Cover-Bild Jahre aus Seide
Band 1 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634418
Ulrike Renk

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.12.2018

Ein eindringliches, spannendes und wichtiges Buch

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Der erste Band der Trilogie beginnt im unbeschwerten Jahr 1926 und der Leser lernt Ruth Meyer und ihre Familie kennen. Der Vater ist mit seiner Schuhkollektion während der Woche unterwegs und Martha, die ...

Der erste Band der Trilogie beginnt im unbeschwerten Jahr 1926 und der Leser lernt Ruth Meyer und ihre Familie kennen. Der Vater ist mit seiner Schuhkollektion während der Woche unterwegs und Martha, die Mutter, umsorgt die beiden Töchter Ruth und Ilse. Mit ihrer eigenen Mutter hat Martha ein eher problematisches Verhältnis, aber mit den Schwiegereltern versteht sie sich ausgesprochen gut. Nachdem es dem Ehepaar Meyer finanziell gut geht, planen sie den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garten in einer ruhigeren Gegend. Martha geht vollkommen in der Planung und der Organisation ihres Haushalts auf. Man lernt Martha als sehr liebevolle Mutter kennen und ein Satz von ihr spricht Bände „Wenn es den Kindern gut geht, geht es mir auch gut“. Nach dem Umzug wird Personal eingestellt, hier zeigt Martha ein glückliches Händchen und verhält sich gegenüber ihren Angestellten sehr freundlich und verständnisvoll. Eine ganz besondere Beziehung baut sich zwischen dem Chauffeursehepaar Aretz und Familie Meyer auf. Das geht so weit, daß die beiden Familien gemeinsame Urlaube verbringen. Kaum im neuen Haus eingezogen, freundet sich Tochter Ruth mit dem Nachbarsmädchen Rosi an und hält sich im Haus des Kaufmanns Merländer sehr gerne auf. Dort lernt sie sehr viel über Stoffe, das Schneidern und die Kunst. Ihre Freundschaft mit Rosi geht sogar so weit, daß Ruth beim Christbaumschmücken hilft und Martha nun auch Tannenzweige in eine Vase stellt. Sie schafft damit die Verbindung von Chanukka und Weihnachten. Es scheint alles bestens bis zu dem Tag als braune Wolken am Himmel aufziehen, Hitler Reichskanzler wird und einige jüdische Familien in ihrer Not eine Auswanderung nach USA oder Palästina in Betracht ziehen. Opern- und Schwimmbadbesuche sind nicht mehr möglich. Familienvater Karl Meyer kauft noch ein Wochenendhäuschen am Rhein, in das sie sich mit ihren Freunden zurückziehen können. Ruth ist aufgeweckt und darf als einziges Mädchen ins Lyzeum, allerdings wird sie wegen ihrer jüdischen Familie bei den Benotungen oftmals benachteiligt. Sie muß sich von ihrer Familie trennen und lebt nun im weit entfernten Bayern. Ebenso diskriminiert wird Martha bei ihrer Führerscheinprüfung und es geht ihr mittlerweile deutlich sichtbar an die Gesundheit. Ihre Welt wird immer bedrohlicher und dieser Band endet mit den Gräueltaten am 10.11.1938!

Dieser ist nur ein ganz kleiner Abriß der Geschichte. Ein Tagebuch als Zeitzeugnis war die Basis für diesen Roman. Ulrike Renk hat die Aufzeichnungen ergänzt, um diesen dramatischen ersten Band zu schreiben. Mehr Details dazu erklärt sie im Nachwort. Es handelt sich um kein Wohlfühlbuch, dazu ist das Thema nicht geeignet, es zeigt aber in aller Deutlichkeit, was nie mehr passieren darf. Durch das bewusste Herausgreifen einer einzelnen Familie samt ihren Gefühlen und Ängsten, das der Leser hier erlebt, ist es besonders eindringlich, berührend und bewegend. Die Figuren wurden liebevoll charakterisiert, auch die Örtlichkeiten und die Atmosphäre wurden so bildlich beschrieben, daß ich als Leser völlig eintauchen konnte und auch die Jugendsprache wirkte authentisch. Die beklemmenden Zustände und die beginnende Bedrohung für die jüdische Bevölkerung wurden gut vermittelt und waren für mich deutlich spürbar.

