Profilbild von keske4ever

keske4ever

Lesejury Star
offline

keske4ever ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit keske4ever über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2020

Ich habe mir mehr erhofft

ONE OF US IS NEXT
0

Wahrheit oder Pflicht mit einem kleinen Funken bittersüßen Todes.
Okay, nein, für meine kreativen Phasen ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Und trotzdem muss ich gestehen, dass dies meine ersten Gedanken ...

Wahrheit oder Pflicht mit einem kleinen Funken bittersüßen Todes.
Okay, nein, für meine kreativen Phasen ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.
Und trotzdem muss ich gestehen, dass dies meine ersten Gedanken bei dem Inhalt des Buches waren.
Und genau dieser Aspekt hat mich im Verlauf der Geschichte irgendwie enttäuscht. Ich habe angenommen, dass die Geheimnisse und Aufgaben eine tragende Rolle spielen würden, doch im Endeffekt wurde gefühlt nichts gelüftet — jedenfalls zu wenig, um wirklich sagen zu können, dass dieses anonyme Spielchen der Mittelpunkt der Story war. Etwas, das ich mir bei dem Klappentext echt erhofft habe.
Als ich bei ungefähr der Hälfte des Buches dachte, dass es jetzt richtig losgehen würde, brach das Spiel einfach ab. Nach fünf Teilnehmern wohlgemerkt.

Mit dem Beginn des — wie es so schön im Buch steht — zweiten Teils fing die Handlung an, sich etwas in die Länge zu ziehen.
Statt Geheimnissen trat eine Lovestory in den Vordergrund, auf die ich persönlich hätte verzichten können.
Die Auflösung des Ganzen war mir recht schnell auch klar, weshalb das Ende keine Überraschung war.

Und hier kommt das Aber:
Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch unterhalten. Es war nicht überragend — im Vergleich war der Vorgänger deutlich besser —, aber es war ein solides okay.
Durch den Schreibstil war das Buch angenehm zu lesen. Die Charaktere sind gut gelungen, hatten alle eine eigene Geschichte und machten insgesamt einen glaubhaften Eindruck auf mich. Was aber extrem schön war, war die Verflechtung von der "alten Story" mit der neuen. Ganz nach dem Motto: Etwas Nostalgie schadet nie.

Betrache ich das Buch als Gesamtbild muss ich sagen, dass die erste Hälfte — mir, dem totalen Drama-Freak — leichte Spuren des gewünschten Nervenkitzels bieten konnte. Danach leider nicht mehr.
Extrem enttäuscht bin ich nicht, aber ich habe mir mehr erhofft.
Deshalb 3,5 von 4 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2020

Anfang super, dann die Tür...

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
0

Das Beste an dem Buch war der Schreibstil. Sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen.
Durch ihn konnte ich sehr gut in die Geschichte hineinfinden.
Die Geschichte, deren Zauber irgendwie verloren ging, ...

Das Beste an dem Buch war der Schreibstil. Sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen.
Durch ihn konnte ich sehr gut in die Geschichte hineinfinden.
Die Geschichte, deren Zauber irgendwie verloren ging, als diese eine, bestimmte Schlafzimmertür geöffnet wurde, da ich anschließend das Gefühl hatte, dass Brooklyn, die ich am Anfang sehr gerne mochte, nur noch am Weinen war. Durchgängig.
Einerseits konnte ich sie verstehen. Ja, ihre Situation ist hart, doch jedes Mal zu lesen, dass sie regelrechte Sturzbäche in Chase' Shirt heulte, ging mir nach einer Zeit etwas auf den Geist.
Chase hingegen kam mir etwas zu kurz. Auch er hatte einige Probleme in der Vergangenheit, doch diese wurden recht schnell abgehandelt und waren durch viele Andeutungen zu vorhersehbar.
Was mich zusätzlich verwirrt hat, war sein Umgang mit Carmen. Er wirkte vollkommen anders und machte immer eine 180° Drehung, wenn es um Brooklyn ging, die er eigentlich kaum kannte.
Aber: Kurz Applaus. Er fiel aus dem typischen "Badboy-Image" raus, das die männlichen Gegenstücke der Protagonistin oft an den Tag legen. Endlich ein Kerl, der tatsächlich eine Frau für sich sucht, statt alles zu vögeln, was nicht bei drei das Land verlassen hat.

