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Veröffentlicht am 13.06.2019

Ganz nett aber leider harmlos, oberflächlich und vorhersehbar.

Liebe auf Irrwegen
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Die Eindrücke:

Schreibstil: Sylvia Prangas Schreibstil ist angenehm flüssig und besticht durch eine liebenswerte Szenengestaltung, nette Zusätze (Bastian und Sina treffen Julie und Aidan aus "Kleeblatt ...

Die Eindrücke:

Schreibstil:
Sylvia Prangas Schreibstil ist angenehm flüssig und besticht durch eine liebenswerte Szenengestaltung, nette Zusätze (Bastian und Sina treffen Julie und Aidan aus "Kleeblatt mit Kilt")und viel Humor (Bastians T-Shirts mit Tiermotiven, schlagfertige Wortgefechte). Leider bleibt sie in allem, was sie erzählt sehr oberflächlich und widmet weder der sich ständig wechselnden Umgebung ihrer Reise noch den Gefühlen ihrer Protagonisten genügend Zeit.

Charaktere:
Sina (an drei Stellen Tina genannt - Lektorat??) ging mir leider ziemlich auf die Nerven und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was Bastian an ihr findet. Sie nutzt ihn total aus, lässt ihre Launen an ihm aus und fragt ihn kein einziges Mal, was er eigentlich will, bevor sie ihn durch die halbe Welt schleppt. Außerdem ist sie als selbstständige Übersetzerin soooo überarbeitet, dass sie plötzlich ihre Firma aufgeben will?
Bastian ist ein liebenswürdiger Tollpatsch und mit seiner Liebe zu Tieren und Zoos total sympathisch. Warum genau es unbedingt Sina sein muss, blieb mir sehr unklar.

Handlung:
Naja. Zuerst ist der Grund für die Odyssee ein wenig unrealistisch. Ein Thearpeut sagt Sina, sie soll ihren letzten Freund Marc suchen und sie reist dafür in ihrem ersten und einzigen Urlaub seit Jahren total überstürzt nach München, London und schließlich Neuseeland? Außerdem klappt während der Reise immer alles und statt uns noch ein wenig über die spanenden Orte, an denen sie vorbei kommen zu erzählen, essen Bastian und Sina lieber fünfmal Pizza im Bett, skypen mit Sinas schrecklicher Mutter und Bastians kinderproduzierendem Bruder und schauen Liebesfilme mit Hugh Grant. Dazu gesellt sich eine sehr vorhersehbare Wendung und ein unrealistisch-übereiltes Ende.


Das Urteil:


Ganz nett aber leider harmlos, oberflächlich und vorhersehbar.

Veröffentlicht am 29.05.2019

In gewohnten Bahnen vor sich hin plätschernd...

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
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Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile ...

Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile altbekannt und der immer noch währende Identitätskonflikt sowie das Liebesdreieck sind ausgelutscht. Ich werde die Reihe jetzt so kurz vor dem Ende nicht mehr abbrechen aber auch wenn hier einige spannende Elemente auftauchen, ist es mehr mein Pflichtgefühl meinem SuB gegenüber, das mich antreibt als die Neugier auf das Ende.

Erster Satz: "Kylie Galen stand auf der Veranda vor dem Büro des Shadow Falls Camps und versuchte, ihre Panik zu kontrollieren."


Meine ausführliche Meinung zum Cover erspare ich euch hier (ich finde es immer noch hässlich, wer Genaueres wissen will, siehe Rezension von Band 1, 2 und 3) und beginne gleich mit dem Inhalt - der deutlich weniger hergibt als Band 3. Anstatt dass endlich mal ernstzunehmende Gegenspieler auftauchen oder sich eine Entwicklung in eine neue Richtung bemerkbar macht (wie ich das von einem vierten Teil erwarten würde), plätschert alles in gewohnten Bahnen weiter vor sich hin. Wir bekommen einen neuen Geist, um den Kylie sich kümmern muss, die Dreiecksbeziehung wird erneut herausgefordert, sie erfährt ein bisschen mehr über ihre Gaben als Chamäleon und trifft ihren Großvater. Dass ich die relevanten Punkte dieses 500-Seiten-Buches in einem Satz zusammenfassen kann ist einfach nur traurig, genau wie die Tatsache, dass ich diesen Teil wohl einfach hätte überspringen können und trotzdem bei Band 5 keine größeren Verständnisprobleme gehabt hätte. Nicht zum ersten Mal kam bei mir der Gedanke auf, dass C. C. Hunter wohl besser damit gefahren wäre, eine Trilogie zu veröffentlichen als 5 unfassbar gleiche Teile, die immer wieder die bekannte Leier runterpredigen und keinen Schritt vorankommen.

