder auch etwas über die japanische Kultur und wie die Deutsche auf jemanden aus einem ganz anderen Kulturkreis wirkt. Aber auch Politik, Schule, Familie und die digitalen Medien werden in diesem Buch thematisiert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und der Autor weiß wie er seine Leser an die Seiten fesseln kann.

Veröffentlicht am 28.11.2018

tolles Ermittlerduo und schockierende Auflösung

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Kurz zum Inhalt:
Inspektor Kenjiro Takeda, Kommissar aus Tokio, der seit einem halben Jahr bei der Hamburger Polizei arbeitet, hat gemeinsam mit seiner Kollegin Claudia Harms einen schwierigen Fall aufzuklären, ...

Kurz zum Inhalt:
Inspektor Kenjiro Takeda, Kommissar aus Tokio, der seit einem halben Jahr bei der Hamburger Polizei arbeitet, hat gemeinsam mit seiner Kollegin Claudia Harms einen schwierigen Fall aufzuklären, bei er eine Frau auf einem Hamburger Bahnhof vor die S-Bahn gestoßen wurde. Der 17jährige Schüler Simon Kallweit ist geständig, auch auf den Handyvideos seiner Mitschüler sieht man ihn hinter der Frau - und er grinst dabei. Doch sein Vater ist ein bekannter Politiker, und plötzlich widerruft Simon sein Geständnis. Auch auf den Beweisvideos ist nirgends eindeutig Simons Schuld zu erkennen. Will jemand dem Politiker schaden?
Doch es passieren immer wieder Morde in Simons Umfeld. Ist er etwa doch der Täter, ein Otaku-Mörder, der ganz in der Welt von brutalen Mangas aufgegangen ist? Oder ist es, weil er von einigen seiner Mitschüler brutalst gemobbt wurde, um auch einmal Täter und nicht immer nur Opfer zu sein?
Doch mit der Zeit und langen Ermittlungen decken Takeda und Claudia Harms die schreckliche Wahrheit auf...


Meine Meinung:
"Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder" ist der dritte Band um den sympathischen Japaner Kenjiro Takeda. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Wichtige Details, wie zB warum Takeda nach Hamburg kam, sind geschickt in die Geschichte verflochten.
Inspektor Takeda war mir sofort sympathisch, und seine Kollegin Claudia Harms ist eine starke intelligente Frau. Sie ergänzen sich toll und mit viel Grübeleien und harter Ermittlungsarbeit kommen sie auf die Ursachen und den wahren Täter.

Sehr gut hat mir gefallen, wie viel ich in diesem Buch über die japanische Kultur, vor allem über die Jugendkultur bzgl. Mangas, Anime und Cosplay gelernt habe. Die originalen japanischen Ausdrücke werden erwähnt, es ist aber immer gleich die deutsche Übersetzung dabei und stört den Lesefluss in keinster Weise.
Es ist witzig zu lesen, wie die deutsche und japanische Kultur aufeinandertreffen. Takeda, eher als steif zu bezeichnen, versteht oft den deutschen Schmäh und die Lockerheit nicht.

Das Buch kritisiert nicht nur Mobbing unter Jugendlichen, sondern auch ganz vehement die Anonymität und Grausamkeit des Internets; und wie sehr Jugendliche, vor allem stille und schüchterne, in Abhängigkeit geraten können - von Manga-Geschichten, in deren Welt sie aufgehen, oder Personen im Internet, die ihnen die lang ersehnte Aufmerksamkeit und Bestätigung geben, und wie gefährlich das ist.
Ich war schockiert über die Auflösung - die jedoch genau so in dieser Form tatsächlich passieren kann. Ich werde meiner Tochter auf jeden Fall den Internetzugang so lange wie möglich beschränken und kontrollieren und bin immer noch geschockt.

Das Cover spricht mich jetzt nicht ganz so an; es zeigt eine beleuchtete Brücke bei Nacht. Es passt jedoch in die Reihe, bei der auf jedem Cover eine andere Hamburger Brücke zu sehen ist.


Fazit:
Außergewöhnlicher Plot, schockierende Auflösung und ein sympathischer Japaner - ich wurde sehr gut unterhalten und werde mir sicher auch noch die anderen Bände ansehen.

