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Veröffentlicht am 21.05.2019

Atmosphärischer Kriminalroman im Stockholm des 18. Jahrhunderts

1793
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In Stockholm im Jahre 1793 wird eine grausam entstellter Leichnam gefunden, dem die Arme, Beine und noch einiges mehr entfernt wurden.
Der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge und der traumatisierte ...

In Stockholm im Jahre 1793 wird eine grausam entstellter Leichnam gefunden, dem die Arme, Beine und noch einiges mehr entfernt wurden.
Der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge und der traumatisierte Kriegsveteran Jean Michael Cardell haben sich zusammen gefunden, um den widerwärtigen Mord gemeinsam aufzuklären.

Ich habe das Hörbuch gehört, Philipp Scheppmann spricht mit einer angenehmen Stimme, der ich aufmerksam folgen konnte.
Das Cover finde ich sehr ansprechend, die Jahreszahl ist schön groß gedruckt und man sieht darin einen Teil vom damaligen Stockholm und das Blut passt auch sehr gut zum Thema.

Der Kriminalroman wurde als neu und andersartig angepriesen und ja, das ist er tatsächlich. Mich hat überrascht, dass die Geschichte um den Toten im Endeffekt aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, wobei die Handlung um Anna Spina nicht direkt etwas mit dem Toten zu tun hat, aber mich sehr gefesselt hat.
Die Hauptprotagonisten waren mir allesamt sympathisch und ich konnte mich gut in deren Situation hinein versetzen. Die Örtlichkeiten und harten Lebensumstände zu dieser Zeit wurden anschaulich beschrieben.

Die Auflösung war indes nicht sonderlich spektakulär und es wurde mir etwas zu viel hervorgehoben, dass die Menschen damals scheinbar nur am Trinken waren. Trotzdem hat mir das Buch durch die angenehme "Schreibweise" (wie gesagt, ich habe das Hörbuch gehört) sehr gut gefallen.

Insgesamt hat mich der spannende Kriminalroman hervorragend unterhalten und ja, die Darstellungen sind für Zartbesaitete nicht wirklich geeignet, aber es passt für mich durchaus in die damalige Zeit.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ein starker Ausnahmethriller!

Liebes Kind
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Eine Frau wird von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus. Sie hat zwei Kinder dabei. Bald stellt sich heraus, dass die drei in einer einsamen Holzhütte gefangen gehalten wurden und nun endlich ...

Eine Frau wird von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus. Sie hat zwei Kinder dabei. Bald stellt sich heraus, dass die drei in einer einsamen Holzhütte gefangen gehalten wurden und nun endlich fliehen konnten. In Rückblenden wird nach und nach sehr spannend erzählt, was sich dort abgespielt hat.
Das Cover passt sehr gut zum Thema.


Ich bin durch Empfehlungen anderer Leser auf diesen Thriller aufmerksam gemacht worden und ja sie hatten recht, es handelt sich hier um einen packenden Ausnahmethriller.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt, das macht sie sehr interessant und spannend. Die Handlung hat mich sehr gefesselt, vor allem die Schilderungen aus der Sicht der hochintelligenten Hannah, die durch Ihren Autismus eine ganz besonders rationale Betrachtungsweise auf die Dinge hat.
Der Großvater ist sehr aufbrausend, dadurch wirkt er sehr unsympathisch, aber trotzdem authentisch.
Der dritte Handlungsstrang wird von der entführten Frau erzählt, auch dieser ist sehr spannend.
Häppchenweise präsentiert die Autorin nach und nach die Geschehnisse, die in der Holzhütte im Wald passiert sind. Die Handlung ist durchgehend spannend und ich war ständig am Rätseln, was da wohl noch kommen wird.

Lediglich kurz vor Ende fand ich die Reaktion einer der Protagonisten nicht nachvollziehbar, das sollte wahrscheinlich weiter zum Spannungsaufbau führen, aber da es für mich unverständlich war, fand ich es nicht gut.

Die Auflösung war dann wieder durchweg realistisch. Trotz des einen Logikfehlers vergebe ich volle 5 Punkte, da mich die Handlung bis zum Ende fesseln konnte und ich mich gut unterhalten fühlte.
Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch von Romy Hausmann.

Fazit: Kein Buch zum auf die Seite legen, überaus spannend!

Veröffentlicht am 30.12.2018

Spannender Kriminalroman zum Miträtseln

Kälter als die Angst
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Die ehemalige Opernsängerin Carla Delbrück wurde ermordet. Die Art wie Carla getötet wurde und Drohbriefe, die das Opfer erhielt, erinnern die Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer an eine frühere ...

Die ehemalige Opernsängerin Carla Delbrück wurde ermordet. Die Art wie Carla getötet wurde und Drohbriefe, die das Opfer erhielt, erinnern die Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer an eine frühere Beziehungstat. Doch die ist Jahrzehnte her, der Täter scheinbar geläutert und auch in keinem Verhältnis stehend zu dem Opfer. Ist der Ehemann der Mörder oder gibt es einen Nachahmungstäter?