Auch wenn die Reihe wohl für ein etwas jüngeres, naiveres Publikum geschrieben wurde, sind mir sowohl Sprache als auch Protagonisten und Handlung viel zu einfallslos, oberflächlich und einfach. Die sogenannte "überraschende Wendung" war geradezu lächerlich vorhersehbar, sodass ich beim ersten Auftreten der Person dachte - "das ist doch bestimmt der Mörder" - und entsetzt war, als ich Recht hatte. Genauso absurd fand ich, dass das ganze Camp auf dem Schlauch stand, was denn Kylies Art als "Chamäleon" bedeutet. Als die fünfte Person sie fragte, ob sie eine Eidechse sei, konnte ich nur die Augen verdrehen. Jedem aufmerksamen Leser sollte eigentlich nach Band 1 schon klargeworden sein, dass sie zwischen den Arten Werwolf, Vampir, Fee, Hexe und Gestaltwandler wechseln kann, je nachdem welche Fähigkeiten ihr gerade von Nutzen sind. Bei der Dichte an eingestreuten Hinweisen habe ich Kylie und ihrem Umfeld die Verwirrung wirklich nicht mehr abgenommen.

Des weiteren sind mir die endlosen Wiederholungen von ähnlichen Szenen, Formulierungen und Handlungsabläufen sowie die elendige Dreiecksgeschichte, die wir leider immer noch mit uns herumschleppen noch ordentlich auf die Nerven gegangen. Lucas und Derek wurden mir mit jedem Satz unsympathischer was vor allem daran liegt, dass beide praktisch zu einer Person verschmelzen. Beide sind nicht besonders gut ausgearbeitet, verändern sich null und scheinen mehr eine nett aussehende Projektionsfläche für Kylies widersprüchliche Gefühle zu sein, als echte Persönlichkeiten. Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich Kylie anflehe, sich doch endlich für einen zu entscheiden - egal für wen, Hauptsache sie geht mir nicht mehr auf die Nerven. Der fünfte Teil liegt direkt bereit, wahrscheinlich muss ich trotzdem etwas anderes zwischenrein lesen, da ich noch mehr Shadow Falls Camp im Moment nicht ertragen kann.


Fazit:

Mit einer lächerlich vorhersehbaren "überraschenden Wendung", endlosen Wiederholungen, altbekannten Konflikte und der ausgelutschten Dreiecksgeschichte plätschert alles in gewohnten Bahnen vor sich hin. Nicht gerade der Bringer!

Veröffentlicht am 29.05.2019

In gewohnten Bahnen vor sich hin plätschernd...

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
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Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile ...

Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile altbekannt und der immer noch währende Identitätskonflikt sowie das Liebesdreieck sind ausgelutscht. Ich werde die Reihe jetzt so kurz vor dem Ende nicht mehr abbrechen aber auch wenn hier einige spannende Elemente auftauchen, ist es mehr mein Pflichtgefühl meinem SuB gegenüber, das mich antreibt als die Neugier auf das Ende.

Erster Satz: "Kylie Galen stand auf der Veranda vor dem Büro des Shadow Falls Camps und versuchte, ihre Panik zu kontrollieren."


Meine ausführliche Meinung zum Cover erspare ich euch hier (ich finde es immer noch hässlich, wer Genaueres wissen will, siehe Rezension von Band 1, 2 und 3) und beginne gleich mit dem Inhalt - der deutlich weniger hergibt als Band 3. Anstatt dass endlich mal ernstzunehmende Gegenspieler auftauchen oder sich eine Entwicklung in eine neue Richtung bemerkbar macht (wie ich das von einem vierten Teil erwarten würde), plätschert alles in gewohnten Bahnen weiter vor sich hin. Wir bekommen einen neuen Geist, um den Kylie sich kümmern muss, die Dreiecksbeziehung wird erneut herausgefordert, sie erfährt ein bisschen mehr über ihre Gaben als Chamäleon und trifft ihren Großvater. Dass ich die relevanten Punkte dieses 500-Seiten-Buches in einem Satz zusammenfassen kann ist einfach nur traurig, genau wie die Tatsache, dass ich diesen Teil wohl einfach hätte überspringen können und trotzdem bei Band 5 keine größeren Verständnisprobleme gehabt hätte. Nicht zum ersten Mal kam bei mir der Gedanke auf, dass C. C. Hunter wohl besser damit gefahren wäre, eine Trilogie zu veröffentlichen als 5 unfassbar gleiche Teile, die immer wieder die bekannte Leier runterpredigen und keinen Schritt vorankommen.