Veröffentlicht am 07.11.2018

solider Krimi

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Klappentext: "Eigentlich scheint der Fall klar. Ein junger Mann hat eine Frau auf einem Hamburger S-Bahnhof vor einen Zug gestoßen. Er leugnet jedoch, und plötzlich sind die Zeugen unsicher. Inspektor ...

Klappentext: "Eigentlich scheint der Fall klar. Ein junger Mann hat eine Frau auf einem Hamburger S-Bahnhof vor einen Zug gestoßen. Er leugnet jedoch, und plötzlich sind die Zeugen unsicher. Inspektor Kenjiro Takeda und seine Kollegin Claudia Harms müssen den siebzehnjährigen Simon wieder gehen lassen. Doch wo immer er auftaucht, passieren weitere Todesfälle. Claudia ist verzweifelt, weil es niemals sichere Beweise gibt, doch Takeda, ganz intuitiver Ermittler, hat eine andere Vermutung. Jemand benutzt Simon, um seine eigenen Taten zu verdecken.
Inspektor Takeda, begnadeter Saxophonist und Jazzliebhaber, muss an seine Grenzen gehen – und noch ein Stück darüber hinaus."

Dies ist der dritte Fall für den Ermittler Kenjiro Takeda, für mich war es der erste. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass sich Wissenslücken auftun, ich denke der Krimi kann sehr gut gelesen werden, auch ohne die Vorgänger zu kennen. Autor Henrik Siebolds Krimi besticht durch einen komplexen Plot und die beiden so unterschiedlichen aber sehr sympathischen Ermittler. Vor allem Takeda hat mir als Person mit seiner Musikliebe und seinem Scharfsinn gut gefallen. Aber auch sein Gegenpart, die Hamburger Deern Claudia Harms war mir sympathisch. Die beiden sind ein tolles Team und ergänzen sich hervorragend.

Der Fall an sich ist wirklich spannend, wieso ist Simon immer dort, wo sich Todesfälle ereignen? So einfach wie es schient, ist der Fall definitiv nicht, dafür aber ein sehr aktuelles Thema. Mir hat der Krimi mit dem unkonventionellen Duo und Hamburg Flair sehr gut gefallen, ich denke dass ich die Vorgänger auch noch lesen werde. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2018

Schräge Jugendliche

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Zum dritten Mal gehe ich mit dem Ermittlerduo Harms-Takeda auf Mörderjagd. Der tiefsinnige Japaner Kenjiro Takeda genießt bei mir mittlerweile Kultstatus: er hat einen messerscharfen Verstand, kann exzellent ...

Zum dritten Mal gehe ich mit dem Ermittlerduo Harms-Takeda auf Mörderjagd. Der tiefsinnige Japaner Kenjiro Takeda genießt bei mir mittlerweile Kultstatus: er hat einen messerscharfen Verstand, kann exzellent kämpfen, hat ein enormes Wissen und ist so erfrischend anders als der typisch deutsche Kriminalbeamte, tja fast schon ein wenig wie ein Supermann. Aber obwohl es solche Ausnahmemenschen im wirklichen Leben nur selten bis fast gar nicht gibt , fasziniert mich seine Art jedesmal aufs neue. Er trifft intuitiv im Verhör den richtigen Nerv und kann besser Zwischentöne erkennen als all seine Kollegen. Diesmal geht es um einen rätselhaften Mord an einer Bahnsteigkante, dem weitere absolut motivlose Morde an unterschiedlichsten Personen folgen. Es gibt da einige dubiose Verwicklungen rund um einen ambitionierten Senator, der seine gierigen Finger in unsauberen Grundstückdeals hat. Nur kann man leider keine Spur daraus ableiten.

Wie sich das ganze Mysterium schlussendlich löst, hat mir nicht ganz so sehr gefallen wie bei den Vorgängerbänden. Es ist mir etwas zu sehr konstruiert. Aufgewogen wird das durch Takedas vielschichtiges Wesen und sein kluges Handeln, das mir immer wieder gut gefällt. Henrik Siebold hat einen angenehmen Schreibstil, der in klaren Sätzen Spannung aufbaut, die Personen lebendig erscheinen und die Handlung gradlinig durchlaufen lässt. Man muss keine Passage zweimal lesen.

Eigentlich bin ich mir sicher, dass es weitere Folgebände geben wird, denn zwischen Claudia Harms und Takeda hat es leicht zu knistern angefangen. Da muss doch was draus werden!