Meine Meinung:
Seit Schattenfreundin, dem ersten Fall von Kommissarin Charlotte Schneidmann und ihrem Kollegen Peter Käfer bin ich ein Fan der Reihe. Dies ist nun der fünfte Teil, den man durchaus lesen kann, ohne dass man die Vorgänger kennt. Allerdings machen Anspielungen auf den vorhergehenden Teil Lust auch diesen zu lesen, was ich absolut empfehlen kann, wie alle anderen Teile der Serie.

„Kälter als die Angst“ ist wieder gut durchdacht und spannend inszeniert. Durch die kurzen Abschnitte, die dem Leser die Ansichten des Täters vermitteln, bleibt die Handlung durchgehend spannend. Die Protagonisten sind glaubwürdig dargestellt, allen voran das sympathische Ermittlerduo. Der Schreibstil ist flüssig und eingängig. Es gibt viele Verdächtige, eine Menge falscher Fährten und auch als ich dachte, ich hätte nun endlich die Lösung gefunden, überraschte mich die Aufklärung des Falles doch immens.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil der Serie.

Fazit: Ein äußerst gelungener und spannender Kriminalroman, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht.

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  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 20.12.2018

Terror in London

Die Essenz des Bösen
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Über einer Shoppingmall stürzt ein Hubschrauber ab, viele Menschen finden den Tod, mittendrin befindet sich Detective Max Wolfe, der gerade einen neuen Schulranzen für seine Tochter kaufen will.
Es handelt ...

Über einer Shoppingmall stürzt ein Hubschrauber ab, viele Menschen finden den Tod, mittendrin befindet sich Detective Max Wolfe, der gerade einen neuen Schulranzen für seine Tochter kaufen will.
Es handelt sich jedoch nicht um ein Unglück, sondern um einen Terroranschlag - der Hubschrauber wurde gezielt mit einer Drohne zum Absturz gebracht.
Bald sind die Schuldigen gefunden, die beiden Brüder werden bei dem SEK-Einsatz getötet. Zurück bleiben die Eltern der Täter und die junge Nichte Layla.
Der Vater will unbedingt in sein Haus zurück und einfach seiner Arbeit wieder normal nachgehen, was unmöglich wirkt. Das macht es Max Wolfe nicht leicht, die Familie vor den Anfeindungen der aufgebrachten Bürger von London zu beschützen.

Meine Meinung:
Tony Parsons hat ein ausgesprochen gutes Händchen für aktuelle und brisante Themen.
In seinem fünften Kriminalroman geht es um den Terror, der momentan die ganze Welt in Atem hält.
Der Schreibstil von Parsons ist einzigartig, mitreißend und richtig gut.

Dem Autor gelingt es sehr authentisch und eindringlich den Terror zu beschreiben und auch dass die westliche Welt durchaus ihren Beitrag dazu leistet: „Wir haben den Krieg in ihre Länder gebracht und jetzt bringen sie ihn zu uns".

Wieder ist der Krimi aus der Sicht von Max Wolfe geschrieben, dadurch werden seine Emotionen an mich als Leser sehr gut weiter gegeben.
Sehr gut fand ich, dass Max nicht wie „Rambo“ agiert, was in den letzten Bücher leider der Fall war. Diesmal war alles wesentlich realer und nachvollziehbarer.

In Max Privatleben ändert sich auch einiges dramatisch, was mich nicht unberührt lässt, mehr sei hier nicht verraten.

Fazit: Meiner Meinung nach der beste Fall der Krimireihe, da authentisch und sehr dramatisch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.12.2018

Morde zum Muttertag

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus gefunden, wie sich herausstellt, lag er schon länger dort. Sein Hund wird halb verhungert und verdurstet im Zwinger gefunden, doch zum Erschrecken von Bodenstein ...

Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus gefunden, wie sich herausstellt, lag er schon länger dort. Sein Hund wird halb verhungert und verdurstet im Zwinger gefunden, doch zum Erschrecken von Bodenstein und Sander findet man dort auch menschliche Knochen. Die darauffolgende Suche offenbart mindestens drei weibliche Leichen. War Theo Reifenrath ein Serienmörder?

Der Prolog des 8. Falls beginnt gleich mit einem Mord, doch ist der Täter von damals auch der Mörder der anderen jungen Frauen?

Theo Reifenrath und seine Frau Rita nahmen im Laufe ihres Lebens viele Pflegekinder bei sich auf und hatten auch einen leiblichen Sohn. Somit gibt es mehr als genug Tatverdächtige, an denen sich Sander und Bodenstein beinahe die Zähne ausbeißen.

Und dann ist da noch Fiona Fischer, die ihre leibliche Mutter sucht. Wie passt die junge Frau, die so gar nichts mit dem Fall zu tun haben scheint, in die Geschichte?

Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin ihre Figuren immer sehr lebensnah schildert, eben Menschen wie Du und ich.

Julia Nachtmann hat eine äußerst angenehme Stimme, sie liest das Hörbuch sehr souverän, ich höre ihr sehr gerne zu und kann mich ganz in die Geschichte fallen lassen.

Insgesamt ist der Fall ungeheuer spannend und durch die verschiedenen Sichtweisen (Bodenstein und Sander, Fiona und auch der Täter kommt zu Wort) sehr kurzweilig. Immer wieder schafft es Nele Neuhaus den Leser zu überraschen und auf falsche Fährten zu schicken. Der Titel Muttertag passt übrigens hervorragend zu der Handlung. Absolute Hörempfehlung!