Auch wenn die Reihe wohl für ein etwas jüngeres, naiveres Publikum geschrieben wurde, sind mir sowohl Sprache als auch Protagonisten und Handlung viel zu einfallslos, oberflächlich und einfach. Die sogenannte "überraschende Wendung" war geradezu lächerlich vorhersehbar, sodass ich beim ersten Auftreten der Person dachte - "das ist doch bestimmt der Mörder" - und entsetzt war, als ich Recht hatte. Genauso absurd fand ich, dass das ganze Camp auf dem Schlauch stand, was denn Kylies Art als "Chamäleon" bedeutet. Als die fünfte Person sie fragte, ob sie eine Eidechse sei, konnte ich nur die Augen verdrehen. Jedem aufmerksamen Leser sollte eigentlich nach Band 1 schon klargeworden sein, dass sie zwischen den Arten Werwolf, Vampir, Fee, Hexe und Gestaltwandler wechseln kann, je nachdem welche Fähigkeiten ihr gerade von Nutzen sind. Bei der Dichte an eingestreuten Hinweisen habe ich Kylie und ihrem Umfeld die Verwirrung wirklich nicht mehr abgenommen.

Des weiteren sind mir die endlosen Wiederholungen von ähnlichen Szenen, Formulierungen und Handlungsabläufen sowie die elendige Dreiecksgeschichte, die wir leider immer noch mit uns herumschleppen noch ordentlich auf die Nerven gegangen. Lucas und Derek wurden mir mit jedem Satz unsympathischer was vor allem daran liegt, dass beide praktisch zu einer Person verschmelzen. Beide sind nicht besonders gut ausgearbeitet, verändern sich null und scheinen mehr eine nett aussehende Projektionsfläche für Kylies widersprüchliche Gefühle zu sein, als echte Persönlichkeiten. Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich Kylie anflehe, sich doch endlich für einen zu entscheiden - egal für wen, Hauptsache sie geht mir nicht mehr auf die Nerven. Der fünfte Teil liegt direkt bereit, wahrscheinlich muss ich trotzdem etwas anderes zwischenrein lesen, da ich noch mehr Shadow Falls Camp im Moment nicht ertragen kann.


Fazit:

Mit einer lächerlich vorhersehbaren "überraschenden Wendung", endlosen Wiederholungen, altbekannten Konflikte und der ausgelutschten Dreiecksgeschichte plätschert alles in gewohnten Bahnen vor sich hin. Nicht gerade der Bringer!

Veröffentlicht am 29.05.2019

In gewohnten Bahnen vor sich hin plätschernd...

Shadow Falls Camp - Verfolgt im Mondlicht
0

Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile ...

Mit jedem Teil der kommt stellt sich mir mehr die Frage, warum ich diese Reihe eigentlich lese. Zwar nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf, dafür ist das Muster, nach dem alle Bände verfasst sind, mittlerweile altbekannt und der immer noch währende Identitätskonflikt sowie das Liebesdreieck sind ausgelutscht. Ich werde die Reihe jetzt so kurz vor dem Ende nicht mehr abbrechen aber auch wenn hier einige spannende Elemente auftauchen, ist es mehr mein Pflichtgefühl meinem SuB gegenüber, das mich antreibt als die Neugier auf das Ende.

Erster Satz: "Kylie Galen stand auf der Veranda vor dem Büro des Shadow Falls Camps und versuchte, ihre Panik zu kontrollieren."