Und kommen wir jetzt zu meinem absoluten Liebling der Geschichte. Molly.
Ich habe diese Frau geliebt. Obwohl ihre Problemlösung nur auf Sex beruhte. Sie war sogesehen der Ausgleich zu der doch eher kitschigen aber gleichzeitig niedlichen Handlung.

Und dann kam das, was meine Meinung über das Buch ziemlich in den Keller rutschen lassen hat.
Das Ende.
Ich hatte das Gefühl, dass das Setting viel zu künstlich war. Diese "dramatische Wendung", die dank der vielen Andeutungen alles andere als überraschend kam, hätte für mich nicht sein müssen. Es wurde nur dafür gesorgt, dass das Buch an Glaubwürdigkeit verliert und alles zu gestellt wirkt.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, keine Frage. Ich bereue es überhaupt nicht, es gelesen zu haben. Doch für mich persönlich ging mit dem Öffnen der Tür viel Potential verloren. Die Story verlor das Besondere und driftete in eine Richtung, die mich zwar unterhalten konnte, doch nicht mit dem grandiosen Anfang vergleichbar ist.
Deshalb 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2019

Potential nicht ganz ausgeschöpft

Wenn Donner und Licht sich berühren
0

Man bekommt schon zu Beginn des Buches eine ungefähre Vorstellung davon, wie sehr Jasmines Mutter ihre Tochter unterdrückt.
Auch Elliott hat mit vielen Problemen in der Schule zu kämpfen.
Beide stellen ...

Man bekommt schon zu Beginn des Buches eine ungefähre Vorstellung davon, wie sehr Jasmines Mutter ihre Tochter unterdrückt.
Auch Elliott hat mit vielen Problemen in der Schule zu kämpfen.
Beide stellen einen ziemlichen Gegensatz zueinander dar.
Während Jasmine in der Schule ihre schönste Zeit verbringt, sieht es für Elliott vollkommen anders aus.
Im Gegenzug dazu hat Elliott etwas, was man Familie nennen kann.
Und doch verbindet beide Figuren ein großer Aspekt.
Die Musik.

Dabei ist es der Autorin gelungen, die Musik dermaßen in das Buch einzubauen, dass man alle beschiebenen Gefühle sehr gut nachvollziehen und verstehen kann.
Vor allem in Gesprächen zwischen Elliott und Jasmine, spürt man die Tiefe.
Nichts wirkt oberflächlich bei dieser Thematik.

Und dann kommt das große Aber.

Der Schlüsselpunkt und der darauf folgende Zeitsprung.

Gerade da hätte ich mir gewünscht, etwas von den Gefühlen zu merken, die bei den Musikgesprächen vorhanden sind.
Diese Stelle hat mich kein Stück gepackt.
Sie wirkte viel zu distanziert und nicht intensiv genug.

Der Zeitsprung war meiner Meinung nach zu eingeschoben, wodurch der Lesefluss doch ziemlich stockte.
Hinzu kommt die Entwicklung der Figuren.

Elliott macht wirklich eine 360° Wendung, während Jasmine...ja, gute Frage.
Sie bleibt Jasmine.
Da hatte ich das Gefühl, dass Jasmine im Vergleich zu Elliott vollkommen auf der Strecke bleibt.
Sie wirkte nur schwach ausgearbeitet und nicht greifbar.

Gegen Ende hin fügt sich alles so zusammen, wie man es erwartet hat.
Anders ausgedrückt: Es wird mehr als nur kitschig.
Und doch passt das Ende, da alle endlich das finden, was sie gesucht haben.


Fazit:
Insgesamt konnte mich das Buch nur teilweise überzeugen.
Der Schreibstil ist harmonisch, gefühlvoll und ich kann mir vorstellen, dass er einigen Lesern Tränen in die Augen treiben wird.
Elliott konnte mich vollkommen überzeugen, während Jasmine eher schwach war.
Dies zeigt aber, dass das Buch viel mehr Potential gehabt hätte, was leider nicht ausgeschöpft wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 08.12.2018

Schwere Vorwürfe, die das Leben vollkommen zerstören können.