Ich habe bereits die Australien-Schwestern und die Ostpreußen-Saga gelesen und auch mit diesem Buch hat mich die Autorin wieder begeistert. Es ist spannend geschrieben und ich habe es innerhalb kürzester Zeit gelesen. Jetzt heißt es warten auf den nächsten Band „Zeit aus Glas“. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ruths Tagebuch

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Ulrike Renk ist im Moment eine meiner Lieblingsautorin.
Der Roman „Jahre aus Seide“ ist wieder an wahren Begebenheiten angelehnt. Es ist der erste Teil einer neuen Saga.
Diesen Roman beginnt 1926. Es ist ...

Ulrike Renk ist im Moment eine meiner Lieblingsautorin.
Der Roman „Jahre aus Seide“ ist wieder an wahren Begebenheiten angelehnt. Es ist der erste Teil einer neuen Saga.
Diesen Roman beginnt 1926. Es ist die Lebensgeschichte der Jüdin Ruth Meyer, ihrer Schwester Ilse, Mutter Martha und Vater Karl. Wir können miterleben, wie die Familie über die Politik denkt. Als Ruth noch ein kleines Mädchen war, war noch alles in Ordnung. Je länger sie zur Schule ging erlebte sie immer mehr von der Stimmung mit. Ihre meisten Freundinnen waren keine Juden und halten immer zu ihr.
Schlimm wurde es 1938. Nur mit Hilfe Karls Chauffeurs und Freund der Familie, wird ihnen erst einmal geholfen. Das Ende lässt uns allerdings mit Sorgen zurück.

Ulrike Renk erklärt am Schluss, wie sie zu diesem Thema und Ruths Tagebuch kam. Obwohl mich solche Romane immer traurig und wütend machen, lese ich sie immer wieder. Jetzt warte ich auf den nächsten Teil.
Von den Romanen der Autorin werde ich immer wieder gefangen. Sie schreibt so eindringlich und fesselnd, das man die Geschichte miterlebt.
Eine empfehlenswerte Lektüre.


Veröffentlicht am 06.01.2019

Ergreifend

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Ulrike Renk legt mit „Jahre aus Seide“ den ersten Band einer neuen Familiensaga vor. Wer von ihr die Ostpreußen-Saga gelesen hat und meinte es geht nicht intensiver, dem beweist die Autorin, dass sie es ...

Ulrike Renk legt mit „Jahre aus Seide“ den ersten Band einer neuen Familiensaga vor. Wer von ihr die Ostpreußen-Saga gelesen hat und meinte es geht nicht intensiver, dem beweist die Autorin, dass sie es dennoch kann.
Das Cover ist recht typisch gehalten und spricht mich nicht so wirklich an, aber wie immer sind Cover ja auch Geschmacksache. Der Klappentext ist in der Rückschau meiner Meinung nach auch nicht so gut gewählt, zwar beschreibt er die zentralen Punkte des Romans, aber er setzt meiner Meinung nach, falsche Zusammenhänge, da z.B. Ruth und Kurt sich nicht aufgrund der Naziherrschaft trennen, sondern weil sie sich weiterentwickeln und neu sondieren müssen, ob sie noch zusammen sein wollen.
Die Figurenzeichnung in dem Roman ist sehr intensiv. Er wird kontinuierlich aus der Perspektive von Ruth erzählt, wobei uns dadurch die Erzählerin sehr nah ist und wir ihre Gefühlswelt und Gedanken explizit kennen lernen. Aber auch der Rest der Familie bleibt uns nicht fern, ihr Handeln ist symbolisch für ihr Denken und dadurch hat der Leser das Gefühl die beteiligten Personen sehr gut zu kennen.
Der Roman wird chronologisch, mit Zeitsprüngen, erzählt. Die Repressalien gegenüber den Juden nimmt immer mehr zu, es ist nicht was auf einmal da ist. Zudem bekommen wir als Leser ein gutes Gefühl dafür, dass viele Juden sich zuerst als Deutsche gefühlt haben und erst dann als Juden. Ebenso, dass die viele Juden sich überhaupt nicht streng an die religiösen Vorschriften (z.B. Speisevorschriften) gehalten haben, sondern teilweise sehr offen und liberal eingestellt waren.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich war oft sehr betroffen, musste ein paar Tränen verdrücken und bekam das eine oder andere Mal Gänsehaut, weil mich der Roman so tief berührte. Ein nachhallendes Leseereignis.
Ich bedanke mich sehr bei NetGalley Deutschland und dem Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars. Bei Ulrike Renk bedanke ich mich, dass sie uns an dieser außergewöhnlichen Geschichte teilhaben lässt und alle Welt von Ruths Schicksal erzählt.
Eine absolute Leseempfehlung für alle die sehr gerne berührende Geschichten lesen und alle Interessierten des Judentums und des frühen 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Wunderbar einfühlsamer Roman über eine furchtbare Zeit

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In dem Buch " Jahre aus Seide", erschienen im Aufbauverlag, beschreibt die Autorin Ulrike Renk das Schicksal der jüdischen Familie Meyer in den Jahren 1926 - 1938 in der Seidenstadt Krefeld. Das Buch ...