Meine ausführliche Meinung zum Cover erspare ich euch hier (ich finde es immer noch hässlich, wer Genaueres wissen will, siehe Rezension von Band 1, 2 und 3) und beginne gleich mit dem Inhalt - der deutlich weniger hergibt als Band 3. Anstatt dass endlich mal ernstzunehmende Gegenspieler auftauchen oder sich eine Entwicklung in eine neue Richtung bemerkbar macht (wie ich das von einem vierten Teil erwarten würde), plätschert alles in gewohnten Bahnen weiter vor sich hin. Wir bekommen einen neuen Geist, um den Kylie sich kümmern muss, die Dreiecksbeziehung wird erneut herausgefordert, sie erfährt ein bisschen mehr über ihre Gaben als Chamäleon und trifft ihren Großvater. Dass ich die relevanten Punkte dieses 500-Seiten-Buches in einem Satz zusammenfassen kann ist einfach nur traurig, genau wie die Tatsache, dass ich diesen Teil wohl einfach hätte überspringen können und trotzdem bei Band 5 keine größeren Verständnisprobleme gehabt hätte. Nicht zum ersten Mal kam bei mir der Gedanke auf, dass C. C. Hunter wohl besser damit gefahren wäre, eine Trilogie zu veröffentlichen als 5 unfassbar gleiche Teile, die immer wieder die bekannte Leier runterpredigen und keinen Schritt vorankommen.

Auch wenn die Reihe wohl für ein etwas jüngeres, naiveres Publikum geschrieben wurde, sind mir sowohl Sprache als auch Protagonisten und Handlung viel zu einfallslos, oberflächlich und einfach. Die sogenannte "überraschende Wendung" war geradezu lächerlich vorhersehbar, sodass ich beim ersten Auftreten der Person dachte - "das ist doch bestimmt der Mörder" - und entsetzt war, als ich Recht hatte. Genauso absurd fand ich, dass das ganze Camp auf dem Schlauch stand, was denn Kylies Art als "Chamäleon" bedeutet. Als die fünfte Person sie fragte, ob sie eine Eidechse sei, konnte ich nur die Augen verdrehen. Jedem aufmerksamen Leser sollte eigentlich nach Band 1 schon klargeworden sein, dass sie zwischen den Arten Werwolf, Vampir, Fee, Hexe und Gestaltwandler wechseln kann, je nachdem welche Fähigkeiten ihr gerade von Nutzen sind. Bei der Dichte an eingestreuten Hinweisen habe ich Kylie und ihrem Umfeld die Verwirrung wirklich nicht mehr abgenommen.

Des weiteren sind mir die endlosen Wiederholungen von ähnlichen Szenen, Formulierungen und Handlungsabläufen sowie die elendige Dreiecksgeschichte, die wir leider immer noch mit uns herumschleppen noch ordentlich auf die Nerven gegangen. Lucas und Derek wurden mir mit jedem Satz unsympathischer was vor allem daran liegt, dass beide praktisch zu einer Person verschmelzen. Beide sind nicht besonders gut ausgearbeitet, verändern sich null und scheinen mehr eine nett aussehende Projektionsfläche für Kylies widersprüchliche Gefühle zu sein, als echte Persönlichkeiten. Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich Kylie anflehe, sich doch endlich für einen zu entscheiden - egal für wen, Hauptsache sie geht mir nicht mehr auf die Nerven. Der fünfte Teil liegt direkt bereit, wahrscheinlich muss ich trotzdem etwas anderes zwischenrein lesen, da ich noch mehr Shadow Falls Camp im Moment nicht ertragen kann.


Fazit:

Mit einer lächerlich vorhersehbaren "überraschenden Wendung", endlosen Wiederholungen, altbekannten Konflikte und der ausgelutschten Dreiecksgeschichte plätschert alles in gewohnten Bahnen vor sich hin. Nicht gerade der Bringer!

Veröffentlicht am 11.12.2018

Eine exzentrische, düstere, rauschhafte Geschichte mit einigen groben Schwächen!

Vor uns die Nacht
1

Auf diese Geschichte bin ich auf einem Flohmarkt gestoßen und habe das gut erhaltene Printexemplar vor allem wegen des wunderschönen Covers mitgenommen. Der Titel steht schmucklos und in geschwungenen ...

Auf diese Geschichte bin ich auf einem Flohmarkt gestoßen und habe das gut erhaltene Printexemplar vor allem wegen des wunderschönen Covers mitgenommen. Der Titel steht schmucklos und in geschwungenen weißen Lettern im Mittelpunkt des Covers und wird von krakeligen blauen und weißen Blumen umrankt. Zusammen mit dem dunkelblauen Grund wirkt die ganze Komposition sehr edel und gleichzeitig dezent und ansprechend. Ich bin total begeistert von der Gestaltung! Auch innerhalb des Buches sind die Kapitelanfänge immer liebevoll verziert und mit seltsamen aber immer passenden Kapitelüberschriften versehen.