Ich vernichte dich
0

Die Geschichte wird insgesamt aus drei Perspektiven erzählt, wobei die von Amy und Melanie im Vordergrund stehen.
Dadurch, dass Melanies Sicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, baut man als Leser ...

Die Geschichte wird insgesamt aus drei Perspektiven erzählt, wobei die von Amy und Melanie im Vordergrund stehen.
Dadurch, dass Melanies Sicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, baut man als Leser eine gewisse Bindung auf. Man bekommt alle Gefühle und Gedanken mit und kann gut mit ihr mitfühlen.
Abgesehen davon bekommt man ein ziemlich gutes Bild vom amerikanischen Rechtssystem, was den Lesefluss überhaupt nicht stört.

Zu Beginn wird alles recht glaubwürdig dargestellt und die Handlungen aller Parteien sind durchaus nachvollziehbar.
Melanies Verzweiflung sowie ihre Hoffnungslosigkeit wird sehr deutlich dargestellt.
Schon sehr schnell merkt man, dass etwas an der Geschichte nicht stimmt und jemand Melanies Leben zerstören will. Es bleibt vollkommen offen, wer der Täter sein könnte.

Im Laufe des Buches kommen einige Personen dazu, deren Handlungen teilweise nicht nachvollziehbar sind und nicht sonderlich viel Sinn ergeben.
Dadurch kommen natürlich Vermutungen auf, ob die besagte(n) Person(en) etwas mit den Vorwürfen gegen Melanie zu tun haben.

Das Ende des Buches ist meiner Meinung nach zu überspitzt.
Viele Dinge wirken zu perfekt, zu gestellt und sind ziemlich weit hergeholt.
Diese Übertreibungen hat das Buch nicht gebraucht.
Hinzu kommt, dass eine der Anschuldigungen kaum betrachtet wird.

Was mir ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen hat, war Amys Ermittlungsarbeit.
Alle Beweise sind zu perfekt, um glaubwürdig zu wirken. Dennoch beißt sich Amy in der Sache fest, dass Melanie schuldig sein muss.
Sie tut so, als ob ein anderer Täter überhaupt nicht infrage kommt.
Natürlich zählen alle Beweise, egal ob sie gestellt sind oder nicht, und in diesem Fall sprechen sie immer gegen Melanie, was berücksichtigt werden muss, aber sich nur in die "definitiv Schuldig"-Schiene zu werfen ist auf Dauer etwas anstrengend.

Fazit:
Insgesamt liest sich das Buch sehr flüssig und bringt alle Emotionen gut rüber. Man kann mit der Protagonistin mitfiebern und die Handlungen der Charaktere überwiegend nachvollziehen.
Trotz einiger Kritikpunkte sorgt das Buch für angenehme Lesestunden und zeigt deutlich, wozu Vorwürfe führen können.

Veröffentlicht am 09.12.2022

Tolle Grundidee, Umsetzung ausbaufähig

Book of Night
0

Ich wollte schon immer ein Buch der Autorin lesen, bin aber irgendwie noch nie dazu gekommen. (Ja, Schande über mich, dass Elfenkrone und die dazugehörigen Bände noch nicht mein Regal schmücken.) Umso ...

Ich wollte schon immer ein Buch der Autorin lesen, bin aber irgendwie noch nie dazu gekommen. (Ja, Schande über mich, dass Elfenkrone und die dazugehörigen Bände noch nicht mein Regal schmücken.) Umso neugieriger war ich, als ich gesehen habe, dass dieses Buch anscheinend für eine ältere Zielgruppe geschrieben wurde. Meine Erwartungen: recht hoch, etwa eine 8-9 von 10.

