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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2018

Mehr Sachbuch als Thriller

Stieg Larssons Erbe
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Auf Jan Stocklassas Buch "Stieg Larssons Erbe" über den am 28. Februar 1986 verübten und bis heute leider immer noch ungeklärten Mord an dem schwedischen Premierminister Olof Palme hatte ich mich einerseits ...

Auf Jan Stocklassas Buch "Stieg Larssons Erbe" über den am 28. Februar 1986 verübten und bis heute leider immer noch ungeklärten Mord an dem schwedischen Premierminister Olof Palme hatte ich mich einerseits gespannt gefreut und zugleich befürchtet, von einem Trittbrettfahrer-Autor" enttäuscht zu werden.
Meine Befürchtungen, Stocklassa wolle sich an den Ruhm und den Erfolg des leider viel zu früh verstorbenen Autors der "Millenium-Trilogie", Stieg Larsson, anhängen, sind nicht ganz zerstreut worden, obwohl ihm ein großes Engagement bei seinen Recherchen in Sachen Palme-Mord zugestanden werden muss.
Auch handelt es sich meiner Auffassung nach eher um ein Sachbuch als um einen "Thriller", als welcher das Buch beworben wurde.
Einiges war durchaus interessant, manches eine für durchschnittliche Leser eher nur bedingt unterhaltsame Auflistung von Namen und Daten, außerdem wiederholt sich vieles immer wieder wie beispielsweise die Datenangabe nebst der Rechnung, wie viele Tage es noch bis zu dem Attentat waren, wodurch ich immer häufiger zum bloßen Überfliegen verführt wurde.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Verwirrung im idyllischen Spreewald

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Nach Christiane Dieckerhoffs Büchern "Spreewaldgrab" und "Spreewaldmord" ist "Spreewaldrache" der dritte Fall für Polizeiermittlerin Klaudia Wagner, welche aus dem Westen in den vermeintlich idyllischen ...

Nach Christiane Dieckerhoffs Büchern "Spreewaldgrab" und "Spreewaldmord" ist "Spreewaldrache" der dritte Fall für Polizeiermittlerin Klaudia Wagner, welche aus dem Westen in den vermeintlich idyllischen und ruhigen Spreewald gezogen ist.
Das Coverbild und der Titel passen gut zu dem uns hier erzählten Geschehen, das Spreewälder Flair konnte glaubhaft vermittelt werden.
Allerdings wurde ich in meinem Lesefluss bedauerlicherweise aus verschiedenen Gründen erheblich behindert.
Beispielsweise konnte ich, da ich die bereits erwähnten Vorgängerbände nicht kannte, den relativ häufigen Bezugnahmen auf die dort geschilderten Ereignisse wenn überhaupt nur schwer und nicht ausreichend folgen.
Außerdem bereitete mir die nur schwer überschaubare Masse der auf welche Art auch immer in den Kriminalfall verwickelten Personen und ihre jeweilige Beziehung zueinander erhebliche Probleme, die bei Vorhandensein eines Personenregisters wohl nicht aufgetreten wären.
Erschwerend kamen Ähnlichkeiten bei einigen Vornamen hinzu.
Eine Leseempfehlung spreche ich also in erster Linie für Leser mit Kenntnis der vorhergehenden Bücher aus.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Nur sehr beschränkte Sympathie für die Protagonistin

Durch alle Zeiten
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Wie in der Überschrift bereits geschrieben, sehe ich mich nur in einem überaus geringen Ausmaß in der Lage, Sympathie für die Protagonistin Elisabeth zu empfinden. Ja, sie wuchs in einer schweren Zeit ...

Wie in der Überschrift bereits geschrieben, sehe ich mich nur in einem überaus geringen Ausmaß in der Lage, Sympathie für die Protagonistin Elisabeth zu empfinden. Ja, sie wuchs in einer schweren Zeit in ärmlichen Verhältnissen und einer schwierigen Familienkonstellation in einem rückständigen und abgelegenen Teil der österreichischen Alpen auf. Nicht unbedingt eine Schmiede für in sich ruhende charakterstarke Menschen. Aber auch kein Freibrief dafür, rücksichtslos, erfahrungsresistent mit untrüglicher Sicherheit von zwei Alternativen die falsche zu wählen: Drei Kinder von eben so vielen Männern zu bekommen, schamlos die Zuneigung eines Behinderten ausnutzend diesen in die Ehe zu locken und ihm ein Kind unterzuschieben und sich später von ihm in flagranti schwanger von einem weiteren Mann beim Geschlechtsakt erwischen zu lassen (und das war noch lange nicht alles!) - dazu gehört schon eine Menge. Laut den hinten im Buch abgedruckten Anmerkungen der Verfasserin beruht die Figur zum Teil auf den Erlebnissen einer realen Freundin.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Enttäuscht, leider

Mayfair House
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Alex Hays Buch "Mayfair House" wird sowohl als "Historischer" als auch als "Heist"-Roman für Fans von "Ocean’s 8", "Bridgerton" und "Downton Abbey". beworben.
Letzteres kenne ich nur aus den ...