Erster Satz: „Für einen Flügelschlag unserer Seelen halten wir inne.“

Mit diesem Satz beginnt diese seltsame Geschichte, von der ich ehrlich gesagt nicht so genau weiß, was ich von ihr halten soll. Sie ist auf jeden Fall sehr exzentrisch und mit ihrer düsteren, geheimnisvollen Grundstimmung und den ausschweifenden Metaphern oft knapp an der der Grenze zur Fantasy, sodass es mich zu keinem Zeitpunkt der Story gewundert hätte, wenn die Protagonisten plötzlich Flügel und Klauen bekommen hätten und weggeflogen wären. Dabei behandelt der Roman ein eigentlich reales Szenario. Die junge Archäologie-Studentin Ronia wird an Weihnachten von ihrem Freund Lukas verlassen - schon wieder - und muss nun ganz alleine das Fest in ihrer Pfarrerfamilie durchstehen. Als sie nach dem obligatorischen Gottesdienst zusammen mit ihrem besten Freund Jonas, den jeder für ihren perfekten Partner hält, von dem sie aber nichts will, in einer Bar einen jungen Typen trifft, schiebt sie ihre Faszination auf ihren Liebeskummer und den Drink, den sie sich auf den leeren Magen gegen den Kummer gegönnt hat. Doch je öfter sie ihm zufällig über den Weg läuft, desto größer wird die Anziehungskraft zwischen ihr und dem eigenartigen, wunderschönen Mann mit der eleganten Körperhaltung und den uralten Augen. Dass er, den alle nur River nennen, einen schlechten Ruf hat, in der Drogenszene unterwegs sein soll und angeblich als Callboy arbeitet, kann Ronia schon bald nicht mehr davon abhalten, jeden Freitag auf eine Begegnung mit ihm zu hoffen...


"Eigentlich ist es ganz einfach - ich werde nichts weiter tun, als wie bisher joggen zu gehen. Den Rest entscheidet das Schicksal. Das zwischen Jan und mir wird niemals eine Beziehung. Es ist Lichtjahre davon entfernt. Und ich werde mich nicht verlieben. Es wird allerhöchstens ein Abenteuer. Das erste meines Lebens!"


Um zu verstehen, weshalb die Geschichte so entrückt wirkt, ist es notwendig, die besondere Erzählweise zu verstehen. Erzählt wird hier nicht wirklich stringent mit klarer Handlung und rotem Faden sondern vielmehr in einem Rausch aus kurzen einzelnen Szenen, die sehr oft die selbe Situation zeigen. Manchmal werden riesige Sprünge im Plot vorgenommen und wir sind plötzlich ein paar Monate weiter und außer den Freitagen scheint es irgendwann keinen anderen Tag der Woche mehr zu geben, der erzählt wird. Doch trotz dass es kein wirklicher Spannungsbogen gibt, hat diese Geschichte einen besonderen Sog und es wird nicht langweilig.
Aufgebaut wird dieser Sog in erster Linie durch die reine, poetische Sprache, die oft auf sonderbare Art und Weise den Kern einer Situation trifft. Man kann an der Schreibart definitiv ablesen, dass die Autorin ursprünglich aus der Fantasy kommt. So viele Anspielungen auf esoterischer, metaphysischer Ebene habe ich lange nicht mehr bei einer Liebesgeschichte erlebt. Gleichzeitig hat die Geschichte durch die rasche, springende Erzählweise etwas Rauschhaftes, was auch gut damit zusammen passt, dass Ronia bald eine seltsame Abhängigkeit von River entwickelt. Dass sie sich wie an einer Droge berauscht, total von Sinnen ist, sich gleichzeitig immer weiter zurückzieht, alle anderen von sich stößt, Verpflichtungen, Freude, Familie vernachlässigt und es ihr auch gesundheitlich immer schlechter geht, hat dabei für viele Stirnrunzel-Momente bei mir geführt. Diese seltsame Mischung aus erotischer Anziehungskraft, Kontrollverlust, Rausch, Schmerz und Liebe las sich nicht gerade wie ein besonders gesundes Verhältnis.