Und ich muss zugeben... die Erwartungen waren deutlich zu hoch. Vom Prolog abgesehen (dieser hat mich umgehauen) kommt das Buch über "mittlerer Durchschnitt" und "ganz okay" für mich persönlich nicht hinaus. Die Grundidee an sich ist unfassbar interessant. Schattenmagie wickelt mich ziemlich immer um den kleinen Finger. Gerade deshalb habe ich auf ein ausgearbeitetes, durchdachtes Magiesystem gehofft, das sich nachvollziehen lässt. Stattdessen kam es mir vor, dass das "System" (falls man es denn so nennen kann) willkürlich aus einem Scherbenhaufen zusammengebastelt wurde. Man hat deutlich gesehen, dass die Autorin viele Ideen hatte. Doch meines Erachtens nach hätte es der Geschichte viel mehr gegeben, einige dieser Ideen zu streichen, um die anderen im Gegenzug besser auszuarbeiten. Ich habe das Buch angefangen, gelesen und beendet. Vom Magiesystem ist nichts hängengeblieben — abgesehen von zwei Bezeichnungen, bei denen ich trotzdem keinen Durchblick habe, was, wie und wann diese Personen etwas machen. Um ein Beispiel zu nennen: Würde mich jemand fragen, was ein Gloamist ist, könnte ich es nicht beantworten.

Ähnlich verhält es sich mit der Frage nach dem eigentlichen Konfliktpunkt. Ich konnte Charlies Rachemotive gar nicht nachvollziehen. Um nicht zu viel zu spoilern: sie möchte Rache für eine Person, die ihr eigentlich nicht allzu viel bis gar nichts bedeutet hat (es kam mir jedenfalls so vor). Mit hat wirklich dieses... "höhere Ziel" gefehlt, bei dem man mit der Hauptfigur mitfiebern und sie auf der Reise begleiten kann. Stattdessen plätscherte der Konflikt in einer nicht nachvollziehbaren Racheaktion, was die Protagonistin nicht unbedingt sympathischer machte.

Und da ich es gerade aufgreife: Charlie als Protagonistin erschien mir passend für die Geschichte. Meine Sympathieskala ging bei ihr allerdings oftmals auf und ab. An einigen Stellen mochte ich sie — gegen Ende war sie mir etwas sympathischer als am Anfang —, an anderen Stellen habe ich gehofft, dass sich die Perspektive ändert und der Junge aus dem Prolog beleuchtet wird. Die Rückblenden aus Charlies Vergangenheit haben zwar dazu beigetragen, dass man erfahren hat, wie sie zur Diebin wurde, doch für die eigentliche Handlung hätte man sie getrost weglassen können und die "schlimmen Dinge ihrer Vergangenheit" in wenigen Sätzen anreißen könnte.

Die anderen Figuren... ich denke, außer Vince mochte ich niemanden. Nicht eine Person, mit der ich mitfiebern könnte. Würde es ein zweites Buch aus Vinces Sicht geben... ich glaube, ich wäre die erste Person in der Schlange, um es zu kaufen. Ich fand ihn weitaus interessanter als Charlie.

So sehr sich das Buch stellenweise auch zieht, bekommt es gegen Ende doch noch etwas Aufregendes — jedenfalls so gut es in dem nicht sonderlich ausgebauten Magiesystem eben möglich ist. Die Wendungen haben mich nicht überraschen können, wirkten aber passend und fügten sich in das "Gesamtbild" ein. Wäre das ganze Buch so wie der Showdown, hätte es mich wirklich gut unterhalten können. Aber so bleibt es eines der Bücher, bei denen ich nicht das Bedürfnis verspüre, unbedingt wissen zu wollen, wie es weitergeht.

Fazit des Ganzen: Grundidee grandios, Prolog umwerfend, alles andere... zu oberflächlich umgesetzt. Es gab gute Ansätze, bei denen ich mir dachte, jetzt geht es los, aber nein, es ging nicht los. Ich kann mir aber vorstellen, dass es viele Leser da draußen gibt, die das Buch mitreißen wird. Für mich bleibt es ein durchschnittliches "ganz okay".

P. S.: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht erklären, an welchen Aspekten festgelegt wurde, dass das Buch für Erwachsene ist. Dafür fehlt es deutlich an... allem eigentlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere