Cover-Bild Schloss aus Glas (Filmausgabe)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.08.2017
  • ISBN: 9783453359680
Jeannette Walls

Schloss aus Glas (Filmausgabe)

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.

Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2018

Glastraum

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Jeanette Walls - Schloss aus Glas

"Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht ...

Jeanette Walls - Schloss aus Glas

"Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln."

Die Kinder der Familie Walls sind glücklich, denn sie leben ein ungezähmtes Leben, trotz Pappkartonbetten und flüchtigen Wohnwechsel, schlafen im Auto, Nomadenleben, schafft es Rex Walls dank seiner Phantastereien, als Held dazustehen. Doch die Kinder werden älter und seine Versprechungen bleiben dieselben. Die Mutter ist eine Träumerin, die lieber ihrer Kunst fröhnt, als den Kindern etwas zu Essen zu kochen, vielleicht auch, weil nicht immer etwas davon da ist. Es ist auch keine Seltenheit, dass die kleine Tochter am Herd steht oder die Kinder sich in einem Salatfeld sattessen. Doch nichts geht über dieses freie und wilde Leben. Die Walls halten sich für die reichste Familie der Welt, was sie miteinander haben ist das beste und was sie nicht haben brauchen sie nicht. Doch irgendwann glauben die Kinder nicht mehr daran, dass ihnen die Sterne gehören, die ihnen ihr Vater "geschenkt" hat.

Der Bestseller dieser wahren und ungewöhnlichen Lebensgeschichte wurde verfilmt. Hochkarätig besetzt mit Naomi Watts, Brie Larson und Woody Harrelson.

Auch das Buch zum Film kann mit dem Original mithalten, es ist spannend, tragisch, atmosphärisch, mal schön - mal traurig.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Das Leben in Armut

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Jeannette Walls berichtet über ihr eigenes außergewöhnliches Leben innerhalb einer Familie, die nicht der Norm entspricht. Sie beginnt bei ihrer frühsten Kindheitserinnerung. Damals war sie drei Jahre ...

Jeannette Walls berichtet über ihr eigenes außergewöhnliches Leben innerhalb einer Familie, die nicht der Norm entspricht. Sie beginnt bei ihrer frühsten Kindheitserinnerung. Damals war sie drei Jahre alt und verbrühte sich beim Würstchen kochen. Dies ist nur eines von zahlreichen haarsträubenden Ereignissen, welchen sie in ihrer Kindheit und Jugend ausgesetzt war.

Ihr Vater ist Alkoholiker, verliert einen Job nach dem anderen. Die Mutter, Künstlerin und gelernte Lehrerin, geht nur im äußersten Notfall und dann auch nur sehr widerwillig arbeiten. Für sie sind der Staat, Behörden oder die Polizei linke Banditen, die man nicht ernst nehmen muss und die einen nur übers Ohr hauen wollen.

Die Familie hat vier Kinder, zieht von Ort zu Ort, bis es eben am jeweiligen Aufenthaltsort wegen der Schulden zu heiß wird. Sie sind sehr arm, wohnen in kleinen Wohnungen, Trailerparks oder heruntergekommenen Hütten, leben am Existenzminimum. Nicht nur einmal verhungern oder erfrieren die Kinder fast. Es ist ein hartes Leben.

Anfangs erkennt man einen starken Familienzusammenhalt und großes Vertrauen in die Eltern. Es ist ja nicht so, dass diese die Kinder nicht lieben würden, sie haben einfach eine andere Denkweise, andere Prioritäten und eine sehr legere Erziehungsweise, die da lautet “Lass sie mal machen”. Eine Sorgfaltspflicht gegenüber der Kinder ist nahezu nicht existent. Über die Jahre und durch sich häufende Enttäuschungen beginnt das Vertrauen zu bröckeln und die Familie droht zu zerfallen.

Geschrieben wird aus Jeannettes Sicht. Sie schildert das sehr unkonventionelle Leben ihrer Familie, ihre Überlebensstrategien und wie sie es geschafft hat sich ihren Traum zu erfüllen: Journalistin und Autorin in New York zu werden. Angesichts der verheerenden Zustände ihrer Kindheit ist es einfach bemerkenswert, was sie in ihrem Leben erreicht hat und verdient großen Respekt. Ihr wurden vom Leben und auch von ihren Eltern ganze Felsbrocken in den Weg gelegt, doch mit viel Mühe und Ehrgeiz hat sie diese erklommen.

Das Buch stimmt einen sehr nachdenklich, eröffnet eine ganz andere Sicht auf die Welt. Obwohl Jeannette ihr Leben recht nüchtern beschreibt, löst es doch zahlreiche Emotionen aus: Wut auf die Eltern, Trauer um die Kinder, die diesem Leben so schutzlos ausgeliefert waren. Niemand sollte so leben müssen. Freude und Zuversicht, weil nicht nur Jeannette sich ihre Träume erfüllt hat.

Es ist ein sehr wichtiges und gut geschriebenes Buch über Familie und Vertrauen, das Leben in Armut, das Überleben und die Verwirklichung von Träumen. Es lässt einen fassungslos und bewegt zurück und macht dennoch Mut.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Schloss aus Glas

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Er schenkt seinen Kindern Sterne vom Himmel und verspricht ihnen, einen großen Palast für sie zu bauen: für die kleine Jeannette ist ihr Vater ein Held. Zwar sind Armut und Hunger ihre täglichen Begleiter; ...


Er schenkt seinen Kindern Sterne vom Himmel und verspricht ihnen, einen großen Palast für sie zu bauen: für die kleine Jeannette ist ihr Vater ein Held. Zwar sind Armut und Hunger ihre täglichen Begleiter; Rex´ Alkoholkrankheit, seine Unfähigkeit eine Arbeit länger durchzuhalten und nicht zuletzt ein Berg von Schulden verursachen häufige Umzüge bis hin zu Obdachlosigkeit - doch die Eltern Rose Mary und Rex Walls sehen ihr „Abenteuer“-Leben durch eine rosarote Brille und beschönigen alle auftretenden Probleme. So lange sie klein sind, empfinden Lori, Jeannette, Brian und Maureen den widersprüchlichen Zustand zwischen elterlicher Liebe und Vernachlässigung als normal und vertrauen auf die Eltern. Doch je älter sie werden, desto mehr Gedanken machen sie sich, wie sie zumindest ihr eigenes Schicksal zum besseren wenden können. Sie erkennen: der Plan des Vaters, ihnen ein „Schloss aus Glas“ zu bauen, wird immer nur ein Traum bleiben, er wird niemals in der Lage sein, ihn umzusetzen.
Ehrlich und unverbrämt schildert die Autobiografie (Erstveröffentlichung 2006) der inzwischen 57jährigen Jeannette Walls ihre durchaus nicht alltägliche Kindheit, mit Beginn der 60er Jahre. In schlichten Sätzen, aber sehr bildreich erzählt sie, wie sich die grenzenlose Bewunderung des kleinen Mädchens für ihren Vater, der über ein großes Wissen und viel Phantasie verfügt, in Skepsis verwandelt. Es ist eindrucksvoll, wie sie - trotz aller Enttäuschungen - ihr Ziel, sich zu lösen und ein sicheres, beständiges Leben zu führen, beharrlich verfolgt. Der Zusammenhalt der Geschwister, die sich gegenseitig unterstützen und in ihren Zielen bestärken, ist ein starker Motor. Ganz wunderbar gelingt es der Autorin, die unterschiedlichen Stimmungen einzufangen und ihren Protagonisten Leben einzuhauchen.
Die schmerzlichen Erinnerungen, die Jeannette Walls in diesem Roman aufarbeitet, hinterlassen beim Leser sicher besonderen Eindruck, erscheinen jedoch nie lamentierend. Man spürt stets einen optimistischen Grundton und den Willen der Kinder, das Beste aus ihrer Situation zu machen - auch wenn das „Schloss aus Glas“, das der Vater ihnen verspricht, nur ein Luftschloss bleibt.
Eine wirklich lesenswerte Neuausgabe des Romans zu dem soeben angelaufenen gleichnamigen Film!