"Ich bin anders. Aber es ist nicht nur Schmerz und Verzweiflung und Sehnsucht was mich um meinen Verstand bringt und jene Gesetze auf den Kopf stellt, die bisher ewige Gleichgültigkeit hatten. Es ist etwas Echtes, Wahres darin, das ich leben muss, weil ich sonst nie mehr glücklich werde. Ich muss diesen Weg gehen. Zu diesem Weg gibt es keine Alternative - selbst wenn er mich umbringt, sodass ich irgendwann nur noch existieren, aber nie mehr liebe und lebe. Ich bin vollkommen ausgeliefert."


Vielleicht mag das der Grund dafür sein, dass ich trotz meiner Faszination für die Düstere, Rauschhafte der Geschichte nicht ganz warm mit ihr werden konnte. Vielleicht liegt es aber auch an der Protagonistin, zu der ich die ganze Zeit über eine deutliche Distanz hatte. Ronia ist eine sehr eigensinnige Frau, deren viele abgefahrene Gedanken oft überspitzt, unreif, sehr sprunghaft wirken, sodass sie beim Leser nicht ganz ankommen. Auch wenn sie wirklich keinem Klischee entspricht und alles versucht um unabhängig und erwachsen zu sein, ist sie mir manchmal wirklich auf die Nerven gegangen und ich konnte an vielen Stellen verstehen, warum ihre Exfreunde sich immer von ihr getrennt haben. Sie ist exzentrisch, anspruchsvoll, anstrengend und definitiv ganz anders als andere Protagonistinnen, die ich schon begleitet habe. Sie war definitiv ein sehr spannender Charakter, gemocht habe ich sie aber nicht wirklich.


"Denkst du an mich?", flüstere ich in die Dunkelheit und lausche, als könne ich die Antwort hören, wenn ich nur leise und aufmerksam genug bin. "Denkst du jetzt auch an mich?" Erst im Morgengrauen glaubte ich ein Ja zu fühlen, irgendwo zwischen Wachen und Schlaf, und ergebe mich dankbar seinem süßen, beruhigenden Rausch."



Auch Jan ist irgendwie ein wenig seltsam und kein wirklicher Sympathieträger. Er ist sehr attraktiv, sich dessen aber auch bewusst und setzt seinen Körper als Waffe ein. Sein offener Umgang mit Drogen, sein selbstgerechtes Verhalten und die irgendwie nicht ganz stimmigen Umstände seines Lebens machten es mir wirklich schwer, ihn zu mögen.


"Jan umarmt mich - und in diesem Augenblick ist er alles für mich, Geliebter, Freund, Bruder, Engel. Seelengefährte. Zu viel und zu schön. "Ich liebe dich", denke ich, so aufrichtig und rein, dass ich nicht einmal erschrecke. Es ist so, ich kann nichts dagegen ausrichten. Ich habe es mir nicht ausgesucht aber es ist da. Schon wieder erleuchten die Worte meinen Kopf, mein Herz und meinen Bauch, schlicht und unmissverständlich. Ich liebe dich. Ahnt er es?"



Dazu kommt, dass ich die ganze Zeit über auf eine krasse Wendung gewartet habe, die die ganzen geheimnisvollen Anspielungen erklären und dann am Ende von der "großen Enthüllung" sehr enttäuscht war, da hier eine ganz neue Thematik mit rein gebracht wird, ohne dass sie wirklich für die Story genutzt wird. Sehr witzig ist, dass ich eben erst bemerkt habe, dass "Mit uns der Wind", welches ich vor Jahren ebenfalls mal gelesen habe, mit dieser Geschichte in Verbindung steht. Schon damals wusste ich nicht genau was ich von der Autorin und ihrem Stil halten soll, doch dieses andere Buch ist auf seine seltsame Art und Weise definitiv gelungener und stimmiger als diese Geschichte!



Fazit:


Die reine, poetische Sprache und der sprunghafte Erzählstil der Autorin haben einen starken Sog und eine Faszination für das Düstere, Rauschhafte der Geschichte bei mir ausgelöst. Aufgrund der eher unsympathischen Charaktere und einer eher schlechten als rechten Auflösung am Ende konnte mich diese exzentrische Geschichte aber alles in allem nicht überzeugen.