In dem Buch " Jahre aus Seide", erschienen im Aufbauverlag, beschreibt die Autorin Ulrike Renk das Schicksal der jüdischen Familie Meyer in den Jahren 1926 - 1938 in der Seidenstadt Krefeld. Das Buch ist der 1. Teil der auf 3 Bände ausgelegten Seidenstadt - Saga.

Aus Sicht von Ruth Meyer, ältester Tochter von Karl und Martha Meyer, erfährt der Leser von der glücklichen und behüteten Kindheit des aufgeweckten Mädchen und erlebt ihr Heranwachsen zum Backfisch, zur jungen Frau. Der Vater, der als Handelvertreter gut verdient, ermöglicht der Familie ein sorgenfreies und previligiertes Leben mit einem eigenen Haus und Personal.

Schleichend verändert sich das politische Klima in Deutschland, bis hin zur Machtergreifung Hitlers.Damit ändern sich auch nach und nach die Lebensumstände der Meyers und aller anderen Juden. Zunächst hatte die Familie immer noch darauf gehofft, dass die NSDAP und Hitler wieder von der Bildfläche verschwinden würden, ein Trugschluss, der die Familie viel zu spät die Pläne einer möglichen Auswanderung vorantreiben lässt.

Ulrike Renk ist ein berührender Roman gelungen, der wahre Begebenheiten mit fiktiven Elementen verknüpft. Mehr dazu erfährt man in einem sehr interessanten Nachwort.

Die Protagonistin Ruth war mir direkt sehr sympathisch. Dieses lebensfrohe, selbstbewusste Mädchen hatte das Herz am rechten Fleck und war ihrer Familie immer eine große Stütze. Auch die anderen Familienmitglieder, sowie Freunde und auch Personal der Meyers mochte ich sehr. Nun ja die Großmutter Emilie war ein bisschen schwierig und fand immer das Haar in der Suppe. Aber so eine Person gibt es wohl in jeder Familie. Mir hat sehr gefallen, das die Meyers ihr Personal immer auf Augenhöhe behandelt haben, so dass aus Mitarbeitern im Laufe der Jahre echte Freunde wurden.

Dieser Roman besticht durch seine leisen Töne. So richtig dramatisch wird es erst am Ende und wie ich vermute in den Folgebänden.Leider sind in der jetzigen Auflage einige grammatikalische Fehler zu finden. Das ist schade.

Ich mochte das Buch aber sehr und warte mit Ungeduld auf die Fortsetzung. Es war sehr spannend für mich mehr über dieses dunkle Kapitel aus meiner Geburtsstadt zu erfahren.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Auftaktroman mit wenig Handlung, aber viel Herz

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Diese Familiengeschichte beruht auf wahren Begebenheiten, daher ist es verständlich, dass hier die Handlung nicht typisch voll gestopft ist. Berücksichtigt man dies, so ist der Roman zwar „langsam“, aber ...

Diese Familiengeschichte beruht auf wahren Begebenheiten, daher ist es verständlich, dass hier die Handlung nicht typisch voll gestopft ist. Berücksichtigt man dies, so ist der Roman zwar „langsam“, aber dafür entsprechend realistisch und voller Emotionen. Es geht um die kleine Ruth und ihre jüdische Familie. Eigentlich führen sie ein perfektes Leben, doch dann kommen die Nazis an die Macht. Man erfährt, welche Gedanken sich die Familie macht und wie sie die jeweiligen Situationen einschätzen. Wie schwierig es doch ist, mit all den Veränderungen und Ängsten umzugehen - eben wenn man nicht weiß, wie die Geschichte quasi ausgeht. Mir gefällt dieser Roman daher gut und ich werde Band 2 und 3 ebenfalls lesen, denn die Geschichte gibt einem nochmal eine andere Sichtweise auf die Geschichte nämlich aus der Sicht eines jungen Mädels, das später eine junge Dame wird.

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