Veröffentlicht am 06.11.2017

„Schloss aus Glas“ von Jeannette Walls

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Eckdaten
ISBN: 978-4-453-35968-0
9,99 €
Diana Verlag (Random House Verlagsgruppe)
383 Seiten + 1 Seite Danksagung + 15 Seiten Leseprobe „Ein ungezähmtes Leben“ von der Autorin + 1 Seite Buchvorstellung ...

Eckdaten
ISBN: 978-4-453-35968-0
9,99 €
Diana Verlag (Random House Verlagsgruppe)
383 Seiten + 1 Seite Danksagung + 15 Seiten Leseprobe „Ein ungezähmtes Leben“ von der Autorin + 1 Seite Buchvorstellung der Autorin
Übersetzung: Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
2017
Taschenbuch

Cover
Da es sich hierbei um die Filmausgabe handelt, ist natürlich das Kinoplakat zu sehen. Ich finde es nicht so schön, hätte mir etwas Passenderes gewünscht.

Inhalt
„Ich hatte schreckliche Angst davor, dass die Leute etwas über meine Eltern herausfinden würden, darüber, dass ich als Kind in Pappkartons geschlafen und tagelang gehungert hatte. Deshalb erzählte ich niemanden von meiner Vergangenheit – bis jetzt.“
Als Jeannette Walls beschließt, das Versteckspiel aufzugeben, ist sie bereits eine erfolgreiche Journalistin und lebt in einer Luxuswohnung in New York. Mitreißend erzählt sie in Schloss aus Glas von ihrer Kindheit: von ihrem Vater, den sie vergöttert und der nicht nur ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, sondern leider auch ein unverbesserlicher Träumer und Säufer. Und von ihrer Mutter, für die das eigene Künstlerdasein stets Vorrang vor dem Wohl der Kinder hat.
Das Leben der Familie Walls findet außerhalb gesellschaftlicher Normen und Konventionen statt. Aber das, was für die Kinder anfangs noch abenteuerlich und vergnüglich ist, wird mit der Zeit immer trauriger und bedrohlicher.
Destin Cretton verfilmte den Bestseller mit Oscar-Preisträgerin Brie Larson (Raum), Naomi Watts (The Impossible, Diana) und Woody Harrelson (True Detective, Die Tribute von Panem) in den Hauptrollen.

Autorin
Jeannette Walls wurde in Phoenix, Arizona, geboren. Sie studierte am Barnard College und arbeitete als Journalistin in New York. 2006 erschien ihr internationaler Bestseller Schloss aus Glas, der in 23 Sprachen übersetzt wurde. Auch ihre Romane Ein ungezähmtes Leben und Die andere Seite des Himmels wurden zu Bestsellern. Walls lebt mit ihrem Mann in Virginia.

Meinung
Danke an das Bloggerportal für das Bereitstellen des Buches. Bei der Leserunde auf Lovelybooks hatte ich leider kein Glück gehabt, aber ich wollte das Buch unbedingt lesen.
Ich finde das Buch sehr emotional und das Schicksal der Autorin hat mich sehr mitgenommen. Ein solches Leben stelle ich mir krass vor. Klar, als Kind sieht man das Ganze als Abenteuer an und denkt sich nichts dabei. Aber je älter man wird, desto mehr fallen einem die Unterschiede auf. Es ist berührend. An einigen Stellen musste ich über ihre Eltern den Kopf schütteln. Sie haben es sicherlich nur gut für ihre Kinder gemeint und jeder kann seine Kinder so erziehen, wie er es für richtig hält, aber dieses Leben war schon echt krass.
Was mich gestört hat, war die verhältnismäßig kleine Schriftgröße. Damit hatte ich meine Schwierigkeiten.
Das Buch sollte man gelesen haben. Es ist faszinierend, dass es die Autorin trotz ihrer Kindheit geschafft hat, erfolgreich zu sein.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Alle Sterne am Himmel