Alex Hays Buch "Mayfair House" wird sowohl als "Historischer" als auch als "Heist"-Roman für Fans von "Ocean’s 8", "Bridgerton" und "Downton Abbey". beworben.
Letzteres kenne ich nur aus den Andeutungen einer begeisterten Nachbarin, die anderen gar nicht.
Allerdings mochte ich "Upstairs - downstairs" alias "Das Haus am Eaton Place" und Galsworthys "Forsyte Saga" recht gern und erwartete wegen des auf dem aufwändig gestalteten Cover abgedruckten Untertitels "Oben lädt Madam zum Ball der Saison, unten planen die Dienstmädchen den Raub des Jahrhunderts" eine ähnliche Geschichte.
Das 405-seitige Werk (Originaltitel: "The Housekeepers", übersetzt von Regina Rawlinson) wird am 11.03.2024 vom Insel Verlag unter der ISBN 978-3-458-64440-8 veröffentlicht.
Der Untertitel verrät ja schon, worum es geht, spannend waren hingegen die Motive der einzelnen Personen, welche man anfangs in ihrer Fülle kaum auseinander zu halten vermochte. Hier wäre ein Personenverzeichnis sehr hilfreich gewesen. Die geradezu generalstabsmäßig vorgenommene Planung des Coups zu verfolgen machte Spaß und erregte Bewunderung, aber leider entwickelte sich die Angelegenheit zum Ende hin zunehmend chaotisch und wirkte überfrachtet, was in gewissem Sinne zu Längen führte, man wollte einfach nur, dass es "vorbei" war.
Meine Erwartungen hinsichtlich des "historischen" Romans erfüllten sich nicht, abgesehen von einem Mini-Auftritt Prinzessin Victorias. Eindrücklich wirkten hingegen die Schilderungen von Zwangsprostitution.
Auch die Bezeichnung "Heist"-Roman halte ich für übertrieben (aber so habe ich zumindest dadurch ein neues Wort gelernt).
Fazit: Gute Idee weniger gut umgesetzt.




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Veröffentlicht am 12.09.2023

Konnte mich nicht überzeugen

Henriette lächelt
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Andrea Heinischs 208-seitiger Roman "Henriette lächelt" (ISBN: 978-3-7117-2142-6, Erscheinungsdatum: 13. 09. 2023 im Picus Verlag) verfügt über ein schönes Cover (allerdings bedauerlicherweise auch über ...

Andrea Heinischs 208-seitiger Roman "Henriette lächelt" (ISBN: 978-3-7117-2142-6, Erscheinungsdatum: 13. 09. 2023 im Picus Verlag) verfügt über ein schönes Cover (allerdings bedauerlicherweise auch über sehr scharfe Ecken).
Leider fehlten mir die "Gänsefüßchen" zur Kennzeichnung wörtlicher Rede.

Er handelt von der 50-jährigen, mit 190 kg extrem adipösen Henriette, die nicht nur unter den daraus resultierenden Problemen wie beispielsweise eingeschränkter Beweglichkeit mit allen daraus wiederum resultierenden Folgen, sondern auch unter ihrer überaus dominanten Mutter leidet.

Aus meinen Erfahrungen mit einer nahezu gleichaltrigen und nur etwa 20 Pfund weniger wiegenden Freundin mit ähnlichen Problemen (sie ließ sich vor einigen Jahren in eine Magenband-OP "hineinquatschen", die vermutlich zumindest mit-ursächlich für ihr vor einigen Monaten erfolgtes Ableben war) weiß ich, wie schwer es im wahrsten Sinne des Wortes mit solch einem starken Übergewicht ist.
Allein durch Ernährungsveränderung ist dauerhafter Gewichtsverlust kaum zu schaffen, Fitnessgeräte sind fast immer nur für 100 bis 120 kg zugelassen und der Aktionsradius ist bereits aus rein logistischen Gründen nicht selten massiv eingeschränkt.
Depressionen - häufig durch das Verhalten des Umfelds, sei es nun aus Bosheit, Gedankenlosigkeit oder vielleicht sogar mit besten Absichten, verstärkt - können gelegentlich auftretende Phasen von Mut zu Problembewältigungsversuchen zum Erliegen bringen und diese enden nicht selten in Trost/Frust-Essen, welches zu genießen man dann aus schlechtem Gewissen nicht einmal in der Lage ist.

Meiner Meinung nach wird das Buch dieser Thematik nicht ganz gerecht.

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