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Seit wenigen Wochen kann man in den Kinos sehen, was Hollywood aus diesem autobiographischen Roman gemacht hat. Hier geht es um Jeannette Walls, die sich als ein glückliches Kind betrachtet: Ihr Vater ...

Seit wenigen Wochen kann man in den Kinos sehen, was Hollywood aus diesem autobiographischen Roman gemacht hat. Hier geht es um Jeannette Walls, die sich als ein glückliches Kind betrachtet: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr. Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie.

Auf den ersten Blick wirkt das Cover dieses Buches heiter und harmonisch. Man sieht eine Familie vor einem schweren amerikanischen Wagen stehen. Der Vater trägt ein kleines Kind auf seinen Schultern; die Mutter steigt aus der geöffneten Wagentür und betrachtet die karge Landschaft. Die Kinder stehen dicht nebeneinander und wirken zufrieden. Aber am blauen Himmel ziehen bereits dunkle Wolken auf, die das drohende Unheil ahnen lassen.

Auch der Titel ist vieldeutig. Das vielbeschworene Schloss aus Glas ist ein schöner Traum, der im Laufe der Zeit in tausend Scherben zerbrechen wird. Der Vater der Autorin will ihr alle Sterne am Himmel schenken, ist aber nicht imstande, für seine Familie Verantwortung zu übernehmen. Ihre Sehnsucht nach einem harmonischen Heim wird sich niemals erfüllen.

Die Erinnerungen von Jeannette Walls setzen mit ihrem 3. Lebensjahr ein und reichen bis zu ihren Studienzeiten, wo sie sich von ihren Eltern im wahrsten Sinne des Wortes "befreit". Mit ihren Geschwistern wächst Jeannette unter schwierigen Lebensumständen auf. Ihre Eltern sind nicht in der Lage, ihre Pflichten zu erfüllen. Ihr Vater ist nicht dumm, hat aber ein massives Alkoholproblem und verliert immer wieder seine Anstellungen. Ihre Mutter hat eine gute Ausbildung als Lehrerin, sieht sich selbst aber als Künstlerin und malt und schreibt lieber anstatt sich um ihre Kinder zu kümmern. Die Kinder sind sich selbst überlassen, mit physischem und psychischem Missbrauch konfrontiert und an der Grenze zur Verwahrlosung.

Die Familie Walls lebt von der Hand in den Mund und muss immer wieder ihre Wohnorte verlassen, weil sie ihre drückenden Schulden nicht bezahlen kann, Nach und nach verlassen alle (erwachsenen) Kinder das sinkende Schiff und suchen ihr Heil in einer Großstadt; die Eltern wollen sie nicht loslassen, halten aber an ihren Vorstellungen vom selbstbestimmten Leben fest und gleiten unaufhaltsam in die Obdachlosigkeit ab.

Jeannette Walls schreibt in einem distanzierten, larmoyanten Ton und verlässt niemals die Perspektive des betroffenen Kindes (beziehungsweise der Jugendlichen zu einem späteren Zeitpunkt). Sie erhebt keine schreiende Anklage, sondern bemüht sich um eine ausgewogene Darstellung. Ihre Eltern sind keine "Monster", die ihre Kinder körperlich und seelisch mißhandeln, sondern besitzen durchaus positive Eigenschaften. Allerdings sind sie in jeder Hinsicht beratungsresistent und kämpfen nicht gegen ihre psychischen Krankheiten an.

Dieses schonungslos ehrliche Buch kann keinen Leser kalt lassen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.